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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1903
- Sprache
- Deutsch
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1206 Nichtamtlicher Teil. 35, 12. Februar 1903 Paris nicht besteht. Dieser sonderbare, einer Weltstadt nicht ganz würdige Zustand erklärt übrigens auch, warum alle nach Paris gerichteten Briefsendungen, die nicht sehr korrekt adressiert sind, unweigerlich zurückgehen. Immerhin ist der »Dottin äs Daris- ein brauchbares und nützliches Werk, was sich von den beiden andern jährlich erscheinenden Bottin-Ausgaben, »Dss Dspartsinsnts- und »D'DtranAsr«, nicht immer behaupten läßt. Namentlich die die ausländischen Adressen enthaltende Ausgabe ist von Jrrtümern nicht frei. Die Franzosen sind, wie das Gerücht geht, in der Geo graphie nicht stark; in der Wiedergabe fremder Eigennamen sind sie aber sicherlich schwach. Selten begegnet man in einer franzö sischen Zeitung einem richtig gedruckten ausländischen Namen. Wir Deutsche kommen bei dieser Verunstaltung besonders schlecht weg. Kürzlich spürte jemand in den Bouquinistenkästen am Seine- Ufer eine ehrwürdige Scharteke auf, einen Vorläufer des »Bottin-, den »Umanasll äss 25 000 aärsssss äs Daris pour l'annss 1833». Dieser Oktavband, der sich bequem in der Überziehertasche wie ein Exemplar von La Fontaines Fabeln unterbringen läßt, illustriert recht deutlich den Wechsel der Zeiten. Einige Notizen des Almanachs dürften nicht uninteressant sein. Unter Louis Philipp zählte man in Paris nur 9 Postbureaux. Theater waren 19 vorhanden. An Zeitungen gab es 119 (heutzutage ungefähr 1200), zum Teil mit merkwürdigen Titeln, wie z. B. »Ds Driäoison« (»Der Einfalts pinsel»), Journal der Tröpfe, »Ds Dsrroquet« (-Der Papagei»), Echo aus London. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Ver- ehens gegen das Urheberrecht ist am 23. September v. I. vom andgericht I in Berlin der Figurenfabrikant Philipp Kohtz zu Geldstrafen von 100 und 200 und zu einer Buße von 1000 ..A verurteilt worden. Er hatte zwei Büsten, »Orientalische Wasser trägerin« und »Jugend« widerrechtlich nachgebildet. Seine Revision wurde am 10. d. M. vom Reichsgericht verworfen. Post. — Die Verkehrskommission des Deutschen Handelstags hat beschlossen, beim Ausschuß des Handelstags zu befürworten, daß für den Postpaketverkehr zwischen Deutschland einerseits und Frankreich und der Schweiz anderseits dieselbe Erleichterung er strebt werde, wie sie im Verkehr zwischen Frankreich und der Schweiz besteht, wo seit dem 1. April 1899 Postpakete bis zu 10 kg für 1 Frcs. 50 Cts. von einem Land ins andre geschickt werden können. Im Verkehr Deutschlands naäi der Schweiz und nach Frankreich können Postpakete nur bis zum Höchstgewicht von 5 kg versandt werden und kosten 80 o). Von der Nationalbibliothek in Paris. — Die Ver waltung veröffentlichte soeben die jährliche Statistik über die Zahl der ausgegebcnen Werke und der Bibliotheksbenutzer. In der salls äs travall arbeiteten im Jahr 1902 155 533 Leser, denen 540 416 Werke mitgeteilt wurden, während im Jahr 1901 149 211 Leser 477 868 Bände konsultiert hatten. Also für 1902 eine Vermehrung um 6322 Leser und 62 548 Bände. Der Lesesaal dagegen zeigt eine Verminderung um 6572 Leser und 6897 aus- gegebene Bande. In der Kupferstichabtcilung wurden im Jahr 1902 54531 Werke an 7158 Personen mitgeteilt gegen 52070 Werke und 5600 Personen im Jahr 1901. Im Departement äss manusorits endlich wurden 57 014 Manuskripte gegen 54 530 in: Jahre 1901 ausgegeben. Aus dieser kleinen Statistik erhellt, daß die Zahl der Bibliotheksbeamten gänzlich unzureichend ist, namentlich in der Abteilung der gedruckten Bücher, wo 50 Angestellte über 500 000 Bände ausgaben. Wer die Bibliothek öfters benutzt, hat schmerzliche Erfahrungen darüber machen können, wie lange man oft warten muß, bis man das gewünschte Werk erhält. Die Pariser Zeitungen beschweren sich beständig über diesen Umstand, ohne daß bis jetzt Abhilfe geschafft worden wäre. Faksimile-Drucke der vier ersten Shakespeare-Aus gaben. — Wie die Firma Williams L Norgate in London kürzlich im Börsenblatt angekündigt hat, bereitet sie photo graphische Wiedergaben der vier ersten Folioausgaben von Shakespeares Dramen vor. Diese Nachbildungen sollen in der nächsten Zeit erscheinen. Es sollen nur 1000 numerierte Exemplare ausgegeben werden. Während die erste »Folio« des großen Briten vom Jahre 1623 bereits früher in einer Faksimile- Wiedergabe der Originalausgabe erschienen war (Oxkorä-Rspro- äuotion), sind die spätern drei Folioausgaben, die alle von text kritischem Wert sind, niemals wieder gedruckt worden. Bekanntlich erschienen von Shakespeares 36 Dramen bei Lebzeiten des Dichters genau die Hälfte, 18, in Einzelausgaben, die nach ihrem Format genannten Quartos, während die älteste Gesamtausgabe der Dramen erst sieben Jahre nach seinem im Jahre 1616 erfolgten Tode erschien. Diese erste »Folio- wurde von zwei Freunden und Schauspielgenossen des Dichters, Henninge und Condell, veranlaßt und führt den Titel: »Nr. William 8llaksspsarss oomsäiss, llistoriss, anä trassäiss. Dullllsllsä aoooräinA to tbs trus OriAinall Oopiss. Doväon, Drintsä ll/ Isaao la^Zarä, anä Dä. Dlount. 1623.« Voran geht ein ein leitendes Lobgedicht auf Shakespeare von Ben Jonson. Während diese Däitio pi-inosxs von Shakespeares gesammelten Dramen in England bereits von den großen Forschern Furnivall und Griggs reproduziert wurde, fehlte es an handlichen Ausgaben der nächsten Sammlungen, die eine aus der andern geflossen sind. Es ist be kannt, daß der Text Shakespeares den Literarhistorikern viele Schwierigkeiten bereitet, da es alte Ausgaben giebt, die auf Grund von Nachschriften im Theater veranstaltet worden sind, aber die Originale in ungenauer und verstümmelter Form wiedergeben. Nunmehr wird von Williams L Norgate der Versuch gemacht, sämtliche vier Folio-Ausgaben in vier Bänden, bildgetreu nach den besterhaltenenen tadellosen Originalen, auf photographischem / Wege herzustellen. Der oben genannten ersten -Folio- folgte im l Jahre 1632 in einem andern Verlag die zweite: -Nr. William / 8llaksspsarss Oomsäiss, Distoriss, anä DraZsäiss. Dullllsllsä ao- / ooräinA to tlls trus Original! Oopiss. Dlls ssoonä Impression. ) Doväon, Drintsä llz» Dllo. Ootss, kor llollsrt Vllot, anä ars bs solä ! at bis sllop, at tbs si^ns ok tüs Dlaoks Dsars in Dauls Olluroll- ( zmrä. 1632.« In der dritten »Folio« von 1664 sind dann dem 1 bisherigen Bestand der Dramen noch sieben Stücke hinzugefügt 1 worden, von denen einige Forscher annahmen, sie seien gleichfalls i von Shakespeare, wie Perikies, Sir John Oldcastle, Die puri- l tanische Witwe u. a. m., die aber jetzt als unterschoben beseitigt > worden sind. Die vierte »Folio«, die von 1685, in der sich die / Reihe der Druckfehler und Pseudo-Shakespeariana seit der zweiten j fortlaufend vermehrt hatte, ist die fehlerhafteste. Alle vier »Folios«, t besonders die erste, gehören im Original zu größten Seltenheiten ' des Büchermarkts, und selbst die bisherigen Reproduktionen der ersten Ausgabe, die ursprünglich 105 ^ kostete, werden jetzt schon mit 300 bezahlt. Die ganze Reihe von 4 Bänden wird in der Williams L Norgate'schen Ausgabe 260 kosten. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Verzeichnis der bisher erschienenen 266 Bände von A. Hart- leben's Chemisch-technischer Bibliothek. Mit alphabetischem Materienreqister. Wien, Pest, Leipzig 1903, A. Hartleben's Verlag. Gr.-8°. 16 S. DataloAS von ,l. Dakar ä Llusllsr, DuollllanälunA unä Anti quariat in Halls a/8.: Dr. 94: 8axovioa. 8ammlunA von 8obriktsn bstrskksnä äas XöuiArsiob unä äis Drovins 8aollssn, äis säollsisollsn DsrroA- tümsr, sovis Vnllalt, DraunsollvvsiA, Dlannovsr, Darr, Nsoklsn- llur§, OläsnllurA, 8ollls8isn (Dausitr), 8oll1ssvviA-Dolstsin, Wsstkalsn unä äis Dansastääts. 81 37 8. 984 Drn. Dr. 95: Works von allqeiusiusiu Intsresss. Dsutsolls Ditts- ratur. Dassiksr, llomans, ftbsrsstrmnASn. Dntsrllaltungs- iittsratur. Dunst. Nusik. Dllsator sto. 8". 35 8. 1059 Drn. Dr. 98: DulturASsolliollts. Ouriosa. Varia. 8D 67 8. 2038 Drn. (4. 8ollirmsr's Dsnsral OataloAus ok DnAlisll, Dsrman anä Drenoll musioai lltsraturs anä tllsorstioal vorks. DsvVork, 35 Union 8quars, 0. 8ollirmsr. Witll subjsot inäsx vitll rsksrsnoss to namss ok autllors in oataivAus. 8". 116 p. llsvus äss Dillllotllsquss st Drollivss äs DslAiqus. llsäaotion st Väministration: D. 8tainisr, Dttaolls ä 1a Dibliotllsqus lloz»als äs DslAiqus, ä Nont-8t.-6uillsrt (Dslgiqus) 20 6ranä' Dlaos. Doms I., 1. livraison, äanvisr—Dsvrisr 1903. 6r.-in-8". 64 p. Da llsvus parait tous Iss äsux mois. llrix ä'allonnsmsnt annusi: Dslqiqus 6 kros: Union Dostals 10 kros. 8ommairs: D nos lsotsurs. — Ouvslisr, D, Dss Vrollivss. — Dlvin, D., Ds Oallmst äss msäalllss äs DDtat a 1a Dillliotllsqus ro^als äs Dsl- Aiqus. — Daloirs, Dä. st D. Dsksvrs, Dss Drollivss Asnsralss äu llo/aums ä Druxsllss. Dalllsau szmoptiqus Nss Xrollivss. — Dlrojsan, 0., Ds äulllls äs N. Dsopolä Dslisls. — 8tainisr, D., Ds Die ssntsnairs äs 1a Dibliotllsqus Doälsisnns. — DilllioArapllis. — Ollroniqus äss Dillliotllsquss st Vrollivss. — Dotss oküoisls. Personaknachrichten. Ordensverleihungen. — Dem Verlagsbuchhändler Herrn Heinrich Stalling in Oldenburg i/Gr., Mitinhaber der Firma Gerhard Stalling, Verlagsbuchhandlung, ist von Seiner Majestät dem Kaiser die Chinadenkmünze aus Stahl und von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog von Baden das Ritterkreuz 2. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen worden. Gestorben: am 9. Februar nach kurzer Krankheit im fünfundsechzigsten Lebensjahr der Buchhändler Herr Friedrich Trauner in Wels, seit 1870 Inhaber und Leiter der unter der Firma seines Namens dort bestehenden Buchhandlung, die, dank seiner tüchtigen Leitung in weiten Kreisen bekannt und geachtet ist. — Ehre seinem Gedächtnis!
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