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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1901
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 1649 einen Katalog von Zeitschriften und Zeitungen herausgegeben. — Der systematische und chronologische Katalog des bekannten russischen Bibliophilen und Bibliographen I. Beresin - Schirjajew, Bd. I. Russische Bücher, ist erschienen. Er enthält XII und 472 Seiten und kostet 4 Rubel. — Von Jurij Wesselowskij erschienen -Litte- rarische Skizzen- (2 R.), die sich durch einen reichhaltigen und mannigfaltigen Inhalt auszeichnen. — Der 9. Band von Spaso- wicz's Werken enthält einen glänzenden Artikel über Mickiewicz, ferner Abhandlungen über Kawelin und Sienkiewicz u. a. — Von Professor Sokolowskijs Geschichte Polens mit Illustrationen nach Bildern berühmter polnischer Künstler sind 32 Lieferungen er schienen. — Vom Professor Tretjak erschien ein Werk unter dem Titel -Das russische Element in der polnischen Litteratur-. — Das Kriegsministerium hatte den Generalstabs - Oberstleutnant Mikulin beauftragt, für die Pariser Weltausstellung eine Broschüre über Rußlands militärische Macht zu schreiben. Diese ins Fran zösische übersetzte Arbeit wurde in 2400 Exemplaren gedruckt, kam aber nicht in den Handel, sondern wurde nur an vornehme Be sucher der russischen Militärabteilung der Pariser Ausstellung verteilt. — Nachträglich hervorgehoben zu werden verdient noch eine Sammlung von 60 prachtvollen Radierungen des auch unter den Künstlern Westeuropas bekannten und hochgeschätzten russischen Landschaftsmalers Professors I. I. Schischkin, die in Großfolio bei A. F. Marcks in St. Petersburg erschienen ist und zu dem Besten gehört, was in dieser Art bisher geleistet wurde. (25 R.) L. Tolstojs Roman -Krieg und Frieden- ist dramatisch be arbeitet und soll von Dilettanten aus den höchsten Kreisen zu wohlthätigen Zwecken aufgeführt werden. — Im Jahre 1903 wird Rußland nicht nur den Tag feiern, an dem vor 200 Jahren St. Petersburg gegründet, sondern auch den 2. Januar, an dem im Jahre 1703 auf Befehl Peters des Großen die erste russische Zeitung in Moskau gedruckt wurde. — Auf dem Gute Michai- lowskoje, das dem Dichter Puschkin gehörte, wird ein Asyl für bejahrte Schriftsteller errichtet. — Ein Kreis von Verehrern des verstorbenen Philosophen und Dichters Wladimir Ssolowjow beabsichtigt ein Kapital zu sammeln, um für das beste Werk über die publizistische und wissenschaftliche Bedeutung Ssolowjows und über dessen philosophische Ansichten eine Prämie zu stiften. — Die Verwaltungen der russischen Eisenbahnen haben der kaiserlichen Technischen Gesellschaft ein Kapital von 6500 Rubel zur Verfügung gestellt, um dafür eine Zeitschrift »Das Eisenbahnwesen- heraus zugeben. — Graf L. Tolstoj soll gegenwärtig einen Roman unter dem Titel -Vater Sergius- schreiben, worin er die inneren Kämpfe schildern will, die im Herzen eines Mönchs toben, der unter den Gläubigen für einen Heiligen gehalten wird. Vater Sergius war vor seinem Eintritt ins Kloster ein glänzender Weltmann, der ein gottloses Leben führte. Drei Kapitel dieses Romans habe der Verfasser einem Kreise von Freunden in Moskau vorgelesen. Der Roman wird in einer Moskauer Zeitschrift und gleichzeitig auch als Buch veröffentlicht. — Jsergejenko, der Verfasser des Buches »Wie Graf L. Tolstoj lebt und arbeitet-, wollte den Ertrag dieses Buches zu einem, den Namen Tolstojs tragenden Stipendium ver wenden, das Ministerium des Innern verweigerte jedoch die Ge nehmigung. — Der Akademiker Radloff wird ein Wörterbuch der türkischen Dialekte herausgeben. — Nächstens soll der erste Band einer ausführlichen Biographie des Komponisten P. Tschaikowskij von dessen Bruder erscheinen. — Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften beginnt mit der Herausgabe eines vom verstorbenen Sinologen Professor W. Wassiljew verfaßten -Terminologischen Wörterbuchs des Buddhismus-. Folgende Kunstwerke sind in Vorbereitung: Eine Prachtaus gabe von 30 Heliogravüren nach Bildern des verstorbenen Künst lers Levitau, ein Album von Kopien nach den Bildern des be kannten russischen Malers N. N. Gay und eine Sammlung von Phototypien nach Bildern von W. Wasnezow. — Sintschenkow will eine neue sechsbändige Ausgabe von Schopenhauers Werken in russischer Uebersetzung zum Preise von 3 Rbl. herausgeben. — Von dem bekannten russischen Satiriker M. Ssaltykow-Schtschedrin, dessen Werke unter der Censur viel zu leiden hatten, sind kürzlich Originalhandschriften zum Vorschein gekommen, die vielleicht jetzt veröffentlicht werden können. — Ein Neudruck des Werkes -Historische Beschreibung der Uniformierung und Bewaffnung des russischen Heeres- wird von der Haupt-Intendantur des Kriegs ministeriums veranstaltet. Das Werk wurde 1841 begonnen und enthielt 39 Bände mit 4595 Abbildungen. Gegenwärtig existiert davon nur ein vollständiges Exemplar. — Das Kriegsministerium wird zur Hundertjahrfeier seines Bestehens im Jahre 1902 eine Geschichte dieses Ministeriums herausgeben. H. Pienkäewicz hat das Verlagsrecht seiner sämtlichen Werke an die Firma Gebethner L Wolfs in Moskau für 70000 Rubel verkauft; gegenwärtig soll er an einem großen historischen Werke aus der Zeit der Napoleonischen Kriege arbeiten. — Die kaiserliche Oeffentliche Bibliothek in St. Petersburg besitzt einen Koran, den General Kauffmann bei der Eroberung von Samarkand erbeutete ALtundsechzigster Jahrgang. und der Bibliothek schenkte. Nun ersuchte eine Anzahl reicher Muhamcdaner um die Erlaubnis, photographische Kopien dieses Korans anfertigen lassen zu dürfen, die dann in kleinerem For mate phototypisch vervielfältigt werden sollen. — In Warschau erscbeint eine neue Zeitschrift -8viat art^at^orn^- (Die Kunstwelt). — Die Akademie der Wissenschaften wird ein Akademisches Jahr buch herausgeben, worin der Personalbestand der Akademie und der von ihr abhängenden gelehrten Gesellschaften, die Verlags kataloge, Rechenschaftsberichte und andere auf die Akademie bezüg liche Mitteilungen veröffentlicht werden sollen. — Ein Katalog der russischen Bücher in der Bibliothek der St. Petersburger Uni versität soll nächstens erscheinen. — Der Akademiker Korshinskij erhielt den Auftrag, im Verein mit anderen Botanikern eine voll ständige Flora Rußlands zu bearbeiten. Für die Flora Sibiriens hat der Kaiser 21400 Rubel aus eigenen Mitteln bewilligt. — Die Moskauer Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde ver lieh Herrn Charlampjewitsch 500 Rubel für sein Werk -Die west russischen Schulen im XVI. und XVII. Jahrhundert-. — Die Ge sellschaft zur Förderung der russischen Manufakturindustrie will eine achtmal jährlich erscheinende Zeitschrift herausgeben. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Die Bibel Miltons. — Die Allgemeine Zeitung berichtet folgendes über die bevorstehende Versteigerung einer Bibel aus dem Besitze John Miltons: Die Firma Mssrs. Sothcby in London wird am 2. März eine hochinteressante Reliquie von Milton zur Versteigerung bringen — eine von C. Barker im Jahre 1588 ge druckte Kopie der Genfer Bibel-Uebersetzung mit dem Autograph des großen Dichters: -lobv bliltov, Ksb. 24 : 1654-. Man kann nicht positiv behaupten, daß dieser Band das Eigentum Miltons gewesen sei, insofern der auf ein Stück rauhes, 3ff, Zoll hohes und 14/, Zoll breites Papier geschriebene Namenszug innen auf den vorderen Einbanddeckel geklebt ist. Aber ober halb des Titels des Neuen Testaments steht der Namenszug der dritten Gattin Miltons: -Elizabeth Milton, 1644- und auf einem der Ansatzblätter am Ende ihr Mädchenname: -Elizabeth Minshull». Der Band enthält ferner die Namenszüge von -Thos. Matthews, Middlewich- und -Mary Matthews, Middlewich-, sowie die Autographen anderer Glieder der Familie Matthews und den Stammbaum einiger von ihnen. Als Milton starb, zog sich seine Witwe nach Nantwich zurück, wo ihre Familie lebte und wo auch sie im Jahre 1727 starb. Dieser Umstand verleiht der Anmerkung ganz besonderes Interesse, die auf einem der Ansatzblätter am Ende der Bibel steht: -Oso. zw 27, 1714, I givs tbis öooü to m^ motbsr, tbs vickov Uattbsws, bat ik sbs äzws bskors ms, I ässirg tbat it sboulä bo Rstorn to ms s-gaius. IVm. Llattbovs.- Der Nachlaß Verdis. — Der Nachlaß des berühmten Komponisten Giuseppe Verdi bewertet sich, wie wir der Zeitschrift -Musikhandel und Musikpflege- entnehmen, auf sieben Millionen Lire in Rententiteln und Eisenbahnaktien. Hierzu kommt der Ertrag seiner Opern, etwa 200 000 Lire jährlich. Universalerbin ist seine Großnichte, die Signora Maria Carrara-Verdi, der aber von dem hinterlassenen Vermögen nur etwa die Hälfte verbleibt. 2ff, Millionen Lire hat der Maestro seiner wohl thätigen Stiftung, dem -Ruhehaus für Musiker- in Mailand, ausgesetzt. Die Jahresrente dieser Summe, 100 000 Lire, dient für den Unterhalt der 100 Pensionäre des Ruhehauses, 40 Damen und 60 Herren. Ferner vermachte er 20000 Lire jährlich dem Kinderasyl in Genua, je 10000 Lire jährlich dem dortigen Blinden-, Stummen- und Tauben-Asyl, 20000 Lire jährlich dem Kranken hause von Villanova d'Adda, im ganzen also 70000 Lire. Außer dem hinterließ Verdi seinem Heimatsorte Busseto 150000 Lire. Der Maestro hat schon bei Lebzeiten außerordentlich viel für Busseto gethan. Ihm verdankt es ein Krankenhaus mit der Rente für zwölf Betten, während durchschnittlich in Busseto nur vier bis fünf Kranke vorhanden sind; ferner ein Theater und ein Jahres stipendium von 1000 Lire für arme Knaben in Erinnerung der 600 Lire, die ihm in seiner Jugend sein Heimatsdorf zwei Jahre lang zu Studienzwecken bewilligt hatte. Denkmäler deutscher Tonkunst. — In dem Etat des preußischen Kultusministeriums sind für 1901 als erste Rate 30000 ^ eingestellt zur Herausgabe des Werkes -Denkmäler deutscher Tonkunst--. In der Begründung dieser Forderung heißt es: -In den Kreisen der Musiker und Musikforscher ist schon seit längerer Zeit die Veröffentlichung der bedeutendsten Werke der deutschen Tonkunst vom fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhundert in Anregung gebracht worden, ein Unternehmen, das für die Beurteilung des geistigen Lebens und der inneren Ent wickelung unseres Volkes von höchstem Werte und zugleich geeignet erscheint, anregend und vertiefend auf den Betrieb der Musik ein-
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