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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1901
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- Deutsch
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3854 Nichtamtlicher Teil. 109, 11. Mai 1901. 4 1 ^ ^ ^ ^Völlwavn. 1 ^ 80 'I'rio (O) k. ktts, V. u. Vesllo, L. ä. Ulltsrrielit srlsiodtert v. Lwil Löelitinx. 1 80 ^ Nichtamt! Gebundene Bücher. Von Professor vr. G. Krüger (Gießen). Mit Erlaubnis des Herrn Verfassers und der Feuilleton- Redaltion der »Frankfurter Zeitung» bringen wir im nach stehenden einen unter der vorstehenden lleberschrift in Nr. 107 der Frankfurter Zeitung vom 18. April 1901 erschienenen Artikel des Herrn Professors vr. G. Krüger in Gießen zum Abdruck. Der Herr Verfasser beauftragte uns, ausdrücklich zu bemerken, daß ihm nur daran gelegen sei, die Frage zur Er örterung zu stellen, da er aus vielen Anzeichen schließen zu dürfen glaubt, daß sie dazu reif ist. Er ist sich übrigens wohl bewußt, nicht nur, daß die Erschütterung unseres An- sichtssendnngen-Slistems bei den großen Vorteilen, die es zu mal dem Gelehrten bietet, nicht ohne Gefahr ist, sondern auch, daß mit einer bloßen Nachahmung des englischen Ver fahrens nicht geholfen wäre. Er wünscht vielmehr, daß deut scher Geist und deutsche Kraft auch hier ihre eigenen neuen Wege finden und wandeln möchten zum Vorteil von Buch handel und Publikum. Einem Menschen von Geschmack und Bildung thut es weh, wenn er in einer Bücherei ein ungebundenes Buch stehen sieht. Bei den Büchern, die wir in unsere Staats schränke stellen, z. B. bei unseren deutschen Klassikern, wird denn auch in dieser Beziehung gegen Geschmack und Bildung nicht gerade gesündigt, obwohl dann wieder die Einbände nicht selten zu wünschen übrig lassen. Auch auf dem Gebiete der Unterhaltungslitteratur sieht es noch leidlich aus. Be wegt man sich aber über die Grenzen hinüber in das Gebiet der belehr enden Litteratur, so wird die Sache schon schlim mer; vollends gelehrte Bücher scheinen oft gar nicht dazu da zu sein, gebunden zu werden. Wie oft ist mir ein Stich durchs Herz gegangen, wenn ich bei einem Freunde oder Kollegen mehr aider weniger große Haufen ungebundener Bücher auf den Brettern, die die gelehrte Welt bedeuten, stehen sah. Mit der Antwort, es lohne sich nicht, dieses oder jenes Buch binden zu lassen, habe ich mich niemals ab surden lassen, denn ein Buch, das man des Besitzes wert hält, das man neben andere stellt, die man besitzt, verdient es unter allen Umständen, anständig angezogen zu werden; sonst mag man es wegwerfen. Aber der Buchbinder! Ja, der Buchbinder, der ist ein rechtes Kreuz für jeden Bücherbesitzer, geschweige für den u. 8t.'8°. 1 20 ° ^ ^nusiskoi kart. — tVssb aut! t. NLovsi-obor. llart. u. 8t. 8°. 1 ^ 20 H. Lbselosä.) ll^rt. u. 8t. 8". 2 ./t 20 NüQQSrekior. llg.it. u. 8t. 8". 1 ./k 20 H. — Op. 17. Uisäsr t. NLnusrsdor. llg.it. u. 8t- 8°. Ho. 1. llsstZrukg. tlo. 2. Usuts. 5 1 20 H- Usu äurobAg86li6u v. Lai-I 0iun-k^u. 4° 2 Vt 50 ^ *n. Ssorx VaZnsr in Orssckon. UsrivA, lllollLrü, losb' 8ebgkcll6L. klgcli eiiu-m Lilläsrlisä t. 1 8ivAst. vi. llkts. 60 llislräöolr, Läolk, llalislos, k. 1 8loZst. IQ. llkts. 80 ch — ÄASnllSilsbsu, k. 1 8ir>A8t. m. llkts. 1 ^ 50 L. 8oliLkksr, Lclg-Ibsrt, Das äsutsobs lliscl io Osstsrrsiob, k. NLunsrobor. llg.rt. u. 8t. 8". 80 icher Teil, Bücherliebhaber. Es giebt einige wenige Menschen, die mit ihrem Buchbinder zufrieden sind; ich selbst bin geneigt, den meinigen nicht gering zu schätzen. Aber diese Zufriedenheit erringt man sich doch nur mit unverhältnismäßigem Auf wand von Kraft und Kosten. Zuerst: wenn man seinen Buchbinder nicht ununterbrochen beaufsichtigt, wird nie etwas Ordentliches aus der Sache. Oder wer kann sagen, daß er einen Stoß von zehn bis zwanzig Büchern vom Buchbinder zurückerhalten hätte, ohne Anlaß zu berechtigten Klagen ge funden zu haben? Man gab vielleicht vor Jahren den ersten Band eines Buches oder einer Zeitschrift zum Buchbinder und hat sich ein schönes Gewand dafür machen lassen; es ist fast zehn zu eins zu wetten, daß nach fünf Jahren das Papier für den zweiten oder dritten Band anders ausfällt. Welche Schmerzen verursacht der Titelaufdruck! Da sah ich neulich ein Buch auf dem Brette stehen, auf dem Rücken las man: »Oedi aus Kolo». Den Titel quer anszusetzen, fehlte der Raum, ihn dem Rücken entlang zu drucken, wohl die Gewandtheit. Wenn man nicht ganz scharf aufpaßt, werden fremdsprachliche Titel immer und immer wieder falsch gesetzt. Aber noch mehr: Man giebt seine Bücher nicht gerne lange aus der Hand; hat sie aber einmal der Buchbinder, so vergehen Wochen, bis man sie wiederfieht. Zum mindesten muß man warten bis zu den Ferien, wenn man selbst den Bücherstaub abschüttelt und also für kurze Zeit die Bücher entbehren kann. Lebt man in einer Uni versitätsstadt, so kann man sicher sein, daß die Buchbinder in den akademischen Ferien alle Hände voll zu thun haben, und es kann einem passieren, daß man, selbst von längerer Reise zurückkommend, doch nicht wieder vorfindet, was man vor Wochen, natürlich mit den eindringlichsten Ermahnungs worten, dem Buchbinder anvertraut hatte. Dazu endlich die Kosten! Kein guter Buchbinder bindet billig, er kann es gar nicht. Man kann ganz getrost noch ein Fünftel seines Bücherhaushalts aufschlagen, um später sagen zu können, daß man seine Bücherei in würdiger Verfassung halte. Wäre es nun nicht ein idealer Zustand, wenn wir aus all diesem Elend, Gelehrte und Ungelehrte, mit einem Schlage herausversetzt würden? Natürlich wäre es das, aber auf unserer unvollkommenen Erde geht das nicht so leicht. Unsere Verleger haben zwar neuerdings angefangen, Bücher, denen sie einiges Leben prophezeien zu dürfen glauben, nicht nur ungebunden, sondern auch gebunden herzustellen. Leider ver hindert aber eine an sich sehr schätzenswerte Besonderheit
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