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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1901
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 1967 Nichtamtlicher Teil. Der internationale Musteraustausch des Deutschen Buchgewerbevereins. Von diesem gemeinnützigen Unternehmen ist jetzt nach dreijähriger Pause wieder ein Band erschienen, nach einer Pause, durch die der gewöhnliche Erscheinungstermin um ein Jahr überschritten worden ist. Verschiedene Ursachen haben dies herbeigeführt: der Uebergang des Musteraustausches aus der Leitung des Deutschen Buchdruckervereins in die des Buchgewerbevereins, — der Bau des Vereinshauses, durch den die Kräfte der Vereinsleitung außerordentlich in Anspruch genommen wurden, an die außerdem die Pariser Ausstellung die höchsten Anforderungen stellte. Man hat trotzdem an den Zielen des Austausch-Unternehmens festgehalten, und somit konnte allen Teilnehmern jetzt wieder ein Band zu gehen. Worin bestehen diese Ziele? So wird vielleicht mancher, dem der Musteraustausch noch unbekannt ist, fragen. Er soll in festgesetzten Zwischenräumen — jetzt alle zwei Jahre — eine Sammlung von wertvollen, der täglichen Praxis entnommenen oder für diese zu verwertenden Druckmustern in thunlichst einheitlichem Formate bieten, was dadurch ermöglicht wird, daß jeder der Teilnehmer eine vom Austausch-Komitee fest zusetzende Zahl von Drucken herstellt und diese an das Komitee einsendet, das sie sodann zu der entsprechenden Zahl von Bänden dadurch vereinigt, daß jeder Band eins der eingesandten Blätter, also, wäre deren Zahl für jeden Teilnehmer 200 gewesen, 200 verschiedene Blätter, resp. Druckmuster enthalten wird. In solcher Vereinigung gehen sie den Teilnehmern zu, von denen somit jeder für das von ihm eingesandte eine Muster jetzt deren 200 verschiedene erhält. Sie können ihm nun als Muster vorlagen oder als Studienobjekte dienen und sind zur Er möglichung einzelner Benutzung als lose Blätter in einen soliden Sammelkasten eingelegt. Der Zweck des Muster austausches ist mithin ein ebenso praktischer wie gemein nütziger, und die Beteiligung daran liegt im Interesse jedes vorwärtsstrebenden Mitgliedes des Buchgewerbes und ganz besonders in dem der Jünger Gutenbergs und Senefelders. Der vorliegende Jahrgang, der neunte, seitdem der Austausch, der zuerst in England ins Leben gerufen wurde, bei uns eingeführt worden ist, umschließt so ziemlich alle Zweige der Graphik: gewöhnlichen Buchdruck in Schwarz und Farben, Drei-, Vier- und Mehrfarbendruck, Autotypie, Litho graphie und Steindruck, Algraphie, Lichtdruck, Holzschnitt, Chromoxylographie und Photogravüre, und schon diese An gabe allein wird genügen, um seine Reichhaltigkeit ahnen zu lassen. Er enthält 172 Beiträge — gegen 200 waren an gemeldet; — leider ist es bis jetzt noch bei jedem Jahrgange vorgekommeu, daß eine Anzahl der Herren Graphen es nicht sonderlich genau nimmt mit der Erfüllung der durch ihre Anmeldung eingegangenen Verpflichtung und schließlich trotz allen Mahnens und Erinnerns nicht zur rechtzeitigen Ein lieferung der Beiträge zu bewegen ist. Auf eine Einzelbesprechung der 172 Blätter kann hier nicht eingegangen werden; sie würde zu weit führen und zu viel Raum beanspruchen; nur einiger hervorragender, geeignet, ein charakteristisches Bild von dem Austausch-Unternehmen zu geben, soll gedacht werden. Es liegt in der Natur der Sache daß, da es von Buchdruckern ausgeht, auch der Buchdruck darin in erster Linie vertreten ist — wollte man doch eine Zeit lang sogar nur in diesem ausgeführte Muster aufnehmen und selbst die Lithographie ausschließen! Etwa 130 Blätter sind aus der Buchdruckpresse hervor gegangen, und bei einigen lithographischen hat sie als Helferin gewirkt, so daß nur wenig mehr als 30 Beiträge den anderen nicht-typographischen Verfahren angehören. Da nun der Austausch vor allem der Typographie dienen soll, so märe solche Ausschließlichkeit vielleicht zu billigen, be ständen nicht nahe Beziehungen zwischen allen graphischen Verfahren, von denen in der täglichen buchgewerblichen Praxis oft deren mehrere vereint in Anwendung kommen. Ihre all gemeinere Beteiligung am Austausche ist mithin willkommen zu heißen, zumal sie ihn ja auch mannigfaltiger und inter essanter gestalten. Als charakteristisch für die Buchdruckarbeiten der Gegen wart muß es bezeichnet werden, daß einfacher schwarzer Buchdruck sich nur sehr wenig unter den Blättern des Aus tausches befindet; überall ist die Wirkung durch Anwendung einer oder mehrerer bunter Farben erhöht, und bei der großen Mehrzahl ist dies mit Geschick und Verständnis ge schehen. Ich verweise deshalb auf die Blätter 7 und 8, Baeusch-Drugulin, Leipzig; 66, Frankenstein L Wagner, Leipzig; 67, Neukomm L Zimmermann, Bern; 99, Ludwig L Mayer, Frankfurt a. M; 128, W. Drugulin, Leipzig, ein Blatt mit prächtigen Initialen in Farben und Gold; 137, Max Schmersow, Kirchhain N.-L, besonders bemerkenswert seiner Proben orientalischer Schriften halber; 139, Wilh. Gronau's Schriftgießerei, Berlin-Schöneberg; — diese und noch einige andere sind die wenigen Blätter, von denen man sagen darf, daß auf ihnen Schwarz die führende Rolle inne hat Auf anderen ist sie der sogenannten modernen Richtung zugefallen, die in diesem Jahrgange des Austausches stark und zum Teil auch recht geschickt vertreten ist. Verwiesen sei hier nur auf die Blätter 17, 25, 26, 63, 68, 74, 77, 78, 94, lOO. Der letztere Beitrag kam von der Firma C. G. Röder, Leipzig, und ist acht Seiten stark, auf denen die in diesem großen Hause geübten graphischen Verfahren: Buchdruck, Lithographie, Notendruck (gestochen und gesetzt), Lichtdruck und autotypischer Buchdruck, zur Anschauung gebracht werden. Das letztere Blatt ist besonders bemerkenswert, denn hier ist das autotypische Netz ein so feines, daß der damit her gestellte Druck nur mit Hilfe der Lupe von dem vorher gehenden Lichtdruck zu unterscheiden ist. Weiter gehören dieser Gattung Blätter in hervorragender Weise noch an 117, 130, 131, 154, 159, 160, 16l, 164, 172, 180, 188; unter ihnen befinden sich ganz vorzügliche, geschickt gesetzte, geschmack voll ornamentierte und tadellos gedruckte Arbeiten. Eine Anzahl Blätter könnte man auch als halbmodern bezeichnen, insofern auf ihnen Beispiele in älterem und in modernem Stile nebeneinander hergehen, oder wohl auch älteres, heute nicht mehr ganz hoffähiges Schmuck - material neben modernem Zierat in Anwendung gebracht worden ist. Als Beispiele seien genannt Blätter 10, 35, 87 und 102, die immerhin als sehr tüchtige Leistungen betrachtet werden dürfen. Sieht man von Schwarzdruck, von den Stilrichtungeu und der eigentlichen noch näher zu erwähnenden Chromotypie ab, so ist noch eine Anzahl typographischer Blätter zu neunen, die man am treffendsten unter dem Titel »Kunstblätter- einreihen wird in Anbetracht ihrer ganz hervorragenden Aus stattung in Entwurf, Satz und Druck. Es sind dies Blatt l8, 27, 39, 52, 65. 108, 115, 133, 134, 148; bei allen diesen sind Farben, zum Teil auch Gold, aber immer nur in flachen Tönen, angewandt, so daß man diese Drucke nicht unter die eigentlichen Chromotypographien rangieren kann, als welche man den Bilderdruck in Farben bezeichnet. Diese Töne wurden vielfach durch in Karton oder Celluloid geschnittene Platten hergestellt, ein meist vom Setzer oder Maschinenmeister 25S*
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