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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1882
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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chen die Bestellzettel seitens der Leser gelegt werden. An drei anderen Stellen wiederum sind die Arbeitsplätze der Beamten, welche die als Quittungen dienenden Bestellzettel nach dem Alphabet der Benutzer verwahren und die zurückzugebenden Bücher in Empfang nehmen. In zwei concentrischen Kreisen umschließen sodann diesen ganzen nur den Beamten zugänglichen Mittelraum Doppelpulte, aus deren beiden Seiten die schräge, lederüberzogene und gepolsterte Pultfläche zum Nachschlagen der Kataloge und Schreiben der Bestellzettel bestimmt ist, während die unteren Fächer in Doppelreihe übereinander den neuen ge schriebenen alphabetischen Katalog, die zahlreichen gedruckten Kataloge über die Handschristen und einzelne Thcile des Bücher bestandes, kurz alles Dasjenige enthalten, was über die ge druckten oder geschriebenen Schätze des Museums, ihre Ordnung u. dergl. irgendwelche Auskunst ertheilt. Alle diese Hilssmittel sind den Besuchern des Rsacling lioom nicht bloß zugänglich, nein, diese sind sogar geuöthigt, sich ihrer zu bedienen, um ein Buch zu erlangen. Denn anders als unter Beifügung der voll ständigen und richtigen Bibliothekssiguatur würde ihnen weder ein Druckwerk noch eine Handschrist verabfolgt werden; mit An gabe der press inarli aus dem Bestellschein natürlich wird für jedes Werk ein besonderer Zettel verlangt — erhält ein Jeder Drucke und Handschriften in unbeschränkter Zahl. Be stimmungen, welche ein Maximum der auf einmal zu entleihen den Bücher sestsetzen, gibt es nicht. Für die Bestellungen dürfen nur bestimmte gedruckte Formulare benutzt werden, welche aus den geschilderten Katalogpulten allenthalben zur sreieu Verfügung der Leser dalicgen. Die Scheine für Handschriften haben eine grüne, die für Druckwerke eine weiße Farbe. Hinsichtlich jener zwei Pultreihen bemerke ich noch, daß sie durch vier auf den Mittelpunkt zu gerichtete Gänge, von denen zwei längs des wiederholt erwähnten nördliche» Verbindungsganges hinlaufen, zum Zwecke der Communication in drei Abschnitte getheilt wer den und daß ebenso zwischen den Pultreihen und dem inner» Podium Gänge von genügender Breite frei sind. Der ganze weite Raum jenseits des zweiten concentrischen Kreises und des natürlich vor demselben sreigelassenen Ganges bis zur weiten mit Bücherschränken bedeckten Wandfläche ist zu Sitzplätzen für das arbeitende Publicum bestimmt. Dieselben sind so geordnet, daß in symmetrischer Vertheilung 19 lange Arbeitstische strahlensörmig nach der Peripherie zu liegen, jeder etwa einen halben Radius lang. Nach außen zu halten sie alle, mit Ausnahme des am Eingang für das Publicum liegenden Tisches, die gleiche Entfernung von der Rundwand iune; nach innen tritt abwechselnd einer um den andern je 4 F. zurück, da sonst die Enden der Tische einander zu nahe kommen wür den. Diese breiten Arbeitspulte sind zunächst in der Mitte durch eine ziemlich hohe Brüstung, welche oben und am Ende zugleich Oessnungen für die Luftheizung enthält, in zwei Seiten in der Weise getheilt, daß die Gegenübersitzenden sich nicht sehen, also auch nicht in der Arbeit stören können. Aber auch nach rechts und links sind die beiden Arbeitsplätze in gleicher Größe durch niedrige Brüstungen abgetheilt. Die 8 langen Tische enthalten je 8, die 9 kürzeren je 7 Sitzplätze auf jeder Seite, jeder ist 4 F. 3 Z. breit. Die zwei Tische auf den beiden Seiten des Beamtengangcs sind nur auf einer Seite mit je 8 Plätzen versehen, und sind dieselben Tische ausdrücklich für Damen reservirt, ohne daß solchen übrigens verwehrt wäre, anderswo Platz zu nehmen. Vor jedem Platze befindet sich ein höchst solider Mahagonisessel von behaglicher Breite mit Rückcn- und Armlehne, mit Leder-, Rohr- oder Holzsitz versehen. Da die Stühle zudem auf Rollen sich bewegen, machen sie aus dem ganz mit Kamptulikon belegten Fußboden ein möglichst geringes Geräusch. Vor sich, an der Brüstung angebracht, hat jeder Leser verschiedene Schreibutensilien, sowie zwei zusammengeklappte und zum Auseinanderschieben eingerichtete Bücherhalter für Bücher unbequemen Formats oder solche, die man in bestimmter Beleuchtung benutzen muß. Mir erschien übrigens diese Ein richtung etwas sehr complicirt. Zu den beschriebenen Tischen, welche 270 Plätze enthalten, kommen »och 16 flache Tische (sguars tables) zwischen den weit von einander abliegenden Enden jener Sitzreihen. Dieselbe» sind je 6 Fuß lang und von ansehnlicher Breite, zunächst zur Benutzung von Werken ungewöhnlich großen Formats bestimmt. Zu den zwei Sitzplätzen, welche srüher an jedem der 16 Tische eingerichtet waren, wurde nach 1878 zunächst je ein dritter hinzugefügt, so daß die Zahl sämmtlicher Arbeitsplätze 318 be trug. — Aus dem Verwaltungsbericht für das Jahr 1879/80 ersehe ich, daß eine weitere Vermehrung der Plätze (uni 62 mit Einschluß der erwähnten 16) stattfand. Sie wurde dadurch erreicht, daß au die erwähnten 16 Tische weitere nach innen zu angerückt wurden. — Jede der Reihen ist mit einem großen Buchstaben bezeichnet, die einzelnen Sitzplätze derselben mit fort lausenden Zahlen; mit diesen zwei Elementen kann ei» jeder Platz kurz und übersichtlich bezeichnet werden. Sie müssen aber auch auf jeden der Bestellscheine gesetzt werden; nach ihnen bringen die Lttsuckauts die gewünschten Bücher dem Leser an seinen Platz. Das häufige Ab- und Zugehen der Lttouckunts — sie entsprechen unser» Bibliotheksdiencrn —, vor allem aber die centrale Lage des für die Aufsichtsbeamten bestimmten Raumes ermöglicht eine fortwährende und durchaus wirksame Controle des arbeitenden Publicums, welches nicht leicht mit den geliehe nen Büchern oder Handschriften nachlässig umgehen könnte, ohne die Ausmerksamleit eines Beamten aus sich zu ziehen. Die Wände der Halle sind bis zur Höhe von ca. 35 Fuß mit Repositorien und Büchern bedeckt. Der obere Theil davon, etwa 40,000 Bände fassend, ist durch eine nur von außen zu betretende Galerie dem lesenden Publicum entrückt und gehört also eigentlich nicht zum LeaäiuZ Room. Es ist etwas zu be dauern, daß die Rücksicht aus den Raum ein solches Arrangement nöthig macht; denn das Hantiren der Lttauäauts auf den Gale rien verursacht manches den Leser störende Geräusch. Aus dem gleichen Grunde hätte es sich empfohlen, die mechanischen Vor richtungen, durch welche Bücher aus den oberen Etagen nach unten gewunden werden, in größere Entfernung vom liaa-IillA lioom zu verlegen. Der unter der ersten Galerie befindliche Wandraum (8 Fuß hoch) enthält eine umfangreiche Hand bibliothek zum beliebigen Gebrauche der Leser, etwa 20,000 books ok retoranos, welche, im Allgemeinen sachlich geordnet, eine leichte Orientirung zulassen. Es gibt einen gedruckten alpha betischen Katalog dieser Bibliothek, der auch in mehreren Ex emplaren bei den übrigen Katalogen im Innern der Holle steht. (Fortsetzung folgt ) Misccllcn. Anfrage eines mit dem oesterreichischen Handelsrechte Un bekannten an Herrn L. C. Zamarski in Wien und die beiden Leipziger Herren Commissionäre — die einzigen Personen, welche in den Verkaufscircularen vom 2. Januar 1882 genannt sind —: Was und wer steckt hinter der unpersönlichen Firma „Steyrermühl, Papier- und Vcrlagsgeschäft"? Wer vertritt sie mit Namen und Unterschrift? Spondäus.
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