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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010308
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1920 Nichtamtlicher Teil. 56, 8. März 1901. Einholung der Postzeitungsgelder. — Die zunächst in einigen Städten versuchsweise eingeführte und darauf weiter aus gedehnte Abholung der Abonnementsgelder für Zeitungen, die von der Post bezogen werden, durch die Briefträger hat sich be währt und soll für die Dauer beibehalten werden. Das Einheben der Zeitungsgelder findet in der Zeit vom 15. bis 25. des letzten Monats in jedem Vierteljahr, also im März, Juni, September und Dezeniber statt. Die Briefträger haben sich darauf zu beschränken, die bisherigen Bezieher unter Vorzeigung der Bestellzettel zu be fragen, ob der Weiterbezug der darauf eingetragenen Zeitun gen u. s. w. erwünscht ist, und bejahendenfalls die hierfür zu zahlenden Beträge zu erheben. Das neue Vestellzettclformular enthält unterhalb der Eintragung einen abtrennbaren Quittungs vordruck. Nach Empfang der sich ergebenden Summe füllt der Briefträger den Vordruck aus und giebt die Quittung an den Bezieher ab. Diese ist der Postbehörde gegenüber ein vollgiltiger Belag über die Zahlungsleistung. Wird der Bezieher nicht an getroffen oder ist aus sonstigen Gründen die Einziehung bei der ersten Vorzeigung nicht angänglich, so wird die Vorzeigung wieder holt, es sei denn, daß bei der ersten Vorzeigung die Erneuerung der Zeitungsbestcllung endgiltig abgelehnt worden ist. Zeitungen, die der Bezieher nicht mehr bestellen will, können von ihm oder dem Briefträger im Bestellzettel gestrichen werden. Wünscht ein Bezieher noch andere Zeitungen zu bestellen, so können diese von ihm oder dem Briefträger im Bestellzettel nachgetragen werden. Bestellungen auf bis dahin noch nicht bezogene Zeitungen dürfen die Briefträger aber nur unter Vorbehalt der nachträglichen Prüfung durch die Postanstalt annehmcn. Dem Publikum ist auch gestattet, die Einziehung von Zeitungsgeldern bei der Postanstalt schriftlich zu beantragen. Für derartige Bestellschreiben oder Bestellkarten kommt kein Porto zur Erhebung, sie können in den Briefkasten gelegt oder dem bestellenden Boten mitgegeben werden. Korporation der Berliner Buchhändler. Schul- büchcrverkauf. — Der Vorstand der Korporation der Berliner Buchhändler hat folgendes Schreiben an die Schulvorstände der sämtlichen Berliner Knaben- und Mädchenschulen gerichtet: -Berlin, im März 1901. L -k>. ?. -Der Unterzeichnete Vorstand der Korporation der Berliner Buchhändler gestattet sich Ihre Aufmerksamkeit auf einige am 1. Oktober 1900 in Kraft getretene Abänderungen der Gewerbe ordnung zu richten, welche auf den Handel mit Schulbüchern von einschneidender Wirkung sein dürften. -Nach K 39s dürfen offene Verkaufsstellen nur bis 9 Uhr abends für den geschäftlichen Verkehr geöffnet sein, während nach 8 139 o Absatz 2 in Berlin die Ruhezeit für Gehilfen und Lehr linge mindestens elf Stunden betragen muß. -Während es früher unter übergroßer Anstrengung der buch- händlerischen Hilfskräfte sich ermöglichen ließ, daß der Verkauf von Schulbüchern bis in die späten Abendstunden fortgesetzt und trotz dem am folgenden Tage noch vor Beginn der Schulen wieder er öffnet wurde, ist dies jetzt durch die Gesetzgebung verhindert. Die Gehilfen und Lehrlinge, welche bis 9 Uhr abends das Publikum zu bedienen haben, dürfen frühestens erst am andern Morgen um 8 Uhr ihre Thätigkeit wieder aufnehmen. Thatsächlich wird dies wohl erst in viel späterer Stunde erfolgen, da einerseits nach 9 Uhr abends die alsdann anwesenden Kunden noch bedient werden dürfen und andererseits gewisse unbedingt erforderliche Arbeiten, wie Ordnung und Ergänzung des Lagers und dergleichen vorgenommen werden müssen. -Es erscheint uns deshalb durchaus wünschenswert, daß den Schülern und Schülerinnen bereits vor Schluß des Schul semesters bekannt gegeben wird, welche Schulbücher sie zu Beginn des neuen Semesters gebrauchen werden. Die neuen Schulbücher können alsdann im Laufe der Ferien besorgt werden. -Eine solche rechtzeitige Bekanntgabe dürfte Lehrern wie Schülern manchen Aerger ersparen und wird deshalb angelegent lich empfohlen. -In vorzüglicher Hochachtung -Der Vorstand derKorporation der Berliner Buchhändler. Leonhard Simion. Wilhelm Gronau. Friedrich Wreden. Ernst Bollert. vr. W. de Gruyter. Karl Siegismund.- Buchhändler-Abrechnung in Wien. — Die diesjährige Buchhändler-Abrechnung in Wien erfolgt am Montag den 1. April im Saale des Kaufmännischen Vereins, 1, Johannesgasse 4. Urheberrechtsschutz zwischen demDeutschenReich und Oesterreich-Ungarn. — Das österreichische Herrenhaus hat am 4. d. M. den Staatsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn vom 30. Dezember 1899 (vgl. Börsenblatt 1900 Nr. 102) angenommen. (Vgl. auch Börsenblatt 1901, Nr. 55). Personalnachrichten. Doktor-Promotion. — Herr Anton Kippenberg aus Bremen im Hause Wilhelm Engelmann in Leipzig promovierte am 1. März d. I. als Doktor der Philosophie mit Nr. 1 in der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig. Hofverlagsbuchhändler. — Herr Leo Woerl in Leipzig, K. und K. Oesterreichisch-Ungarischer und Königlich Bayrischer Hof verlagshändler, Herausgeber der Woerl'schen Reisebücher, wurde laut Dekret vom 1. Februar 1901 vom Großherzog von Toscana zum Großherzoglich Toscanischen Hofverlagsbuchhändler ernannt. Jubiläum. — Ein Jubiläum eigenartiger litterarischer Thätigkeit beging, wie das -Leipziger Tageblatt-schreibt, in diesen Tagen Herr Carl Friedrich Wittmann, Hoftheater-Direktor a. D. in Berlin. Am 3. März waren es zwanzig Jahre, daß er für die Firma Philipp Reclam jun. in Leipzig und deren Universal bibliothek thätig ist und zwar als Herausgeber des dramatischen Teils. Er hat 250 gedruckte Regiebücher mit Dekorations- und Stellungsplänen veröffentlicht, wie sie noch niemals in solcher Ausführlichkeit erschienen sind, und nicht blos neu erschienene dramatische Werke, sondern auch andere, die sich bereits auf den Repertoiren der Bühnen befinden, in solcher Weise durch gearbeitet, auch klassische Dramen den Bühnen mit kleineren Ver hältnissen zugänglich gemacht. Zahlreichen Aufführungen sind diese Regiebücher zu Grunde gelegt worden; den Regisseuren, Schau spielern und Jnspicienten sind sie wohlbekannt. Das gilt beson ders auch von den Shakespeare-Bearbeitungen, die er teils allein, teils zusammen mit Ludwig Barnay unternommen hat. Hinzu kommen 46 korrekte Opernbücher, die mit großem Fleiß, zum Teil mit Benutzung schwer zugänglicher Quellen, herausgegeben und zusammengestellt sind, eine sehr wertvolle Arbeit für alle bei der Oper Mitwirkenden. Außerdem hat Wittmann 16 Klavierauszüge von Singspielen in neuer Weise für das Dirigieren eingerichtet, zahlreiche Gelegenheitsgedichte und Vorträge jeder Art, sowie Uebersetzungen und Bühnenbearbeitungcn herausgegeben, so daß die Summe dieser Thätigkeit eine höchst anerkennenswerte ist und dem Theater wie der Litteratur zu statten kommt. f Karl Biedermann. — Im hohen Alter von achtund achtzig Jahren ist am 5. d. M. Herr Or. Karl Biedermann, ordentlicher Honorarprofessor an der Universität Leipzig, ge boren 1812 in Leipzig, gestorben, der bekannte, hochgeachtete Publizist, Politiker und Historiker, einer der Wenigen, die von der Frankfurter Nationalversammlung noch am Leben waren. Große körperliche und geistige Frische zeichnete ihn aus und befähigte ihn noch bis vor wenigen Wochen zu schriftstellerischer Thätig keit. Er war erster Vicepräsident der Frankfurter National versammlung und gehörte der Deputation an, die die Ver sammlung nach Berlin entsandte, um Friedrich Wilhelm IV. die deutsche Kaiserkrone anzutragen. Seit 1838 als Lehrer an der Universität Leipzig thätig, gab er in den vierziger Jahren die Zeitschriften -Deutsche Monatsschrift für Literatur und öffent liches Leben», -Unsere Gegenwart und Zukunft- und -Der Herold» heraus. 1853 nach Weimar übersiedelt, redigierte er die -Weimarische Zeitung; 1863 nach Leipzig zurückgekehrt, leitete er hier bis 1879 die Redaktion der -Deutschen Allgemeinen Zeitung«. Von seinen selbständig erschienenen Schriften seien hier genannt: -Die dcutschePhilosophie von Kant bis aufunsereTage-, — -Erinnerungen aus der Paulskirche-, — Die Erziehung zur Arbeit-, — -Deutschland im 18. Jahrhundert-, —Frauenbrevier-, — -Friedrich der Große und sein Verhältnis zur Entwickelung des deutschen Geisteslebens», — -Deutschlands trübste Zeit oder Der dreißigjährige Krieg in seinen Folgen für das deutsche Kulturleben-, — -Dreißig Jahre deutscher Geschichte (1840-1870)-, — -Mein Leben und ein Stück Zeit geschichte (1812-1886)-, — -1815-1840, 25 Jahre deutscher Ge schichte-, — Fünfzig Jahre im Dienste des nationalen Gedankens-, — -Deutsche Volks- und Kulturgeschichte für Schule und Haus», — -Geschichte der Leipziger Kramer-Innung (1477—1880)-, — -Inwieweit hat der Geschichtsunterricht als Vorbereitung zu dienen für die Aufgaben der Gegenwart-, — Geschichte des deutschen Einheitsgedankens», — -Leitfaden der deutschen Ge schichte für den Schulgebrauch., — -Briese eines Vaters an seinen Sohn nach dessen Abgang auf die Universität-, — -Das erste deutsche Parlament-, — -Zeit- und Lebensfragen aus dem Ge biete der Moral-, — -Vorlesungen über Sozialismus und Sozial politik-, — -Kaiser Heinrich IV.- (Schauspiel), — Kaiser Otto III.- (Schauspiel), — -Der letzte Bürgermeister von Straßburg» (Schauspiel).
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