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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1901
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 4677 Uebrigens wird das Verlagsrecht nach dem Zeitpunkt seines Inkrafttretens, dem l. Januar nächsten Jahres, nur auf Verlagsverträge anwendbar sein, die nach diesem Termin abgeschlossen werden, während schon bestehende Verträge bis zum Ablauf nach dem bisherigen Recht zu beurteilen sein werden. Die beiden neuen Gesetze zum Schutze der Geisteswerke bilden einen weiteren Markstein in der Geschichte der An erkennung und Regelung eines Rechtes, dessen Entwickelung erst jungen Datums ist. Es ist mehrfach versucht worden, die weitere Ausdehnung dieses Rechtes über jedes billige Maß hinauszuführen, nicht nur zum Schaden des Verlages, dessen Existenzfähigkeit damit geradezu in Frage gestellt worden wäre, sondern auch zum Schaden der Allgemeinheit des Volkes, das ein Recht darauf hat, die Erzeugnisse seiner führenden Geister kennen zu lernen. Abgesehen von Er wägungen philosophischer Natur, die ein ewiges Urheber recht als eine durchaus ungerechte Forderung Nachweisen, muß in einem gesunden Staatswesen stets der Grundsatz gellend bleiben, daß der Nutzen für die Allgemeinheit dem Vorteil des einzelnen vorangeht, ein Grundsatz, der ja auch in anderen als den geistigen Beziehungen im modernen Recht deutlich zum Ausdruck kommt und der auch stets die natürliche Grenze in der Entwickelung des Urheber- und Verlagsrechtes bleiben muß. Wenn auch im deutschen Reichs tag sich Redner gefunden haben, die, von Einzelfällen aus gehend, den Buchhandel im allgemeinen in der ungerecht fertigsten Weise angegriffen haben, so ist doch durch das Zu standekommen der beiden Gesetze in ihrer endgiltigen Gestalt bewiesen worden, daß sich die Volksvertretung ihrer Pflicht gegen die Volksgenossen bewußt gewesen ist, und daß der Erfolg in Deutschland noch nicht von der Lungenkraft der Fordernden abhängt. Kleins Mitteilungen. Erinnerungen Großherzog Karl Alexanders an Goethe. — Wie Herr Professor Kuno Fischer in seiner geist vollen Rede bei der jüngst in Weimar gehaltenen Gedächtnis feier der Goethegesellschast für den verstorbenen Großherzog Karl Alexander mitteilte, hat der Großherzog seine persönlichen Er innerungen an Goethe schriftlich festgelegt. Karl Alexander von Weimar war 1818 geboren, also bei Goethes Tode vierzehn Jahre alt, und ist von Kindheit an in des Dichters unmittelbarer Nähe gewesen. Doch wußte er nicht nur persönlich mancherlei und sehr interessante Einzelheiten von Goethe aus eigener Erfahrung, sondern auch aus den Erinnerungen älterer Zeitgenossen, die er nicht müde wurde, zu befragen, und deren Mitteilungen er unter einander zu vergleichen und zu berichtigen pflegte. Der ver storbene Großherzog wußte in der Goethe-Zeit über litterarische, künstlerische und gesellschaftliche Verhältnisse und über Per sonalien, am Hofe und in der Stadl, sowie über Goethes zahlreiche Korrespondenten in einer ausgedehnten und vielseitigen Weise Bescheid wie niemand außer ihm. In den ersten Jahren, als die Arbeiten im Goethe- und Schiller-Archiv begannen, und man in den ungeheuren Mengen von Fascikeln, Papieren und Briefen sich erst allmählich systematisch zurechtfinden mußte, trotz Goethes musterhafter Ordnungsliebe und geradezu peinlich korrekter Registrierarbeit, die sein jeweiliger Sekretär zu leisten hatte, war doch manches nicht richtig zu bestimmen, manche Handschrift, manche Briefunterschrift nicht gleich richtig zu deuten. Da leistete des verstorbenen Großherzogs Sachkenntnis, sein un trügliches Gedächtnis den Herren vom Archiv große Dienste. In zahlreichen Fällen wurden dann Karl Alexanders Angaben durch spätere gelegentliche Funde in Goethes Papieren und Aufzeich nungen bestätigt. Kurz vor seinem Tode hat nun Karl Alexander von Weimar all sein Wissen von Goethes Persönlichkeit teils selbst ausgeschrieben, teils einem anderen in die Feder diktiert, und diese Aufzeichnungen werden vermutlich dem von seiner Gattin be gründeten Archive zu gute kommen. Vom Germanischen Museum in Nürnberg. — Am 1. und 2. d. M. fanden die diesjährigen Sitzungen des Verwaltungs ausschusses des Germanischen National-Museums in Nürnberg statt. Der Ausschuß beschäftigte sich u. a. auch eingehend mit der Vorbereitung der Feier des im nächsten Jahre zu begehenden AchtundsechMter Jahrgang. Jubiläums des Museums. Die Herausgabe einer Fe stschrift über die Geschichte des Museums wurde genehmigt. Die Feier wird wahrscheinlich acht Tage nach Pfingsten stattfinden. Es ist ein Festakt im großen Rathaussaale in Aussicht genommen mit Ansprachen und einer Festrede, die Professor vr. Lichtwark, Direktor der Kunsthalle in Hamburg, übernommen hat. An den Festakt soll sich die Eröffnung des Neubaues des Museums an schließen. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Osutsods luristsn - Leitung. 2rsA. v. Dr. ?. llsbsnä, Or. LI. 8tsvAlsiv u. I)r. 2. 8tsub. VsrlsA von Otto llisbmsnn in ösrlin. Nit llittsrsturüdsisieüt, mitAstsilt von Professor 8ebuir, Libiiotüsüsr bsi äsm RsiollsAsriobt, unä Lpruobpraxis. VI. Is.br- Asng', dir. 11, 1. luni 1901. 4". 8. 241—264 mit Inssrston suk äsm IImsoblsA. OstsIoAus general cls Is librsiris 2. IVsltsr, 4, lius Hsrnsrä- psliss)-, in Paris. 2n 30 kssoioulss. I-sx.-ll". 0 III. XVI. Partie (Ostsloguo Xr. 104): Histoirs, geograpbie, lsnguss st littsrsturss äs l'Xaroxs, 3. psrtis. 78 x. Xo. 024 334- 026 582. V, I. XXIV. xsrtis (Ostslogus Xr. 112): 8oisnoss mstbs- mstiguss, pb^siguss, obimiguss st tsobnologiguss. I. psrtis: Nstbemstiguss st sstronomis. 34 x. Xo. 40 000—40 526 st Xo. 1—215. Von den Bayreuther Festspielen. — Ueber die Finanzen der Bayreuther Festspiele giebt Frau Cosima Wagner in einem Rundschreiben an die Mitglieder des deutschen Reichstages be richtigende Aufschlüsse, worin es heißt: -Der Abgeordnete Eugen Richter hat von 900 000 aE gesprochen, die dem Meister für den Bau seines Theaters in Bayreuth zur Verfügung gestellt worden seien. Dem ist nicht so. Tausend Patrone wurden in Deutschland ge sucht, die die für nötig erachtete Summe aufbrächten und die 1876 er Festspiele in Bayreuth unentgeltlich ermöglichten. Diese Anzahl fand sich nicht. Die Patronatsscheine mußten in einzelne Teile zerlegt und schließlich selbst einzelne Plätze ausgegeben werden. Anderseits betrugen die Kosten der Unternehmung, obgleich viele Künstler damals großherzig auf jede Entschädigung verzichteten, 380000 ^ mehr als die erwartete Patronatssumme von 900000 Da durch die Patrone und für einzelne Plätze nur 725 000 ein kamen, mußten 340 000 ^ vom Autor selbst gedeckt werden durch Erträgnisse von im Laufe mehrerer Jahre gegebenen Konzerten und durch andere Opfer. Der Rest des Fehlbetrages wurde von einer Verwaltung zu decken übernommen und ihr gegenüber durch Verzicht auf Tantiemen unserseits getilgt. Der Vorschuß, den König Ludwig II. die Gnade hatte, dem Unternehmen als Betriebsfonds für den Bau unseres Theaters zu gewähren, wird allmählich von uns zurückerstattet. Der Abgeordnete Eugen Richter ist, wie gesagt, im Recht, wenn er anführt, daß der ursprüngliche Gedanke gewesen sei, die Festspiele unentgeltlich zu geben. Cr irrt aber, indem er sagt, daß jetzt nur ein ziemlich exklusiver Teil der Gesellschaft sie besuche.- (Sprechsaal.) Unrichtige Verwendung von Verlangzetteln. Zur Bestellung von Büchern und Broschüren bei Privat personen oder bei solchen Firmen, die in Leipzig nicht vertreten sind, benutzen die Sortimentsfirmen vielfach ihre vorgedruckten Vcrlangzettel wie im buchhändlerischen Verkehr. Die Adressaten halten sich dann an die Vorschrift, das Verlangte durch den Leipziger Kommissionär, statt direkt an den Besteller zu expedieren, und so kommt es, daß in den Kommissionsgeschäften nur allzu häufig Nachnahmesendungen von der Post präsentiert werden, die zunächst nicht honoriert werden können, weil der Name des Be stellers nicht bekannt ist. Durch die Rückfrage beim Absender ent stehen Portokosten und Zeitverlust. Beides kann gespart werden, wenn für obenbezeichnete Bestellungen eine Postkarte benutzt oder der Vordruck auf den Zetteln dick durchstrichen wird. L. p. V. Warenhaus-Buchhandel. Auf Verlangzettel mit der Firma Willdorf's Buchhand lung, Berlin 6., Joachimstraße 2, wurden unterm 3. Juni 1901 Werke bezogen, die am 5. Juni zur Auslage und zum Ver kaufe im Warenhaus H. Tietz gelangten. Die Beweisstücke finden sich bei unseren Akten. Berlin, 6. Juni 1901. Karl Siegismund, W. Prausnitz, Vorsitzender der Vereinigung der Vorsitzender des Berliner Berliner Mitglieder des Börsenvereins. Sortimenter-Vereins. 614
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