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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 4567 übrigens keine eigene Arbeit Geilers, sondern eine Übersetzung der ^rs worisnäi des einflußreichen Kanzlers der Sorbonne, Johannes Gerson (1363—1429), ist. Das Geilersche Merkchen besteht nach Hochs Beschreibung aus 40 Blättern in Kleinoktav. Die Inkunabel, die, wie es scheint, ein Unikum ist, setzt sich aus fünf Lagen zusammen. Die erste, mit den Signaturen ^ bis ^.6, umfaßt 10 Blätter, die zweite, 6 bis 85 signiert, hat 8 Blätter, die dritte und vierte, mit 0 bis 6 4, bezw. O bis 84 bezeichnet, enthalten je 6 und die fünfte, 8 bis 86 signiert, hat wieder 10 Blätter. Das Papier ist ahne Wasserzeichen, und der Text hat keine Paginierung. Weder Drucker, noch Druckort sind angegeben; dagegen steht am Ende eines jeden der drei Teile, in die das Büchlein zerfällt, die Jahreszahl 1497. Hieraus schließt Hoch, daß das Merkchen in dem dreifach genannten Jahre gedruckt worden ist, und es scheint dieser Folgerung nichts zu widersprechen. Ob sie freilich zwingend ist, möge dahingestellt bleiben. Ue blich wäre ja eine solche Angabe des Druckjahres nicht. Die Lrs worisnäi ist nicht die einzige Schrift, die Geiler hier veröffentlicht hat. Nach seinem -ABC-- kommt als zweiter Teil des Druckwerkes das Beichtgedicht von Hans Foltz. Wie Geiler Brants Narrenschiff, das 1494 zuerst in Basel er schienen war, zum Gegenstand von 142 Predigten gemacht hatte, so nahm er 1497 den Beichtspiegel in Gedichtform, den der Nürn berger Barbier Franz Foltz 1479 zuerst herausgegeben hatte, zum Vorwurf für eine Reihe von Kanzelvorträgen. Außer der von Geiler veranstalteten Neuherausgabe des gereimten Beichtbüchleins und der genannten ersten Ausgabe, von der sich ein Exemplar in der Münchener Hof- und Staatsbibliothek befindet, ist noch eine dritte, bei Nikolaus Lamparter in Basel ohne Angabe des Druck jahrs erschienene bekannt (Hoch glaubt sie auf das Jahr 1518 an- sctzen zu können), von der die Universitätsbibliothek zu Frei burg i. Br. ein Exemplar besitzt. Nichtsdestoweniger galt Geiler bisher als Verfasser des Beicht gedichtes. Nicht mit Unrecht glaubt Hoch, daß es später für den Buchhändler lukrativer gewesen sei, das Merkchen unter Geilers Aegide erscheinen zu lassen, und so fehlen bei der Lamparterschen Ausgabe die letzten sieben Verse, in denen sich -Hanns foltz barbirer- als Verfasser nennt, der übrigens auch minder fromme Liebes geschichten in Versen auf dem Gewissen hat. Den dritten Teil des Merkchens nimmt endlich Geilers oben erwähnte Uebersetzung von Gersons ^.rs worisncki ein, eine Lehre, -wie sich ein söllicher fründ halten sol by einem sterbenden München». Dies Totenbüchlein, 1482 zuerst gedruckt, ist 1878 faksimiliert und mit Einleitung versehen und herausgegeben worden von L. Dacheux (Paris-Frankfurt). Das erhaltene Exemplar des ABC Geilers ist mit zwei anderen Drucken zusammengebunden: mit dem -krascsptoriaw des Nikolaus de Lira- aus dem Jahre 1477 und dem -kssolu- torium äubioruw circa csisbrationsw wissaraw occurrsntiuw psr vsnsrabiisw patrsrn äollannsw äs Oapiäs- von 1492. Der Rubrikator hat an den Schluß die Bemerkung gesetzt: -Vsrdalitsr 1507 tratsr burcirlrart.- Kleine Mitteilungen. Urhebcrrechts-Uebereinkommen zwischen dem Deut schen Reiche und Oesterreich-Ungarn (vgl. No. 114 und 123 d. Bl. vom 18. und 30. Mai 1901). — Unter Hinweis auf die hier erfolgten Veröffentlichungen des vorgenannten Ueberein- kommcns (Nr. 114 d. Bl.) und der Ausführungsbestimmungen hierzu (Nr. 123 d. Bl.) machen wir aus die dasselbe Ueberein- kommen betreffende Bekanntmachung des Rates der Stadt Leipzig im amtlichen Teile des heutigen Börsenblattes aus drücklich aufmerksam. Pflichtexemplare. — Der Verein deutscher Bibliothekare, der am 30. und 31. Mai in Gotha zur Hauptversammlung zu- sammengetreten war, über dessen Verhandlungen uns aber noch kein authentischer Bericht oorliegt, soll folgende Beschlüsse gefaßt haben: 1. Der Verein deutscher Bibliothekare hält die Aufrecht erhaltung, bezw. Wiedereinführung des Pflichtexemplarzwanges im Interesse der vollständigen Erhaltung der deutschen Litteratur- erzeugnisse für durchaus notwendig. 2. Der Verein empfiehlt ferner die Ausdehnung des Pflicht exemplarzwanges auf alle Druckerzeugnisse in deutschen Gebieten, auch diejenigen, die nicht im buchhändlerischen Verlag erscheinen. Stiftungen. — Zu den hier bereits gemeldeten Stiftungen, die Frau verw. Kommerzienrat Stadtrat Franz Wagner in Leipzig zum Gedächtnis ihres verewigten Gatten dem Buchhand- lungsgehilfen-Verein zu Leipzig und dem Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbande zugewendet hat, gesellt sich eine dritte im reichen Betrage von 3000 die sie beim Unterstützungs verein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen in Berlin als -Franz Wagner-Stiftung- errichtet hat. Auch der Buchhändler-Markthelfer-Krankenkasse zu Leipzig hat sie zu gleichem ehrenden Andenken einen Betrag von 600 ^ zukommen lassen und die Altersunterstützungskasse für Buchhändler-Markthelfer zu Leipzig bedachte sie mit 500 Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Nsäwinisclis Oittsratnr. 8in Vslv.oioönis äsr nsnsstsn äsutsclrsn u. s.uslg.näiscbsn LrscbsinunAsn aut äsm ttsbists äsr Aesawtsn Nsäirin (sinscblisssl. äsr Oisssrtationsn) nsbst lrritiscbsu 8s- sprscbungsn. Vsrlag nnä Rsäatztion: 8snnc> Lonsgsn in Osixeig. I. äabrgang. Ilr. 10 u. 11 (17. u. 31. Nai 1901). 8". 8. 145-176. Larl (Isorgs 8eöiogv.-ort-llataIog. Vsrrsicirnis äsr iw äsntscllsn 8uclilianäsl srscbisusnsn 8üobsr uvä Oanälrartsn in saolrliebsr ^noränuvA. III. 8anä 1893—97, bsarbsitst von llarl ttsorg. 8sx.-8". Hannover 1900, 8. Oswwsrwann. Oisk. 61/62: IVilligis bis 8ebluss. klebst 8v8tswatisebsw 8cblüsssl rw äsn nsbsn äsn sinaslnsn 8ebiagwörtsrn in äisssw 8anäs gsgsbsnsn OsriwaOikksrv. krsiss kür äsn Icpltn. III. 8anä: 6sbsttst 80 -F orä., 61 ./6 50 no. 6ebunäsn 85 orä., 65 50 no. Leo-Gesellschaft. — Die zehnte Generalversammlung der Leo-Gesellschaft und zugleich die Feier ihres zehnjährigen Be stehens wird am 9. und 10. d. M. in Wien stattfinden. An Vor trägen sind folgende angemeldet: Universitäts-Professor, vr. A. Ehrhard (Wien): -Der Katholicismus und das 20. Jahrhundert.- — Universitäts-Professor Or. C. Hilgenreiner (Prag): -Die kirch liche Druckerlaubniß nach dem allgemein kirchlichen und dem Ge wohnheitsrechte-, — Universitäts-Professor Or. H. Swoboda (Wien): -Die Aufgaben der Section für bildende Kunst-, — Skriptor Or. Joseph Mantuani (Wien): -Das Kunstgewerbe des früheren Mittelalters-, — Bericht des Kustos vr. C. Domanig über die klassischen Andachtsbilderder Leo-Gesellschaft, — Professor Or. A. Salzer (Seitenstetten): -Die Symbolik der Marien- Dichtungen des Mittelalters-. — Die Sitzungen finden im 1. Be zirk, Eschenbachgasse 9, statt. Buchhändler-Gesangverein. — Das Bestreben, die Kollegialität zu pflegen und gemeinsam mit geselligen Zusammen künften die Förderung materieller Berufsinteressen zu verbinden, hat auch in Buchhändlerkreisen schon zur Gründung manches that- kräftigen Vereins geführt. — Mit ganz besonderer Freude ver nimmt man aber von dem Zusammenschluß der Berliner Buch handlungsgehilfen zu einem Gesangverein, also einer Ber einigung, die unter dem Banner der holden Frau Musika in fröhlichem Kreise das deutsche Lied und echt kollegialen Frohsinn pflegt, politisches Tagesgespräch und Geschäftsdebattcn dagegen streng von der Tagesordnung ausschließt. — Der erst wenige Monate alte Verein hat sich unter der umsichtigen Führung des Gründers und zeitigen Vorsitzenden, Herrn Max Galle, fort schrittlich entwickelt und zählte bald nach seiner Begründung über 30 Mitgliever. Zum technischen Leiter der jungen Vereinigung wurde Herr Rektor Mürbe gewählt, der außer musikalischer Sicherheit auch die schätzenswerte Fähigkeit besitzt, seine Intentionen klar und faßlich auf die seiner Leitung unterstehenden Sänger zu übertragen. Seiner eifrigen und zielbewußten Führung ist es auch gelungen, den Chor bereits zu einer gewissen technischen Reife zu bringen, sodaß der junge Verein schon jetzt verschiedene Male Kollegen und Gäste mit seinen Sangesgaben erfreuen konnte. Und mit gutem Gewissen und im Vertrauen auf das Können des Vereins ist für den nächsten Winter das erste öffentliche Konzert angesetzt, dessen Ertrag den buch händlerischen Wohlfahrtscinrichtungen zu gute kommen soll. Aus diesem Wege weiter! 8. L. (Sprechsaal.) Warenhaus-Buchhandel. Auf Verlangzettel mit der Firma T. Trautwein'sche Buch handlung, Hermann Gundlach, in Berlin 7V., Kurfürsten straße 88, wurden unterm 31. Mai d. I. Werke bestellt und aus geliefert, die noch an demselben Tage zur Auslage und zum Ver kauf im Warenhause Tietz gelangten. Ein von uns erworbenes und gezeichnetes Exemplar wurde zu unseren Akten genommen. Ebenso wurden Werke am 28. Mai d. I. auf 'Verlangzettel mit der Firma A. Stolberg in Berlin bezogen und am 29. Mai im Bazar H. Tietz verkauft. Berlin, 3. Juni 1901. Karl Siegismund, W. Prausnitz, Vorsitzender der Vereinigung Vorsitzender des Berliner der Berliner Mitglieder des Börsen-Vereins. Sortimenter-Vereins.
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