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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1902
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- Deutsch
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^ 184, II. August 1902. Nichtamtlicher Teil. 6303 Nichtamtlicher Teil Die Ostermcst- und Jahres-Ausstellung 1902 des Deutschen Such-, Kunst- und Lan-luirtcnhan-cls im Deutschen Vuchgewcrbehause zu Leipzig. III.') Wilhelm Knapp in Halle a/S., dessen Verlag sich vor nehmlich auf Photographie und photomechanische Verfahren erstreckt, weist eine äußerst rührige Verlagsthätigkeit auf. Wohl etwa vierzig verschiedene Neuerscheinungen dürsten vorliegen. Trotz dieser regen Verlagsthätigkeit zeichnen sich alle aus dem Knappschen Verlage hervorgehenden Werke, die zumeist namhafte Fachleute zu Verfassern haben, sowohl durch vorzügliche und sorgfältige Bearbeitung des Textes, als auch durch gediegene Ausstattung aus G. Hirths Kunstverlag in München ist mit seinen Vcrlagswcrken »Der Stil- und »Hirths Formenschatz», dem prächtigen Buche »Hirth, Wege zur Kunst«, das auch einen sehr schönen Einband aufweist, sowie mit dem Jahrgang 1901 der Wochenschrift »Jugend- vertreten. Von den im Verlage von Julius Hoffmann in Stutt gart erschienenen Büchern verdient zunächst ganz besondre Beachtung das in seiner Ausstattung, seinem Inhalt und reichen Bilderschmuck ganz vorzügliche Buch: Graf Leiningen- Westerburg, Lr librls. Dieses vortrefflich und übersichtlich bearbeitete Werk füllt in der deutschen Litteratur eine oft empfundene Lücke aus. Die Mappenwerke Benedite, »Die französischen Bildhauer-, Bonchont, »Diplome-, und Marx, »Moderne Modelleure- zeigen die sorgfältige Durchführung und Ausgestaltung, die man bei allen aus den, Hoffmann'schen Verlage hervorgehendcu Erscheinungen gewöhnt ist Unter den von Arnold Bergsträßers Verlagsbuchhand lung (A. Kröncr) in Stuttgart vorliegenden Neuerscheinungen ist Gurlitt, -Geschichte der Kunst- mit ihrem sorgfältig bearbeiteten Text, der sauberen Ausführung und dein hübschen Einbaude, von I. V. Cissarz in Dresden entworfen, be sondrer Beachtung wert. Ungemein reichhaltig ist die Zahl der neu erschienenen Romane, Novellen, Erzählungen, Gedichtsammlungen u. s. w., die unter der Gruppe »Schöne Litteratur- vereinigt sind. Bei dieser großen Produktivität ist es leicht erklärlich, daß gerade unter dieser Gruppe sich viele Bücher befinden, die in drucktechnischer Hinsicht, wie auch in ihrer sonstigen Aus führung manches zu wünschen übrig lassen. Wir glauben aber in der Annahme nicht fehlzugehen, daß minder wertige Ausgaben allmählich durch die vielen in wirklich geschmackvoller Weise ausgestattctcn Bücher bald ganz ver drängt sein werden. Eine Anzahl Verleger legt nicht nur Wert aus gute Ausstattung, sondern zieht zur An fertigung des Buchschmucks oder der Einbanddecke tüchtige Künstler heran. Die Bücher dieser Verleger sind daher kleine Schöpfungen der modernen Buchkunst, die nicht nur allen Bücherfreunden willkommen sind, sondern auch jeder mann durch einheitliche künstlerische Ausstattung entzücken. Unter den Verlegern, die sich die künstlerische Gestaltung jedes einzelnen Verlagswerks angelegen sein lassen, ist, gleichsam als Führerin, die Firma Eugen Diederichs in Leipzig zu nennen. Jedes der von ihr herausgegebenen Bücher ist ein kleiner Markstein der Buchkunst, dessen ganze Anlage und Ausführung uns vor Augen führt, daß der Verleger auch nicht die geringste Kleinigkeit außer acht läßt und gerade dadurch mit jedem neue» ») I. vergl. Nr. 116; II. vergl. Nr. 18S d. Bl. Buche ein prächtiges Kunstwerk schafft. An jedem Buche finden wir künstlerische Ueberlegung, ernsthafte neue Ver suche, treffliche Lösungen, kurz, eine Menge des An regenden für Setzer, Drucker und Buchbinder. Wie ein fach und doch künstlerisch vornehm wirken znm Beispiel die Einbände des Diederichsschen Verlages! Hier finden wir weder in ungezählten Farben ausgcsührte bildmäßige Deckelpressungen, noch technisch raffinierte Prägungen. Schlicht, aber in gefälliger Anordnung mit einem hübschen Ornament ist der Titel auf die Decke aufgedruckt, seine Farbe mit jener des Einbands harmonisch abgestimmt. Die Wirkung des Ganzen ist, trotz der einfachen Mittel, vor trefflich. Ein Hauptverdicnst des rührigen Verlegers ist die Heranziehung erster Künstler zur Ansertigung des Buch schmucks, der daher auch das Gepräge echter, selbständiger Kunst trägt. An allen ausgestellten Büchern kau» das bisher Gesagte festgcstellt werden. Das Hauptwerk des Diederichs schen Verlages, »Die Monographien der deutschen Kultur geschichte-, führen dem deutschen Volke die Kultur und die Kuustschätzc seiner Vergangenheit vor und schildern ihm in Sitten- und Zeitbildern das Leben und Treiben seiner Vor fahren. Eine Menge von Kupferstichen und Holzschnitten, die den bedeutendsten öffentlichen und privaten Sammlungen von Deutschland und Oesterreich entnommen sind und von denen einige bis jetzt noch nie veröffentlicht wurden, werden in vorzüglichen Nachbildungen in den einzelnen Bänden (von denen jeder in sich abgeschlossen ist) untergebracht. So bilden die Monographien der deutschen Kulturgeschichte aus der deutschen Vergangenheit eine wahre Schatz- und Fundgrube, wie sie das deutsche Volk in einer so gediegenen Aus stattung und so überaus sorgfältigen Bearbeitung noch nicht besaß. Bis jetzt sind von den Monographien neun Bände erschienen, von denen die beiden letzten, und zwar Emil Reicke, »Der Lehrer-, und E. Mummenhos, »Der Handwerker- ausgestellt sind. S. Fischer Verlag in Berlin ist zu den Bahnbrechern für die moderne Buchkunst zu rechnen und hat sich nach dieser Richtung um den deutschen Buchvcrlag ganz besondre Verdienste erworben. Die Werke dieses Verlages zeichnen sich durch saubere Ausstattung sowie treffliche Buchumschläge und Einbände aus, deren Entwürfe zum größten Teile von ersten Künstlern herrühren. So hat z. B. der leider viel zu früh verstorbene Professor Otto Eckmauu für S. Fischer's Verlag eine große Reihe seiner besten Buchumschläge und Einbanddecken entworfen. Für den Buchschmuck gilt das gleiche, so daß dieser Verlag mit an erster Stelle zu den Führern der Bewegung für künstlerische Buchausstattung zu zählen ist. Einige von Anfang bis Schluß sehr gefällig und eigen artig ausgestattete Bücher hat Julius Bard in Berlin aus gestellt, dessen Verlag erst im Juli 1900 begründet worden ist. Nach diesen prächtigen Proben dürfen von dem jungen Verlage für die Folge nur beste Erzeugnisse zu erwarten sein. Gute, geschmackvolle und künstlerische Gestattung zeigen auch die aus dem Verlage von Albert Ahn in Köln, Bruno Cassircr in Berlin und der Grote'schen Verlagsbuchhandlung in Berlin hcrvorgegangeuen Bücher. Von den vielen andern Verlegern, deren Bücher in höchst sauberer Ausführung hergestellt sind, seien nur die Produktivsten genannt, wie: I. P. Bachem in Köln, I. C. Bruns' Verlag in Minden, I. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachs, G. m. b. H., in Stuttgart, Richard Eckstein <H. Krüger) in Berlin, G. Müller - Mauu'sche Verlagsbuchhandlung in (Aortsctzmig siehe Seite ÜSÜV). 827'
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