Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020107
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190201074
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19020107
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-07
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
146 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 4, 7. Januar 1902. sie sich in größtem Format und auf weißem Papier, der für behördliche Ankündigungen vorbehaltenen Farbe, präsentieren, achtlos vorüber. Die -Chemiker-Zeitung- und ihr Herausgeber im Vierteljahrhundert 1877—1902 (vergl. auch Nr. 3 d. Bl.). — Mit dem 31. Dezember 1901 hat die -Chemiker-Zeitung- das fünfundzwanzigste Jahr ihres Bestehens beendet. Ihre Gründung erfolgte am 1. Januar 1877, und im Lause der Zeit hat sie sich fortgesetzt entwickelt und bald zu einem hervorragenden, einfluß reichen und weitverbreiteten chemischen Fachblatt emporgeschwungcn. Ueberall, wohin die -Chemiker-Zeitung- ihre Kreise zog, wirkte sie bahnbrechend, und ihr kommt ein hervorragender Anteil an der großartigen Entwickelung der deutschen chemischen In dustrie zu. Hierfür gebührt Herrn vr. G. Krause als Gründer seiner Zeitung in erster Linie Anerkennung. Diese wurde ihm auch mehrfach zu teil, sowohl durch Auszeichnungen auf mehreren industriellen Ausstellungen, als auch durch Verleihung des Ordens für Wissenschaft und Kunst zum Herzoglichen Hausorden Albrechts des Bären durch Seine Hoheit den Herzog Friedrich von Anhalt, sowie durch die jetzt erfolgte Verleihung des Titels -Professor-. — Möchte es Herrn Professor Or. G. Krause vergönnt sein, für seine Schöpfung, die -Chemiker-Zeitung-, noch recht lange zu wirken, die hohe Stellung, die sie sich errungen hat, ihr zu be haupten, das Ansehen, das sie genießt, zu wahren zu mehren! Die Diplome der Pariser Weltausstellung von 1900. — Die Empfänger der Medaillen und Diplome der Pariser Weltausstellung werden sich in Geduld fassen müssen, denn es wird noch mancher Monat vergehen, bis sie alle in den Besitz ihrer Auszeichnung gelangt sind. Die letzten Medaillen werden kaum vor Schluß des Jahres 1902 zur Verteilung kommen. Die Diplomberechtigten, zu denen erstens alle mit den verschiedenen Medaillen ausgezeichneten und dann 20 000 anderweit prämiierte, im ganzen 110 000 Personen gehören, sind nicht besser daran. Erst im vergangenen November wurde mit dem Druck der Diplome begonnen. Die oberste Verwaltung der Weltausstellung scheint hierbei kein Vorwurf zu treffen. Der Wettbewerb um die Aus führung des Diploms wurde Ende 1898 eröffnet; im Juni 1899 wurde mit dem preisgekrönten Künstler ein Vertrag abgeschlossen, wonach dieser die Platte bis Ende Juni 1900 zu liefern hatte. Der Graveur ließ jedoch bis Oktober 1901 mit seiner Arbeit auf sich warten. Um die versäumte Zeit einzuholen, setzt jetzt das Generalkommissariat alle Mittel in Bewegung, um den Druck der Diplome möglichst zu beschleunigen, und hat zu diesem Zweck alle in Paris verfügbaren Hände sich nutzbar gemacht. Da aber trotz Ausbietung aller Kräfte täglich doch nur ungefähr 1000 Exem plare geliefert werden können, so werden die letzten Diplome, wenn kein neues Hindernis eintritt, erst im Juli 1902 fertig sein. Zuerst werden damit die Medailleninhaber bedacht werden. Kunstausstellung. — Im Oberlichtsaale der Kunsthalle P. H. Be per L Sohn in Leipzig, Schulstraße 8, sind jetzt inter essante Oelgemälde der OlasAov sowie Aquarelle von Elle- Brüssel und Oelgemälde von Hans Licht-Charlottenburg neu aus gestellt. Geschäftsjubiläum. — Das Jubiläum des hundert jährigen Bestehens ihres Geschäfts konnten am 6. d. M. die In haber des angesehenen Druck- und Verlagshauses C. G. Naumann in Leipzig unter Teilnahme von zahlreichen persönlichen und ge schäftlichen Freunden festlich begehen. Das Geschäft, das lange Jahrzehnte nur als Druckerei geführt worden' ist und auf diesem technischen Gebiete eine schöne Entwickelung genommen hat, wurde am 5. Januar 1802 von Johann Christoph Weber ge gründet und beschränkte sich bis in die zwanziger Jahre hinein auf den Druck von englischen, französischen und italienischen Taschenwörterbüchern in Perlschrift, die sich durch Sauberkeit auszeichneten und gute Aufnahme fanden. Am 6. Januar 1824 erwarb Carl Gustav Naumann die Weber'sche Druckerei und gab ihr seinen Namen. Seiner rührigen und umsichtigen Ge schäftsführung gelang cs, dem Unternehmen trotz der bescheidenen Mittel, mit denen er zu arbeiten hatte, einen achtungswcrten Auf schwung zu geben. Er starb 1862. Als Nachfolger im Besitz und der Leitung der Handlung traten zunächst seine Witwe und 1869 die Söhne ein, die Herren Ernst Theodor Naumann und Constantin Georg Naumann, die noch heute an der Spitze des inzwischen mächtig entwickelten Geschäfts stehen. Die Anfänge der Verlagsabteilung sallen in die vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Die Verlagsartikel bestanden vorzugsweise aus Volksschulbüchern, die in der nächsten Umgebung Leipzigs in vielen Auslagen Verbreitung fanden. Daran reihte sich mit den Jahren die kommissionsweise Uebernahme verschieden artiger anderer Verlagswerke, so daß die Firma sich entschloß, am 26. Januar 1871 für deren Vertrieb mit dem deutschen Buch handel in direkte Verbindung zu treten. Als Kommissions-Verlagsartikel erschienen Ende der achtziger Jahre zuerst auch die damals nur schwer und langsam Absatz findenden einzelnen Nietzsche-Werke, deren Verlagsrecht im Jahre 1888 erworben worden war und die bei der beständig wachsenden Bedeutung dieses großen Philosophen als eines Bahn brechers der Zukunft viel dazu beitrugen, auch die junge Verleger- Firma innerhalb und außerhalb des Buchhandels schnell bekannt zu machen. Mit Unterstützung des Nietzsche-Archivs galt es nun zunächst, eine Gesamtausgabe seiner Werke auf den Markt zu bringen, von der bis jetzt dreizehn Bände als abgeschlossen in wiederholten Auflagen vorliegen. Drei weitere Bände dürften folgen. Hieran schloß sich außer den Einzelausgaben noch eine Gesamtausgabe in kleinerem Formate. Es wird von Interesse sein, zu erfahren, daß allein von Nietzsches -Zarathustra- binnen zehn Jahren mehr als 25 000 Exemplare verbreitet worden sind. Zwei weitere große Verlagsunternehmungen sind die Sammel werke >C. G. Naumanns Medizinische Bibliothek für praktische Ärzte-, von der bis jetzt 165 Nummern vorliegen, und die zur Zeit bis zum 19. Bande geführte Sammlung unter dem Titel -Kennst Du das Land?-, die von Julius R. Haarhaus heraus gegeben wird. — Die Hauptrichtung des Verlages bewegt sich fortdauernd auf dem Gebiete der Philosophie. Auch der anfäng liche Schulbücher-Verlag ist durch neue Verlagswerke für Handels-, gewerbliche und technische Schulen wieder ausgenommen worden. Die Druckerei hat sich inzwischen in großartigem Maßstabe ent wickelt und bekundet neben ihrer bekannten sorgfältigen Arbeit eine beständig wachsende Leistungsfähigkeit. Unsere aufrichtigen und achtungsvollen Wünsche für das fernere Blühen des alten Druck- und Verlagshauses und für das Wohl seiner Inhaber und Mitarbeiter begleiten das Ereignis dieses ehrenvollen Gedenktages. Personalnachrichten. Hoftitel. — Der König von Griechenland hat Herrn Carl Beck, Inhaber der gleichnamigen Firma in Athen, zu seinem Hosbuch Händler ernannt. Ordensverleihung. — Der Kaiser von Rußland hat dem Buchhändler und Buchdruckereibesitzer Herrn Albert Brockhaus in Leipzig, Mitinhaber der Firma F. A. Brockhaus in Leipzig, der zeitigem l. Vorsteher des Börsenvereins der deutschen Buchhändler, den St. Stanislaus-Orden II. Klasse und dessen Mitarbeiter Herrn Ludwig Edlinger in Leipzig den gleichen Orden III. Klasse verliehen. Auszeichnung. — Der König von Württemberg hat aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens der Firma H. Lindemanns Buchhandlung in Stuttgart deren langjährigem Inhaber Herrn Paul Kurtz den Titel eines Kommerzienrats verliehen. Rücktritt vom Geschäft. — Der langjährige Mitarbeiter und Prokurist im Hause Jacques Rosenthal in München, Herr Max von Boehn, der auch den Lesern des Börsenblatts durch manchen gediegenen Beitrag als kenntnisreicher Berufsgenosse bekannt ist, hat sich am 1. Januar d. I. in das Privatleben zurückgezogen. (Sp rechsaal.) Besser rechnen! Daß im Buchhandel ziemlich schlecht gerechnet wird, ist eine alte Sache. Eine Firma hat z. B. an eine andere 600 -F zu be zahlen. Da lautet die Antwort auf dem Rechnungsauszug: »Weise ich in Leipzig an!- Solche Antworten wiederholen sich bei gleich hohen Beträgen auch auf den Rechnungszetteln anderer Firmen. Nun nimmt bei dieser Vermittelung sowohl der auszahlende, wie der einnehmende Kommissionär eine ganz berechtigte Kassa provision, die wohl mindestens '///o beträgt. Das sind für 600 2 für jeden Kommissionär, und in Summa kostet also die llebermittelung der Summe 4 Spesen. Hätte der Schuldner eine Postanweisung genommen, so hätte die llebermittelung nur 50 d. h. den achten Teil gekostet. Ich meine, diese Zahlen geben zu denken, und ich würde mich freuen, wenn die Herren Buchhändler etwas kaufmännischer rechnen lernen möchten. 8.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder