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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1903
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- Deutsch
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^ 120, 27. Mai 1903. Nichtamtlicher Teil. 4235 Nichtamtlicher Teil. Die Literarische Produktion der Welk. Eine statistisch-wirtschaftliche Untersuchung der Bücher-, Zeitungs- und Zeitschriften-Produktion aller Kulturländer. Von T. Kellen (Essen/Ruhr). (Fortsetzung aus Nr. 117 d. Bl.) (Nachdruck verboten.) I. Europa. 1. Deutsches Reich. Die Bücherpro- duktion seit der Mitte des 15. Jahrhunderts. (Fortsetzung). Seit 1860 hat sich also die deutsche Bücherproduktion mehr als verdoppelt, und die Steigerung hält noch immer an. Besonders auffällig ist die Zunahme der Schriften für Erziehung und Unterricht, Handel und Gewerbe, Bau- und Jngenieurwissenschaft, Heilwissenschaft, Erdbeschreibung und Kriegswissenschaft, deren Zahl sich mehr als verdreifacht hat, und der schönen Literatur, deren Zahl fast auf das dreifache gestiegen ist. Die prozentuale Verteilung der einzelnen Gebiete gibt manche für die Kulturgeschichte wesentliche Auf schlüsse. Die Theologie bildete 1851 gegen 1?o/g der Ge samterscheinungen, 1893 aber nur noch 9°/g. Die Sammel werke sind in derselben Zeit von ft-o/, auf 8°/, gestiegen, während andre Gebiete eine gewisse Stabilität aufweisen. Philosophie ist jahrelang auf io/, stehen geblieben, dann aber etwas gestiegen, Jurisprudenz ist auf etwa 10°/, stehen geblieben. Zum Vergleich gebe ich im nachfolgenden die syste matische Übersicht der Jahre 1896—1901 (nach den Mit teilungen der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in den frühem Jahrgängen des Börsenblatts) zusammengestellt wieder: Wissenschaft 1896 1897 1898 1899 1900 1901 I. Allgem. Bibliographie, Bibliothekswesen, Cn- cyklopädien, Gesamt werke, Sammelwerke, Schriften gelehrter Ge sellschaft., Üniversitäts- wesen 367 409 426 409 419 476 II. Theologie 2001 2180 2144 2124 2218 2309 III. Rechts-u.Staatswisssch. 2345 1946 2078 2313 2599 2246 IV. Heilwissenschaft 1545 1521 1572 1626 1645 1685 V. Naturwissensch.Matern. 1268 1255 1275 1233 1390 1332 VI. Philosophie, Theosoph. 249 300 283 307 383 439 VH. Erziehung u.Unterricht, Jugendschriften .... 3515 3701 3633 3558 3697 3798 VIII. Sprach- u. Literatur wissenschaft 1627 1493 1406 1365 1427 1529 IX. Geschichte 882 923 1054 981 1090 1012 X. Erdbeschreib., Karten . 1107 1172 1296 1358 1381 1327 XI. Kriegswissenschaft . . . 624 594 555 620 554 618 XII. Handel, Gewerbe, Ver- kehrswesen 1237 1485 1409 1435 1548 1619 XIII. Bau- u. Ingenieur- Wissenschaft 595 714 706 720 739 771 XIV. Haus-, Land- u. Forst- Wirtschaft 788 833 869 816 854 835 XV. Schön.Literat.(Theater- stücke; Volkserzählung.) 1956 2949 3061 2931 2935 3406 XVI. Kunst 1337 710 711 733 735 837 XVII. Adreßbücher, Kalender u. Jahrbücher*) >1896 1676 631 604 623 607 XVIII. Verschiedenes*) 630 582 555 485 Summa 23339,23861 23739 23715 2479ch25331 *) Die Zahlen von 1896 und 1897 umfassen das, was 1898 und die folgenden Jahre getrennt unter XVII und XVIII aufgeführt ist. Auffallend hoch ist die Produktion auf dem Gebiet der Pädagogik, Theologie, Staats- und Rechtswissenschaft. Man sicht hier recht, daß Deutschland das Volk der Denker ist. Die Werke der einschlägigen Fächer können mit einiger Sicherheit auf einen bestimmten Leserkreis rechnen; allerdings dürfte, von wenigen Ausnahmen abgesehen, der Absatz durchschnittlich höchstens so groß sein, daß die Kosten gedeckt werden. Sehr stark steigt die Produktion auf dem Gebiet der schönen Literatur, wo bei durchschlagenden Werken natur gemäß auf einen viel bedeutendern Absatz zu rechnen ist als bei mehr oder.weniger wissenschaftlichen Werken. Die Zahlen der deutschen Bücherproduktion lassen sich leider nicht gut zu einer vergleichenden Statistik benutzen, weil darin auch die Veröffentlichungen vieler Firmen aus Österreich und der Schweiz, auch mancher des Auslands ent halten sind, diese aber nur einen nicht genau zu bestimmenden Teil der dortigen Bücherproduktion ausmachen. Die Zahl der Publikationen außerdeutscher Verleger ist übrigens ziemlich erheblich, weil es meistens nur größre Firmen sind, die dem Börfenverein angehören und seine Einrichtungen benutzen. Zieht man von den Firmen des Buchhandels die außer halb des Reichs liegenden und ebenso von der Zahl der veröffentlichten Werke eine entsprechende Zahl ab, so werden jetzt jährlich von rund 1300 Firmen reichlich 18 000 Werke neu in den offiziellen Buchhandel gebracht. Noch einhalb mal so viele, mit Einschluß von etwa 3000 Universitäts- schriften und etwa 1050 Schulprogrammen, gehören dem Lokal- und Selbstverlag an. Als Durchschnittsauflage darf man wohl mindestens 1000 Exemplare ansetzen. Auf die Bewohner des Deutschen Reichs (ca. 54 Millionen) verteilt, gab es nach K. Dziatzko im Jahr 1897: 1 neuen Verlagsartikel auf 3000 Köpfe, 1 neues Druckwerk überhaupt auf 2000 Köpfe, 1 Exemplar eines neuen Verlagsartikels, bezw. Druck werks auf 3 bezw. 2 Köpfe. Die Zahlen der Hinrichs'schen Statistik sind na türlich nicht unbedingt richtig, da hier im allgemeinen nur diejenigen Werke verzeichnet sind, die zu diesem Zweck eingesandt wurden. Ein Bibliograph, der sich mit einer besonder» Spezialität befaßt, könnte immerhin noch manche Werke hinzufügen. So giebt z. B. Mühlbrecht jedes Jahr eine »Übersicht der gesamten staats- und rechtswissenschaftlichen Literatur- heraus. Nach dieser betrug die Zahl der staats- und rechtswissenschaftlichen Werke in deutscher Sprache: 1868 1335 1877 1732 1886 1687 1895 2184 1869 1333 1878 1704 1887 1645 1896 2282 1870 1394 1879 1997 1888 1722 1897 2120 1871 1437 1880 1829 1889 1819 1898 2171 1872 1394 1881 1901 1890 1818 1899 2338 1873 1427 1882 1623 1891 1900 1900 2598 1874 1508 1883 1613 1892 2053 1901 2376 1875 1666 1884 1960 1893 2027 1902 2299 1876 1822 1885 1870 1894 2346 Insgesamt 64 930. Vergleichen wir die Zahlen der letzten Jahre, so finden wir, daß mit zwei Ausnahmen die von Mühlbrecht etwas höher sind: Hinrichs MUHlbrecht 1896 2345 2282 1897 1946 2120 1898 2078 2171 Hinrichs Mühlbrecht 1899 2313 2338 1900 2599 2598 1901 2246 2376 Der Unterschied rührt wohl daher, daß Hinrichs, wie bemerkt, nur diejenigen Werke verzeichnet, die ihm eingesandt werden. Anderseits mag die Mühlbrechtsche Übersicht auch 562»
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