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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1903
- Sprache
- Deutsch
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122, 29. Mai 1903. Nichtamtlicher Teil. 4301 Seit 1839 hat sich die Zahl der Verlagswerke fast um das anderthalbfache vermehrt, die der Buchhändler aber auf das achtfache erhöht. Das ist auf die Folgen der Gewerbefrei heil und die verhältnismäßig große Leichtigkeit in der Be gründung neuer Sortimentsgeschäfte zurückzuführen. Obschon sich die Zahl der Buchhandlungen stärker vermehrt hat als die der Verlagswerke, weigern sich die Sortimenter immer mehr, unverlangte Sendungen anzunehmen. So wählten ihren Bedarf selbst: Firmen Firmen 1902 6266 j 1903 6554 Dagegen nahmen Neuigkeiten unverlangt an: Firmen Firmen 1902 224 1903 219 Die Zahl der Buchhändler-Konkurse in Deutschland bezw. im Gebiet des deutschen Buchhandels betrug in den letzten Jahren: 1895 37 j 1900 53 1896 23 > 1901 77 1897 36 1902 57 1899 45 Die bedeutendsten Verlagsorte sind bekanntlich Leipzig, Berlin und Stuttgart. In einzelnen Jahren wird der Leipziger Verlag in bezug auf die Zahl der Verlags-Werke von dem Berliner überholt, wie man aus folgenden Zahlen ersehen kann: Leipzig Berlin Leipzig Berlin Werke Werke Werke Werke 1817 717 366 1886 2914 2666 1872 1829 1936 1890 3122 3127 1880 2252 2241 1900 3884 4196 1885 2664 2743 Nach der statistischen Übersicht über die moderne literarische Produktion, die Köhler in seinem Werk über die Entwicklungsgeschichte des Buchgewerbes von 1872 bis 1890 gibt, stellte sich die Zahl der Veröffentlichungen in den letzten Jahrzehnten wie folgt: Jahr 1872 Berlin 1936 übriges Preußen 2495 Leipzig 1829 übriges Sachsen 403 übriges Deutschland 3103 Österreich, Schweiz usw. 1830 1880 2241 3153 2252 525 3498 2505 1885 2743 3614 2664 452 4058 2883 1890 3127 3791 3122 631 4630 2750 Eine detailliertere Statistik hat G. Hölscher für das Jahr 1900 aufgestellt. Nach dieser erschienen in: Berlin . . . Zahl der Werke . . . . 4196 Zahl der Bogen 43849 Leipzig . . .... 3884 33852 Wien . . . . . . . 1312 13556 Stuttgart. . . . . . 648 8274 München . . . . . . 576 5528 Dresden . . . . . . 344 3556 Hamburg . . . . . . 220 1504 Freiburg . . . . . . 204 3170 Breslau . . . . . . 176 1275 Halle . . . . . . . 176 1718 Frankfurt a. M. . . . 172 1125 Zürich . . . . . . . 128 674 Straßburg . . . . 120 1250 Wiesbaden . . . . . 100 1652 Jena . . . . . . . 108 1073 Bielefeld . . . . . . 108 977 Regensburg . .... 92 1419 Paderborn . . . . . 64 1003 Düsseldorf . .... 52 523 Man ersieht hieraus, daß, was die Menge betrifft Leipzig von Berlin überflügelt ist. Leipzig hat aber noch jetzt die Führung in den bibliographischen, Sammel werken usw., in den Veröffentlichungen der Theologie, der Medizin, der Pädagogik, der Sprach- und Literatur wissenschaft und der Kunst. Einzelne andre Städte haben nur deshalb verhältnismäßig hohe Zahlen aufzuweisen, weil sich dort der Sitz von großen Verlagshandlungen befindet, die speziell die eine oder andre Disziplin pflegen. Leipzig, der heutige Mittelpunkt des deutschen Buch- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. druckgewerbes, gelangte zu seiner ersten Druckerei (um 1497) erst zu einer Zeit, wo eine ganze Reihe deutscher und aus ländischer Städte bereits einen Ruf als Druckstädte erworben hatten. Die Buchdruckerkunst hat dort übrigens erst seit dem 18. Jahrhundert eine größre Entwicklung genommen. Bis 1517 sind aus Leipzig über 400 datierte und über 100 un datierte Drucke bekannt. Zur Zeit des dreißigjährigen Kriegs, 1640, (zweite Säkularfeier der Buchdruckerkunst), wies Leipzig nur noch 5 Buchdruckereien mit 11 Gehilfen und 13 Lehr lingen auf. 1740 hatte es aber schon 17 Buchdruckereien mit 137 Gehilfen, 1840 24 mit 672 Gehilfen, 232 Hand pressen und 11 Schnellpressen; dazu kamen noch 7 Schrift gießereien, von denen 6 mit Buchdruckereien verbunden waren, mit-62 Gehilfen. Die Zahl der Buchhandlungen be trug 108, von denen 14 Buchdruckereibesitzern gehörten. 1817 erschienen von etwas über 2900 deutschen Publikationen 717 in Leipzig.*) 1897 betrug die Zahl der Buchdruckbetriebe 149, die 8588 Personen (6263 männlichen und 2325 weib lichen Geschlechts) beschäftigten. Die Zahl der Druck maschinen und Pressen belief sich auf 1269, der Hilfs- und sonstigen Maschinen auf 1679. Die Gesamtsumme der 1896 gezahlten Löhne betrug 9 022 550 Gedruckt wurden in einem Jahr 850 bis 900 Millionen Bogen Werkdrucke! Dazu kommen die Zeitschriften und Zeitungen. Aller dings ist Leipzig keine Zeitungsdruckstadt großen Stils wie Berlin mit seinen über das ganze Reich zur Verbreitung ge langenden Tageszeitungen, aber es erscheinen doch in Leipzig etwa 700 Zeitungen und Zeitschriften, und es werden außer dem viele Zeitschriften dort nur gedruckt. Man kann den Leipziger Zeitungs- und Zeitschristendruck auf jährlich 1500 Millionen Bogen schätzen. Dazu kommen noch bedeutende Leistungen im Akzidenzdruck. In 160 Buchbindereien waren 1897 5000 Personen beschäftigt.*) Die Bestellanstalt für buchhändlerische Geschäftspapiere bringt jährlich über 30 Millionen Rundschreiben, Bestellzettel, Rechnungsabschlüsse usw. zur Verteilung. (Fortsetzung folgt.) Jahresbericht über die Herausgabe der Uvuuiuvuta kermaulue kistvriea. Von Geheimem Regierungsrat Professor vr. O. Hold er-Egger. (Aus dem Dtschn. Reichsanzeiger Nr. 122 vom 26. Mai 1903.) Nach dem beklagenswerten Tode ihres Vorsitzenden, des Herrn Geheimen Oberregierungsrats Professor Or. Dllmmler, dem Herr Professor Breßlau im zweiten Heft des XXVIII. Bands des Neuen Archivs einen warmen Nachruf widmete, hat die Zentral direktion der Nonumsnta (lormanias bistorioa ihre 29. ordentliche Jahresversammlung in den Tagen vom 21. bis 23. April unter dem Vorsitz des Verfassers dieses Berichts abgehalten, denn dieser hatte von dem Herrn Staatssekretär des Innern den Auftrag er halten, die Geschäfte des Vorsitzenden bis auf weiteres zu führen. Zu den Sitzungen waren sämtliche der Zentraldirektion zur Zeit angehörige Herren erschienen, nämlich Professor Breßlau aus Straßburg, Geheimer Justizrat Professor Brunner, Geheimer Ober regierungsrat Professor Koser, der nach Ausscheiden des Herrn Professors Mommsen von der Königlichen Akademie der Wissen schaften zu Berlin in die Zentraldirektion entsandt worden war, Professor Ritter Luschin von Ebengreuth aus Graz, Professor Mühlbacher aus Wien, Professor von Riezler aus München, Pro fessor Steinmeyer aus Erlangen, Professor Tangl, Professor Traube *) Auf den preußischen Staat entfielen damals 744 Werke, davon 366 auf Berlin. (Schürmann, Entwicklung des deutschen Buchhandels. Halle 1880. S. 330.) **) C. Wiener, Das Leipziger Buchdruckgewerbe am Ausgang des Jahrhunderts. Leipzig, Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer, 1897. 572
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