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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 3785' Letzterer hat diese seinerseits geprüft und legt Ihnen deren Wortlaut, wie er durch einen Kompromiß in gemein samer Beratung mit dem Vorsitzenden und Schriftführer der Eisenacher Kommission, den Herren H. Seippel - Hamburg und Th. Fuendeling-Hameln am S. März d. I. in Osnabrück fcstgelegt wurde, auff Antrag zweier Kreisvereine zur Prüfung und eventuellen Annahme vor, in der Voraussetzung, daß auch von seiten der verbundenen Vereine eine Vorbereitung darüber bereits allgemein stattgefunden hat. Er verbindet damit die Hoffnung, daß auch die heutigen Beratungen dazu beitragen möchten, die mißliche Lage des Sortiments günstiger zu gestalten.*) Allerdings darf dabei nicht verschwiegen werden, daß Vereinssatzungen nicht Helsen können, wenn nicht reges Leben in den Vereinen herrscht, wenn nicht jedem Mitgliede das Bestreben innewohnt, durch vollste Erfüllung der Geschästs- und Vereinsverpflichtungen an der Förderung des Gemein wohls mitzuarbeiten. Wie jedes Individuum in seiner Gesamtthätigksit be hindert ist, dessen Glieder zum Teil versagen, so kann auch kein Verein den Zweck erfüllen, den mair berechtigterweise von ihm erwartet, wenn nicht jedes Vereinsmitglied lebendig mitwirkt, sich auch ihm unbequemen Anforderungen willig unterwerfend. Dos Institut der Vertrauensmänner, welches die neuen Statuten in allen größeren Städten vorsieht, soll nach Ansicht derer, die jenen Entwurf schufen, besonders dazu beitragen, das Interesse des Einzelnen an dem Ganzen zu wecken und das Auge eines Jeden für beachtenswerte Ereignisse in den einzelnen Vereinen, seien sie angenehmer oder unerfreulicher Natur, zu schärfen und durch deren Mitteilung an den Vorsitzenden des betreffenden Kreisvereins und des Verbandes diese Vorkommnisse, wie durch Fanale, rasch weiten Gebieten bekannt zu geben. Möge die gute Absicht, welche die Bearbeiter des Statuten entwurfes auch in diesem Punkte leitete, richtig ausgesaßt und in die That umgcsetzt, hier helfend, dort anspornend und versöhnend wirken. Mit wirklich tief empfundenem Bedauern hat Ihr Vor stand nun einer Differenz Erwähnung zu thun, in die das Sortiment mit der Firma B. G. Teubner geraten ist. Diese hatte der Thesauruskommisston die Möglichkeit geboten, dem größten Teile der Käufer des Vbesaurus tinguus latiuas im deutschen Buchhandel, den Bibliotheken der Gymnasien und Realgymnasien, das Werk gleich bei Erscheinen zum Buch händler-Nettopreise zu verschaffen. Sie hatte dies gethan, ohne erst die Wirkung des Vertriebes durch das Sortiment abzuwarten und ohne letzteres von dem Konkurrenzvertriebe in Kenntnis zu setzen. Wie Ihnen durch Nr. 20 der »Mitteilungen- bekannt gegeben worden ist, hat Ihr darum angegangener Vorstand durch sofortigen persönlichen Besuch bei der Verlagsfirma und durch eine sich daran knüpfende Korrespondenz versucht, diese sowohl nach der materiellen, wie ideellen Seite für das Sortiment sehr empfindliche und, wie er glaubt auch sagen zu dürfen, unverdiente Schädigung abzuwenden. Leider aber gelang es ihm nicht, seitens der Verlags buchhandlung dasjenige Zugeständnis zu erlangen, das er vor seinem Gewissen für das Sortiment als ausreichend glaubte erachten zu können unter Berücksichtigung des Um standes : daß der dazu berufene Teil des Sortiments wohl kaum je beim Vertrieb der Teubnerschen Nova versagte; *) Das hier Gesagte — ein Bericht über die Geschehnisse bis zum 1. Mai d. I. — wird durch die Verhandlungen vom 3. Mai über den Statuten-Entwurs sogt. Nr. 104 d. Bl.) geändert, bezw. ergänzt. -w.andlichMl-r Jahrgang. daß diesem durch die Ausschaltung seiner Vermittelung ein ca. 15 Jahre andauernder sicherer Gewinn entging; daß er bei einem Teile seiner wichtigsten Abnehmer notwendigerweise in den Ruf eines verteuernden Mittel gliedes kommen mußte, ohne Beachtung des Faktums, daß er bei dem Vertriebe billiger Nova infolge der dabei ver hältnismäßig hohen Spesen oft ohne jeden Nutzen arbeitet; daß der ihm von dem herabgesetzten Preise bewilligte Rabatt unter dem Prozentsatz der Spesen zurllckbleibt, den jedes Geschäft — zumal in den größeren Städten — hat.') Leider hat keiner der verbundenen Vereine irgendwelche positiven Vorschläge gemacht, auf deren Basis die Ver handlungen hätten zum eventuellen Abschluß gebracht werden können. Vielleicht, daß nun, nachdem eine geraume Zeit seit Be ginn jener Differenz verflossen und das Ereignis in seinen Folgen sicherer abgeschätzt werden kann, beide Teile bereit sind, den so wünschenswerten Weg der Verständigung zu suchen. Die Berücksichtigung des alten wahren Spruches: »Leben und leben lassen» sollte doch der Herbeiführung des im Interesse der Allgemeinheit zu wünschenden alten guten Verhältnisses förderlich sein, hier sowohl, wie auch an anderer Stelle, wo offen oder im Stillen ein wohl nicht unberechtigtes Mißbehagen im Sortiment darüber vorhanden ist, daß bei den Schulbücherauslieferungen nicht nur die Freiexemplare in Fortfall gekommen sind und an Stelle der Abgabe in Rechnung solche gegen bar getreten ist, dazu zum Teil zu Rabattsätzen, die, da sie die Geschäftsspesen nicht decken, als unzulängliche, ja ruinöse bezeichnet werden müssen. Hat doch jüngst in einem Börsenblatt-Artikel über die Warenhäuser Kollege Prager erneut daran erinnert, daß ein lebensfähiges Sortiment allen Verlegern erwünscht sein muß, zumeist aber solchen wissenschaftlicher Litteratur. Wenn wir nun berücksichtigen, daß unbestritten die Geschäftsspesen in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind, daß nach jeder Richtung hin die Lebensführung teurer ge worden ist, daß die Druckereien, Papierfabriken und alle Ge werbetreibenden ihre Preissätze erhöht haben, so ist es außer ordentlich empfindlich, daß der an den Ladenpreis gebundene Sortimenter in seinem Verdienst geschmälert wird. Im weiteren Verfolg des vorher Gesagten dürfte die Bitte nicht unbillig erscheinen, in Erwägung zu ziehen, ob der Novitäten vertrieb nicht durch bessere Bezugsbedingungen für alle Teile lohnender gestaltet werden könnte, und ob es nicht ersprieß lich wäre, neben den Wünschen der Behörden, Schulvorstände rc. auch die Lebenstnteressen des Sortiments mehr zu berück sichtigen. Es sei uns hierbei gestattet, kurz auf den schon vorhin erwähnten Pragerschen Artikel über die Warenhäuser zurückzukommen. Darin ist die Frage erörtert, ob es für das Sortiment ersprießlicher sei, daß ein Geschäftsverkehr zwischen dem Wei ch Zu den Ausführungen über die Thesaurus-Angelegenheit habe ich nur die nachstehenden thatsächlichen Berichtigungen zu machen: 1. Die Zahl der zum Vorzugspreise an die Bibliotheken der Gymnasien und Realgymnasien gelieferten Exemplare stellen nicht -den größten Teil der Käufer des Thesaurus im deutschen Buch handel» dar; vielmehr bleibt die Zahl dieser Exemplare nicht un wesentlich hinter der durch den Buchhandel bezogenen zurück. 2. Es ist unrichtig, -daß der von mir von dem herabgesetzten Preise bewilligte Rabatt unter dem Prozentsatz der Spesen zu rückbleibt, den jedes Geschäft, zumal in den größeren Städten, hat». Ich bin im Falle einer Verständigung, zu der es nicht durch meine Schuld nicht gekommen ist, bereit gewesen, von dem er mäßigten Preise 15 Prozent zu gewähren; da hiervon kein Rabatt zu geben gewesen wäre, wäre der Prozentsatz ziemlich oder genau derselbe gewesen, der dem Sortimenter bei dem jetzt übtichen V. G. Teubner. 4S4
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