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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1901
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- Deutsch
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1708 Nichtamtlicher Teil. ^ 50, 28. Februar 1901. typischen grauen Kartonageband zu haben waren, in Erschei nung. Letzterer hat sich bis gegen die achtziger Jahre hin erhalten, wo mit einer reichlichen Anwendung von Schwarz pressung eine geschmackvollere Form des Einbandes einsetzte und bis zum Schluß des ersten Halbjahrhunderts vorhielt. Ihr folgte 1889 der bekannte Leinenband des Börsenvereins mit der durch Pressung erzielten Nachahmung von Leder- punzarbeit, der nun jetzt wieder den strengeren Anforderungen an stilgerechte Buchausstattung gewichen ist und einem glatten, hellbraunen Leinenbande mit dunkelbraunem Aufdruck von Wappen und Arabesken Platz gemacht hat. Der neue Ein band täuscht kein fremdes Material vor, das Leinengewebe bleibt erkennbar, und das ist ein Vorzug der Aufrichtigkeit, der ihm Freunde gewinnen wird. Das Bildnis des neuen Jahrgangs ist dasjenige vr. Paul Pareys, der am 31. März 1900 durch einen vorzeitigen Tod dem Kreise der Berufsgenossen entrissen worden ist. Das Bild zeigt nach einer Photographie zwar äußerliche Aehnlich- keit, doch läßt es leider den ungewöhnlich starken Ausdruck des Auges vermissen, der dem Lebenden eigen war. Eine Beschreibung seines Lebens- und Berufsganges würdigt das Wirken und die Erfolge des genialen Mannes und hält sein Andenken fest. 78 Veränderungen im Firmenbestande, die während des Drucks gemeldet wurden, sind auf den bekannten, ein seitig bedruckten gelben Blättern dem Firmenverzeichnis ge wohntermaßen vorangestellt. Dieses letztere, das Firmen verzeichnis, umfaßt die Seiten 1 bis 674 und nimmt damit die Hälfte des ganzen Bandes für sich in Anspruch. Ihm folgt eine Seite Verzeichnis der Börsenvereins - Mitglieder ohne Firma. Deren Zahl ist 68. Weiter folgt auf den Seiten 676 bis 814 das gewohnte Verzeichnis von Hand lungsbesitzern, deren Name anders lautet als die Firma. Auch Mitbesitzer, Teilhaber, Bevollmächtigte und Prokuristen sind, wie immer, darin verzeichnet. Auf gelbem Papier folgen dann bis Seite 826, mit der die erste Abteilung schließt, noch 24 Spalten Wohnungsanzeiger der Leipziger Buchhandlungen. Die zweite Abteilung beginnt von neuem mit Seite 1, und diese Paginierung geht auch durch die weiteren Abteilungen und durch den Empfehlungsanzeiger bis zur Seite 512. Abteilung 2 bringt zunächst eine ausführliche Firmen-Uebersicht, nach Geschäftszweigen geordnet, sodann eine ebensolche, aber noch ausführlichere, nach besonderen Litteraturzweigen und nach Spezialitäten, denen die Firmen sich widmen, zusammengestellt. Die dritte Abteilung ist dem buchhändlerischen Kommissionsgeschäft gewidmet. Sie bringt eine vollständige Zusammenstellung der Kom missionäre in Leipzig, Stuttgart, Berlin, Wien, Prag, Budapest, Zürich und ihrer Kommittenten. Die vierte Abteilung giebt die wichtigen Nachweise über erloschene nnd veränderte Firmen, ein Verzeichnis der Verstorbenen des Jahres 1900, ein Verzeichnis der Handlungen mit Girokonto bei der Reichsbank und anderen Banken, ein Verzeichnis von Hilfsbüchern und anderem Material zur Erleichterung des buchhändlerischen Geschäftsverkehrs, die Jubiläen von 1901, Notizen über Meßgelder und Zahlungs listen und über die Einrichtung der direkten Bücherwagen nach Basel, Berlin, Budapest, Dresden, Elberfeld, Frank furt a/M., Hamburg, Köln, München, Prag, Schweiz über Lindau, Stuttgart, Wien. Die fünfte Abteilung dient dem Vereinswesen, die sechste der buchhändlerischen Geographie und Statistik. Den Empfehlungsanzeigen, die in der üblichen Weise den Band beschließen, ist ein ausführlicher Prospekt über die bekannten Gustav Uhlschen »Unterrichtsbriefe für Buch händler« angereiht. Seine Durchsicht sei dem jungen und auch dem alten Buchhandel empfohlen. Durch ein langes Personen- und Sachregister zeugt der Prospekt von dem Reichtum und der Vielseitigkeit des Lehrstoffes, den die Uhlschen Unterrichtsbriefe bieten. Von buchgewerblichen An stalten hat sich wieder eine ansehnliche Reihe mit beachtens werten Proben ihrer Erzeugnisse auch in diesem neuen Jahr gange eingestellt. Darunter ist manches entzückende Blatt, das der deutschen graphischen Kunst zum Ruhme gereicht. Der statistischen Uebersicht verdanken wir manchen interessanten Aufschluß. Auch im vergangenen Jahre hat sich die Gesamtzahl der Firmen wieder vermehrt, zwar nur halb so bedeutend wie 1899, immerhin doch um 128. Der Bestand zu Beginn des Jahres 1901 ist 9488 (gegen 9360 zu Beginn 1900). Nur mit Verlag, und zwar nur mit Buchverlag beschäftigen sich 2242 Firmen, (50 mehr als im Vorjahre), nur mit Kunstverlag 327 (-0 1), nur mit Musikoerlag 371 (-P- 7). Den Sortiments-Kunsthandel als Hauptgeschäft betrieben 141 Firmen (wie im Vorjahre), den Sortiments-Musikalienhandel als Hauptgeschäft 407 (-)- 17) Reine Antiquariate giebt es 219 (-)- 1). Die Hauptmacht des deutschen Buchhandels bildet der Sortimentsbuchhandel, der zumeist mit Nebenzweigen ver bunden ist, und in dessen Gruppe somit auch Antiquariat, Kol portage, Kunst-, Musik-, Landkarten-, Papier- und Schreib materialienhandel, soweit diese nicht ausschließlich betrieben werden, mit eingerechnet werden müssen. Die Zahl dieser Handlungen ist 5520, und diese Zahl bedeutet wieder eine Vermehrung um 115 gegen das Jahr zuvor. Im Jahre 1839, als der erste Jahrgang des Schulz- schen Adreßbuchs herauskam, waren ihrer nur 874, 1850 schon 1247, 1861: 1535, 1871: 2354, 1881: 3543, 1891: 4650. Nichts zeigt so deutlich wie diese Zahlen, in wie erheblichem Grade sich die Erwerbsverhältnisse im Sortimentsbuchhandel seit sechzig Jahren verschoben haben. Die Zahl derjenigen Sortimenter, die unverlangte Neuigkeiten annehmen, ist nicht weiter zurückgegangen, sondern hat sich sogar um 6 vermehrt. Immerhin sind es im ganzen nur 234. Im Jahrgang 1850 waren von den gesamten 1247 Sortimentsfirmen 630, also über die Hälfte, als solche bezeichnet, die unverlangte Nova annahmen, und thatsächlich dürften damals wohl auch von den anderen beinahe alle bei unverlangten Einläufen ein Auge zugedrückt haben. Auch dieser gewaltige Unterschied gegen ein halbes Jahrhundert zurück redet eine deutliche Sprache von den Veränderungen im ganzen deutschen Buchhandelsbetriebe. Mitglieder des Börsenvereins gab es am 31. Dezember 1900: 2864. Die Zahl derjenigen Nichtmitglieder, die die Verkehrsordnung des Börsenvereins für ihren buchhändlerischen Geschäftsbetrieb als maßgebend anerkannt haben, ist 1398, derjenigen Nichtmitglieder, die die Restbuchhandelsordnung des Börsenvereins anerkannt haben, 467. An Antiquariatshandlungen (reinen und mit anderen Zweigen gemischten) verzeichnet der neue Jahrgang des Adreßbuchs 2095, an Kolportagehandlungen 1062, an Kunst handlungen (Verlag und Sortiment) 2885, an Landkarten handlungen (Verlag und Sortiment) 1085, an Leihbiblio theken, Musikalienleihanstalten, Journal- und Bücher-Lese- zirkeln insgesamt 1947, an Musikalienhandlungen (Verlag und Sortiment) insgesamt 3011, an Papier-, Schreib- und Zeichen-Materialienhandlungen 2446, an Lehrmittelhand lungen 324. In allen diesen Betrieben ist eine Vermehrung der Firmen zu bemerken. Für das buchhändlerische Kommissionsgeschäft kommen als Hauptkommissionsplätze die Städte Leipzig, Stuttgart, Berlin, Wien, Budapest, Prag, Zürich in Betracht. Die Zahl der Kommissionäre beträgt in Leipzig 152, in Stuttgart 16,
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