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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1901
- Sprache
- Deutsch
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1970 Nichtamtlicher Teil. 57, 9. März 1901. »Gutenberglieder. und eine weitere anmutige Abteilung: -Wander lieder-, Ein Verzeichnis der Dichter oder Quellen fehlt leider. Manches bewährte Lied wurde älteren Liedersammlungen entnommen. Die Mehrzahl der Lieder aber ist bisher nicht in weitere Kreise ge drungen. Eine größere Anzahl Lieder lieferte der Herausgeber selbst, dann finden wir bei aufmerksamem Durchblättern besonders vertreten L. Hamann, G. Küstenmacher, Edwin Bormann, M. Friesleben, W. Reuter u. a. m. Fast alle Lieder erfüllen ihren Zweck, zur Belebung der Fest lichkeiten rc. beizutragen, und erfreuen durch ernste, ideale Ge danken oder leicht befriedigten Humor. Etwas störend findet der Berichterstatter, daß durchschnittlich wohl in jedem zweiten Liede das Wort -Buchknecht- und »Büchermannff wiederkehrt. In den meisten Fällen wäre dies Wort wohl leicht durch ein geschmack volleres zu ersetzen gewesen. — Im allgemeinen aber, wie gesagt, stimmen die meisten Lieder belebend und erfrischend. Von Herzen wünschen wir dem Büchlein die weiteste Verbreitung. Kleine Mitteilungen. Vom Reichstage. Verlagsrecht. — Die zweite Lesung des Verlagsrechts in der XI. Kommission des Reichstags wurde am 5. d. M. in Angriff genommen und auch beendet. Mit Aus nahme des Z 88 blieb die Fassung, den die Vorlage in der ersten Lesung erhalten hatte, unverändert. Z 38 erhielt folgende Aende- rung (Antrag Or. Oertel): -Wird über das Vermögen des Verlegers der Konkurs er öffnet, so finden die Vorschriften des H 17 der Konkursordnung auch dann Anwendung, wenn das Werk bereits vor der Eröff nung des Verfahrens abgeliefert worden war. -Besteht derKonkursverwalter auf der Erfüllung desVertrags, so tritt, wenn er die Rechte des Verlegers auf einen Andern überträgt, dieser an Stelle der Konkursmasse in die sich aus dem Vertragsverhältnis ergebenden Verpflichtungen ein. Die Kon kursmasse haftet jedoch, wenn der Erwerber die Verpflichtungen nicht erfüllt, für den vom Erwerber zu ersetzenden Schaden wie ein Bürge, der auf die Einrede der Vorausklage verzichtet hat. Wird das Konkursverfahren ausgehoben, so sind die aus dieser Haftung fick ergebenden Ansprüche des Verfassers gegen die Masse sicher zu stellen.- -War zur Zeit der Eröffnung des Verfahrens mit der Verviel fältigung noch nicht begonnen, so kann der Verfasser vom Ver trage zurücktreten.- Bibliographie der sächsischen Geschichte. — Die General direktion der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in Dresden plant in Verbindung mit der 1896 gegründeten Königlich sächsischen Kommission für Geschichte eine neue Verzeich nung der gesamten Litteratur zur Geschichte Sachsens bis 1900. Zur Vorbereitung wurde ein Ausschuß namhafter sächsischer Biblio thekare und Archivare gewählt, der aus den Herren Schnorr von Carolsfeld, v. Gebhardt, Stübel, P. E. Richter, Schmidt, Ermisch, Lippert, O. Richter, Hantzsch besieht. Zur Ausführung der Arbeit ist vornehmlich Herr 2r. Hantzsch bestimmt. Das Werk wird außer der Einleitung und den Autoren- und Sachregistern folgende Teile umfassen: Historische Landeskunde, Allgemeine politische und Regentengeschichte, Spezialgeschichte einzelner Landesteile, Orts geschichte, Staat und Recht, Wirtschaftliche Kultur, Kunst und Wissenschaft, Kirche, Unterricht, Kriegswesen, Sächsische Biographie. Als allgemeines Vorbild soll Heyds Bibliogrophie der württem- bergischen Geschichte dienen. Was lesen die norddeutschen Kleinstädter? (Vergl. Nr. 53 d. Bl.) — In Nr. 9 der -Hilfe- des Pfarrers Naumann kommt ein Mitherausgeber auf die beiden Artikel Hans Ostwalds zurück, die unter der obigen Ueberschrift vor kurzem in demselben Blatte erschienen waren, und von denen in Nr. 53 des Börsen blattes eine Probe gegeben worden ist. Es wird berichtet, daß diese Artikel viel Aufmerksamkeit gefunden hätten, Zustimmung und Widerspruch. Dann heißt es weiter: -Soweit Ostwald Zustimmung fand, haben wir keinen Anlaß, darauf zurückzukommen. Aber dem Widerspruch soll Ausdruck verliehen werden. Er kam nicht aus Gegenden, die Ostwald durchreist und in denen er seine Erfahrungen gesammelt hat, son dern aus Schleswig-Holstein. Da wäre es nun leicht zu sagen, an diesen nordwestlichen Teil unseres Vaterlandes, dessen Be wohner in Stadt und Land eine besondere Intelligenz auszeichnet, hat Ostwald gar nicht gedacht. Und das würde auch der Wahr heit entsprechen. Aber wir wollen damit die Diskussion nicht ab schneiden. Dazu bietet das uns zugesandte Material zu viel Interessantes. -Es wird uns nämlich aus Itzehoe, einem aufblühenden Städtchen, dem unsere vollen Sympathien gehören, berichtet, wie dessen Bewohner weit über das von Ostwald gezeichnete Niveau hinaus litterarisches Interesse zeigen, indem sie bei ihrer belle tristischen Lektüre durchaus nicht in dem veralteten Litteratur- kram stehen bleiben, sondern in einer Weise mit der Zeit fort schreiten, daß sie jene Großstädter weit übertreffen, von deren Lesebedürfnis wir neulich in der Hilfe berichteten aus Grund einer in Leihbibliotheken aufgenommenen Enquete. Wir finden dort Namen von bestem Klang unter den beliebten Schriftstellern; sie aufzuzählen, würde heißen, die Litteratur der letzten zehn Jahre in ihren Darstellern zu nennen. Und so ist es sicherlich auch in mancher anderen Kleinstadt Schleswig-Holsteins. Ostwalds Kritik trifft sie nicht. Eins aber wollen wir vor allem hervor heben, was wir aus Zuschriften gerade in Itzehoe als vorbildlich kennen gelernt haben und was den Buchhändlern aller kleineren und so mancher größeren Stadt auch als Vorbild dienen könnte und sollte. Es ist die Einrichtung eines Kunst- und Lesezimmers, wie cs sich in Itzehoe bei Herrn Buchhändler Brodersen vorfindet. Dasselbe bietet seinen Abonnenten (pro Quartal 1 ^ 50 H) reichen Lesestoff. Neben belletristischen Novitäten und aktuellen Broschüren eine stattliche Reihe von Zeitungen und Zeitschriften, so z. B. Frankfurter Zeitung, Hamburger Fremdenblatt, Tägliche Rundschau, dann Berliner Leben, Bühne und Welt, Litterarisches Echo, Die Hilfe, Jugend, Kunst und Dekoration, Kunst für Alle, Kunsthalle, Mrs Ltuäio, Volksunterhaltung, Christliche Welt, Musi kalisches Wochenblatt. Daneben findet ständig eine Ausstellung guter Gemälde statt in fortlaufendem Wechsel unter Unterstützung bedeutender Künstler und Kunstsalons. Aber auch Leseabende, in denen neuere Werke, hier und da mit orientierenden Einleitungen, verlesen werden, und solche Abende, in denen moderne Dichter selbst lesen. Von solchen, die schon da waren oder auf Einladung hin bestimmt erwartet werden, werden genannt Otto Ernst, Clara Viebig, Anna Ritter, Eberhard König, Wolzogen, Kurt Holm. Das ist sicherlich eine treffliche Einrichtung neben der anderen. Und sie verdienen Nachahmung. Vielleicht haben sie dieselbe schon hier und da gefunden, oder sind dort gleichzeitig oder vor Itzehoe entstanden, wir können das nicht wissen. Erwähnt soll es hier aber werden als ein Vorschlag an recht viele Buchhändler, auch so zu verfahren und damit der geistigen Entwickelung unseres Volkes einen Dienst zu leisten. Damit würde erzielt werden, daß nicht nur in der hier genannten Gegend mit ihrem trefflichen Menschenschlag, sondern in vielen Gegenden unseres Vaterlandes das Urteil immer mehr unmöglich gemacht wird, das Ostwald aus den Erfahrungen auf seinen Reisen heraus fällen mußte. Wenck.- Drucksachen und Schriften zum achtzigsten Geburts tag des Prinzregenten von Bayern. — Die Direktion der königlichen Hof- und Staatsbibliothek in München beabsichtigt, alle anläßlich der Feier des achtzigsten Geburtstages Sr. kgl. Hoheit des Prinz-Regenten erscheinenden Schriften und Druck sachen zu sammeln und aufzubewahren. Sie ersucht daher alle staatlichen und kirchlichen Behörden, Stadt- und Gemeindever waltungen, Gesellschaften und Vereine, Schulbehörden und wer sonst diesen festlichen Tag mit einer patriotischen Feier begeht oder sonstwie verherrlicht, um gefällige Einsendung der bezüg lichen Festprogramme oder Liedertexte, Festgedichte, Festreden, Festspiele, Kompositionen und aller sonstigen nicht in den Buch handel kommenden Drucksachen, Postkarten u. s. w. Aus alter Zeit. — Die -St. Petersburger Zeitung- vom 19. Februar 1751 enthielt folgende Buchhändleranzeige: -Dem Publico dienet hiemit zur Nachricht, daß Diejenigen, welche allerley neue Bücher sich anschaffen und von draussen zu verschreiben bestellen wollen, sich ungesäumt bey dem Acad. Buch laden melden mögen, da sie alsdann die verlangten Bücher mit denen ersten ankommenden Schiffen haben sollen. - Bitte. — Roch erwähnt in seinen Materialien zu einer Ge schichte des Buchhandels (Leipzig 1795) auf Seite 14 ein Ein ladungsschreiben von Georg Friedrich Schad an alle Buch händler und Litteratursreunde, die Herausgabe eines Buchhändler lexikons betreffend. Nürnberg beym Verfasser. 1788. 8. Für gefälligen Nachweis eines Exemplares würde ich sehr dankbar sein. Leipzig. K. Burger, Bibliothekar des Börsenvereins. Preisausschreiben. — Zu den Bildern Arnold Böcklins, die zur Zeit im Vordergründe des allgemeinen Interesses stehen, wurden in letzter Zeit vielfach eigens angefertigte Rahmen in den Handel gebracht, die dem Charakter des betreffenden Bildes oft mit gutem, öfters aber auch mit weniger gutem Geschmacks angepaßt waren. Mit Rücksicht auf letzteren Umstand hat sich die Photographische Union in München, in deren Verlage die Böcklinschen Bilder als Photograoüre und Kohledruck erschienen
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