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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1901
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- 1901-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1901
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1266 Nichtamtlicher Teil. 36, 12. Februar 1901. dieses Meisters besonders die kleinen Schnitte zum Leben Jesu, merkwürdige Bildchen mit seltsamen Beleuchtungen, abenteuerlichen Landschaften und Architekturen, kühn angeordneten Figuren. Die Straßburger und Basler Meister folgen. Hans Baldung (1476—1545), der Dürer-Schüler, als der bedeutendste der älteren Generation, hat neben großzügigen Illustrationen besonders einige herrliche Farbenholzschnitte voll moralisch-phantastischen Reizes geschaffen. Die derbe Kraft, der sinnliche Reiz seiner Gestalten hat etwas sehr Eindringliches. Gegen ihn stehen die anderen, auch ein Urs Graf, weit zurück. Erst Hans Holbein der Jüngere (1497—1543) hat seinen Ruhm am Oberrhein verdunkelt. Hans Holbein eröffnet zugleich die zweite Phase des Holzschnittes der Hochrenaissance. Eine Vereinfachung der Mittel im freien An schluß an die Venezianer ist das Charakteristische. So ist der Stil der herrlichen Bibelillustration und des Totentanzes zu deuten, die oft auf kleinstem Raume eine solche Fülle von Leben und Geist bieten. Gegen diese Meisterwerke gehalten, erscheint die Kunst der Jost Amman, Tobias Stimmer u. s. f. als jäher Abfall. Nur die großen volkstümlichen Blätter zeigen noch selbstgesehene Natur, atmen Frische und Empfindung. Auch technisch ist der Verfall wohl erkennbar. Die Fmrrheit eines Lützelburger (nach Holbein) hat keiner der späteren erreicht. So führt uns die Aus stellung durch die Geschichte des älteren deutschen Holzschnittes, die zugleich ein wichtiges Kapitel deutscher Kunstgeschichte bildet. Es ist zu hoffen, daß sich recht viele die Gelegenheit, einen Ueber- blick über dieses sonst nicht leicht zugängliche Gebiet zu gewinnen, zu nutze machen werden, zumal auch die Bibliothek des Deutschen Buchgewerbevereins den Besuchern des Lescsaales die Möglichkeit bietet, sich aus den wichtigsten Werken über den Gegenstand weitere Belehrung zu holen. Kleine Mitteilungen. Der Nobel-Preis. — Die Entscheidung über die erste Zu erkennung des Litteraturpreises der Nobelstiftung ist jetzt in verhältnismäßige Nähe gerückt. Der Allgemeinen Zeitung (Bei lage Nr. 33) wird aus Stockholm geschrieben: Am 1. Februar ist in Uebereinstimmung mit den Vorschriften und seiner Zeit vom König genehmigten Generalstatuten der Nobelstiftung die An nahmefrist für Bewerbungen um den internationalen Litte- raturpreis geschlossen worden. Der Schwedischen Akademie, der die Aufgabe obliegt, das riesenhafte Antragsmaterial für die am 10. Dezember d. I. erstmalig erfolgende Preisvergebung vorzube reiten, stehen somit rund zehn Monate zur Verfügung, um sich darüber schlüssig zu machen, welches litterarische Erzeugnis der letzten Jahre als -das hervorragendste Werk in idealer Richtung- — wie cs in der Testamentsurkunde heißt — be wertet zu werden verdient. Einen interessanten Anhalt für die besonderen Gesichtspunkte, die der Nobelausschuß der Akademie bei seiner demnächstigen Entscheidung zu Grunde legen wird, bot eine programmatisch gehaltene Auslassung, mit der der -Sprecher- der illustrer: Achtzehn auf dem kürzlich abgehaltenen Jahreskonvent der Akademie öffentlich hervortrat: -Geschmack und literarische Schulen», ließ sich Professor Esajas Tegnsr damals hören, -sind stetem Wechsel unterworfene Erscheinungen-, -Der krasse Naturalismus hat dem Symbolismus und dessen ver wandten Strömungen das Feld räumen müssen. Den natura listischen Kaltwasserfluten ist ein trüber Nebel entstiegen, der dem klaren, reinen Sonnenlicht vorerst nur in matten Reflexen den Durchblick gestattet. So müssen wir uns denn bis auf weiteres an der Hoffnung genügen lassen, daß eine Zeit im Anzug ist, wo wir aus jeder litterarischen Strömung das Bleibende, Edle und Schöne in seiner verklärten Gestaltung ausscheiden können, ohne uns an die einseitigen Lehren tendenziöser Schulrichtungen zu binden. Das Schöne in seiner ewig unveränderlichen Art ist ein flüchtiger Schemen; diejenigen, die uns am lautesten verkünden, des fliehenden Phantoms Meister geworden zu sein, verdienen nicht immer den stärksten Glauben. Sicherlich sind noch yranche ungekannte Weiten unserem gegenwärtigen Blick verhüllt; wie immer jedoch die künftigen Grenz zeichen des Schönen in seiner geläutertsten, vollkommensten Voll endung verschoben werden mögen — nimmer werden jene Schranken beseitigt werden dürfen, die nach unabänderlichen Gesetzen für Unschuld und Sittlichkeit vorgeschrieben sind.- Aus der vorstehend kurz skizzierten Aeußerung des Akademie-Redners, die mit einem besonders nachdrücklich gehaltenen Hinweise auf die schwierige Aufgabe des Nobelschen Litteraturpreises verknüpft war, läßt sich ohne weiteres der mittelbare Schluß ziehen, daß die Verwaltung des litterarischen Preisfonds nicht gesonnen ist, ihre Ziele von den -stimmbegabten» Vertretern der modernen und hypermodernen Litteraturauswüchse beeinflussen zu lassen. Beachtenswert er scheint hierbei noch der Umstand, daß die schwedische Akademie bei der Auswahl der konkurrierenden Arbeiten keineswegs ausschließ lich das rein litterarisch-ästhetische Gebiet innehalten, sondern über haupt jede Veröffentlichung der Weltlitteratur in Rücksicht ziehen wird, die sich ihrer Form nach für eine eventuelle Preisaus zeichnung eignet. Welcherlei Vorschläge der Akademie zu diesem Behufs von den berufenen Instanzen der Nordreiche und des übrigen Auslandes unterbreitet worden sind, entzieht sich bis auf weiteres der allgemeinen Kenntnis. In einer am Sonn abend den 2. d. M. abgchaltenen Ausschußsitzung der Akademie wurde die vorläufige Registrierung der eingegangencn Be werbungen, ebenso die Prüfung des von den Antragstellern aus geübten Vorschlagsrechts — wie bekannt, sind direkte Bewerbungen um den Litteraturpreis statutarisch ausgeschlossen worden — vor genommen. Die weiteren Verhandlungen des Nobels-Komitees werden streng geheim gehalten werden, auch wurde den akade mischen Mitgliedern der Stiftung die Pflicht auferlegt, über den Inhalt der eingegangenen Preisarbeiten keinem Dritten Mit teilung zu machen. Internationale Ausstellung für Feuerschutz und Feuer-Rettungswesen, Berlin 1901. — Der für diese Aus stellung ursprünglich in Aussicht genommene westliche Teil des Moabiter Exerzierplatzes ist von der Ausstellungsleitung auf gegeben worden. Die Ausstellung wird nun auf dem Gelände am Kurfürstendamm Nr. 150 —160 (zwischen der Branden- burgischen und der Nestorstraße) erbaut werden. Musikbibliothek. — Sir Arthur Sullivans musikalische Bibliothek soll, wie den Zeitungen aus London gemeldet wird, im nächsten Monat in London versteigert werden. Die Bibliothek ist besonders reich an ganzen Partituren; viele davon sind Widmungsexemplare mit dem Autogramm des Gebers, gewöhn lich des Komponisten. Bergakademie in Korea. — Wie aus Soeul gemeldet wird, hat der Kaiser von Korea, auf Antrag des Unterrichts ministeriums und einer Anregung der koreanischen Kommission auf der Pariser Weltausstellung folgend, beschlossen, eine Berg akademie zu begründen. Herr Tremoulet, der Generalinspektor der kaiserlichen Minen, wurde zum Direktor der neu zu begründen den Akademie ernannt, die Professoren und sonstigen Beamten der Anstalt sollen aus Europa berufen werden. Neue Bückrr, Kataloge rc. für Buchhändler: Illustrierter Verlags-Katalog von I. H. W. Dietz Nachf. (G. m. b. H.) in Stuttgart. Ausgegeben im Oktober 1900. Gr. 8°. 88 S. mit Jllustrationsproben und farbigen Tafeln aus den Verlagswerken. Osvsrblioüsr UsodtssedutL unä Urdsdsrrsodt. 2sitsedrikt (Iss Osutsodsn Vsrsins rum Febutr dss Agvsrdlioüsn Ligsntdums. Uutsr AitvirkuvA von k. 8oümidi u. 9. Lobisr, drsA. von ^.. Ostsrristü. Usrlin, Oarl Hs^manvs Verlag. 6. 9aür- TuvA 1901, I7r. 1, llanua-r. 4". 8. 1—28. Lntdält u. a.: UsulivA, Vas IVsssn ciss katsntsodutrss u. esin Vsrkältnis rum Orüsdsrrsedt. — Ledustsr, Ois Osuüsodriki, dsr cksutscwsi: Lomponistsn üdsr dsn llrbsbsrrsoütssntvurk. — kösod, Ois Osnlrsoüriki äsr äsutsoüsu liompouistsn üdsr den Urdsdsrrsodtssvtvurk. lircvicksruag. Ncmatliodg Osdsrsiedt äsr dsäsutsnäsrsn LrsodsinuvASN dss äsutsodsn Luoddanäsls. 2rsZ. von der 9. 0. Uinriods'sodsu LuoddandluvA iu IwipriA. 36. ladrANvA 1901. lir. 2 I'sdruar. 8°. 8. 17—32 mit klatr kür /Vukdrusk dsr Ikirma. MnsralvAis. Osolo^is. kaiueontoioxsis. 8sr»- und Hüttsnrvsssn. 4.nd.: Odsmio. Udxsid. Idatdsmstilr. OsHsr-Vsrroioduis von dl. R. Voigtländsr in IkrsibsrA (8aodssn). 8". 58 8. 1701 kirn. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen- Verband. — Die Aufgabe einer Krankenkasse ist bei richtiger Würdigung ihres Zweckes nicht allein darin zu erblicken, möglichst hohe Krankengelder zu gewähren, sondern sie besteht weiter auch darin, ihren Kranken nach Kräften zur dauernden Befreiung von ihren Leiden behilflich zu sein, ihre Gesundheit zu festigen und ihr für die Zukunft größere Widerstandsfähigkeit zu geben. Von dieser Anschauung ausgehend, hat der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs-Gehilfen-Verbandes mit zwei von ärzt licher Seite bestens empfohlenen Heilanstalten, der Heilanstalt für Lungenkranke in Retboldsarün i. Vogtl. und Stahringers Sanatorium (für Nervenkranke) in Grüna i. Erzgeb., besondere Abkommen getroffen, die den Verbandsmitgliedern für Behand lung in einer dieser Anstalten erhebliche Vergünstigungen ein räumen. Das Nähere ist aus der Bekanntmachung in der heutigen Nummer dieses Blattes zu ersehen. Da die geographische Lage beider Orte, in der Mitte der Wohnsitze aller Verbandsmitglieder, sehr günstig ist, so steht zu hoffen, daß von der Benutzung der Heilanstalten und den gebotenen Erleichterungen von Mitgliedern aus dem ganzen deutschen Buchhandelsgebiet Gebrauch gemacht wird.
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