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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1901
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- Deutsch
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2454 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 71, 26. März 1901. irrste Vorsteher des Börsenvereins, Herr Kommerzienrat Carl Engelhorn, Stuttgart. Herr Arthur Meiner, Leipzig, gedachte darauf in besonders warmen Worten der beiden auswärtigen Vorstandsmitglieder, die in nächster Ostermesse aus dem Vorstande des Börsenvereins scheiden würden, der Herren Kommerzienrat Engelhorn und Stcttner, und bat sie darum, die ihnen vertraut gewordene Leipziger Kollegen-Vereinigung in freundlichem An denken zu behalten. An die Tafel schloß sich in gewohnter Weise ein gemütlicher Bierabend an, der es an heiterer Unterhaltung nicht fehlen ließ und erst in später Stunde sein Ende fand. Die künstlerische Eigenart der inneren Ausstattung des neu erbauten und erst vor kurzem seiner Bestimmung übergebenen Hauses mit ihren ausdrucksvollen und Vielen ungewohnten Formen wurde von allen Teilnehmern mit Aufmerksamkeit gewürdigt. Pestalozzis Maske. — Pestalozzis Maske wurde im Jahre 1809 durch Bildhauer Christen in Bern über dem Gesicht des Lebenden geformt, um danach im Auftrag des damaligen Kron prinzen von Bayern, des späteren Königs Ludwig I., als Vorlage sür eine Marmorbüste zu dienen. Die ausgeprägten Gesichtszüge des großen Pädagogen sind durch die Maske scharf und lebens voll wiedergegeben. Aus dem Nachlaß eines vor kurzem in Stuttgart verstorbenen Nachkommen Pestalozzis, des Professors Or. v. Ahles, ist diese Maske jetzt in den Besitz des Antiquarbuch händlers Herrn Richard Jordan in München übergegangen. Bllchereinbände von Frauen. — Die englische Zeitung -'lüg Intsraturs- berichtet über die in England mehr und mehr hervortretende Beteiligung der Frauen an der Thätigkeit desBuchein- bindens. Während bei uns allenfalls kunstgewerbliche Zeichnerinnen zuweilen einen Bucheinband zeichnen, hat sich die Buchbinderei als Frauengewcrbe in England schon ganz bedeutend entwickelt. Die Allgemeine Zeitung entnimmt dem erwähnten Berichte das Folgende: -Jüngst gab es eine ganze Ausstellung von durch Frauen hergcstellten Bucheinbänden, und jetzt hat eine Miß Catherine Adams in Oxford eine Reihe von ihr gezeichneter und von ihr gebundener Bücher vor das Publikum gebracht, die nicht allein ganz Oxford aufregen, sondern auch eine ganze Reihe Kenner und Sammler von Bucheinbänden von London zur Reise nach der alten Universitäts stadt veranlassen. Miß Adams bindet mit einer Originalität, die ihre Arbeiten ganz besonders interessant macht; jeder Ein band sucht dem Inhalt des Buches möglichst gerecht zu werden. Ein -Venetianisches Leben- erscheint in vornehmer heraldischer Ausstattung mit dem Marcus-Löwen. Omar Khagyarn (das ist der persische Dichter, in den die Engländer jetzt vernarrt sind) ist durch einen prächtigen Pfau und eine Reblaubguirlande ge schmückt. Die Ode auf den Morgen von Christi Geburt ist ganz in weißes Pergament mit Silberverzierungcn gebunden. Schön heit der Zeichnung und Sorgfalt der Ausführung ist in allen Einbänden mit der glücklichen Idee vereint.- Aus dem Antiquariat. — Das Antiquariat der I. Ricker- schen Universitäts-Buchhandlung «n Gießen hat die umfangreiche und bedeutende Bibliothek des bekannten Philologen Gymnasial direktors a. D., Geheimen Rats Professor Or. Tycho Mommsen, Frankfurt a. M., erworben. Die an altklassischer Philologie reiche Bibliothek zeichnet sich insbesondere durch eine kostbare Sammlung von Pindar-Ausgaben aus, wie sie sich selten in einer Bibliothek vereinigt finden werden. Ausstellung französischer Kunstwerke in Stuttgart. — Wir haben schon in Nr. 53 d. Bl. auf diese bemerkenswerte und eigenartige Ausstellung, die im April in Stuttgart statt finden wird, aufmerksam gemacht. Sie wird in reichem Maße den Zusammenhang zeigen, den die bildende Kunst wieder mit dem Handwerk gesunden hat. Wie uns berichtet wird, sendet das LIusss äss Xrts Osooratiks erlesene Stücke in Silber, Bronze, Zinn, Email; die Nanntasturs kiatiovals äss 6obsiivs hochbedeutende Tapisserien; die klavukaoturs nationale äs Lsvrss Prachtstücke von Vasen und Schalen. Als persönliche Aussteller treten die Keramisten Dalpayrat, Deck, Doat, Hocntschel, Lachenal u. a. m. auf; mit Arbeiten in Schmuck wird der große Klcinmcister Lalique, ferner Vever und Voutet de Monvel (1/art moäsrns) erwartet. Kunstausstellung. — In Del Vecchios Ausstellung sür Kunst aller Art und Zeit in Leipzig sind jetzt sämtliche Räume mit neu ausgestellten Werken angefüllt. So beherbergt der große Ausstellungsraum die Kollektiv-Ausstellung von Emily Lengnick- Dresden, und von Einzelwerken ist vor allen das neueste Werk August Künickes -Ein Tag im Waide- zu erwähnen. Von den kleineren Räumen birgt der erste die Sonderausstcllung der Münchner Künstler-Gruppe -Bund-, vertreten durch die Künstler Albert Franken-Weber, Emil Leonhardt, Henrick Moor, Hugo Noack, Ludwig Stiller, Wilhelm Slumps, Georg Schwessingcr, Willy Oertel und Karl Schmidt-Helmbrechts. In den anderen Räumen sind vor allen bemerkenswert die Nachlaßausstellung Eduard Spoerer, Düsseldorf (32 Werke, Landschaften der Nor mandie, Bretagne re.), die Kollektionen Ernst Vollbehr (8 Werke), Leonhard Steiner (Aquarelle), ferner Einzelwerke von A. Künicke, Professor A. Lutteroth, Th. Blachc, Ed. Daelen, Professor Mali, Hermann Ritzau, Professor Otto Recknagel, Professor Otto Günther- Naumburg, Ferdinand Brauer und von vielen anderen Meistern. Im Lesezimmer ist eine reichhaltige Sammlung der neuesten Plakate von Mucha, Medaille, Berthon und Crazi ausgestellt. In Vor bereitung sind eine Kollektiv-Ausstellung von C. Wuttke (etwa 60 Werke, Erinnerungen an seine Reise um die Erde) und die Aus stellung einer Bilderreihe von Fritz Hase: Satirischer Zeitspiegel. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler XXXVII. Xuvst-Xulrtion voo 8. Xsuäs in IVisv. — Xatalog äsr Xvpksrstiobsammluv^ aus äsm Xaoblasss äss Xsrru Or. 1. 1. kobl, Oioksssor an äsr Ir. Ir. tsobnisobsn Hoebsobuls in IVisn. I. Xbtsiluvg. 6r. 8". 57 8. 1502 kirn. VsrstsiKsruvg am 29. Llära 1901 unä kolg. 1'aqo in IVisn äuroü 8. Xsväs. Krebs, Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. — Zum Besuch eines Vortragsabends mit Damen am heutigen Diens tag, den 26. März, abends 9 Uhr, im kleinen Saale des -Vereins- Hauses», Wilhclmstraße 118, lädt der Vorstand des Vereins -Krebs- in Berlin die Mitglieder und Freunde des Vereins ein. Herr Oberlehrer Dieckmann wird über -das Jahr 1866 in seiner Bedeutung für die Lösung der Deutschen Frage- sprechen. Der Eintritt ist frei. Personalnachrichten Gestorben: am 22. März im zweiundfünfzigsten Lebensjahre der erste Buchhalter und Prokurist des Bibliographischen Instituts (Meyer) in Leipzig, Herr Alexander Hepp. Das Biblio graphische Institut verliert in ihm einen langjährigen, treubewährten und hervorragend tüchtigen Mitarbeiter, dessen Verdienste seinem Namen einen Ehrenplatz in der Geschichte des großen Verlagshauses gesichert haben. (Sprechsaal.) Rechtsfrage. Schreiber dieses hat seine Sortimentsbuchhandlung vor zwei Jahren käuflich erworben. Laut Kontrakt wurde vereinbart, daß der Verkäufer in einem Zeiträume von zehn Jahren gegen Kon ventionalstrafe keine Sortimentsbuchhandlung betreiben dürfe. Nun hat der Verkäufer, der noch einen Verlag besitzt (dieser wird in demselben Hause mit meinem Sortiment betrieben), unter der Hand fortwährend Sortimentsgcschäfte gemacht, so oft sich die Gelegenheit hierzu^ ot.VjVerkäufer behauptet, daß er hierzu das Recht habe, da ihm laut Kontrakt der Betrieb einer Sortiments buchhandlung, worunter man nach seiner Ansicht nur ein offenes Geschäft verstehen könne, verboten sei. — Ein Sortiment kann wohl überall betrieben werden; vor allen Dingen sind doch die Reise-, Export-, Versand- und Kolportage- Buchhandlungen, auch wenn die Geschäfte nicht in einem offenen Laden betrieben werden, zu den Sortimentsbuchhandlungen zu zählen. Für gefällige Meinungsäußerung wäre ich dankbar, ebenso für Mitteilung, ob einer der Herren Berufsgenossen eine ähnliche Klage gegen seinen Vorgänger-gehabt hat. —s — Verein Dresdner Buchhändler. Im Anschluß an die Veröffentlichung unseres^ Briefwechsels mit der Firma O. R. Reisland in Leipzig im Börsenblatt vom 4. Februar 1901 versendet diese Firma jetzt an die Mitglieder des Vereins Dresdner Buchhändler ein hektographiertes Schreiben folgenden Wortlautes: Nach dem Vorgehen des Vereins Dresdner Buchhändler liefere ich an dessen Mitglieder nur Fortsetzungen und Schulbücher zu den bisherigen Bedingungen. Anderes nur bar mit 10"/g. O. R. Reisland. Wir glauben, uns am besten auch hierzu jeder Bemerkung enthalten zu sollen; wir wünschten das Schreiben nur etwas -niedriger zu hängen-, Dresden, 21. März 1901. Der Vorstand des Vereins Dresdner Buchhändler. Rudolf Heinze. Gg. Schmidt.
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