Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1903
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- 1903-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1903
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- Deutsch
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6164 Nichtamtlicher Teil. ^ 185, 12. August 1903. eine Aufzählung der mannigfachen irrigen Angaben, mancher merkwürdigen Rechenfehler*) und Flüchtigkeiten,**) die der Arbeit des Verfassers nicht gerade zur Zierde gereichen. Eine eingehende Widerlegung des ganzen Buches wird bei der wissenschaftlichen Bedeutung des Verfassers und bei dem Ansehen, das er auch im Buchhandel bisher uneingeschränkt genoß, sich doch nicht umgehen lassen.***) Für heute nur zweierlei: Bücher bezeichnet auf Seite 13 mit Recht den vom Verleger festgesetzten Preis als Maximal preis und seine Entstehung als im Monopol des Verlegers begründet. Er vergißt aber hinzuzufügen, daß dieser Preis ein gesetzlich fester, also auch nicht zu unterbietender wird durch die von fast allen Verlegern ihren Fakturen auf gedruckte Bedingung: »die Annahme dieser Sendung ver pflichtet zur Auftechthaltung des Ladenpreises- oder Ver merke des gleichen Sinnes. Hierdurch ist eine rechtliche Ver pflichtung geschaffen, den Ladenpreis voll oder unter den von den Kreisvereinen gestatteten Einschränkungen inne zuhalten, der sich kein ehrenhafter Kaufmann vor seinem Gewissen entziehen darf. Damit ist aber auch derjenige, der durch Preisunterbietung seinen Mitbewerbern Kunden ent zieht, sie also bewußt auf widerechtliche Weise schädigen will, der statt der erlaubten und rechtmäßigen Mittel zu Konkurrenz und Erwerb unrechtmäßige anwendet, d. h. der von Herrn Professor Bücher so zärtlich beschützte > Schleudern - zu seinen Kollegen in dieselbe Stellung geraten: wie der Dieb zur bürgerlichen Gesellschaft. Wie dieser muß er also unschädlich gemacht werden, und der Börsenvereinsvorstand als Re präsentant der gesetzlichen Gewalt in der Genossenschaft ist einfach verpflichtet, seine Schuldigkeit ihm gegenüber zu tun, wie Polizei und Richter im bürgerlichen Rechtswesen. Damit werden aber auch die langen Lamentationen des Verfassers in Abschnitt V. über die Vergewaltigung seiner Schützlinge durch den Börsenverein hinfällig. An Büchers ganzer Arbeit bleibt es auffallend, daß der Verfasser so wenig der Eigenart des Buchs gerecht ge worden ist, das doch nur im Interesse des Verfassers von der Gesetzgebung zur Monopolware gemacht ist. Der von ihm a. a. O. gezogene Vergleich mit andern patentierten Handelsartikeln ist abzuweisen, da diese im Handelsverkehr niemals den einzigen Gegenstand selbständig arbeitender Kleinbetriebe bilden, im Gegenteil häufig mit möglichst stark herabgesetztem Verkaufspreis als Lockmittel dienen müssen, in wenigen Ausnahmefällen vielleicht auch durch riesengroßen und leichten Umsatz, wie ihn das Buch nie erreichen kann, auch bei geringstem Verdienst sich lohnen mögen. Und dann — kein Buchhändler verschließt sich der Überzeugung, daß gar vieles in seinem Stand verbesserungs bedürftig ist, keiner bezweifelt, daß wir an einem Zuviel der Kräfte sowohl im Sortiment als im Verlag leiden, im übrigen einer zwar ärgerlichen, aber schwer vermeidlichen Folgeerscheinung der Gewerbefreiheit, die doch keiner von uns angeblich so Rückständigen missen will. Viele — mit ihnen auch der Schreiber dieser Zeilen — betrachten auch die »Sekretierung« des Börsenblatts als einen verhängnis- *) Ich notiere für heute nur Seite 60 Zeile 20 40 ^ und 7/6 --- 52A statt 49 ^ 40°L und 11/10 --- 50A statt 45'/, °x, so durchgehends auf Seite 59 und 60 60 Nrn. Reclam mit 55 A statt 45 A. **) Vergl. Stuttgarter Kommittenten 1903 Seite 22 und 26. Warum ist übrigens bei den Lehrbüchern der Volkswirtschaft (Bücher Seite 415) die Volkswirtschaftslehre von Carl Jentsch un erwähnt geblieben, die mit 446 Seiten gebunden zu 2 50 ^ erheblich billiger ist als Büchers billigstes englisches Werk? ***) Diese eingehende Würdigung wird selbstverständlich erfolgen. Wie wir schon früher mitgeteilt haben, befindet sich die Arbeit in bewährten Händen. (Red.) vollen Fehlgriff; aber darum wissen wir doch, daß wir keine Parasiten am Leibe der deutschen Volkswirtschaft sind, wenn wir oft stundenlang in den Katalogen irrigen Angaben der Besteller nachjagen, wenn wir unverdrossen in oft recht, recht langatmigen Verhandlungen als Berater des Publikums unser Lager nach passenden Geschenken für Literaturkundige und -Unkundige durchsuchen, wenn wir heiteren Antlitzes dem Fremdling, dem die Buchhandlung eine bequeme Auskunststelle über das Wappen der Provinz Posen, über die Reihenfolge der deutschen Kaiser und ähnliche wichtige Wellfragen zu sein scheint, Rede stehen; ja wir freuen uns oft dieses vielseitigen und doch gewiß manchmal auch unbequemen Vertrauens. Und die Literatur? Von der »schönen« ganz zu schweigen — wie viele Tausende von Exemplaren weniger wären von den Harnack, Paulsen, Eucken, Delitzsch, von den Treitschke, Mommsen, Haeckel, Sombart, Muther (auch Herr Bücher selber könnte hier erwähnt werden) abgesetzt worden ohne den steten Anreiz, den das Ausstellen, Vorlegen und Empfehlen durch den Sortimenter bietet! Voraussetzung dafür bleibt allerdings, daß sich dem Sortiment auch Männer zuwenden, deren Vorbildung sie zur Gewinnung dieses Vertrauens befähigt, ihnen Verständnis für literarische Leistungen ermöglicht, — Voraussetzung hierfür allerdings wieder, daß der Stand nicht finanziell ans das niedrigste Niveau herabgedrückt wird. Der deutsche Sortimenter hat schon andre Stürme be standen; er, den Herr Professor Bücher mit einer radikalen Utopie, die dem übereifrigsten Jünger von Karl Marx alle Ehre machen würde, mit Stumpf und Stiel ausrotten möchte, wird seines Amtes als ruhiger und objektiver, aber darum auch von beiden Seiten geschätzter Vermittler von Produktion und Konsumtion walten, wenn aus dem neu geplanten »Schutz verein«, diesem ausgesprochenen »Verein der unklaren Ziele«, auch das letzte Mitglied ausgetreten sein wird. Denn nicht dem eifernden, sondern dem besonnenen Kämpen hilft Pallas Athene. Breslau. E. Wellmann. Nus Kuhland. (Fortsetzung aus Nr. 184 d. Bl.) V7. U. Von der bei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften errichteten Kommission zur Unterstützung hilfsbedürftiger Gelehrten, Schriftsteller und Journalisten wurden im vergangenen Jahre 50 699 Rubel verteilt. — Zur Feier des zweihundertjährigen Be stehens der russischen periodischen Presse soll ein Asyl (Sanatorium! für Journalisten und Schriftsteller gegründet werden. Der Minister für Landwirtschaft und Reichsdomänen hat zu diesem Zweck in Ssestrorezk ein Grundstück von 4000 Quadratfaden zur Verfügung gestellt, und größere Summen sind bereits für den Baufonds ge spendet. Ein Herr W. Golubew hat zu diesem Zweck 150 000 Rubel gegeben. — Der Literatursonds (die Gesellschaft zur gegenseitigen Unterstützung von Gelehrten, Schriftstellern und Journalisten) hat im verflossenen Jahre 12 291 Rubel an Unterstützungen verteilt. Größere Einnahmen flössen u. a. aus der Pawlenkowschen Hinter lassenschaft (6000 Rubel), ferner aus dem Erlös der von der Ge sellschaft veranstalteten Ausgaben der Werke von Kostomarow, Nadson und Garschin. Das Kapital des Literaturfonds betrug am 1. April d.J. 507969 Rubel 70 Kop. Die vom Komitee geplante neue Ausgabe von Kytomaros Werken soll 21 Bände (ca. 375 Bogen) um fassen. Der Preis soll auf 20 Rubel festgesetzt werden. Nach dem Erscheinen des letzten Bandes (1905) soll der Preis erhöht werden. Im Verlag der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften erschien der achte Band ihrer Byzantinischen Zeitschrift, der u. a. auch eine bibliographische Rundschau der byzantinische» Literatur enthält. — In der Beilage zur 2. Lieferung der »Mitteilungen der Kaiser lichen Archäologischen Kommission- befindet sich die erste russische historisch-archäologische Bibliographie. Sie enthält ein Verzeichnis von Büchern und Zeitschriftenartikeln für 1901. — I. Lasarewskij, ein Beamter der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek in St. Peters burg, ist mit der Anfertigung eines ausführlichen Katalogs be schäftigt, der ein Verzeichnis aller in der russischen Abteilung der Bibliothek enthaltenen Werke und Zeitschriften über Malerei, Bildhauerei, Architektur, Musik, Szenische Künste, Graphik und
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