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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1903
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- Erscheinungsdatum
- 16.07.1903
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- Deutsch
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^ 162, 16. Juli 1903. Nichtamtlicher Teil. 5543 ausgcführt werden und daß die Identität der ein- und wieder ausgeführten Gegenstände außer Zweifel ist. Es ist in letzter Zeit mehrfach vorgekominen, daß deutsche Handlungsreisendc, entgegen der vorstehenden Bestimmung, beim Verlassen Belgiens ihre Warenproben den belgischen Zollbehörden zur Feststellung der Identität nicht vorgezeigt haben. Die Zollbehörden haben dann die Rückzahlung des hinterlegten Zolls oder die Herausgabe der Sicherheit verweigert. Zur Vermeidung von Weiterungen empfiehlt es sich für die Beteiligten, die Bestimmungen des Handelsvertrags genau zu beachten. (Deutscher Reichsanzeiger.) 11 r Heber rechtsschutz in Ungarn. — Der königliche Gerichts hof in Budapest hat dieser Tage eine interessante Entscheidung in einer wichtigen prinzipiellen Frage getroffen. Die Wiener Autorengescllschaft hatte gegen den Besitzer des Vergnügungs- ctablissements -volles oaxu-ioes» in Budapest, Heinrich Leitncr, eine Klage wegen Verletzung des Urheberrechts eingebracht, weil in dem genannten Etablissement das Lied »Ein Gespritzter mit Giß» von Kapeller von einer Sängerin zum Vortrag ge bracht wurde, ohne daß hierfür das Aufführungsrecht erworben wurde, und weil sich Leitner weigerte, die Angelegenheit auf gütlichem Wege zu ordnen. Leitner wurde vom könig lichen Gerichtshof der Usurpierung des Urheberrechts schuldig erkannt und zu einer Strafe von 20 X, eventuell zwei Tagen Gefängnis, ferner zum Schadenersatz an die Autorengcsell- schast verurteilt. Da es sich der klägerischen Gesellschaft haupt sächlich um die Anerkennung des Prinzips handelte, so hatte sie ihren Schaden nur mit 1 L beziffert. Aber der Geklagte wurde auch zu den Prozeßkosten in der Höhe von 305 L verurteilt. In der Begründung des Urteils wird unter andern: betont: »Die Usurpierung des Urheberrechts ist vorhanden, weil das fragliche Musikstück in dem Vergnügungsetablissement des Geklagten vorgetragen wurde. Der Umstand, daß der Vor trag des Liedes ohne sein Wissen und ohne seinen Auftrag erfolgt ist, berührt seine Verantwortlichkeit nicht, da er aus Gewinnsucht Vorstellungen bei Cinhebung eines Eintritts geldes veranstaltete und somit, da die Zusammenstellung des Programms in seinem Interesse liegt, bei größrer Sorg falt auch von den Musikstücken der Vorstellungen Kenntnis haben konnte. Er kann sich damit nicht verantworten, daß er niemanden zum Vortrag des Stücks beauftragt hat, da die unberechtigte Aufführung als eine von ihm arrangierte zu be trachten ist.« — Mit diesem Urteil hat der Budapests:- königliche Gerichtshof eine wichtige Entscheidung in der hart umstrittnen Frage getroffen, wer für das Programm einer Vorstellung be ziehungsweise eines Konzerts verantwortlich sei, und klar und deutlich ausgesprochen, daß der Veranstalter des Konzerts, in dessen Etablissement die Ausführung stattfindet, für das Pro gramm die Verantwortung trägt, auch wenn die Aufführung ohne sein Wissen und ohne daß er hierzu den besondern Auftrag erteilt hat, erfolgt ist. (Neue freie Presse.) Einwohnerzahl des Deutschen Reichs. — Die Be völkerung des Deutschen Reichs wird im neusten Statistischen Jahrbuch nach dem Stand um Mitte 1903 auf 58 549 000 Personen geschätzt. Für Mitte 1902 war sie auf 57 708 000 und für Mitte 1901 auf 56 862 OM Personen angenommen. Bei der letzten Volks zählung am 1. Dezember 1900 ist eine Einwohnerzahl von 56 371 178 Köpfen festgestellt worden. Es hat also in den seitdem verflossenen 2fi, Jahren eine Bevölkerungszunahme um 2,18 Millionen stattgefunden. Seit der Errichtung des Deutschen Reichs hat die Bevölkerung um 17,5 Millionen Köpfe zugenommen. Deutscher Juristentag. — Der 27. Deutsche Juristcntag soll im September 1904 in Innsbruck abgehalten werden. Im Einverständnis mit der ständigen Deputation in Berlin hat sich dort unter dem Vorsitz des Hofrats und Landesgerichtspräsidcnten llr. Joseph Daum ein Ortsausschuß gebildet, der die Vor bereitungen für diese Versammlung durchführen wird. Zuschriften und Anfragen sind an den »Ortsausschuß des Deutschen Juristen tages in Innsbruck-, zu Händen des Universitätsprofessors vr. Alfred von Wretschko, Innsbruck, Anichstraße 40, zu richten. Zentral verb and deutscher Musiker- und Ton künstlervereine (vergl. Nr. 160 d. Bl.). — Der vom ersten allgemeinen deutschen Tonkünstler- und Musikerdelegiertentag in Berlin am 11. d. M. gegründete »Zentralverband deutscher Musiker- und Tonkünstlervereine» wird seinen Sitz in Berlin haben. Zu seinem Vorsitzenden wurde Kapellmeister Göttmann gewählt. — Die Vorarbeiten zur Begründung einer Pensions anstalt nach dem Muster der Pensionsanstalt für die deutschen Bühnenangehörigen, mit der Änderung der Einführung von Gefahrenklassen und zehnjähriger Karenzzeit vom Eintritt an, wurden dem Verbandsvorstand übertragen, der beauftragt wurde, unter Hinzuziehung eines Sachverständigen des Reichsversicherungs amts die Satzungen auszuarbeiten und dem nächstjährigen Dele giertentag eine Vorlage zu machen. Ilrheberrechtsschutz für Baukunst. — Der Verein für den Schutz des gewerblichen Eigentums hatte sich am 30. April 1903 unter dem Vorsitz des Herrn Direktors von Schütz in: Saale des Kaiserlichen Patentamts zu Berlin versammelt. Seine Be ratungen haben zur Annahme der folgenden Erklärung geführt: »Die Baukünstler haben denselben Anspruch auf Aner kennung ihres Urheberrechts wie alle andern bildenden Künstler. Deshalb ist zu wünschen, daß bei der bevorstehenden Reform des Kunstschutzgesetzes § 3 des Gesetzes vom 9. Januar 1876 be seitigt wird und entsprechende Bestimmungen znm Schutze der Werke der Baukunst erlassen werden. — Es ist wünschenwert, daß bei der Vorbereitung der gesetzlichen Regelung dieser Frage Architekten als Sachverständige zugezogen werden.« Zwei weitere Anträge: 1. von Herrn Pietzner: »Auch für die Werke der Gartenbaukunst wird ein ent sprechender Schutz für erwünscht gehalten«, 2. von Herrn Professor Zimmermann: »Jedoch soll der Entwicklung des Architekturstils keine Fessel geschlagen werden können« wurden einer Kommission überwiesen. Der Vorstand wurde be auftragt, deren Zusammensetzung aus Vercinsmitgliedern und Fachleuten zu bewirken und sie einzuberufen. Preisausschreiben. — Der »Nördamerikanische Turner bund« hat zur Verschönerung seines 29. Turnfestes, das 1905 in Indianapolis abgehalten werden soll, drei Preisbewerbungen eröffnet, und zwar wurden ausgesetzt: drei Preise von 300 Dollars, 200 Dollars und 100 Dollars für deutsche Festspiele, die sich zur Aufführung bei amerikanischen Turnfesten eignen; ein Preis von 50 Dollars für das beste, als Text zu einem Turnfestlied geeignete deutsche Gedicht; und drei Preise von 100 Dollars, 75 Dollars und 50 Dollars für Jugenderzählungen in deutscher Sprache. Die nähern Bestimmungen gibt ein Zirkular, das von Herrn Theodor Stempfel, Box 166, Indianapolis, Indiana, Üvitocl Ltatss ok America,, kostenfrei bezogen werden kann. Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und der Technik in München. (Btzl. Nr. 149, 150, 154 d. BlO — Seine Majestät der Deutsche Kaiser hat seine warme Teil nahme an der Schaffung eines »Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaft und der Technik» in München durch das nach folgend wiedergegebne Telegramm vom 10. d. M. aus Swine münde an den k. bayrischen Staatsministcr von Feilitzsch zum Ausdruck gebracht: »Die Mitteilung über den in Gegenwart Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig gefaßten Beschluß der Begründung eines Vereins zur Errichtung eines deutschen Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik begrüße ich mit Befriedigung. Ich verspreche mir von dem neuen Museum eine wesentliche Förderung der deutschen Naturwissenschaft und Technik, die ja schon jetzt in der ganzen Welt eine so hoch angesehene Stellung einnehmen. Gern werde ich dem von so bewährten Männern ausgegangnen vaterländischen Unternehmen mein besondres Interesse zuwenden und weitre Mitteilungen über die Entwicklung des Vereins entgegennehmen. Wilhelm. I. k.» Kunstausstellung. — In Del Vecchios Ausstellung für Kunst aller Art und Zeit in Leipzig ist soeben die zweite Sommerausstellung eröffnet worden. Sie enthält u. a. Kollektiv- Ausstellungen der Künstler-Vereinigung Apelles (Berlin), P. Lum- nitzer (Teplitz), El. Gumpcrtz (Charlottenburg), Hermann Hendrich (Berlin). Von zur Zeit ausgestellten Einzelwerken bekannter Maler sind zu erwähnen: E. Rüdisühli (Basel), E. Thoma (Konstanz), M. Molitor (Leipzig), R. Schultze (München), C. A. Hubert (Berlin), O. Günther (Naumburg, Charlottenburg), Ernst Koerner (Berlin), R. Marcuse (Charlottenburg), A. Schlüter (Düsseldorf), Paul Koken (Hannover). »Krebs«, Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. — Der »Krebs», Verein jüngerer Buchhänoler in Berlin veran staltet am nächsten Sonntag, den 19. Juli, sein erstes diesjähriges Sommerfest in Form eines Dampfer-Ausflugs nach Nedlitz bei Potsdam. Teilnehmerkarten zu 1 50 (giltig zur Hin- und Rückfahrt) sind von der Buchhandlung Hermann Lazarus in Berlin IV., Friedrichstraße 66, oder von einem Vorstandsmitglied zu entnehmen. Die Abfahrt erfolgt pünktlich früh b/^8 Uhr von der Weidendammer Brücke (Landungssteg der »Stern--Dampfer). Gäste 736'
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