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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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32, 8. Februar 1902. Nichtamtlicher Teil. 1217 gelassenheit von A. de M. (aus dem Französischen), gedruckt in Budapest bei Jos. Theophano, 92 Seiten stark. — Auf hoher See oder Liebesabenteuer einer jungen Amerikanerin auf dem Meere, gedruckt in Amsterdam 1893, ohne Angabe des Druckers und Ver legers, 38 Seiten stark. — Am Mcercsstrande 1891, ohne Angabe des DruckorteS, des Druckers und des Verlegers, 47 Seiten stark. — Das Alphabet auf 6 Bögen zu je 4 und einem halben Bogen mit 2 Buchstaben, in obscönen Darstellungen, ohne Angabe des Druck ortes, des Druckers und des Verlegers. (Oester.-ung. Buchh.-Corresp.) Stiftung. — Neben der in Nr. 25 d. Bl. erwähnten Er richtung der -Theodor Demuth-Stiftung- hat der am 6. Dezem ber v. I. verstorbene Herr Theodor Demuth (Firma Gerold L Cie.) in Wien auch dem aus Anlaß des fünfzigjährigen Re gierungs-Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich erbauten, erst kürzlich eröffneten evangelischen Diakonisse n- Krankcnhause in Wi en testamentarisch einLegat von 2000Kronen zugewiesen. Spende. — Der Inhaber der Firma R. Lechner, k. u. k. Hof er. llniversitäts-Buchhandlung und k. u. k. Hof-Manufaktur für Photographie, Herr Wilhelm Müller, zweiter Schatzmeister des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, hat anläßlich seines Jubiläums der vor fünf Jahren gegründeten Haus-Pensionskasse den Betrag von 10000 Kronen zugeführt. Wie die -Oesterr.- ungarische Buchh.-Corresp.- mitteilt, soll diese Kasse als Zuschußkasse zu den Hilfskassen der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalien händler in allen jenen Fällen gelten, in denen die von diesen Kassen etwa an Angestellte der Buch- und Kunsthandlung der Firma Lechner, die sämtlich auch bei den Hilfskassen versichert sind, zur Auszahlung gelangenden Unterstützungen nicht ausreichend sein sollten. Die Haus-Pensionskasse soll durch jährliche Zuschüsse von seiten des Chefs vorerst zu einer immer größer werdenden Höhe gebracht werden, bevor die Zinsen verwendet werden. Papierzoll. — Der Verein deutscher Zeitungsver leger hat eine Eingabe an den Reichstag gerichtet, in der er ihn bittet, die Regierung zur Aufhebung oder doch zu wesentlicher Ermäßigung des Zolles auf holzhaltige Druckpapiere zu veranlassen. In ihr wird nach dem -Leipz. Tagebl.« ausgeführt: -Im vorigen Jahre haben die dreißig leistungsfähigsten deut schen Druckpapicrfabriken behufs Erzielung höherer Preise für Zei tungsdruckpapier ein Syndikat gegründet. Die Produktionsmenge dieser Fabriken ist derart, daß die meisten kleineren Fabriken, die außerhalb des Syndikates stehen, für die Preisbildung nicht mehr in Betracht kommen. So bald auf diese Weise die gesamte deutsche Druckpapierfabrikation in einer Handelsstelle in Berlin vereint war, begann das Syndikat, von Woche zu Woche die Preise des Druckpapieres zu steigern, so daß kaum sechs Monate nach dem Zustandekommen des Syndikates der Doppelcentner istatt, wie früher, 20 beinahe 30 kostete. Wenn auch durch geschlossenes Vorgehen der deutschen Zeitungsverleger, die sich in ihrer Existenz bedroht sahen, im Verein mit dem zur Zeit gerade obwaltenden allgemein schlechten Geschäftsgänge, das Syndikat vorläufig ge zwungen worden ist, die Preise wieder zu ermäßigen, so steht die Rückkehr zu den erwähnten exorbitanten Forderungen ganz be stimmt zu erwarten, wenn etwa der in dem neuen Zolltarife vor gesehene höhere Zoll zur Thatsache werden sollte. Die deutschen Zeitungsverleger würden in diesem Falle bei einigermaßen sich besserndem allgemeinen Geschäftsgänge einem neuen Vorgehen der Papierfabrikanten gegenüber ohnmächtig sein. Die wirksamste Hilfe, nämlich Einfuhr aus dem Auslande, ist uns schon bis jetzt abgeschnitten gewesen, weil der Zoll von 6 ^ für den Doppel centner, in Verbindung mit der Fracht, die Einfuhr von Druck papierfast unmöglich macht. Wenn dieser Zoll nach dem neuen Zoll- tarifentwurfe nun auch noch auf 10 ^ für den Doppelzentner erhöht werden sollte, dann würde uns diese Hilfe noch weiter bis zu einem Preise von etwa 30 pro Doppelzentner entrückt, mit anderen Worten: das Syndikat hätte es dann in der Hand, den Preis ohne weiteres künstlich wieder bis zu dieser Höhe hinaufzutreiben und der deutschen Verlegerschaft einfach die Hände zu binden, da in solchem Falle niemand das Geringste dagegen machen könnte. Das Syndikat der deutschen Druckpapicrfabrikanten würde also bis zu obigem Preise die unumschränkte Herrschaft auf dem deut schen Druckpapiermarkte erhalten. Die deutschen Zeitungsverleger sehen bei Wiedereintritt solcher Forderungen schweren geschäft lichen Schädigungen, viele vielleicht ihrem Untergänge entgegen. Unter den jetzigen Zuständen bedeutet der Zoll auf Druckpapier eine ungerechtfertigte Belastung der Zeitungsverleger, eine Ver- theuerung der Herstellung der deutschen Zeitungen auf Kosten der Allgemeinheit, besonders des kleinen Mannes. Es kann die Re gierung unmöglich einer einzelnen kleinen Partei eine Handhabe zu willkürlichen Preistreibereien zur Bereicherung einiger weniger und zum Schaden einer großen Allgemeinheit geben. Das einzige görsenblatt sür den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. und zugleich das sichere Mittel gegen neue willkürliche Preis treibereien der Papicrfabrikantcn ist eine beträchtliche Ermäßigung des Zolles auf holzhaltiges Druckpapier. Da die deutsche Druck papier-Industrie in bedeutendem und von Jahr zu Jahr steigen dem Umfange exportiert, so ist ein wirtschaftlicher Rückgang dieser Industrie bei Ermäßigung der Zölle nicht zu fürchten, wohl aber darf von einer solchen Maßregel eine natürliche Preisbildung des Druckpapieres erwartet werden.- Zur Neuregelung der Rechtschreibung in Oester reich. — Am 17. Januar begab sich, wie die -Oesterr.-ung. Buchh.- Correspondenz- berichtet, eine Deputation, bestehend aus den Ver tretern des Reichsverbandes österreichischer Buchdruckereibesitzer, den Herren Cornel Engel, Friedrich Jasper und Rudolf Rohrer, ferner dem Obnianne des Vereines der österreichisch-ungarischen Buchhändler Herrn Wilhelm Müller und dem Vorsteher der Korporation der Buchhändler in Wien Herrn Franz Deuticke, zum öster reichischen Unterrichtsminister, um ihm darzulegen, wie schwer das Buchgewerbe dadurch geschädigt werde, daß der Erlaß bezüglich der neuen Orthographie noch nicht erschienen sei. Alle Verleger von Schulbüchern zögerten mit der Jndrucklegung neuer Auflagen oder warteten mit dem Drucke bereits gesetzter und approbierter Schul bücher, bis eine Entscheidung gefällt sei. Dadurch mangele es den Druckereien jetzt an Arbeit, während sie später kaum mehr im stände sein dürften, die für den Herbst benötigten Bücher rechtzeitig fertig zu stellen. Se. Excellenz der Herr Minister erwiderte, daß es ihm selbst sehr peinlich sei, daß sich die Angelegenheit so verzögere. Seine Abmachungen mit dem Deutschen Reiche gingen jedoch dahin, daß in beiden Staaten einheitlich und gleichzeitig vorgegangen werde, und da einer der deutschen Bundesstaaten (Bayern) seine Zustimmung noch nicht gegeben habe, so könne die Sache noch nicht zu einem Abschlüsse gebracht werden. Er sei zwar der Mei nung, daß an den Vereinbarungen nichts mehr geändert werde, doch könne er die betreffenden Erlässe nicht früher hinausgeben, ehe formell nicht alles geordnet sei. Auf die Bemerkung, daß die Angelegenheit für die österreichischen Buchhändler viel drin gender sei, als' für die deutschen, da hier die Orthographie- Reform schon im Herbste des laufenden Jahres, in Deutschland jedoch erst zu Ostern 1903 durchgeführt werde, erwiderte der Minister, er werde umgehend neuerdings Schritte in Berlin unternehmen, die hoffentlich zu einem befriedigenden Resultate führen würden. — Die Deputation begab sich auch zum Referenten Hosrat Huemcr, dem die Herren den Wunsch vortrugen, es möge gestattet werden, daß textlich unveränderte Neuauflagen oder bereits approbierte, aber noch nicht gedruckte Auflagen von Schulbüchern, welche in die neue Orthographie übertragen wurden, nicht mehr zur Approbation vorgelcgt werden müßten. Ferner ersuchte die Deputation, es möge dem k. k. Schulbücherverlage die Erlaubnis erteilt werden, an die Druckereien Exemplare des neuen Regel- und Wörterver zeichnisses zu verkaufen, da es wünschenswert wäre, den Korrektoren und Setzern Gelegenheit zu geben, sich mit der neuen Orthographie vertraut zu machen. Berliner Kunstausstellung 1902. — Für die große Ber liner Kunstausstellung 1902, die vom 3. Mai bis 28. September stattfindet, wurde von der leitenden Kommission ein Skizzen- Wetibewerb sür ein künstlerisches Plakat ausgeschrieben, das als Hochformat die Größe 70:100 erhalten soll. Dabei wurde antike, leserliche Schrift gewünscht. Für die drei besten Skizzen sind Preise in Höhe von 500, 300 und 200 ^ ausgesetzt; für die Ausführung selbst wurden 1000 bestimmt. — Der Verband deutscher Illustratoren hat beschlossen, von einer Beteiligung an der diesjährigen Ausstellung abzusehen, da die Kommission den bisher dem Verbände eingeräumten, diesmal von den Bild hauern beanspruchten letzten großen Mittelsaal (Nr. 9) nicht be willigen wollte. Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Verein (E. V ). — Am Donnerstag den 30. v. M. veranstaltete der Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Verein im Hotel Victoria einen Vortrags abend. Der Buchhändler Herr Julius Bleek-Minden sprach in ergreifenden Worten über Ludwig Jacobowski. In ge schickter Weise schilderte der Redner das arme, unglückliche und arbeitsreiche Leben dieses hoffnungsvollen, so früh dahin geschiedenen Dichters. Nach Beendigung des eigentlichen Vor trags, bei den Rezitationen aus den -leuchtenden Funken-, wich der ernste Ton, der den Vortrag selbst beherrscht hatte, den heiteren, lachenden Liedern aus den glücklichen Tagen Jacobowskis. Es war dies der erste Vortrags-Abend des vom Vereinsvorstande geplanten Vortrags - Cyklus. Bei der außerordentlich regen Beteiligung, besonders der verheirateten Kollegen, darf man hoffen, daß die vielen Anstrengungen, die der neue Vorstand zur Förderung des geistigen und geselligen Lebens im Verein anstrebt, von Erfolg begleitet sein werden. ^V. Ll. 163
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