Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010615
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190106158
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19010615
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-15
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
in Göttingen nicht, und er erbat sich die Handschrift zu weiterem Studium nach Göttingen. Der Landgraf Friedrich II. gewährte die Versendung nach der benachbarten Universitätsstadt im Jahre 1767, ließ sie unter dem Schutze einer ganzen Eskadron hessischer Husaren nach Güttingen schaffen und, als sie glücklich, allen ver muteten Fährlichkeiten des Transports und räuberischer Tücke ent rückt, am Bestimmungsorte angelangt war, von Rektor und Senat sich einen Revers über die unversehrte Rückgabe des Manuskriptes ausstellen. — Als es dem diplomatischen Geschick des Herrn Di. Trübner in Straßburg 1888 gelungen war, die Rückgabe der Großen Heidelberger Liederhandschrift (sogenannten Manessischen) aus der Pariser Nationalbibliothek zu erwirken, da genügte zur Ueberbringung nach Heidelberg ein einzelner Feldjäger-Offizier. Aktiengesellschaft für Papier- und Druckindustrie Leykam-Josefsthal in Graz. — Die von der Direktion der Gesellschaft unter entsprechenden Reservestellungen errichtete, vom Verwaltungsrate genehmigte Bilanz des Geschäftsjahres 1900 weist einen Reingewinn von 1 025 970 K gegen 870 419 L des Vor jahres auf. Der Verwaltungsrat beschloß, bei der einzuberufenden ordentlichen Generalversammlung zu beantragen, es mögen aus dem lleberschusse — einschließlich des Gewinnvortrages zusammen 1 227 146 L — gleich dem Vorjahre 360 000 K (3 Prozent) an die Aktionäre verteilt, 600 000 L zu Abschreibungen verwendet, 50 000 K dem Reservefond und 10 000 K dem Beamtenunterstützungsfond gewidmet werden. 207 146 L wären auf neue Rechnung zu über tragen. (Oesterr.-ungar. Buchh.-Corresp.) Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. l-sgorvsrrsiobnisss äsr LuoübsnälunA Oustsv b'ootz in OsipUß, klsumsrkt 40: l-sgsrvsrrsiobnis llo. 184: Kusvsbl von 2sitsobriktsn uvä vvioü- tigkn IVsrtzsn aus äsm 6sbists äsr Obsmis nnä kbsrwsois, obsraisobsn VeoünoloAis, llz'gisus, llstztsriologis, Uitzrostzopis. 8°. 48 8. 1428 Nrn. — Ho. 185. KIsssisobs kbiloloxie, Usulstsinsr, sntbsltsvä u. s. äis lZibliotbstz von -j- l?rok. äseob llsrnsvs in Lonn nnä äsn pbilologisolisn llsil äsr kibliotbstz von krok. Uiobssl Lsrvs^s in Ksrlsrubs. 8". 128 8. 4388 Ilrn. — blo. 186. ksäsgoAitz, 8olrul-uvä llntsrriobtsvvsssu. ^nbanA: Vuruvsssn. 8". 36 8. 1319 kirn. — blo. 188. 6soKrspbis nnä lisissbssobrsibunKsv. 8". 26 8. 845 kirn. — blo. 189. Natbswatitz, kb/sitz sv8 äsn Libliotbstzsn äsr llsrrsn 6sb.-li.st l'rok. l)r. 08osr 8oblöwiob, krübsr in l)rs8äsn, nnä Or. Mvvin Bruno Obristokkel, trüb. l?rok. sa äsr lisissr tVilbslws-Onivsre. in 8trsssburg i/L. 8". 130 8. 4455 Hin. — Ilr. 190. 6srwsni8vbs kbilologis. Osntsobs 8prsobs nnä Inttsrstnr bis rnr kstorwstion, llultur^sssbiobts nnä 41tsr- tnwstznnäs äsr gsrwsuissbsn Völtzsr. 8". 158 8. 4679 kirn, klons gnts Lnobsr sus äsw 6sbists äsr bittsrstnr nnä Konst. bsixwA, Vsrls^ von K. K. 8sswsnn. (blit Raum eur Kin- stewpsluog äsr 8ort.-kirws.) 8". Nit 13 4,bbiläunASn. Deutsches Bureau der internationalen Biblio graphie der Naturwissenschaften in Berlin. — Der Reichsanzeiger macht amtlich bekannt: Für die Mitwirkung bei der Herstellung eines internationalen Katalogs der Naturwissen schaften ist in Deutschland eine besondere Geschäftsstelle unter dem Titel: »Deutsches Bureau der internationalen Bibliographie der Naturwissenschaften» in Berlin errichtet worden. Zur Leitung des Bureaus ist der Königliche Ober-Bibliothekar vr. Oskar Uhlworm berufen worden. Die Geschäftsräume befinden sich am Enkeplatz 3s. Vermächtnis. — Der in Leipzig verstorbene Professor I)r. I. C. Lion hat seine große, das gesamte Turnwesen umfassende Bibliothek der Pädagogischen Centralbibliothek (Comenius-Stiftung) in Leipzig vermacht. Die aus mehr als 2000 Nummern bestehende Sammlung enthält alle für die turnerische Kunst und Wissenschaft bedeutenden Werke und ist durch einen sorgfältig geführten Katalog in bester Ordnung erhalten. Sie wird ein bleibendes Denkmal für ihres Urhebers gediegene Bildung und wissenschaftlich gerichteten Sammeleifer sein. Bereits am 3. Juni konnte die Ueberführung des gesamten Bestandes in die Räume der Comenius-Stiftung erfolgen. -Univcrsal-Edition- in Wien. — Amtlich wird gemeldet: Der oesterreichische Ministerpräsident hat als Leiter des Ministeriums des Innern im Einvernehmen mit dem Finanzministerium, dem Handelsministerium und demJustizministerium der »Oesterreichischen Länderbank- in Wien die Bewilligung zur Errichtung einer Aktiengesellschaft unter der Firma: deutsch: -Universal-Edition», Aktien-Gesellschaft, französisch: -Käitiou llnivsisslis-, soeists sno- n^ms, englisch: »Ilnivsr8sl Käition-, oowpsnz' liwitsä, mit dem Sitze in Wien erteilt und ihre Statuten genehmigt. Das Aktien kapital der Gesellschaft wird 800 000 L betragen. Es handelt sich um eine Verlagsgesellschast, die insbesonders österreichische Aus gaben klassischer Musik veröffentlichen will. An dem Unternehmen wird auch die Erste Wiener Zeitungs-Gesellschaft beteiligt sein, die den Druck besorgen wird. (Oest.-ung. Buchh.-Corr.) Musikalien-Statistik.— Die Zeitschrift »Musikhandel und Musikpflege- bringt in ihrer letzten Nummer (Nr. 37) nach Hof meisters Verzeichnis eine bis ins einzelne gegliederte Zusammen stellung der Veröffentlichungen des deutschen Musikalienhandels im Jahre 1900. Danach sind im Jahre 1900 6599 Stücke für Instrumentalmusik, 5201 für Gesangmusik und 472 Bücher und Schriften über Musik, Musikalische Zeitschriften, Textbücher und Abbildungen im Musikalien- und Buchhandel erschienen. Die Gesamtproduktion an Musikalien beträgt demnach für voriges Jahr 12272 Werke. Personalnachrichten. Eine Erinnerung an Wilhelm Hertz f (vergl. Börsenbl. Nr. 130, 132,133). — In dem Nachruf, den die Berliner -National- Zeitung- dem verstorbenen ausgezeichneten Verlagsbuchhändler Wilhelm Hertz gewidmet hat, war gesagt worden, daß er seine Bücher persönlich liebte. Diese Stelle veranlaßte Lili du Bois- Repmond in Potsdam folgende interessante Charakterzüge von ihm der National-Zeitung (abgedruckt in Nr. 350) mitzuteilen, die auch hier eine Stelle finden mögen. Das von Dank erfüllte Schreiben lautet: -Wenn er die Bücher von Paul Heyse und Fontane liebte, so fand dabei auch der Verleger seinen Vorteil, aber wie wenig das für ihn bestimmend war, habe ich als eine der Kleinen von den Seinen mit Bewunderung und Dankbarkeit erfahren: Vor einigen Jahren hatte ich in der .Deutschen Rundschau' eine No velle veröffentlicht. Am Tage nach ihrem Erscheinen bekam ich einen Brief von Wilhelm Hertz: er habe die Novelle gelesen und bäte mich, wenn ich je ein Buch veröffentlichen wolle, dies in seinem Verlage zu thun. Mit ungläubigem Staunen las ich diesen gütigen Brief, und als ich einige Zeit daraus wirklich mit einer Anzahl Novellen mich nach der Besserschen Buchhandlung be gab, glaubte ich nicht, daß Wilhelm Hertz sich seiner Worte noch erinnern werde. Er empfing mich sehr freundlich und wir waren bald in ein Gespräch über allerlei litterarische Fragen vertieft, ohne daß ich den Mut fand, mein eigenes Stückchen Litteratur zu erwähnen. Endlich warf er einen gutmütig spöttischen Blick auf die vielfach umwickelte und zugebundene Rolle, die ich trug, und sagte: Nun das ist wohl etwas für mich? Darin sind sich die Damen doch alle gleich! Neulich war eine Schriftstellerin hier, die hatte ihre Rolle mit einem himmelblauen Bändchen zusammengebunden, und weil das nicht reichte, war noch ein rosenrotes daran geknüpft. Also das ist der Roman? — Ach nein, sagte ich ganz erschreckt, so hoch versteige ich mich nicht — es sind Novellen. — Oh weh, sagte er, ich schrieb Ihnen doch, ich wollte einen Roman von Ihnen, die kurze Geschichte hat sich überlebt, das ist auch keine glückliche Form. — Also Sie wollen meine Novellen nicht? — Gewiß, geben Sie nur her, ich muß sie ja schon deshalb nehmen, damit Sie mir nachher auch Ihren Roman geben, denn Sie schreiben ihn ganz gewiß. — Also wenn Sie sie gelesen haben, lassen Sie mich gütigst Ihre Ent scheidung wissen? — Gelesen haben, wozu? Ich habe ja Ihre Novelle damals gelesen und Ihnen geschrieben, daß ich Sie ver legen will.- -Ilnd so verlegte er wirklich die Novellen, die natürlich sehr wenig gelesen wurden, so wenig, daß ich kaum den Mut fand, einige Jahre nachher den wirklich geschriebenen Roman meinem gütigen Verleger zu senden. Einige Zeit darauf bat er mich, ihn aufzusuchen. Er war damals schon sehr leidend, sagte mir aber mit seiner gewohnten Freundlichkeit, daß er auch dies Buch verlegen wolle. Aber es wird noch schlechter gehen als das erste — wenn das überhaupt möglich ist — sagte ich kleinlaut —, es ist so alt modisch. — Ja, sagte er, das ist es, aber gerade deshalb hat es uns gefallen, meiner Frau und mir, wir sind auch altmodische Leute, und einige von der Art wird es doch auch noch im Publikum geben. — Ja, aber es bedrückt mich, daß Sie für alle Ihre Güte pekuniären Schaden durch meine Bücher haben sollen. — Wissen Sie was, das können Sie mir überlassen, das ist ja nicht Ihre Sache, erwiderte er. Da ich Ihr erstes Buch verlegt habe, so gehört es sich einfach schon im Interesse der Kontinuität, daß ich Ihr zweites auch verlege, und ich habe Ihnen ja immer gesagt, daß ich einen Roman von Ihnen haben wollte. -Da hatte ich natürlich nichts mehr einzuwenden, der Roman erschien und teilte das Schicksal der Novellen. Aber es wird mir ! ein «kk bleiben, daß Wilhelm Hertz meine Bücher wert 1 gehalten hat, in seinem Verlage zu erscheinen.- 636'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder