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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1902
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1902
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- Deutsch
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5838 Nichtamtlicher Teil. 166. 21. Juli 1902. auf Grund des alten Gesetzes, während dessen Giltigkeit die That geschah, notwendigerweise hätte erfolgen müssen, sobald die Fahr lässigkeit feststand. — Nachschrift: Nach soeben eingetroffener Nachricht meines Rechtsanwalts ist dieser vom Staatsanwalt aufgefordert worden, den Antrag für das Wiederaufnahmeverfahren auch seinerseits einzureichen und damit meinem Anträge die gesetzliche Form zu geben. Stuttgart, den 12. Juli 1902. Robert Lutz. Kleine Mitteilungen. Deutscher Buchgewerbeverein. — Im deutschen Buch gewerbehause zu Leipzig sind in dieser Woche drei neue Aus stellungen fertig gestellt und eröffnet worden. Zunächst ist im Eckraum des Erdgeschosses eine Gruppe deutscher Holzschnitte des neunzehnten Jahrhunderts zusammengestellt, die einen vollständigen Ueberblick über die Geschichte dieser graphischen Kunst in dem genannten Zeitraum gewährt. Von Menzel und Richter an, die mit ausgezeichneten Probe- und Früh drucken ihrer Hauptwerke vertreten sind, finden wir alle wichtigen Meister des älteren Faksimileschnitts (Schwind und die andern Münchener Künstler der Bilderbogen und der Fliegenden Blätter, Neureuther, Schnorr, Führich u. s. w.). Dann folgt der ältere deutsche Tonschnitt (Adolf Cloß ist hier ganz vortrefflich kennen zu lernen, ebenso die Wiener Schule) und der gleichzeitige Faksi mileschnitt (Blätter nach Diez und andern), und endlich macht eine Auswahl moderner Tonschnitte aus den ersten xylographischen Anstalten Deutschlands, sowie von einigen Privatxylographen den Beschluß. Unter anderen sind Bong, Braun L Schneider. Brend'amour, Heuer L Kirmse, die großen Stuttgarter Ateliers und I. I. Weber glänzend vertreten. Die Gruppe war für die internationale Holzschniltausstcllung in Paris bestimmt. Nach der Rückkehr von dort konnte sie ihrer allgemeinen Bedeutung wegen, dank dem Entgegenkommen aller Beteiligten, auch hier zur Schau gebracht werden. — Sodann ist ebenda eine große Anzahl der ouchgewerblichen Entwürfe und ausgeführten Arbeiten des Karlsruher Künstlers E. R. Weiß ausgestellt. Die Blätter erfreuen durch die kraftvolle Selbständigkeit der Erfindung und die Frische der Farbe. — Endlich ist im zweiten Obergeschoß (Buch gewerbemuseum) zu den andern modernen Vorsatzpapieren eine Anzahl von Einbänden gekommen, an denen gezeigt werden soll, Papierzölle. — Die Zolltarif-Kommission des Reichstags beschäftigte sich am Donnerstag und Freitag der vorigen Woche mit dem Abschnitt XI des Tarifs: Papier, Pappe und Waren daraus. Vornamen und Rufname. — lieber die willkürliche Ver tauschung und Stellung des Rufnamens schreibt Referendar v. Welck-Dresden in der »Deutschen Juristen-Zeitung« (Berlin, Otto Liebmann) Nr. 14 vom 15. Juli 1902: »Häufig stößt der Registerbeamte bei Identifizierung einer Persönlichkeit dadurch auf Schwierigkeiten, daß er nicht weiß, welcher der mehreren Vornamen des Betreffenden der Rufname ist. Von drei Brüdern heißt einer Gustav Friedrich Schulze, der zweite Heinrich Gustav Schulze, der dritte Emil Gustav Richard Schulze; die dem Beamten vorliegende Urkunde, oder der Gewährsmann, sprechen aber nur von Gustav Schulze. Welcher ist nun Gustav Schulze? Es sind dem Verfasser Fälle bekannt, daß in derselben Familie dem einen Kinde der erste Vorname als Rufname gegeben worden ist. einem anderen der letzte; ja, selbst der zweite von drei Vornamen wird als Ruf name geführt. Sogar jeder von mehreren Vornamen kann in be liebiger Abwechselung zum Rufnamen erhoben werden, derart, daß sich Gustav August Schulze erst Gustav Schulze und später August Schulze nennt. Denn der Rufname wird im standes amtlichen Geburtsregister nicht als solcher hcrvorgehoben. »Sollte sich nicht eine Aenderung und Vereinheitlichung dieser Verhältnisse auf gesetzgeberischem Wege ermöglichen lassen und erforderlich erscheinen? Weshalb soll der Rufname nicht ebenso unveränderlich feststehen wie der Familienname? Es ließe sich doch die Befugnis, den Rufnamen zu vertauschen, von der Er langung landesherrlicher Genehmigung abhängig machen, die in begründeten Fällen sicher nicht versagt würde. »Wer kennt im Alltags- und Verkehrsleben die vollen Vor namen seiner Mitmenschen und nicht vielmehr nur den Rufnamen? Welche Verwirrung, welche Nechtsunsicherheit, wenn Gustav Schulze plötzlich August Schulze heißt! »Aber nicht nur die willkürliche Vertauschung, sondern schon die willkürliche Stellung des Rufnamens überhaupt sollte gesetz lich unzulässig sein. Meines^ Erachtens würde darin keinerlei durch eine besondere Bedeutung, daß er cm erster oder letzter Stelle steht — von der sonderbaren Stellung als mittelster von drei Vornamen ganz abgesehen —? »Ein darauf bezüglicher gesetzgeberischer Akt würde nicht nur manche unnötige Mühe, manche zeitraubende Nachforschung er sparen, sondern er würde zweifellos die Rechtssicherheit erhöhen. Referendar Frhr. v. Welck, Dresden.« Preisausschreiben. — Einen Preis von 8000 ^ schreibt die Behörde der Weltausstellung zu St. Louis 1904 für ein Emblem aus, durch das die Abtretung des Louisiana-Gebiets an die Vereinigten Staaten N.-A. im Jahre 1803 symbolisch am ein fachsten und anschaulichsten dargestellt wird. Die Konkurrenz ist für Künstler aller Nationen offen; der Termin für die Einsendung der Entwürfe läuft am 5. November 1902 ab. Auskunft erteilt Herr Joseph Brücker, Kommissar der St. Louiser Weltausstellung für Deutschland, in Berlin IV., Equitable-Palast. Missionshause in Berlin tl.O. (Missionsgesellschaft Berlin I) eine Kommission zum Zwecke der Bibelübersetzung in die Sessuto- Sprache (Südafrika) zusammcngetreten. Sie besteht aus drei Missionaren, die jahrelang im Lande der Seffuto gewesen sind, und einem jungen Eingeborenen. Deutsche Städte-Ausstellung in Dresden 1903. — Ihre Beteiligung an der deutschen Städte-Ausstellung, die im Jahre 1903 in Dresden eröffnet werden soll, haben von den eingeladenen 158 deutschen Städten 128 zugesagt. 82 werden auf 2400 Quadratmetern Tisch- und Boden- und 6000 Quadratmetern Wandfläche etwa 6000 Ausstellungsgegenstände aller Art zur An schauung bringen. Besonders soll die Kunst und das Kunst gewerbe, soweit es von den Städten gefördert wird, in Er scheinung treten. Der letzte Einlieferungstermin für die Städte ist auf den 15. April 1903 festgesetzt. Die Eröffnung der Aus stellung soll am 20. Mai 1903 erfolgen. Kunstsammlung. — Das britische Museum in London hat kürzlich eine wertvolle Bereicherung seiner Schätze erfahren. Lord Cheylesmore hat ihm seine Sammlung englischer Mezzotint- Portraits vermacht. Es ist dies die größte Privatsammlung dieser Art; sie zählt fast 14000 Nummern. Die Bilder sind zur Zeit fast über die ganze Welt in Ausstellungen verbreitet, eine große An zahl befindet sich in Paris, wo sie auch im Jahre 1900 auf der Weltausstellung zu sehen war. Lord Cheylesmore war eine Autorität auf seinem Sammelgebiete. Vorlesungsverzeichnisse von Universitäten. — Die Universitäten zu Heidelberg, Freiburg i/Br. und Basel kündigen das erfolgte Erscheinen der Vorlesungsverzeichnisse für das Winter halbjahr 1902 03 an. In Heidelberg und Freiburg i/Br. sind sie von den Universitäts-Sekretariaten zu beziehen, in Basel vom Pedell Hüser. Personalnachrichten. Gestorben. — Der Tondichter Professor Heinrich Hof mann (Berlin) ist am 16. d. M. in Großtabarz aus dem Leben ge schieden. Er war am 13. Januar 1842 in Berlin geboren. Als Komponist wurde Hofmann zuerst im Jahre 1873 durch eine »Ungarische Suite« bekannt; dieser folgten die -Frithjof-Sym phonie«, die Chorwerke »Die schöne Melusine« und »Aschenbrödel«, viele Werke für Klavier, Gesang und kleines Orchester. Großen Beifall fanden seine Opern »Armin« (1876), »Aennchcn von Tharau« (1878) und »Donna Diana« (1886). Von neueren Orchesterwerken sind ferner zu nennen: »Im Schloßhof« und »Irrlichter und Kobolde-, ferner »Editha«, »Prometheus« und -Waldfräulein« für Soli, Chor und Orchester, -Sinnen und Minnen« und »Lenz und Liebe«, beide für vier Singstimmen mit Klavier, außerdem -Harald's Brautfahrt« und »Johanna von Orleans«, für Soli, Chor und Orchester. — Die Königliche Akademie der Künste zu Berlin ernannte Professor Hofmann im Jahre 1882 zum ordent lichen Mitgliede und wählte ihn im Jahre 1898 in den Senat.
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