Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030710
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190307104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19030710
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
- Monat1903-07
- Tag1903-07-10
- Monat1903-07
- Jahr1903
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5400 Nichtamtlicher Teil. ^ 157, 10. Juli 1903. Humor- rc. Zeichner sind gesondert erwähnt. Jeder Künstler, wenn er auch in mehreren Fächern fleißige Studien gemacht hat, leistet sein Bestes doch nur in einem und besitzt darin die größte Gewandtheit, Sicherheit und Kraft. Nur in diesem einen Fache nehme man ihn in Anspruch. Jeder erfahrene Künstler weiß, daß er Zeichnungen, für einfarbigen Druck aus der Buchdruckpresse auf Grund photo mechanischer Reproduktion bestimmt — um solche handelt es sich ja heute in den allermeisten Fällen —, auf ganz weißem, glatten Karton mit tiefschwarzer Farbe ausführen muß. Es dürfen dabei auch die feinsten Strichausläufe und Punkte nicht grau erscheinen, weil sie sonst in der Reproduktion ver schwinden. Bei Federzeichnungen läßt man feine Striche, besonders bei weiblichen Porträts, in Punkte übergehen, um den zarten Fleischton herauszubringen. Man darf das nicht, wie manche Zeichner aus Bequemlichkeit möchten, dem Ätzer überlassen, dessen Aufgabe ja vielmehr darin besteht, die Zeichnung, wie sie ist, getreu wiederzugeben. In jedem Falle empfiehlt es sich, die Zeichnungen linear um die Hälfte größer ausführen zu lassen, also bei spielsweise die Illustration für eine Bildgröße von 12 zu 18 Zentimeter in einem Format von 18 zu 27 Zentimeter zeichnen zu lassen. Die Reproduktion läßt man dann um ein Drittel kleiner ausführen; das ergibt das gewünschte Bild format von 12 zu 18 Zentimeter. Hierdurch erzielt man zweierlei. Erstens ist der Künstler beim größern Format im stande flotter und freier zu arbeiten, was der künstlerischen und charakteristischen Linienführung zu gute kommt; zweitens erreicht man eine größere Feinheit und Schärfe der Repro duktion. Nicht jeder Künstler verfügt übrigens über eine gute Technik in der Federzeichnung; alle aber behaupten sie zu besitzen. Federzeichnung fügt sich dem harmonischen Ge samtbild der Buchseite mit Text am besten an. Es ist daher durchaus nicht gleichgiltig, ob man Tuschzeichnung anstatt Federtechnik anwendet. Klischees der letztem Art eignen sich auch besonders gut für große Auflagen auf dünnem Papier, speziell für Rotationsdruck. Die Tuschzeichnungs - Technik ist allen Künstlern ge läufig und bequem. Man muß aber streng darauf halten, daß die Bilder nicht zu dunkel werden. In dem vor erwähnten Verhältnis größer ausgeführt, erscheint manches klar und deutlich, was später in der Reproduktion kom primiert wird und einem großen schwarzen Klex ähnlich sieht. Die Tuschzeichnungen müssen deshalb unbedingt so klar gehalten sein, daß sie, durch ein entsprechendes Verkleinerungs glas gesehen, noch alle Einzelheiten in erwünschter Klarheit zeigen. Diese Kontrolle empfiehlt sich für alle in ver kleinertem Maßstabe zu reproduzierenden Zeichnungen. Schreiber dieses bediente sich zu diesem Zweck in seiner viel jährigen Praxis stets eines Opernguckers, indem er durch die großen Gläser desselben schaute und das Instrument so stellte, daß er das Bild in derjenigen Verkleinerung sah, die die Reproduktion erhalten sollte. Große schwarze Flächen an Zeichnungen für Zinkos und Autos sind stets zu ver meiden, ebenso stark pastoses (erhöhtes) Aufsetzen von Lichtern. Das eine beeinträchtigt die leichte Druckbarst und die Klarheit des Bildes, das andre führt zu Schattenbildungen an Unrechter Stelle, erschwert also die Arbeit des Ätzers. Es hat sich immer vortrefflich bewährt, auf jeder Zeichnung, die man dem Ätzer gibt, durch einen Strich am Rand des Originals haargenau das Format der Verkleinerung und außerdem durch Angabe der Millimeterzahl zu be zeichnen. Es genügt dabei eine Dimension, z. B. die der Breite, da sich die andre, also dann die Höhe, von selbst ergibt. Photographien nach der Natur, die direkt in Tonätzung wiedergegeben werden sollen, läßt man zweckmäßig von einem Zeichner zuvor retuschieren, damit mindestens die Konturen deutlich gemacht, einzelne zu dunkle Partien aufgehellt bezw. unterbrochen werden. Dadurch erspart man sich Mißerfolge und Verdruß, der Reproduktionsanstalt aber unverdieute Vorwürfe. Stets sollte man sowohl den Künstler als auch die Reproduktions-Anstalt von dem Zweck, dem die Illu strationen dienen sollen, in Kenntnis setzen. Jedenfalls sollten sie wissen, ob es sich um Buch-, Karten-, Plakatdruck, um sehr große oder kleinere Auflagen auf gestrichenem, mattem, sehr dünnem oder besonders grobem, oder um farbiges Papier handelt. Darnach haben beide die Technik der Zeichnung und der Reproduktion einzurichten. Dem Künstler zeigt man zweckmäßig Probedrucke der gewünschten Art. Selbstverständlich ist wohl heute für jeden Buchhändler, daß man Strichzeichnungen in Zinkographie (Strichätzung), Tuschzeichnungen in Autotypie reproduzieren läßt. Von be- sonderm Reiz ist die Anwendung gemischter Feder- und Tusch-Technik, sie nimmt dem Bild die Monotonie und ver leiht ihr mehr Charakter; die Reproduktion erfolgt in Autotypie. Der Holzschnitt ist für besonders subtile Feder- und Bleistift-Zeichnungen zu vollendet künstlerischer Wiedergabe noch immer das geeignetste Verfahren und wird es, soweit Hochdruck- (Buchdruck-) Zwecke in Betracht kommen, nach menschlichem Ermessen auch immer bleiben. Ebenso sind Gemälde-Reproduktionen für Buchdruck, wenn der höchste künst lerische Maßstab zulässig sein soll, nur der kunstgeübten Hand des feinfühligen Lylographen anzuvertrauen. Ein andres Ge biet, das der Holzschnitt noch beharrptet, liegt in entgegen gesetzter Richtung, es ist das der Fabrikmarke, der Etiketten und Vignetten kleinen Formats, für die sich die photogra phische Aufnahme nicht lohnt, ferner künstlerische Bibliothek zeichen. Auch die Wiedergabe von Maschinen in voller Schärfe und Eleganz unter Deutlichmachung der verschiednen Metalle und der Material-Bearbeitungsweisen ist noch eine Domäne des Holzschnitts. In diesem letztgenannten Fach ist in letzter Zeit die Autotypie nach geschickter Retusche der Photographie, auf Kreidepapier gedruckt, in Konkurrenz getreten, wobei die Preise zu grinsten der Netzätzung sprechen, wenngleich dieselbe Wir kung durch letztre nicht erreicht wird. Für Buchschmuck: Zierleisten, Titelblätter, Initialen, Vignetten rc., läßt man von Spezialkünstlern die Zeichnungen in Federtechnik, nicht zu schwer in den Formen, ausführen und gibt sie dem Zinkographen. Bei Vollbildern für Bücher ist eine große Mannigfaltig keit, sowohl in den Motiven als auch in der Technik möglich. Porträts wird man am billigsten nach Originalphotographie in Autotypie übersetzen lassen, weicher in Lichtdruck, schöner und markanter in Holzschnitt, am meisten künstlerisch in Radierung oder Linienstich. Der Lichtdruck setzt bekanntlich eine besondre Drucktechnik voraus, eine andre wieder Radierung und Linienstich, was die Herstellung naturgemäß verteuert. Der Lichtdruck läßt die Schnellpresse zu und ist dadurch wesentlich billiger als Kupferdruck. Auf Postkarten kommen wir bei Gelegenheit der farbigen Illustrationen zu sprechen. Über farbige Illustrationen Plakate, Wandschmuck, Ansichtspostkarten rc. behalten wir uns vor, in einem Schluß artikel einige Winke zu geben. Kleine Mitteilungen. Einfuhrzoll nach Rumänien. — Wie einem Bericht des österreichischen Konsulats in Bukarest zu entnehmen ist, hat das rumänische Finanzministerium die Zollbehörden angewiesen, nach folgende Bestimmungen zn beachten:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder