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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1903
- Sprache
- Deutsch
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2772 Nichtamtlicher Teil. ^ 79, 6. April 1903. Kleine Mitteilungen. Gegen den Vertrieb von Musikalien-Nachdrucken in Ägypten. — Zum Schutze und in Ansehung der berechtigten In teressen des deutschen Musikalienverlags und des deutschen Musi kalienhandels in Ägypten hat der Verein der deutschen Musi kalienhändler nicht nur die nachstehende Eingabe an das Aus wärtige Amt zu Berlin gerichtet, sondern auch veranlaßt, daß durch die Vermittlung des Permanenten Bureaus in Bern (vergl. Bbl. Nr. 75, S. 2634) Eingaben gleichen Inhalts den Regierungen der andern, an den internationalen Verlegerkongressen beteiligten Länder zugehen. Die Eingabe lautet: An das Auswärtige Amt in Berlin. Dem ergebenst Unterzeichneten Verein, als dem Vertreter des deutschen Musikalienvcrlags und -Handels wird mitgeteilt, daß Ägypten von griechischen und rumänischen Nachdrucken überschwemmt wird. Eine deutsche Musikalienhandlung in Kairo und Alexandrien versuchte mehrmals, diese unerlaubte Einfuhr zu verhindern und wandte sich deshalb an das dortige »Miörmal mixte-, konnte aber infolge verschiedener Schwierigkeiten keinen genügenden Erfolg erzielen. An das Hohe Auswärtige Amt gestatten wir uns daher das ehrerbietige Gesuch zu richten: »Hochdasselbe wolle dem dortigen deutschen General konsul bezw. Konsul Weisungen geben, die berechtigten Interessen der deutschen Musikalienverleger in Ägypten kräftig zu wahren und zu unterstützen.» Wir beehren uns noch hinzuzufügen, daß Eingaben gleichen Inhalts an die Regierungen derjenigen Länder gerichtet werden, die an den internationalen Verleger-Kongressen vertreten sind. In vorzüglicher Hochachtung und Ergebenheit Der Verein der deutschen Musikalienhändler. Reichskassenscheine zu 10 — Schon seit Jahren em pfinden namentliche geschäftliche Kreise, wie sich das »Leipziger Tageblatt« schreiben läßt, im Geldverkehr ein Bedürfnis nach neuen Umlaufsmitteln. Obwohl Deutschland mit seiner ganzen Volkswirtschaft im Laufe eines Menschenalters eine erstaunlich aufsteigende Entwicklung genommen hat, ist der verfügbare Vorrat an Kassenscheinen nicht vermehrt, sondern im Gegenteil durch zu fällige Vernichtung von Banknoten, durch Verbrennen, Vergraben und dergleichen noch vermindert worden. Außerdem wird im Verkehr ein Mangel an goldenen Zehnmarkstücken empfunden. Für den Fall, daß die vermehrte Prägung solcher Goldstücke nicht tunlich sein sollte, haben die Handelskammern zu Leipzig und Köln die Ausgabe von Reichskasscnscheinen von 10 und darüber in Anregung gebracht. Dieses Verlangen ist schon vor längerer Zeit von Paul Dehn in einer kleinen Schrift »Der Reichskriegsschatz« (München 1901) begründet worden. In der That lassen sich Be denken gegen die Ausgabe solcher Scheine nicht erheben. Wenn man sich entschließen könnte, allmählich das Reichspapiergeld durch Ausgabe kleiner Reichskassenscheine im Betrage von 10 zu vermehren, alles in allem etwa um 120 Millionen Mark, so würde auf diesem Wege zugleich eine Verdoppelung des Reichs- kriegsschatzcs bewerkstelligt werden können. Als im Jahr 1871 der Reichskriegsschatz in Höhe von 120 Millionen Mark zur Deckung des ersten Kriegsbedarfs geschaffen wurde, konnte man sich noch keine Vorstellung machen von den unvergleichlich größern Heeres massen, die bei einem künftigen Krieg ins Feld rücken müssen und unverhältnismäßig höhere Kosten erfordern werden. Der Reichs kriegsschatz reicht selbst zur Deckung des ersten Kriegsbedarfs nicht mehr aus, er muß so bald als möglich erhöht und zwar verdoppelt werden, was sich mit Leichtigkeit bewirken läßt durch Ausgabe von Reichskassenscheinen zu 10 wie sie von den Handelskammern zu Leipzig und Köln in Anregung gebracht worden sind. Gefälschte Briefmarken. — Eine »Briefmarken-Fabrik« ist in Brüssel entdeckt worden. Der »Fabrikant«, ein geschickter Graveur, stellte besonders belgische 5 Francs-Marken aus dem Jahre 1878 zum Verkauf, und zwar zum Preis von 10 Frcs. bis 12.50 Frcs. Die mit den: Bild Leopolds II. geschmückten Marken (bräunlich-orangefarben) sind so täuschend nachgemacht, daß sie selbst von Kennern nicht von den echten unterschieden werden konnten. Der Graveur machte ein sehr gutes Geschäft, da er nur solche Marken, die selten geworden und im Handel kaum noch zu haben sind, nackahmte. DeutscheLitcraturimAuslande. — Die erste italienische Übersetzung von Goethes »Wahlverwandtschaften« (aus der Feder von Emma Parodi) ist vor kurzem im Verlag der »lädrsria Lclitrios dlaräonals« in Mailand erschienen. Die Blätter besprechen, wie das »Litt. Echo« mitteilt, das Werk wie eine literarische Neuheit und heben hervor, daß sich in »Iw akünitä elsttivs«, wie der italienische Titel lautet, neben kalten und schwachen Stellen Abschnitte von großer Schönheit und tragischer Tiefe finden. — Von Werken unsrer ältern klassischen Literatur war in Griechen land bisher eigentlich nur der erste Teil des »Faust« bekannt, den der Dichter A. Provelengios übersetzt hat. Dieser hat nun neuer dings ein zweites Meisterwerk der deutschen Literatur seinen Landsleuten zugänglich gemacht, indem er Lessings »Laokoon« ins Griechische übertrug. Das Werk bildet einen eignen Band in der fast ausschließlich zur Verbreitung von bedeutenden wissen schaftlichen Werken des Auslands bestimmten, nach ihrem Stifter genannten »Bibliothek Marasli«, in der u. a. Curtius' »Griechische Geschichte« erschienen ist. Zum hundertsten Geburtstag I. I. Webers. — Die »Jllustrirte Zeitung« bringt an der Spitze ihrer neusten Nummer (3118) einen interessanten Artikel über ihren Begründer I. I. Weber aus der Feder Konrad Burgers, Bibliothekars des Börsenvereins. Wir werden aus demselben später noch einige interessante, das Wesen und die Bestrebungen des hervorragenden Manns kenn zeichnende Stellen mitteilen. Als Titelbild ziert die Nummer eine scharfe Wiedergabe des Bronzercliefs für ein Weber-Denkmal (modelliert von Ludw. C. Reinh. Carl) in Siblingen bei Schaff hausen, dem Geburtsorte Webers. Zum Artikel selbst sind noch eine Abbildung des Geburtshauses im obigen Ort und ein Porträt des Begründers der »Jllustrirten Zeitung« nach einem Medaillon- gemälde aus der Mitte der dreißiger Jahre abgedruckt. Staatliche Victor Hugo-Ausgabe. — In Nr. 293 d. Bl. vom vorigen Jahr war mitgetcilt, daß der französische Staat eine klassische Gesamt-Ausgabe der Werke von Victor Hugo unter Leitung von Paul Meurice plane. Auf eine An frage, die von einem Interessenten an das französische Unterrichts ministerium gerichtet wurde, erging der Bescheid, daß diese Nach richt unzutreffend sei und daß der französische Staat keinerlei offizielle Hugo-Ausgaben beabsichtige. Vermutlich handelt es sich nur um eine Neuauflage der 45 bändigen »Läition nationale ne varistnr« von Victor Hugos Werken, die unter Paul Meurices Leitung in den achtziger Jahren erschien. Kartell lyrischer Autoren. (Vergl. Börsenbl. Nr. 47 u. 70.) — Die in Nr. 70 d. Bl. abgedruckte, der »Feder« ent nommene Liste der Mitglieder dieses Kartells hat folgende Ver änderungen erfahren: Die Herren Alfred Ritter von Dutszynski und Lulu von Strauß und Torney sind ausgetreten. Herr Wilhelm Wagner ist inzwischen gestorben. Folgende Namen waren verdruckt, sie lauten richtig: Alfons Paquet — Julius Boesser (Pseudonym: Jul. vom Hag) — Friedrich Bierlein- Alkmona. Personalnachrichten. Fünfundzwanzigjähriges Geschäftsjubiläum. — Am 1. April konnte Herr Hellmuth Wollermann in Braun schweig auf eine fünfundzwanzigjährigc Tätigkeit als Inhaber der Firma Grüneber g's Buchhandlung zurückblicken. Herr Wollermann übernahm am 1. April 1878 das altangeschene, solide Sortiment mit dem Verlag dos seit 1867 bestehenden und noch jetzt erscheinenden »Braunschweigischen Volksblatts«, führte es unter der alten Firma weiter und hat es in angestrengter Arbeit ver standen, das Geschäft in verschiedener Hinsicht zu heben und aus zubauen. Neben dem Sortiment begründete Herr Wollermann im Jahr 1879 unter seinem Namen einen Verlag, den er nach bewährten Grundsätzen zu einer bedeutenden Entwicklung gebracht hat. Seine verlegcrische Tätigkeit bewegte sich vornehmlich auf theologischem und pädagogischem Gebiet und besonders auf letzterem sind die schulkartographischen Werke (Schulwandkarten, Atlanten und Lehrbücher) von H. Harms hervorzuheben, die in kurzer Zeit weiteste Verbreitung gefunden haben. Aus der bescheiden begonnenen Unternehmung ist ein Verlag hervor- gcgangen, dessen Werke verdienten Ruf genießen. In Braun schweig, das Herrn Wollermann zur zweiten Heimat geworden ist, sind ihm vom Magistrat und von Bürgern vielerlei Ehrenämter übertragen worden. Auch dem Börsenverein hat er wiederholt als Ausschußmitglied seine Arbeitskraft gewidmet und sich stets mit großem Eifer und wertvoller Sachkenntnis an den Beratungen beteiligt. Wir bringen dem verehrten Herrn Kollegen noch nach träglich unsre aufrichtigen Glückwünsche zu seinem Jubiläum dar. — Ehrungen mancherlei Art sind dem Jubilar erwiesen worden, und besonders haben seines Ehrentags am 1. April der Verein der Buchhändler in Braunschweig und der Buchhändler-Verband Hannover-Braunschweig, in dem er seit Jahren den Vorsitz führt, gedacht. Mögen die Firmen unter ihrem rührigen Inhaber auch fernerhin blühen und wachsen!
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