Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020922
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190209221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19020922
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-22
- Monat1902-09
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7506 Nichtamtlicher Teil. 220, 22. September 1S02. ist eben Accordarbeit, das Werk von Tagelöhnern und unter keinen Umständen das Werk des Genius oder der Ein gebung Die Ursachen der litterarischen Sintflut liegen offen zu Tage. Sie liegen in der größern Wirksamkeit der Volks schule, dem wachsenden Besuch der höhern Lehranstalten, der gewaltigen Zunahme freier und andrer Bibliotheken, der Ausbreitung besondrer Erziehungsmethoden, in dem Anwachsen der periodischen Litteratur, von der das Publikum zum Bücherlesen übergeht, in den freien Wanderbibliotheken und insbesondere in den verhältnismäßig niedrigen Her stellungskosten der Bücher und Zeitschriften. Von dem vielseitigen Inhalt des Halseyschen Buches geben die Kapitelüberschriften einigen Aufschluß: Honorar, der große Unbekannte, der gelbe Journalismus in der Litte ratur, Berufungsgerichte der Kritik, unmögliche Akademien, moderne Herausgeber, die mechanische Seite der Bücher, Bibliothekare und ihr Einfluß, das Schicksal eines Meisters, die brennende Frage, Bücher von dauerndem Werte, Schrift steller und anderes, Biographien und Geschichte, Mode und und Büchersammeln, Gewinn an seltnen Büchern, Parkmann und seine Quellen, Scotts Popularität, Memoiren und Memoirenschreiber, Burns, Pepys, Chesterfield, Lord Herbert os Cherbury, Gibbons. Das Buch sei alten und jungen Buchhändlern bestens empfohlen. Jeder wird beim Lesen auf seine Kosten kommen. Kleine Mitteilungen. Schutz an Werken der Kunst und der Kunstgewerbe. — Der Deutsche Verein für den Schutz des gewerblichen Eigentums hat eine Erhebung im Hinblick auf die bevorstehende Reform der Gesetze über das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und über den Musterschutz veranstaltet. Cr hat an die in Betracht kommenden Kreise der Kunstindustrie und der bildenden Künstler Fragebogen versandt, in denen Gelegenheit zur Aeußerung der persönlichen und der allgemeinen Erfahrungen gegeben wird. Der Verein will das eingehende Material bearbeiten und die Ergebnisse der Erhebung den zuständigen behördlichen Stellen übermitteln. Der Fragebogen enthält folgende Fragen: I. Die persönlichen Erfahrungen. 1. Welches sind die von Ihnen hergestellten kunstgewerblichen Erzeugnisse? 2. Erwerben Sie von Künstlern künstlerische Vorlagen zur Repro duktion an Jndustrieerzeugnissen (Karten, Plakaten, Etiketten und dcrgl.)? s,) Solche Werke, die vorher noch nicht verbreitet worden sind? b) Solche, die vorher schon als Reproduktionen der Kunst verbreitet worden sind? 3. Melden Sie Ihre Erzeugnisse zum Musterschutz an? s.) In welchem Umfang (Prozentsatz der geschützten und nicht geschützten Erzeugnisse)? b) Für welche Art von Erzeugnissen melden Sie Musterschutz an, für welche nicht? 4. Wie groß ist die Zahl der von Ihnen a) jährlich, d) bisher im ganzen angemeldeten Muster? (erloschene und noch geschützte Muster?) 5. Für welche Dauer lassen Sie Ihre Muster in Deutschland in der Regel schützen? Insbesondere verlängern Sie die Hinter legung regelmäßig über drei Jahre hinaus? 6. Hat sich der Schutz der von Ihnen hinterlegten Muster als wirksam und ausreichend erwiesen? Insbesondere I. Sind Ihre geschützten Erzeugnisse nachgebildet worden? a) In welchem Umfange? k>) Auch für Erzeugnisse anderer Industrien als der Ihrigen? II. a) Haben Sie Rechtsverfolgung eingeleitet? b) und mit welchem Erfolg? (Bitte um Angabe von Beispielen nebst Material.) 7. Sind Ihre Erzeugnisse nach Erlöschen des Musterschutzes nach gebildet worden? a) In welchem Umfang? d) Auch für Erzeugnisse anderer Industrien? 8. Weshalb melden Sie Ihre Erzeugnisse (welche?) nicht zum Musterschutz an? Insbesondere a) Wegen der Umständlichkeit der Hinterlegung? b) Wegen der hohen Kosten? o) Wegen des mangelhaften Schutzes? 9. Welchen materiellen Wert hat der Musterschutz für Sie? Insbesondere a) Was geben Sie jährlich im Durchschnitt für Originale aus (einschließlich der Gehälter der in Ihrem Betrieb an- geitellten Künstler (Musterzeichners)? b) Was bezahlen Sie jährlich an Musterschutzgebühren? 10. Exportieren Sie nach dem Ausland? In welchem Umfang? (Verhältnis zur Produktion?) 11. s.) Haben Sie im Ausland Musterschutz erwirkt und mit welchem Erfolg? d) Sind Ihre Erzeugnisse im Ausland nachgebildet worden? o) Haben Sie sich dagegen schützen können und mit welchem Erfolg? II. Beurteilung der Frage auf Grund allgemeiner Erfahrungen. 1. Halten Sie den heute bestehenden Schutz der Erzeugnisse Ihrer Branche für ausreichend? 2. Falls 1. bejaht wird, aus welchen Gründen? 3. Falls 1. verneint wird, a) Halten Sie es für erforderlich, die kunstgewerblichen Erzeugnisse ebenso zu schützen, wie die Werke der reinen Kunst? 1>) Halten Sie neben dem Kunstschutz auch den Musterschutz sür kunstgewerbliche Erzeugnisse für notwendig und für welche Arten von Erzeugnissen? o) Halten Sie es für notwendig, daß Z 14 des Gesetzes vom 9. Januar 1876 beseitigt werde? 4. Glauben Sie, daß die Gebühren (32 für jedes Muster für die ganze Schutzdauer) den durch den Musterschutz gebotenen Vorteilen entsprechen? 5. Ist die Höchstdauer des Schutzes (15 Jahre) für Ihre kunst gewerblichen Erzeugnisse ausreichend? 6. Ist insbesondere dem Ausland gegenüber ein wirksamer Schutz Ihrer kunstgewerblichen Erzeugnisse erforderlich? Gerichtsverhandlung. — Vor der fünften Strafkammer des Landgerichts II zu Berlin stand in voriger Woche Berufungs termin in der Privatklagesache des Herausgebers der »Allgemeinen Musikzeitung- Herrn Otto Leßmann gegen den Vorsitzenden des »Vereins zur Förderung der Kunst-, Herrn Heinz Wolfradt, an. Der Verklagte hatte im November v. I. in einem Artikel der -Nachrichten aus dem Verein zur Förderung der Kunst- das Er scheinen einer neuen großen musikalischen Zeitschrfft »Die Musik lebhaft begrüßt und dabei Vergleiche mit bestehenden Fach zeitschriften gezogen. Er machte dabei in beleidigender Form Ausfälle gegen das Blatt des Herrn Leßmann. Herr Leßmann strengte auf Grund dieser Veröffentlichung die Privatklage wegen Beleidigung an, und das Charlottenburger Schöffengericht verurteilte seiner Zeit Herrn Wolsradt zu 300 Geldstrafe, indem es annahm, daß er über die Grenzen der Wahr nehmung berechtigter Interessen hinausgegangen sei. Der Ver klagte legte hiergegen Berufung beim k. Landgericht ein. Nach achtstündiger Verhandlung wurde in der Berufungsinstanz das Urteil dahin abgegeben, daß die Strafe auf 100 ^ zu ermäßigen sei. Der Schutz des Z 193 des Strafgesetzbuches (Wahrnehmung berechtigter Interessen) sei an sich dem Angeklagten zuzubilligen, doch reiche das, was dieser zu seiner Entlastung vorgebracht habe, nicht aus, um die dem Kläger gemachten Vorwürfe zu erweisen. Buchschmucksammlung. — Im weißen Saale des städtischen Suermondt-Museums zu Aachen ist zur Zeit eine Sammlung aus gestellt, die für manchen Interesse haben wird. Es ist eine Samm lung von illustrierten Romanumschlägen, veranstaltet von Herrn Hans Dommes (im Hause I. A. Mayer'sche Buchhandlung, G. Schmierung, in Aachen), unterstützt von den ersten Verlagsfirmen in Leipzig, Berlin, München, Stuttgart und Paris. Das Aachener Politische Tageblatt berichtet darüber wie folgt: Unter den zahl reichen schmucken Umschlägen sind besonders wirkungsvoll und er wähnenswert die der Münchener Verlagsfirma Albert Langen nach Zeichnungen von Th. Th. Heine, Reznicek, Thönp, Schulz u. a. Von der Berliner Firma Richard Eckstein findet man die bekannten Zeichner Caspari, Stahl, Stubenrauch und Wendling. In hübscher Anordnung sehen wir die Verlagsartikel der Stuttgarter Firma Bonz L Cie. Unter den originellen französischen Umschlägen sind die der Pariser Firma Paul Ollendorf stark vertreten. Im übrigen bildet die ganze Sammlung auch einen Ueberblick über die Werke der Romanlitteratur der letzten zehn Jahre.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder