Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1901
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010130
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190101300
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19010130
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-30
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
888 Nichtamtlicher Teil. 25, 30. Januar 1901. durch unseren, den gesamten Leipziger Buchhandel um fassenden Verein während seines fast siebzigjährigen Be standes für Leipzig geschehen ist, und welche Bedeutung er für den Leipziger Buchhandel hat. Den Entwurf des Verlagsrechts hat das Ministerium dcS Innern der Leipziger Handelskammer nicht, wie wir erwarten durften, mit dem Aufträge übersandt, sich darüber mit uns ins Einvernehmen zu setzen, sondern mit der aus drücklichen Weisung, mit dem alldeutschen Börsenverein darüber in Verbindung zu treten. Wir haben die große Genugthuung, daß unsere An regungen auf dem Gebiete der Vereinheitlichung der Recht schreibung und der Drahtheftung nicht erfolglos verlaufen sind. Nachdem sich der Börsenverein der Rechtschreibung wieder angenommen hat, haben wir davon Abstand ge nommen, selbständig weiter vorzugehen. — Um den Ein gaben des Börsenvereins zu dem Gesetzentwürfe über das Verlagsrecht nicht dadurch entgegenzuwirken, daß wir in einzelnen, wenn auch unbedeutenden Fragen andere Wünsche aussprachcn, haben wir eine besondere Eingabe unserseits unterlassen; es fiel uns dies um so leichter, als wir im großen und ganzen allen Ausführungen des Börsenvereins uns nur anschließen können. Bei den Festlichkeiten zur Einweihung des gegenüber dem Buchhändlerhause errichteten Prachtbaues des Buch gewerbevereins haben wir uns, einer Einladung folgend, be teiligt und auch unsere Mitglieder noch besonders dazu auf gefordert, so daß sich in dem Festzuge eine stattliche Anzahl Buchhändler befand. Auch an der Gutenbergfeier der Buch druckerinnung nahmen wir teil. Der Vorsteher legte einen Kranz an dem Standbilde Gutenbergs unter einem Spruch nieder. Um unserem lebhaften Interesse für das Blühen und Gedeihen des Buchgewerbes Ausdruck zu geben, schlagen wir vor, auch in diesem Jahre für den Buchgewerbeverein einen Beitrag von 1000 ^ zu bewilligen. An der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals am 18. Oktober haben der Vorstand und eine Anzahl Mitglieder unter Vmantragung der Fahnen sich beteiligt. Dem Verein Leipziger Buchhaudlungsgehilfen sind wir zu besonderem Danke verpflichtet für die Bereitwilligkeit, mit der er auch bei diesen! Anlaß uns die Fahnendeputation gestellt hat. Für den im Juni stattfindenden internationalen Ver legerkongreß waren im vorigen Jahre 500 ^ als erste Rate eingestellt worden, von denen noch nichts verbraucht ist. Wir stellen den Antrag, insgesamt 2000 ^ zu be willigen, womit wir auskommen zu können hoffen. Wir halten an der Absicht fest, ein Gewandhauskonzect zu ver anstalten, und haben entsprechende Schritte schon unter nommen, die hoffentlich von Erfolg begleitet sind. Da dies mal die Musikverleger sich zum crstenmale an dem Kongreß beteiligen, so erscheint uns dies als eine besonders geeignete Festlichkeit. Wir möchten im übrigen schon heute dem Wunsche Ausdruck geben, daß sich Leipzig als die große Buchhändlerstadt während der Kongreßtage auch dadurch erweise, daß zu Ehren der Teilnehmer alle Geschäfte im Buch händlerviertel flaggen. Von unseren beiden Anstalten, der Lehranstalt und der Bestellanstalt, hat die Lehranstalt besondere Mühe gemacht, weil sich bei Beginn des neuen Schuljahres plötzlich die Not wendigkeit ergab, auch für die zweite Klasse eine Parallel klasse zu errichten. Wir waren glücklicherweise in der Lage, noch ein Klassenzimmer hinzumieten zu können und rechtzeitig tüchtige Lehrkräfte zu gewinnen. Zum erstenmale hat der Unterricht gleichzeitig in fünf Klassen erteilt werden müssen. Die Cchülerzahl betrug im ersten Halbjahr 139, im zweiten 136. Ein hochgeschätzter Lehrer, Herr Lehmann, erkranktes leider im Beginn des Winters, und es mußte für längere Zeit eine Vertretung eingerichtet werden. Der zu Ostern erscheinende Bericht über die beiden letzten Schuljahre, der jedem Mitgliede zugestellt wird, giebt über alle Schulereignisse Auskunft. Im vorigen Jahre haben wir an dieser Stelle die Hoffnung ausgesprochen, in Bälde die Schule in das Buch händlerhaus verlegen zu können. Die Verhandlungen mit dem Börsenverein haben sich länger, als wir erwartet hatten, hingezogen und werden erst in der nächsten Zeit zum Ab schluß gelangen. Wir übernehmen die Kosten der Ein richtung des ersten und zweiten Stockwerkes des Bestell- anstaltsflllgels des Buchhändlerhauses für unsere Zwecke und verpflichten uns auf zehn Jahre, einschließlich der von der Bestellanstalt bewohnten Räume eine Jahresmiete von zusammen 5000 zu zahlen. Die Kosten des Umbaues und der Ausstattung werden sich auf mindestens 5000 ^ belaufen. Wir haben deshalb den Ueberschuß der Vereins kasse auch in diesem Jahre nicht in Wertpapieren, sondern nur vorübergehend angelegt und gedenken nunmehr, sämtliche uns erwachsende Kosten aus dem Betriebe zu decken. Der Jahresaufwand für die Lehranstalt wird sich in Zukunft beträchtlich erhöhen; wir glauben aber auch, die Lehranstalt selbst besser ausgestalten zu können, wie wir die? längst beabsichtigt haben; woran wir jedoch durch die ungenügenden Schulräume gehindert ivurden. Dem Rate der Stadt sind wir zu größtem Danke dafür ver pflichtet, daß er uns für die Lehranstalt einen jährlichen Beitrag von 1000 bewilligt hat. Die Firma C. F. Peters hat für die Lehranstalt gelegentlich der Feier ihres hundert jährigen Jubiläums 900 überwiesen. Wir haben diesen Betrag zum Ankauf von 1100 ^ dreiprozentiger Sachsen rente verwandt und auf die bestehende Peterssche Stiftung überschrieben. In Zukunft werden wir der vereinfachten Rechnung halber die Kummersche, Wöllersche, Peterssche und Richtersche Stiftung in unserem Rechnungswesen unter einem führen. Den von uns ausgesetzten Preis von 1000 für ein für die Lehranstalt geeignetes Lehrbuch der Buchhaltung haben wir leider noch nicht vergeben können. Wir halten das Ausschreiben weiter aufrecht. Die Lehranstalt begeht am 2. Januar 1903 die Feier ihres fünfzigjährigen Bestehens. Ein Schulbanner dürfte zu diesem Jubiläum eine geeignete Gabe sein, was wir schon heute anzuregen für gut erachten. Herr Albert Hilgenberg i. Fa. Hermann Schultze hat uns 1800 als Jubiläumsstiftung ehemaliger Schüler der Lehranstalt mit dem Ersuchen überwiesen, die Stiftung bis zur Möglichkeit . der Verwendung für ein eigenes Schulge bäude pfleglich zu verwalten. Wir haben beschlossen, die Stiftung anzunehmeu. Die Bestellanstalt hat in tadelloser Weise fungiert. Es sind zur Zeit insgesamt 15 Personen darin beschäftigt. Einen schweren Verlust hat die Bestellanstalt durch den am 1^. Juli im 3?. Lebensjahre erfolgten Tod des Aufsehers Herrn Paul Schoppan erfahren, der im Alter von 15 Jahren in unsere Dienste getreten war, also 23 Jahre lang für uns thätig gewesen ist Mit Rücksicht auf seine verdienstvollen Leistungen haben wir seiner Witwe, die für vier Kinder zu sorgen hat, eine Pension von 30v ^ bewilligt, solange sie sich nicht wieder verheiratet. Die Witwe erhielt nach der von uns getroffenen Wvhlfahrtseinrichtung die Versicherung auf den Todesfall mit 8000 ^ ausgezahlt. Leider war es nicht möglich, die zwei aufrückenden Angestellten ebenfalls bei der Leipziger Lebensversicherung zu versichern; es tritt bei ihnen deshalb die vorgesehene Kapitalisierung der Rücklagen ein. An Schoppans Stelle haben wir die Aufsicht zunächst
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder