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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt s, d. deutschen Buchhandsl. Diichtamtlicher Teil. 3923 Hermann Lcemann Nachfolger in Leipzig. 3945 C. I. E. Bolckmann in Rostock. 3948 liraab, Vas Lbeocklanck nnä das kckorgsnlavck. 2 -/t 50 H. .dlaritims llüolcdliolrs-, iirsg. V. L. 'l'. Nez-sr. 2 Bernd. Fricdr. Voigt in Leipzig. ^ 3946 Richard WSPke in Leipzig. 3940 Nichtamtlicher Teil. Die Ogermeffe. Bericht über die Festlichkeiten zu Kantate 1901. -Kantate hat vereint aufs neu Die vaterländ'schen Gauen, Des Deutschen Reichs zu schauen; Und mögen sie verschieden sein, Hier eint sie der Kantate-Wein!- (Feuchtfröhlicher Liederkranz VII.Hest. Leipzig. Kantate 1901.) Unser liebenswürdiger Kantate-Humorist, der wohlbe kannte Herr O. H. in W., hat mit den vorstehenden Vers- zeilen, die seinen diesjährigen »Feuchtfröhlichen Liederkranz stimmungsvoll einleiten, das rechte Wort gesprochen. Mochten im Kampfe der Meinungen um geschäftspolitische Dinge die auch diesmal andauernd geführten Verhandlungen manche Ver schiedenheit der versammelten Kollegen haben hervortreten lassen, die Geselligkeit der Metztage stellte die Gleichheit und Übereinstimmung unbedingt wieder her. Und diese gesellige Tugend zeigte sich sowohl beim »Kantate-Wein-, wie beim bescheidenen Glase Bier. Recht anschaulich trat sie auch dies mal sogleich beim ersten festlichen Beisammensein, dem ge wohnten Begrüßungsabend im Deutschen Buchhändlerhause, hervor, wo am Kantate-Sonnabend wieder Scharen von Kollegen aus nah und fern sich unter der prunkenden Wöl bung des Festsaales zusammengefunden hatten und behaglich plaudernd herumsatzen oder, etwas beengt, in den Gängen zwischen Tischen und Stühlen sich bewegten. Dieser »Abend- eröffnet, wie bekannt, regelmäßig die Reihe der offiziellen Unterhaltungen der Buchhändlermesse. Den Charakter des »Begrüßungs--Abends freilich hat er im Laufe der Jahre zum Teil verloren, seit dem rührigen Verband der Kreis- und Ortsverereine der Sonnabend für seine ausgedehnten Beratungen nicht mehr genügt und regel mäßig schon der Freitag einen ansehnlichen Teil von Meß gästen ins Buchhändlerhaus nach Leipzig führt. Noch früher pflegt der Börsenvereins-Vorstand sich zu versammeln, auch Mitglieder von Ausschüssen, desgleichen vom Verlegerverein sind meist zeitig am Platze und in Thätigkeit. So find Viele durch manche Begegnung einander schon wieder persön lich nahe gekommen und vertraut geworden, ehe sie sich nach einem reichlichen Stück gethaner Arbeit zur offiziellen Begrüßung zusammenfinden. Immerhin bringt der Sonn abend doch den weitaus größten Teil der Kollegen nach der Buchhändlerstadt. So war denn auch diesmal ein lebhaftes, zeitweise drangvolles Treiben in dem festlichen Raum, und es war gewiß für viele der Teilnehmer eine Freude, alten Kollegen nach Jahres- oder gar vieljähriger Frist wieder zu begegnen, dem Jugendfreunde ins alte, liebe Gesicht zu schauen und plaudernd in Er innerung zu schwelgen. Reden werden an diesem Abend nicht gehalten, kein Schall der Pfeifen und Geigen dringt zum Ohre, nichts heischt die allgemeine Aufmerksamkeit und Stille, ungestört darf jeder Einzelne sich der Begrüßung, die den Zweck des Abends bildet, widmen. Diese Enthaltsamkeit fand auch diesmal dankbares Verständnis, und der Begrüßung wurde mit Hingebung gehuldigt, nicht nur in der festlichen Lichtfülle des Saales, sondern, wie ge wohnt, noch lange danach in mancher fröhlichen Gesellschaft in entfernt gelegenen bekannten Treffpunkten »meßvergnügter« Buchhändler. — Die Hauptversammlung des Börsenvereins am Kantate sonntag dauerte länger, als bei der wenig umfassenden Tagesordnung erwartet worden war. Es war 12 Uhr ge worden, als der Herr Vorsteher mit erlösendem Wort den Schluß der Sitzung verkündete. So blieb nicht allzuviel Raum für Unternehmungen bis zum Beginn des Kantate mahls. Immerhin benutzten viele die Spanne Zeit zu lohnendem Spaziergang im Blütenmeer der nächsten Um gebung des Hauses; manche auch verlockte das prächtige Wetter zu weiterem Ausfluge und zur Umschau in Stadt und Land. Die Ausstellungen im Buchgewerbehause wurden von zahlreichen Kollegen ausgesucht; das zahlreichste Kon tingent aber war in die Tiefen des Buchhändlerhauses ge taucht zu munterer Frühschoppen-Unterhaltung. Alle kehrten befriedigt und gestärkt zurück und setzten sich mit vielen Hunderten von Tischgenossen pünktlich um 2 Uhr zum alt gewohnten Kantate-Festmahl nieder. Der Saal hatte ein verändertes Aussehen. Man hatte die Einfachheit seiner Farben durch Fahnenschmuck zu heben gesucht und ihm damit ein außergewöhnliches Gepräge ge geben, entsprechend der Farbenfreudigkeit, die die Gegenwart beherrscht. Zehn unabsehbare Tafeln waren, wie immer, im großen Saale nebeneinander aufgestellt; acht kleinere unter den Emporen, fünf lange Tafeln in den Nebensälen; alle diese boten ausreichend Platz für gegen 900 Tischgenossen. Die Rednerbühne stand wieder in der Mitte der südlichen Längsseite, von wo sie erfahrungsmäßig den Saal am besten beherrscht. Viele hochgestellte Herren hatten auch diesmal wieder dem Börsenvsrein die Ehre erwiesen, an seinem Feste teilzunehmen. Der Rektor der Universität, Herr Geheimer Hof» rat Professor vr. Zweifel, Herr Oberbürgermeister vr. Tröndlin, Herr Bürgermeister vr. Dittrich, Herr Landgerichtspräsident vr. Hagen, Herr Amtshauptmann Heink, Herr Oberst von Kospoth, Herr Reichsbankdirektor Kalähne und viele andere hochangesehsne Vertreter von Staat und Stadt, von Wissen schaft, Kunst, Handel und Gewerbe waren gekommen, ins besondere zahlreich waren Angehörige des Heeres erschienen und belebten mit ihrer schmucken Erscheinung das eintönige Schwarz-Weiß der Gesellschaststoiletten. Bald nach Beginn des Mahles trat der erste Vorsteher des Börsenvereins, Herr Kommerzienrat Carl Engelhorn- Stuttgart zum Rednerpult und sprach folgende Worte; -Hochgeehrte FestversammlungI Wenn wir Buchhändler all jährlich, sobald die ersten Lerchen schwirren, den unwiderstehlichen Drang verspüren, wieder nach unserem lieben, alten Leipzig zu wallfahrten, so freuen wir uns vor allem auf das Kantatemahl. Dienen die übrigen Veranstaltungen der Buchhändlermesse meist Praktischen Zwecken, so ist unser heutiges Fest idealen Zielen ge weiht und soll uns in einigen Stunden fröhlichen Zusammenseins hinausheben über die Prosa und Mühseligkeit der Arbeit und des Erwerbs; und da ist es denn nur recht und billig, daß wir als gute Deutsche vor allem unsere Blicke zu dem erheben, was uns als das Höchste gilt, zu unserem lieben Vaterlands, dem Deutschen Reiche. -Meine Herren! Dreißig Jahre, ein Menschenalter, ist es her, daß unser siegreiches Heer nach einem Feldzuge sondergleichen dem 511«
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