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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1903
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- Deutsch
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5658 Nichtamtlicher Teil. ^ 166, 21. Juli 1903. Spielkarten. — Aus der Geschichte der Spielkarten gibt die Berliner Zeitung »Der Tag- an der Hand der interessanten Spiclkartensammluug aller Länder und Zeiten im Britischen Museum zu London folgendes Bild: Die ältesten Spiele, die aus dem 14. Jahrhundert stammen, sind nach ihrer bildlichen Ausführung und ihrem Umfange wahre Ungetüme; sie umfassen 80 bis 100 Blätter von ungeschickter Größe. Daneben finden sich aber auch die zierlichsten Stücke, z. B. ein französisches Spiel, dessen Karten nur 5 om lang und 2^/g om breit sind. Diese sind aus so feiner Pappe angefertigt, daß man das Spiel bequem in der geschlossenen Hand verbergen kann. Ferner sind Spiele aus Persien und Indien vertreten, deren Karten aus kreisförmigen, etwa 5 bis 8 om im Durchmesser halten den Silberplättchen bestehen. Auf den ältesten spanischen Karten sieht man sich vergebens nach den »Damen« um: Das zarte Geschlecht wurde im Geburtslands der Galanterie nicht wie überall anders profaniert, sondern man benutzte an Stelle der Damen eine zweite Reihe Kavallos oder Buben. Unter Karl II. von England suchte man das Angenehme des Kartenspiels mit dem Nützlichen zu verbinden, indem man die einzelnen Blätter mit den Bildnissen von Herrschern oder Tagesberühmtheiten jener Zeit, ja sogar mit Regeln der Grammatik, mit geographischen An sichten und Beschreibungen versah. Am originellsten ist ein Spiel, das in Wort und Bild die Kunst des Tranchierens lehren will. Bei ihm werden die einzelnen Karten nicht nach den vier Farben, sondern nach den Gerichten: Fleisch, Fisch, Geflügel und Gebäck unterschieden, und jedes Blättchen zeigt eine Person, die das kunst gerechte Tranchieren an einer Schüssel zeigt; zum Überfluß ist am Fuße eines jeden Bildes auch die jedesmalige Regel, nach welcher das Zerlegen geschehen soll, angegeben. Das Herz-Aß trägt die Worte: »Durch diese Karten kann jeder Mensch die Kunst erlernen, nach welcher die gebräuchlichsten Gerichte: Braten, Fisch, Geflügel und gebackene Speisen gebührendermaßen zerlegt werden, und in Erfahrung bringen, mit welcherlei Saucen und Garnituren sie auf den Tisch zu bringen sind.« Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. I,e Droit ä'Xutsur. Orqane msnsusl cka Dursau international äs 1'Dnion xour la protection äss osuvrss litterairss st artistiguss (Berns). XVI. armes. Xo. 7. (15 äuiUet 1903.) 4". Lagos 73 ä 84. Lommairs: Dartis okkioislis: Dino-r internationale.' Dänemark, Xäbssiou a la Oonvsntion äs Derne et aux Xctes äs Daris. Nssurss prisss par Iss Dtats äs l'llnion pour l'sxeoution äs la Oonvsntion. Dänemark. Oräonnanos royale oonosrnant I'applioation äs la loi äu 19 äs- oewbrs 1902 sur Is äroit ä'autsur aux oeuvres publisss äans les paz's unionistss (Du 19 juin 1903). DeAiKation Interieure.' AttenraAne. Xvis äu Obanoslisr äs l'Dmpirs oonesrnant 1s rsgistrs tsnu par la munioipalits äs Leipzig (Du 28 avril 1903). Oonvsntion« partieutiere«.' Oonvsntion particulisrs intsrsssant un äss xa/s äs 1'Dnion. Det^ig'ne. ^.oeession ä la Oonvsntion littsrairs äs Nonteviäso. Dserst äu Drssiäsnt äs la lispubliqus XrASntins aeosptant l'aäüösion äs la Dslgigus (Du 1«r juin 1903). Dartis non okkioislis: Dtrute« Aenerate«.' Da Oonvsntion äs Derne st la rsvision äs Dari«. XD. De l'aäaptation (Lsoonäs st äsrnisrs partis). Oorre«ponckanee.' Dsttrs äs Buenos-Xirss (k. Xnoirar). Da proprists littsrairs äans la Depubtigue DrFentine. Dn arrst rseent rsnäu sn kavsur äss äroits äss strangsrs. Dnri«pructence.' Dranee. Bsproäuotion, sxposition st äistribution, sous korms äs oalsnärisr, ä'un portrait. Droit äs cbaoun äs s'opposer ä la äivulgation äs sss traits. Dommagss-intörsts. Dranäe-DretaAne. ksproäuotion ä'un portrait püotograpüiqus par l'estamxs, sur l'orärs äs la psrsonns rsprsssntss. Dsjst äs l'aotion äu püotograpüs; äroit äs rsproäuotion apparts- nant au moäsls oonrmsttant. Donvetts« ctiver«e«.' Drance. Drojst äs loi oonosrnant Iss so- oistss äs psrosption äss äroits ä'autsur. Du««ie. Drotsotion äss autsurs strangsrs. Universitätsbibliothek zu Berlin. — Aus dem Jahres berichte der Berliner Universitätsbibliothek für das Jahr 1902 sind folgende Angaben bemerkenswert. Während im Jahre 1901 die Gesamtzahl der Benutzer 3151 (S.-S.), 3956 (W.-S.) betrug, stieg sie im Jahre 1902 auf 3192 bezw. 4117. Die Gesamtzahl der er ledigten Bestellzettel war 80 076, d. h. um 7925 höher als im Bor jahre. Die Gesamtzahl der ausgeliehenen Bände betrug 61927 (gegen 57 875 i. B.). Erheblich zugenommen hat auch die Be nutzung des Lesesaals. Der Lesesaal wurde durchschnittlich täglich von 201 (mehr 18) Personen benutzt; die Höchstzahl war 411 (mehr 31); die Gesamtzahl der Benutzer 58 777 (mehr 6606). Von Neuerungen sind hervorzuheben die Errichtung einer Hausbuch binderei und die Aufstellung eines Automaten für Bestellscheine, der seit November v. I. vier Fünftel des gesamten Jahresbe darfs (5000 Päckchen zu je 25 Stück) verkauft hat und sich bewährt. Die Vermehrung der Bibliothek betrug im Jahre 1902 im ganzen 5004 Nummern, bezw. 6329 bibliographische Bände, 6393 Uni- versitätsschriften, 1332 Schulschriften. Der Bestand betrug am 31. März 1903 (bezw. 31. März 1902) 174122 Vuchbinderbände (168 535), 166 737 Universitätsschriften (160 344), 31 609 Schul schriften (30177). Im ganzen wurden für Bücherankauf 18 455 ^ 73 H ausgegeben. Adreßbuch für Kunstgewerbe. — Ein Adreßbuch des Vereins für deutsches Kunstgewerbe in Berlin ist soeben heraus- gcgebcn worden. Das Geschäftsverzeichnis führt 1267 Mitglieder aus allen Gebieten der Kunst nnd des Gewerbes auf und kann als bequemes Nachschlagebuch dienen. Es wird dem Kunstgewerbe und seinem Verein bei Fachleuten und Kunstfreunden neue An hänger gewinnen. Die Geschäftsstelle befindet sich im »Künstler- Haus« in Berlin IV. 9, Bellevuestraße 3 II. Hochschule für Bibliothekarinnen. — Den Versuch einer Frauenhochschule für den Bibliotheksdienst hat im Einver ständnis mit dem Kultusminister und unter MDimickring der Comenius-Gesellschaft Herr Professor Dr. Wolfstieg in Berlin vor kurzem unternommen. Die Kurse haben vor einigen Wochen mit elf jungen Damen höherer Schulbildung begonnen. Einen vor läufigen Bericht über das Unternehmen bringen die Comenius- Blätter, Bd. XI, S. 33, in einem längern Aufsatz »Frauen im Bibliotheksdienst« aus der Feder Professor Wolfstiegs. Vermächtnis. — Über das hier schon erwähnte Vermächtnis des in Bamberg verstorbenen Freiherrn von Marschalk bringt die Beilage zur Allgemeinen Zeitung folgende verbürgte Mitteilungen: Der königlichen Bibliothek zu Bamberg ist die Büchersamm lung, ferner die Kunstblätter (Holzschnitte, Aquarelle, Photo graphien, Zeichnungen, Malereien usw.) vermacht, jedoch mit der Bestimmung, daß, falls die gestellte Bedingung gesonderter Auf stellung von der Verwaltung nicht erfüllt werden darf, alles an die herzogliche Bibliothek in Meiningen fällt. Bei Verlegung oder Auflassung der königlichen Bibliothek dagegen geht das Vermächtnis als unveräußerliches Eigentum in den Besitz der Stadt Bamberg über. Der letztere Fall ist jedoch rechtlich nicht wohl denkbar, da ja die Königliche Bibliothek in ihrer Gesamt heit Stistungscharakter hat mit Ausnahme der aus den säku larisierten Stiften stammenden Teile, die reines Staatsgut sind, und der Zweibrückener Sammlung. In jedem andern ihrer Be sitze, ebenso wie der künftigen Marschalkschen Sammlung, ist sie eine unter staatlicher Aufsicht stehende Stiftung, und eine Ver legung würde ja dem Stiftungszweck widerstreiten. Die Manuskripte sind nach detaillierten Bestimmungen von ihr mit dem königlichen Kreisarchiv Bamberg zu teilen, das auch die Münzen u. a. erhält. Die nicht an die königliche Bibliothek fallenden Kunstgegenstände kommen in das städtische Museum oder sind ihn: nunmehr der Hauptsache nach durch Schenkung zu Lebzeiten zugcfallen. Vom schwedischen Verlagsbuchhandel. — Der Schriftsteller August Strindberg veröffentlicht einen scharfen Protest gegen den Verleger Nilsson, der die Herausgabe eines Strindbergschen Werkes »Eine Ehe- ankündigt. Strindberg er klärt, daß er ein Werk mit diesem Titel niemals geschrieben habe und daß der Verleger ihm ganz unbekannt sei. Personalnachrichten. ff Mac Neill Whistler. — In London ist am 17. Juli der berühmte Maler, Radierer und Lithograph James Mac Neill Whistler gestorben, einer der hervorragendsten Maler der Gegen wart. Als Vildnismaler war er unerreicht. Sein »Carltzle« (1873) schmückt die Bildergalerie in Glasgow, sein »Bildnis meiner Mutter« die Galerie des Luxembourg zu Paris. Cr war ein großer Meister in der sichern Beherrschung der Farbe und setzte sich mit dem aufs feinste abgestimmten Kolorit seiner Bilder in scharfen Gegensatz zu den von Ruskin geführten Prärafaeliten. Auch in der Land schaft und dem Architekturbilde leistete er Bedeutendes. In Deutschland war er merkwürdigerweise weniger gekannt als in England und Frankreich, wo er Schule gemacht und zahlreiche Nachfolger seiner Kunst herangebildet hat. Bilder von ihm finden sich in öffentlichen deutschen Galerien nicht, wohl aber hat das königliche Kupferstich-Kabinett zu Berlin einige seiner schönsten Blätter erworben. Whistler hat ein Alter von siebzig Jahren erreicht.
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