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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1903
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- Deutsch
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^ 172, 28. Juli 1903. Nichtamtlicher Teil. 5819 Diese Kundmachung, die auf Grund des Artikels 9 des Gesetzes vom 16. Januar 1895, Reichsgesetzblatt Nr. 21, erlassen wurde, bedeutet also für das Handelsgewerbe eigentlich die volle Sonntagsruhe, da für den sogenannten »goldenen Sonntag«, das ist für den Sonntag vor Weihnachten, ohnehin von jeher Ausnahmebestimmungen gegolten haben. Die Kundmachung des Statthalters tritt sofort in Kraft. Für die Zeit vom 15. Juni bis 31. September war bekanntlich schon früher die volle Sonntagsruhe eingesührt worden. Hilfskassen der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler. — Am 10. Juli 1903 fand in Wien die 9. Generalversammlung der Hilfskassen der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler statt. Nach dem Bericht über das achte Rechnungsjahr (1. Juni 1902 bis 31. Mai 1903) ist die Zahl der Mitglieder von 41 auf 39 zurückgegangen, die der als Teilnehmer angemcldeten Gehilfen von 234 auf 231; dagegen ist die Zahl der Hilfsarbeiter und Diener von 232 auf 238 gestiegen. An Beiträgen der Mitglieder wurden vereinnahmt: «4. Für die Gehilfenkasse X 5582.— L. Für die Hilfsarbeiter- und Dienerkasse X 1395.— An besonderen Widmungen gingen ein: X 1000.— als Spende zu gleichen Teilen für -4 und L von Herrn Franz Deuticke anläßlich seiner fünfundzwanzigjährigen Selbständigkeit. X 1000.— (davon X 800.— für A, X 200.— für L) als Ver mächtnis des am 23. Januar 1903 verstorbenen Herrn Carl Konegen. Der Zuwachs an Zinsen betrug: Für Kasse A (Gehilfen) X 2201.89 „ „ L (Hilfsarbeiter) X 566.56 Nach Abzug der Ausgaben im Betrage von X 143.94 (wovon X 113.58 die Kasse «4 und X 30.36 die Kasse L treffen) verbleiben einschließlich des Bar-Saldovortrags verfügbare Einnahmen X 9889.86 (A) und X 2917.07 (L). Hiervon wurden angekauft: für Kasse «4 fl. 1400.— 4'2A (nunmehr 4A) gcm. Rente X 2849.24 X 6800.— 4sß österr. Rente „ 6928.55 Snmma (.4) X 9777.79 für Kasse L fl. 300.— 4-2A (nunmehr 4U) gem. Rente X 611.27 X 2200.— 4A österr. Rente „ 2241.— Summa (L) X 2852.27 Der Vortrag auf neue Rechnung 1903/1904 beträgt nunmehr: für Kasse A X 17400.— 4U österr. Kronenrente fl. 20700.— 4 2^ (nunmehr 4U) gem. Rente X 112.07 in Barem; für Kasse L X 5000.— 4sß österr. Kronenrente. fl. 5200.— 4'2A (nunmehr 4A) gem. Rente X 65.80 in Barem. Das Kapitalkonto schließt mit einem Besitz an Wertpapieren von 74 200 X (Nennwert) ab. Davon kommen 58 800 auf Kasse A und 15 400 auf Kasse L Die sämtlichen Wertpapiere sind bei der k. k. priv. öster reichischen Kreditanstalt deponiert. Die Kasse sowie die gesamte Rechnungsführung wurden am 8. Juli 1903 von den Herren A. R. v. Hölder und A. Köhler geprüft und richtig befunden. Dem Kassierer, Herrn C. Aug. Artaria, wurde seitens der Anwesenden Entlastung erteilt und gleichzeitig für die musterhafte Kassenführung der Dank ausgesprochen. Kunst-Ausstellung. — Der Steiermärkische Kunstverein in Graz rüstet zu einer seltenen Feier. Im Herbst dieses Jahres veranstaltet er seine hundertste Kunst-Ausstellung. Diese dürfte wie die -Grazer Morgenpost« berichtet, die hervorragendste Kunst-Ausstellung werden, die in Graz jemals veranstaltet wurde. Sie ist der Historien-Malerei des neunzehnten Jahr- hunders gewidmet und wird eine Reihe hochinteressanter Geschichtsbilder, darunter allein 25 Ölgemälde aus der Ge schichte Napoleons I., vorführen. Ihren reichsten und schönsten Inhalt wird die vaterländische Geschichte bilden. In den Hauptsälen der Ausstellung soll in einer Reihe hervorragen der Gemälde die Geschichte Österreichs von den Babenbergern bis auf unsere Tage durch hervorragende Maler festgehalten, in ihren Hauptmomenten und bedeutendsten Ereignissen vor den Augen der Beschauer vorbeiziehen. Die Kämpfe aus der Türken- und aus der Franzosen - Zeit, die Kriege, die mancher Lebende noch selbst mitgesochten hat, sowie bedeutsame Szenen aus der Geschichte der Dynastie — dies alles soll in Bildern von zum Teil bedeutendem Umfange, die Hunderte historisch getreuer Porträts enthalten, anschaulich gemacht werden. Daß es dem Steiermärkischen Kunstvereine möglich wurde, dieses Jubelfest durch eine so großartige, der allgemeinsten und wärmsten Teilnahme sichere Veranstaltung zu feiern, dankt er der Gnade Sr. Majestät des Kaisers, der huldvollst ge- tattet hat, daß dem Verein für diesen Zweck eine Anzahl hervor ragender Kunstwerke sowohl aus der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien, als auch aus dem Allerhöchsten Privatbesitz (aus der Hofburg in Wien, aus Ischl und Neuberg) überlassen werden. Der an geschichtlichen Aufschlüssen reiche Katalog wird in Vorzugs ausgabe sämtlichen wirklichen Mitgliedern des Steiermärkischen Kunstvereins als Festgeschenk überreicht werden. Post. Briefverkehr zwischen Deutschland und Luxem burg. (Vgl. Börsenblatt 1902, Nr. 224.) — Das am 1. Oktober v. I. in Kraft getretene neue deutsch-luxemburgische Postabkommen, wonach für den Verkehr zwischen Deutschland und Luxemburg die deutschen Jnlandstaxcn gelten, hat dazu beigetragen, die zwischen den beiden Ländern bestehenden lebhaften geschäftlichen und privaten Beziehungen noch weiter zu fördern. Seit Ende vorigen Jahres hat der Briefverkehr zwischen Deutschland und Luxemburg in beiden Richtungen um etwa ein Drittel des früheren Umfangs zugenommen. Ausstellungspreis. — Das Lehrmittelinstitut A. Müller- Fröbelhaus in Dresden erhielt auf der Lehrmittel-Ausstellung Amsterdam für seine Schulwandkarten und Anschauungsbilder ein »Ehrendiplom.« Königlich preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — In der Sitzung der philosophisch-historischen Klasse der Königlichen Akademie der Wissenschaften vom 16. Juli (Vorsitzender Sekretär: Herr Diels) las Herr Roethe über alt deutsche Worte mit kurzer Stamm- und langer Bildungssilbe. — Herr v. Wilamowitz-Moellendorf überreichte Insoriptionss drasoas oonsilio st auotoritats Xoackomias Xittsrarum XsZias Lorussioas sclitas, vol. XII. kaso. V. pars prior: Insoriptionss Ozwiaäum prastsr Isnum eäiäit Xr. Uillsr äs dasrtrinASN (Lsrolini ap. d. Xsimorum 1903.) In der Sitzung der physikalisch - mathematischen Klasse der Akademie von demselben Tage las Herr Branco über die Deutung der Gries - Breccien des Vorricses. — Derselbe.las ferner über die Spaltenfrage der Vulkane. — Herr Schwarz legte eine Ab handlung des Herrn Or. Oswald Vcnske in Potsdam vor: Zur Theorie derjenigen Raumkurven, bei welchen die erste Krümmung eine gegebene Funktion der Bogenlänge ist. — Herr Or. Schmeltz in Leiden übersandte einen Sonderabdrnck aus dem Internationalen Archiv für Ethnographie: »Rudolf Virchow. In wsmoriam- (Leiden 1903). Vertretung der Presse im Deutschen Reichstag. — Im neuen Deutschen Reichstag ist die Presse durch Redakteure, Schriftsteller und Verleger ziemlich zahlreich, nämlich durch 55 Reichstagsabgeordnete, vertreten. Darunter befinden sich sieben Verleger und Buchdruckereibesitzer, nämlich die Herren Bruhn in Berlin, Kaplan Dasbach in Trier, Dietz in Stuttgart, Fuß angel in Hagen i. W., Geck in Offcnburg, Or. Jäger in Speyer und Or. Max Jänecke in Hannover (Vorsitzender des Vereins Deutscher Zeitungsverleger). (Zeitschrift f. Deutschlds. Buchdrucker.) Ilniversalsprache. — Die Bestrebungen, eine Ilniversal- sprache zu schaffen, die — keiner einzelnen Nation als besonderes Eigentum zugehörig — überall da, wo eine Mitteilung zwischen Angehörigen verschiedener Länder erwünscht ist, in gleicher Weise gesprochen, geschrieben und verstanden wird, scheinen nach den Mißerfolgen des Volapük in Deutschland als ein unausführbares Projekt so ziemlich aä aota gelegt zu sein; nicht so in Frankreich, Rußland, England. Dort hat die im Jahre 1887 von dem Warschauer Arzt vr. Zamenhof erfundene Weltsprache, die nach ihres Er- sinoers pseudonymem Namen Esperanto genannt worden ist, langsam, aber ooch stetig an Ausdehnung gewonnen und zählt, wie die »Hamburger Beiträge» einem Bericht von Constant Hey- mans in der belgischen Schiffahrtszeitung »Iw Nouvsmsnt Llaritims» entnehmen, zur Zeit etwa 100000 Anhänger, die gerade gegen wärtig wieder eine besonders lebhafte Werbetätigkeit entfalten. Heymans führt des näheren aus, daß das — übrigens sehr wohl klingende — Esperanto infolge einer äußerst einfachen Formenlehre und Grammatik in unvergleichlich viel kürzerer Zeit als irgend eine lebende Sprache zum Gebrauch erlernt werden könne. Außer dem unterscheide es sich aber sehr wesentlich von dem unglücklichen Volapük daourch, daß sein Wortschatz nicht frei erfunden, sondern aus den in den modernen Sprachen vorhandenen Wortstämmen unter Bevorzugung der im internationalen Sprachenleben die weiteste Geltung habenden Formen zusammengestellt sei, so daß Romanen und Engländer von vornherein 80 Prozent be- 772*
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