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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1903
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- Erscheinungsdatum
- 14.05.1903
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- Deutsch
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8848 Nichtamtlicher Teil. 110, 14. Mai 1903. der im Ausstellungspalast herrschenden Zugluft wird schon seit Jahren geklagt. Seine Abstellung würde sicher wesent lich dazu beitragen, dem Publikum die großen Ausstellungen gemütlicher, angenehmer und anziehender erscheinen zu lassen. Diese wohl zu erwartende Rücksicht auf das Publikum würde sich daher bald als rentabel erweisen. Außer vom Verband sind noch Zeichnungen einzelner Künstler in den Sälen 10 und 29 und von der Freien Vereinigung der Graphiker in Saal 4 noch Radierungen, Lithographien und Algraphien ausgestellt. Der Katalog ver zeichnet 466 Nummern, von denen manche eine ganze Anzahl Werke zusammenfaßt, die Gesamtzahl der graphischen Kunst werke geht daher wohl zweifellos weit über 1000 hinaus. In einem zweiten Artikel werde ich eine Auswahl aus der Fülle hervorheben. Paul Hennig. Kleine Mitteilungen. Kunst geschichtliche Ausstellung in Erfurt. — Im September d. I. soll in Erfurt die Jahresversammlung der Deutschen Geschichts- und Altertumsvereine und im Anschluß daran der IV. Denkmalpflege-Tag abgehalten werden. Zum würdigen Empfang der Gäste bereitet der Arbeitsausschuß der sächsischen Provinzial-Dcnkmäler-Kommission eine kunstgeschicht liche Ausstellung vor. Seinem Aufruf sei hier das folgende entnommen: -Unmittelbar nach der bedeutsamen kunstgeschichtlichen Aus stellung zu Düsseldorf unserseits ein ähnliches Unternehmen zu wagen, würde sich schwerlich rechtfertigen lassen, wenn wir uns nicht in der Lage sähen, Gruppen eigenartiger Kunstwerke an die Öffentlichkeit zu stellen, die in Düsseldorf nicht berück sichtigt werden konnten. Waren es dort im wesentlichen die großen Hauptwerke rheinischer und westfälischer mittel alterlicher Goldschmiedekunst, die vor allem das Interesse erregten, so vermögen wir eine Hauptgruppe zu bilden, unfern Gegenden durchaus eigentümlich, von höchstem Wert und kunstgeschichtlich noch keineswegs genügend aufgeklärt: die Werke der Malerei des Mittelalters und der Renaissance aus dem säch sischen, anhaltischen, thüringischen und fränkischen Gebiet.... Es werden sich den Tafelgemälden Miniaturen, einzelne Glas malereien, Nachbildungen von Wandgemälden, wichtige Kupfer stiche, Holzschnitte, Handzeichnungen und dergleichen anzuschließen haben. ... Außer dieser Hauptgruppe ist es uns möglich, noch eine zweite zu bilden von Darstellungen unsrer heimatlichen Baukunst. Ferner wird es hoffentlich möglich sein, besonders auserlesne Kunstwerke, die sich unbekannt in Kirchen, Privat sammlungen u. s. w. aufhalten, mit ans Licht zu stellen. Wünschenswert sind besonders Gegenstände der Goldschmiede kunst (unter ihnen viele herrliche Kelche!), Möbel, kleinere Bild hauerarbeiten des Mittelalters und der Renaissance. Ganz absehen wollen wir von vorgeschichtlichen Gegenständen, ferner von solchen, die ihrer Natur nach allzu leicht beschädigt oder auch beraubt werden können. Wir verzichten also — freilich mit lebhaftem Bedauern — aus die meisten Schnitz altäre, da ihre Haltbarkeit leider vielfach schon schwer ge litten hat und wir uns für ihre Sicherheit beim Hin- und Herversand nicht zu verbürgen wagen; Ausnahmen wären möglich, wo es sich um kastenartig geschlossene und nachweislich noch tadellos erhaltne Stücke handelt; denn ganz übersehen möchten wir diese grade für die thüringischen Lande hervor ragend wichtige Gruppe nicht. Wir verzichten ferner auf kost bare Webereien, auf Kunstwerke aus Ton, Glas und Porzellan. Freilich verkennen wir nicht, daß gerade diese letztren bei dieser Ausstellung recht willkommen gewesen wären; zeichnete sich doch Thüringen durch einen sehr lebhaften, in seinen Einzelheiten keineswegs genügend erforschten Gewerbfleiß nach dieser Richtung aus. Wir würden es daher zwar dankbar begrüßen, wenn öffent liche oder private Sammlungen sich dazu verstehen würden, von ihren bezüglichen Beständen Geeignetes auszustellen; doch müssen wir in dieser Gruppe der Ausstellung Gefahr und Kosten den Eigentümern selbst überlassen. Feststehender Grundsatz bleibt, daß die auszustellenden Gegenstände sicher oder mit großer Wahrscheinlichkeit aus sächsischem, anhaltischem, thüringischem oder fränkischem Gebiet stammen oder den Werken dieser Schule nahe verwandt sind. Die Auswahl kann nicht beliebig sreigestellt werden; über sie entscheidet der Arbeits- Ausschuß. Einen ganz besondern Vorzug wird die Ausstellung der Räumlichkeit verdanken, die für sie in Aussicht genommen ist: es ist der Kreuzgang des Erfurter Doms mit den daran anstoßenden Kapellen, Sälen und Zimmern. Kein schönrer Hinter rund läßt sich für diese Ausstellung denken. Die Örtlichkeit ietet überdies ausgezeichnete Vorteile bezüglich der Feuer- und Diebessicherheit. Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin.— In der am 30. April abgehaltnen Sitzung der philosophisch-histo rischen Klasse der königl. preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin las Professor Dressel über griechische Münzen aus den neusten Erwerbungen des königlichen Kabinets. In der an demselben Tag abgehaltnen Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse las Professor Plank: Zur elektro-magnetischen Theorie der selektiven Absorption in isotropen Nichtleitern. —Professor van't Hoff machte eine Mitteilung über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen, und zwar über die untere Tempe raturgrenze der Bildung Vanthoffit bei 46 Grad. — Professor Möbius legte einen Bericht des Professors Dr. H. Lohmann in Kiel vor über seine gelegentlich einer Lotungsfahrt der Norddeut schen Seekabelwerke mit Unterstützung der Akademie ausgeführten biologischen Untersuchungen im Nordatlantischen Ozean. Geschäftsjubiläum. — Das Jubelfest ihrer vor fünfzig Jahren, am 1b. Mai 1853, erfolgten Gründung feiert morgen die Firma Fr. Karafiat's Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung in Brünn, aus der im Lauf der achtziger Jahre je unter Besitz und Leitung der Brüder Wilhelm, Richard und Georg Karafiat die drei dortigen Buchhandlungsfirmen Fr. Karafiat (Antiquariat), G. L R. Karafiat (Buch-, Kunst-, Musik- und Kolportagehandlung) und Karafiat L Sohn (Verlagshandlung) hervorgegangen sind. Der Gründer Franz Karafiat stand dem unter seiner ver ständnisvollen Pflege bald zu Umfang und Bedeutung erwachsenen Geschäft, das alle Zweige des Buchhandels und auch Druckerei umfaßte, bis 1882 persönlich vor. Am 5. April 1882 übergab er die Sortimentsabteilung seinen Söhnen Georg und Richard und beschränkte sich auf die Leitung des Verlags, des Antiquariats und der Druckerei. 1889 nahm er in den Verlag seinen Sohn Georg, der 1887 aus der Sortimentsfirma G. L R. Karafiat aus geschieden war, als öffentlichen Gesellschafter auf. Er starb, sechs undsiebzig Jahre alt, am 4. Dezember 1892 nach einem von treuer Berufsarheit erfüllten, an Erfolgen reich gesegneten Leben. Seinen Nachfolgern sprechen wir zum Ehrentag ihres Hauses, zugleich in treuem Gedenken an dessen Erbauer, unsre aufrichtigen Glück wünsche aus. Englische Biographie. — Die Verleger der großen 66bän digen allgemeinen englischen Biographie: »Mw Dictionary ok National LioAraxlr^--, Smith, Elder L Co. in London, haben jetzt zu diesem umfangreichen Werk einen »1nckex»-Band erscheinen, lassen, der auf 14b6 eng gedruckten Seiten in alphabetischer Folge alle in dem großen Werk vorkommenden Namen verzeichnet und ganz kurze Angaben über Leben und Bedeutung der aufgenomme nen Persönlichkeiten gibt. Universität Münster i/W. — Der westfälische Provinzial- Landtag hat am 10. d. M. beschlossen, bei der Königlichen Re gierung eine Erweiterung der Universität Münster, zunächst durch Errichtung eines anatomischen Instituts, zu beantragen. Verbotene Druckschriften. — Das Königliche Landgericht I in Berlin hat verfügt, daß alle Exemplare der im Verlag von A. Eichler in Berlin und New Aork erschienenen, zur amerikanischen Zither-Harfe gesetzten Lieder: a) Nr. 910, d) Nr. 905, c) Nr. 912, ck) Nr. 911, sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar zu machen sind. (Leipziger Zeitung.) Personalnachrichten. Gestorben: Am 12. Mai unerwartet der Buchhändler Herr Albert S ch m i d t in Leipzig, ein ehrenwerter, arbeitsamer und kenntnisreicher Geschäftsmann, Mitarbeiter im Hause Dörff- ling L Franke, dem er seit Jahrzehnten in Vertrauens stellung angehört hat. Für das Gemeinwohl des Standes ist er durch seine bewährte Mitarbeit im Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Ver band opferwillig und tatkräftig eingetreten. Seit 1884 hat er ohne Unterbrechung in arbeits- und verantwortungsvollen Ehren ämtern des Verbands gewirkt und viel zu dessen großen Erfolgen beitragen helfen. — Ehre seinem Andenken!
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