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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1903
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- Deutsch
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Deutsche Handelstag wiederholt ausdrücklich erklärt hat, allgemach ein entschiedenes Übergewicht der Industrie zu tage getreten. Da rüber hinaus aber sei offenkundig, daß auch in Industrie und Landwirtschaft nicht von den amtlichen und halbamtlichen Körper schaften die machtvolle Einwirkung auf die öffentlichen Angelegen heiten ausgcgangen ist und fortgesetzt ausgeht, sondern in erster Linie und fast ausschließlich von den freien Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ohne Rücksicht auf offizielle Nebenpflichten, die großen und allgemeinen Interessen ihrer Einflußsphäre zu stützen, zur Betätigung zu bringen und zum Siege zu führen. Wenn der Handelsstand in Deutschland nicht denjenigen Einfluß habe erlangen können, der seinem innern Wert und seiner Bedeutung für die nationale Wirt schaft entspricht, ja, wenn es ihm nicht einmal gelungen sei, sich gegen offenbare Zurücksetzung und Vergewaltigung mit Erfolg zu schützen (siehe Börsengesetz u. s. w.), so sei der Grund hierfür zweifellos in dem Umstand zu suchen, daß dieser große und aus gedehnte Berufszweig bisher der einzige ist, der es unterlassen hat, fich und seine Ziele in einer einheitlichen Organisation durchzusetzcn. Daraus sei es auch zu erklären, daß die parlamentarische Ver tretung eines Landes, wie Deutschland, das in der Reihe der Welthandelsmächte ersten Ranges steht, Repräsentanten des Kaufmannsstands nur in Ausnahmefällen und in einflußloser Vereinzelung in ihrer Mitte sieht. Bisher habe nur eine einzige Gruppe, das deutsche Bankiergewerbe, sich vereinigt — wie nicht anders zu erwarten — mit überraschendem Erfolg. Es soll des halb eine umfassende zentrale Organisation des Handelsstands, und zwar in allen seinen Vertretern, selbständigen Kaufleuten und Angestellten, geschaffen werden. Wertvolle Vorarbeit sei bereits fast allerorten dadurch geleistet, daß die deutschen Kausleute aus ihrem tiefernsten Bildungsstreben heraus sich in zahlreichen kauf männischen Vereinen und Verbänden zusammengeschloffen haben. Es bestehen zur Zeit in Deutschland über 1000 solcher Vereine. Es handle sich in erster Linie darum, diese Vereinigungen für die gemeinsame große Aufgabe heranzuziehen und auf der beabsichtigten Konferenz die Grundsätze festzustellen, nach denen der deutsche Kaufmannsstand die kräftige Vertretung seiner Interessen gestalten will, und die Modalitäten und Wege zu weisen, mittelst bereu er den ihm zukommenden wirtschaftspolitischen Einfluß erringen kann. Preise für die Wissenschaften. — Über die Preis-Ausschrei bungen der Akademie der Wissenschaften zu Paris, die jetzt für das Jahr 1903 veröffentlicht worden sind, gibt ein Mitarbeiter T. in der Beilage zur Allgemeinen Zeitung die folgende Übersicht. Die Preise haben immer ein gewisses allgemeineres Interesse, einmal weil sie ein imposantes Bild von den Reichtümern geben, die dem berühmten Institut zur Verfügung stehen, zweitens auch deshalb, weil wenigstens für eine Reihe von Preisen der Wettbewerb einer nationalen Beschränkung nicht unter liegt. In der Mathematik sind drei große Preise von 3000, 2000 nud 1000 Francs zu vergeben für Entdeckungen oder Arbeiten im Dienst des Fortschritts der reinen oder angewan dten Mathematik. In der Mechanik soll ein außerordentlicher Preis von 6000 Francs demjenigen zufallen, der durch eine Leistung irgendwelcher Art die Stärke der französischen Seemacht steigert. Ein Preis von 2500 Francs bezieht sich auf Verbesserungen in Rücksicht auf die Dampfmaschine, ein anderer von 1000 Francs auf ein theore tisches oder experimentelles Studium der Dampfturbine. Eine einzig artige Stellung nimmt der von Pierre Guzman zu inter nationalem Wettbewerb gestiftete Preis ein. Er ist auf den statt lichen Betrag von 100000 Francs bemessen, verlangt dafür aber auch die Lösung einer Aufgabe, die nach der Ansicht vieler ver ständiger Leute in das Reich der Utopien gehört; es soll nämlich ein Mittel gefunden werden, um eine Verbindung zwischen der Erde und einem andern Planeten herzustellen, wobei jedoch der Mars ausgeschlossen ist. (Der edle Stifter hätte sich eigentlich damit begnügen können, die entsprechende Aufgabe für den Mars allein zu stellen, denn die Erfüllung der Bedingung hätte auch dann genügendes Aufsehen erregt und die ausgesetzte Belohnung reichlich gerechtfertigt. Vom Mars glauben doch wenigstens manche sehr angesehene Gelehrte, daß er von intelligenten Wesen bewohnt ist, während sich das von den andern Planeten gar nicht sagen läßt.) Drei kleinere Preise von 700, 540 und 460 Francs sollen im allgemeinen die interessanteste Schrift oder Beobachtung auf dem Gebiet der Astronomie auszeichnen. Auf dem Feld der Physik ist der Preis Gaston Planto von 3000 Francs zu er wähnen für eine wichtige Erfindung oder Entdeckung in der Elektrizität, der Preis Hughes von 2500 Francs für die beste Entdeckung oder Arbeit zum Fortschritt der Physik und der Preis Hebert von 1000 Francs für die beste Abhandlung oder nützlichste Entdeckung zur kommerziellen oder praktischen Ausnutzung der Elektrizität. In der Chemie stehen zwei Preise von je 10000 Francs zur Verfügung, in der Mineralogie und Geo logie ein Preis von 1400 Francs für die beste Arbeit im all gemeinen. Um die Wissenschaft in den französischen Kolonien zu unterstützen, wird ein Preis von 2500 Francs für die genaueste Be stimmung einer Anzahl von geographischen Positionen in einer der überseeischen Besitzungen ausgesetzt. Die Ausgaben in der Botanik, deren Preise bis 3000 Francs erreichen, beziehen sich namentlich auf die Pilze und Kryptogamen. Ein Preis von 1700 Francs soll eine Arbeit belohnen, die auf einen Fortschritt des französischen Ackerbaus hinzielt. Ein Preis von 1300 Francs ist zur Unter stützung junger Zoologen bestimmt, die in Ägypten und Syrien Wirbeltiere studieren wollen, ein Preis von .1200 Francs für die beste Abhandlung über die gefärbten Teile im Gewebe der Tiere. Sehr groß ist die Zahl der Preise im Bereich der Medizin und Chirurgie. Für Entdeckungen oder Erfindungen zur Verbesserung dieser Forschungszweige stehen allein sieben Preise von insgesamt 15000 Francs bereit. Die dem Betrag nach höchste Auszeichnung, die allerdings schon oftmals vergeblich ausgeschrieben worden ist, ist der Bröant- Preis von 100000 Francs sür die Entdeckung eines gründlichen Heilmittels gegen die asiatische Cholera oder für einen derartigen Nachweis der Ursachen dieser Krankheit, daß vor beugende Maßregeln zwecks Ausrottung der Seuche aus geführt werden können. Andre Aufgaben beziehen sich auf die Erforschung des Nervensystems und auf die verschiednen Zweige der großen medizinischen Wissenschaft. In der Physiologie ist ein Preis von 1000 Francs sür eine Ab handlung über die Wirkung hoher elektrischer Wechselströme auf die Lebenserscheinungen ausgesetzt. Ohne Rücksicht auf Nationalität stehen zum Wettbewerb ferner noch der Wilde-Preis von 4000 Francs für eine Entdeckung oder eine Arbeit über Astro nomie, Physik, Chemie, Mineralogie, Geologie oder experimentelle Mechanik und der Parkin-Preis von 3400 Francs. Kunst-Ausstellung. — In der Zeit vom 28. Januar bis einschließlich den 12. Februar d. I. findet in der Aula der könig lichen Technischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg (Berliner Straße 151> eine Ausstellung von Arbeiten aus dem künstlerischen Nachlaß des am 1. Januar 1902 verstorbenen etatsmäßigen Pro zessors für Ornamentzeichnen und farbige Dekorationen, Geheimen Regierungsrats E. Jacobsthal, sowie von Arbeiten seiner Schüler statt. Die Besichtigung der Ausstellung kann während der angegebenen Zeit an den Wochentagen von 10 bis 2 Uhr, an den Sonntagen von 10 bis 1 Uhr erfolgen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. XataloAS ckos 8üdd6ut8oüsn ^ntiguariat8 in iilünollsn, OaUsrisetr 20: XXXVI. LibUotüsü Oörr68 V: ?üi1o80püi6. dsüsirns 1Vi8son- 8ollakt6n. 8". 71 8. 2011 Hrn. XXXVII. Lidliotllsir Oörrse VI: UinAuistiü und Bittsratur dsr snAlwoüon unä nordisoüsn 8praoüsn. 8". 48 8. 1415 Hru. Büobor au8 vsrMÜiocksnsn IVissoiwAsbistsn. Latalog- Hr. 189 von 8iivio Boooa in Uoin, Via dsl Oardino 110. 8". 44 8. 767 dü-n. HaWEÜo Lüilologis. LataloA 87 von DvAsn 8to11 in Broi- bnrx i/Laäon. 8». 78 8. 2700 Nrn. Mitteilungen an die Geistlichkeit von Ferdinand Schöningh, Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei in Paderborn. Nr. 4. 1903. 8". 20 S. m. Porträt. Verlags-Katalog der Buchhandlung der Berliner evange lischen Missionsgesellschaft in Berlin HO. 43, Georgen- kirchstr. 70. 8». 48 S. Vsr1aA8-unä ^.äro886n-XataIoA 1878—1903 von kobsrt 3?88swsr (^ckrs886nbnreg,n und 2oitnnA8 - Haoürioütsn - Lursan) in Berlin 8. ^V. 12, Oüarlottsnstr. 84 8". 124 8. in IInEÜInA. Am 24. d. M. konnte Herr Robert Teßmer das 25jährige Bestehen seines rühmlichst bekannten Adreffen-Bureaus feiern. Der aus diesem Anlaß ausgegebene Jubiläums-Katalog gibt in seiner Reichhaltigkeit ein Bild von der Größe und der guten Entwicklung des zeitgemäßen Unternehmens. Während das erste von Herrn Teßmer herausgegebene Preisverzeichnis seiner zeit nur aus einer Druckseite bestand und die zehnte Aus gabe desselben nur eine Auswahl unter 900 Branchen ge währte, führt der vorliegende neueste Katalog über 7000 Arten von Adressen auf, zahlreiche Spezialadressen noch nicht mit gerechnet. Auf das Vorwort des Katalogs sei besonders hin gewiesen. Es gibt in interessanter Weise Aufschluß über die Pläne bei Begründung des Geschäfts, ihre Verwirklichung, die Einwirkungen des sich stetig vergrößernden Unternehmens auf die Gestaltung von Handel und Verkehr und über viele andere den Buchhandel berührende Fragen.
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