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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1901
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- Deutsch
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2962 Nichtamtlicher Teil. — Sprechfaul. 85, 3. April 1901. einer protestantischen Bibel bearbeitete Uebersetzung nicht mit den Canoncs der griechisch-orientalischen Kirche vereinbar sei, außerdem sei der Mangel der Apokryphen ein Hauptgrund, den Weiterdruck des Werkes zu sistieren. Die Beschlüsse des Synods fanden die Billigung des Czaren, der Druck wurde eingestellt, und so blieb das Werk Torso (vgl. Sopikow, Versuch einer russischen Biblio graphie). Die Exemplare des Neuen Testamentes mit holländisch- slavonischcm Texte sollten vernichtet werden, wanderten aber zum Teil in das Archiv des Synods, wo sie bis zum Jahre 1740 liegen blieben. Um diese Zeit sollte ein Akademiker das noch Erhaltene sichten; dieses unterblieb jedoch, da sich ein des Holländischen mächtiges Mitglied der Akademie damals nicht fand. Später scheint der ganze Vorrat makuliert worden zu sein. Im Jahre 1862 konnte Pekarski nur noch folgende Exemplare namhaft machen: zwei Exemplare in der Kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek in St. Petersburg (und ein Exemplar mit dem holländischen Texte allein), drei gut erhaltene Exemplare in der Bibliothek der Wissenschaften, ein Exemplar in der Bibliothek der Geist lichen Akademie, drei gute Exemplare im Archiv des heiligen Synods und drei unvollständige Exemplare im Privatbesitz und bei Antiquaren. Sopikow bemerkt (in seinem -Versuch einer rus sischen Bibliographie-), daß vor dem Jahre 1812 sich in Moskau drei Exemplare befanden, die sich auf folgende Besitzer ver teilten: 1. die Universitätsbibliothek, 2. Gras Buturlin, 3. Pro fessor Bause. Eins von diesen Exemplaren ging beim Brande Moskaus unter. Außerhalb Rußlands werden ein Exemplar in der Herzoglichen Bibliothek in Wolfenbüttel (vgl. Schöne mann, Zweites und drittes Hundert Merkwürdigkeiten der Herzog lichen Bibliothek in Wolfenbüttel S. 56) und das Exemplar der Lidliotbsguo Il-Uionals in Paris citiert. Hierzu kommt das Exem plar, das wir nachstehend anzeigend) Das Pariser Exemplar hat Dibdin geschrieben, der es durch Wasser stark beschädigt und zum Teil -in erbärmlichstem Zustande- fand. Dieser Umstand ist es wohl gewesen, der den phantasievollen Bibliographen zu der An nahme verleitete, daß fast die ganze Auflage auf der See unter gegangen sei. (Vgl. Dibdin, biblioArapbiosI Vour in Dranoo and 6srwan^ 1821. II, 258). In Wahrheit waren nach Ankunft der Sendung in Petersburg noch 543 Exemplare gezählt worden, die allerdings durch das Wasser stark gelitten hatten. Die große Seltenheit des Werkes ist also nicht einem Schiffbruche zu zuschreiben, sondern der geringen Sorgfalt, mit der man die durch näßten Bogen aufbcwahrte, und der großen Strenge, mit der der heilige Synod die kleine Auflage mit slavonischem Texte unterdrückte.- DeutscherZeichnertag und Ausstellung. — Der Deutsche Zeichncrverband hielt an den Osterfesttagen einen -Allgemeinen deutschen Zeichnertag» in Leipzig ab, dessen Verhandlungen am zweiten Osterfesttage im Lehrervereinshause (Kramerstraße) ge pflogen wurden. Die Tagesordnung lautete: I. Brauchen die Zeichner eine Interessenvertretung? II. Das moderne Kunstgewerbe und die Zeichner. III. Verschiedenes. Der 1. Referent, Herr R. Meyer, Berlin, führte aus, daß der Zeichnerstand derjenige sei, dessen Angehörige sich bisher noch am wenigsten um ihre Bcrufsinteressen gekümmert hätten. Daher komme es auch, daß ein Zeichnerproletariat habe entstehen können. Besondere Ilebelstände seien die in einzelnen Zweigen beliebte Massenheranziehung von Lehrlingen und deren unzureichende, schablonenhafte Ausbildung, die diesen Namen eigentlich gar nicht verdiene. Auch das Konkurrenzunwesen sei sehr zu bekämpfen. Dies könne man aber nur durch Zusammenschluß aller Zeichner, weshalb Redner den Anwesenden den Anschluß an den Deutschen Zeichnerverband in Leipzig dringend empfahl. Die hieran anknüpfendc Debatte, die durch eine Mittagspause unterbrochen wurde, dauerte bis in die späten Nachmittagsstunden. Die Redner stimmten im allgemeinen den Ausführungen des Referenten zu und brachten noch eine ganze Reihe von Mißständen zur Sprache. Eine Resolution fand sodann einstimmige Annahme, in der die Zeichner aller Branchen aufgefordert werden, sich dem Deutschen Zcichnervcrbande anzuschließen, dessen vornehmste Auf gabe es sei, in ideeller und materieller Beziehung für die Inter essen der Zeichner einzutreten. Ferner soll angestrebt werden, dem Zeichner im Wege der Gesetzgebung mehr als bisher das Eigentum an seinen Erzeugnissen zu wahren. Auch eine allge- *) 3083. Hst visurvs j Vsstawont, 1 okts j alls bosolrsn clss nisurvsn vsrbonäts 1 onsss össrsn 1 Issu Obristi. j 6s- clruolet ckoor last van j rzm Oaariss Najsstszck > kstrus llsn Tsrstsn, ^ Ls^sor van groot sn ülo/n kusslanät, 1 anr. sn2. sn2. 1 In's 6ravsnba^s 1 Lzc loüannss van Duron, Losoüvorüopsr j UDLOXVII ^ Fol. (39:25ow.). Pbd. (353 statt 450 Bll.) In 2 Columnen mit Ver salien gedruckt. 800 meine Regelung der Kündigungs- und Vertragsrechte wurde als dringend notwendig bezeichnet. Infolge der vorgerückten Zeit mußte das zweite Referat von der Tagesordnung abgesetzt werden. Unter -Verschiedenem- fand ein Antrag, den Vorstand des Zeichnerverbandes zu beauftragen, zu gelegener Zeit mit den maßgebenden Kreisen in Verbindung zu treten, um eine allgemeine deutsche Ausstellung gewerb licher Zeichnungen zu veranstalten, einstimmige Annahme. In Verbindung mit dem -Zeichnertage- stand eine Aus stellung von Zeichnungen, Photographien von Jnnenräumen, Gebrauchsartikeln für Zeichner und auch von modernen Vorlagc- werken, Litteratur über Kunstgewerbe u. dcrgl. Für letztere hatten u. a. einschlägige Werke gesandt: die Verlagshandlungen Vruckmann in München (»Die Kunst- und -Dekorative Kunst-), Karl W. Hiersemann in Leipzig (kunstgewerbliche Kataloge; Day, Alpha bete u. a.), Bruno Heßling in Berlin (Verlagskatalog, Architektur- und Stilwerke), Kanter L Mohr in Berlin (Zeitschriften -Der Möbelarchitekt-, -Der Modelleur-), Paul Starke in Dresden, Ehr. Stoll in Plauen, Julius Hoffmann in Stuttgart, C. G. Börner in Leipzig, Gustav Schlemminger in Leipzig. Letzterer brachte eine besonders reichhaltige Sanimlung von Vorlagenwerken. Vom deutschen Vuchgervcrbemuseum. — Die zur Zeit im Deutschen Buchgcwerbehause von der Buchbinder-Innung zu Leipzig veranstaltete Ausstellung von Gesellenstücken und Lehrlings- arbeiterk erfreut sich eines außergewöhnlich regen Besuches. Von den ausliegenden Einbänden sind 102 als Gesellenstücke, 7 als Lehrlingsarbeitcn bezeichnst, darunter sehr anerkennenswerte Leistungen. Deutsche Handlungsreisende in der Schweiz. — Im Jahre 1900 wurden in der Schweiz an 5635 Ausländer Ausweis karten für Handlungsreisende ausgeteilt; davon waren 3848 Reichs deutsche, 1145 Franzosen, 332 Italiener, 203 Oesterrcichcr und Ungarn, 37 Belgier, 34 Engländer. Andere Länder waren mit geringeren Zahlen beteiligt. Auf Erzeugnisse des Buch- und Kunst handels, auf Papier u. u. reisten im Jahre 1900 in der Schweiz 541 Ausländer, darunter 414 Reichsdeutsche. Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur. — Seine Königliche Hoheit der Großherzog Wilhelm Ernst zu Sachsen- Weimar hat das Protektorat über den -Allgenieinen Verein für Deutsche Litteratur- (geschäftssührende Leiter: Kommerzienrat Dr. Hermann Paetel und Alfred Paetel) übernommen. Wissenschaftlicher Kongreß. — Der neunte Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie wird in den Tagen vom 29. Mai bis 1. Juni 1901 in Gießen abgehaltcn werden. »Krebs-, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin. — Der letzte Vortragsabend dieses Winterhalbjahres im Verein -Krebs- zu Berlin findet ain Dienstag den 16. April, pünktlich abends 9 Uhr, im kleinen Saale des 'Vereinslokals, Wilhelm- straße 118, statt. Das Vereinsmitglied Herr Oskar Leuschner wird in dem Thema: -Carl Busse, ein modernes Dichterleben-, einen interessanten Einblick in das Leben und Schaffen eines be deutenden Lyrikers gewähren. So dürfte der Vortrag besonders auch den Damen ein Stündchen angenehmer Unterhaltung bieten. Für ein längeres geselliges Beisammensein nach dem Vortrage ist in der bei den -Damen-Abenden- des Vereins üblichen Weise Sorge getragen. (Sprechsaal.) Unpünktliche Ansführung von Bestellungen. (Vgl. Nr. 80 d. Bl.) Herr U. IV. hat mir mit seinen Ausführungen im Börsenblatt Nr. 80 aus der Seele gesprochen. Nicht nur kleinere Verleger, sondern vielfach die bekanntesten Firmen sind es, die bisweilen mit einer unverantwortlichen Gleichgiltigkeit und Langsamkeit expedieren. In allerjüngster Zeit ist es mir vorgekommen, daß eine altangesehene Firma auf drei Postkarten, zwei solche mit Rückantwort und einen eingeschriebenen Brief sich erst zu einer Antwort herbeiließ, ohne ein Wort der Entschuldigung zu verlieren. Würde ein kaufmännischer Lieferant seinen Kunden so be handeln, so würde der letztere nichts mehr von ihm beziehen; daß dies unter buchhändlerischeu Verhältnissen nicht möglich ist, sollten sich die Verleger nicht zu nutze machen. Sie sollten be denken, daß sie doch den Sortimenter brauchen und daß letzterem heutzutage das Leben sicherlich nicht leicht gemacht ist. 0.
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