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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1908
- Sprache
- Deutsch
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-!k 144, 24. Juni 1908. Nichtamtlicher Teil. >Srsr»bI°tl I. d Dtlchn, «uchhandk!. 6941 erster Linie die Schritte erwähnt, die von dem wohl verdienten Mitbegründer der »Vereinigung deutscher Buch handlungsgehilfen« Heinrich Hermes in Tübingen zwecks Hebung des buchhändlerischen Bildungsstandes getan wurden. Hermes war es auch, der schon vor zehn Jahren beim Börsen verein für die »schleunigste Herausgabe eines Leitfadens des buchhändlerischen Wissens« eintrat. Seltsam muß es be rühren, wenn die Herausgeber vorliegenden Lehrbuches der durchaus anerkennenswerten Bestrebungen der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen um die Hebung des buchhändlerischen Standes kaum Erwähnung tun, ob schon sie wissen müßten, daß gerade die Vereinigung es war, die vor Jahren mit bewundernswerter Energie auf dieses Ziel hinarbeitete. Man braucht weder Mitglied der Vereinigung zu sein, noch sonst durchgängig mit ihren Be strebungen, zumal mit ihren Mitteln einverstanden zu sein, und wird deshalb doch ein Interesse daran haben, daß, wenn die Bestrebungen um Hebung unsers Standes nun einmal historisch erörtert werden sollen, dieses voll kommen vorurteilsfrei und ganz den Tatsachen ent sprechend geschieht. Andererseits glaube ich dem etwas sehr stark in den Vordergrund gesetzten Ver dienste des »Krebs« an dieser Stelle ein wenig ent gegentreten zu sollen. Abgesehen davon, daß auch der »Krebs« in seinem fachbildnerischen Vorgehen in erster Linie durch das rührige Arbeiten der Vereinigung ange regt wurde, geziemt es sich, das Hauptverdienst um Zu standekommen und Erhaltung der Berliner buchhändlerischen Fachkurse viel mehr, als es geschieht, auf das Verdienstkonto der sich außergewöhnlich entgegenkommend erweisenden »Korporation der Berliner Buchhändler« zu setzen. Die Korporation war es, die von vornherein durch ihre finan zielle Unterstützung die Krebskurse ermöglichte und förderte; die Korporation war es, die im Winter 1903/04 zuerst in Berlin, und zwar ganz selbständig, Fachkurse iu größerem Stil, die in der Berliner Buchhändlerwelt, und zwar bei alt und jung, großen Anklang fanden, in Szene setzte und späterhin diese durch dauernde Unterstützung dem »Krebs« gegenüber förderte. Daß neben dem »Krebs« auch heute noch, und zwar ohne Unterstützung von außen, die Berliner Vereinigung zur Hebung der buchhändlerischen Bildung viel tut und zwar in dankenswerter Vielseitigkeit, mag mir, da Paschke und Rath das übergehen, gestattet sein hier zu be tonen. Jedoch, kommen wir nach dieser kleinen Abschweifung zu unserm Lehrbuch zurück! In Leipzig ist es die im Jahre 1853 gegründete, vom Verein der Buchhändler zu Leipzig unterhaltene Buchhändler-Lehranstalt, deren Bestrebungen darauf gerichtet sind, demjenigen buch händlerischen Nachwuchs, der nur mit Volksschul bildung ausgerüstet ist, einen Weg zu schaffen, sich in seiner allgemeinen Bildung zu vervollkommnen und seine kaufmännischen Kenntnisse zu erweitern. Dann erfahren wir die Schritte, die in der Ausbildungsfrage der Börsenverein, der sich mit ihr seit etwa zehn Jahren beschäftigt, unter nahm. Sie führten als das Ergebnis einer besonderen Kommission zu dem »Entwurf eines Ausbildungsplanes für den Lehrling im Sortimentsbuchhandel« und dem »Entwurf einer Prüfungsordnung für Buchhändler-Lehrlinge«. Unter denen, die seinerzeit Gelegenheit genommen hatten, sich ganz unparteiisch und ohne Voreingenommenheit für die mit großem Kraftaufwand von der »Vereinigung« in Szene ge setzte Propaganda für die »Lehrlingsprüfung« zu inter essieren, wird sich so mancher in der Lage des Unterzeichneten befunden haben, diese Idee für verfehlt zu erachten. Daß sich die Lehrlingsprüfungen in der Tat als undurchführ bar erwiesen, hat denen Recht gegeben, deren Ablehnung Börsenblatt für den Deutschen Buchhaubel. 7b. Jahrgang. damals als törichter Pessimismus bezeichnet wurde. Die bereits erwähnte Anregung Hermes' führte schließlich, nachdem der Börsenverein sich dazu bereit fand, seinerseits pekuniäre Mittel zur Verfügung zu stellen, nach Erlaß eines ohne nennenswerten Erfolg erlassenen Preisausschreibens, das Arbeiten über 1. die Praxis des Sortimentsbuchhandels, 2. die Buchhaltung für Sortimentsbuchhandlungen, 3. Geschichte und Literatur der medizinischen Wissenschaften forderte, im Jahre 1903 zur Einsetzung eines Ausschusses, dem die vorbereitenden Arbeiten zur Schaffung eines Lehrbuchs für den deutschen Buchhandel übertragen wurden. Mit diesem Moment fällt zusammen der zu einem fest formulierten Ent schluß herangereifte Bearbeitungsplan der Herausgeber des nun vorliegenden Lehrbuchs. Diesen bis in alle Einzel heiten ausgearbeiteten Plan legten sie zu Beginn des Jahres 1904 obengenannter Kommission vor. Bei dieser fanden sie das ihren dankenswerten Bestrebungen und ihrem zielbewußten Arbeiten entsprechende Entgegenkommen, das, vielleicht früher als die Kommission geglaubt haben mag, diese zu ihrem Ziele führte, uns aber ein Werk schenkte, dessen wir uns von ganzem Herzen freuen können, bietet es uns doch eine neue Möglichkeit, das Ansehen unsers deutschen Buchhandels in seiner mustergültigen Organisation, wie sie tatsächlich einzig dasteht, weiter dadurch zu vertiefen, daß wir nicht allein über die seine Organisation verfügen, sondern auch über bestausgebildete Einzelorgane, die in ihrer Gesamtheit das Höchstmögliche auch auf dem Gebiete ge schäftlicher Erfolge zu leisten imstande sind. Wenn ich mich bis hier etwas länger bei der Ent stehungsgeschichte unseres Lehrbuchs, — die Bestrebungen um die Hebung des buchhändlerischen Nachwuchses ein geschlossen — aufgehalten habe, so geschah das aus dem Bewußtsein, daß das Lehrbuch dem Leser von vornherein näher tritt und ihm sogleich vertrauter wird, wenn man Gelegenheit hat, es schon in seinen Ent wickelungsperioden in den von ihm verfolgten Zielen kennen zu lernen. In einem folgenden Artikel werde ich ein gedrängtes Bild über Anlage und Inhalt des Buches selbst geben. Charlottenburg. Hans Grönland. Pariser Brief. i. In diesen Tagen sind unter ungeheurer Beteiligung von freundlicher und feindlicher Seite die sterblichen Überreste Emile Zolas von dem Montmartre-Friedhof ins Pantheon übergeführt worden, und dieser Akt hat noch einmal und hoffentlich zum letztenmal die Drerffus-Affäre mit allen ihren Furien entfesselt. Emile Zola kann sich rühmen, zu den am meisten gelesenen Schriftstellern des ganzen 19. Jahrhunderts zu gehören, — vielleicht ist er sogar der am meisten gelesene, denn die Verbreitung seiner Werke nicht nur in der französischen, sondern überhaupt in allen Kultur sprachen ist ungeheuer groß und beziffert sich auf Millionen. Sein Einfluß auf die Literatur seines Vaterlandes, ja sogar auf die Weltliteratur, war und ist noch so bedeutend, daß sein Name aus der Literatur geschichte niemals verschwinden wird. Emile Zola wußte auch, daß seine Werke ihn selbst lange überleben würden; aber die Ehre, einmal im Pantheon beigesetzt zu werden, das die Inschrift trägt: »^ux Arsoäs Lomivvs l» Lstrie rseounÄlsssute«, hätte sich dieser ehemalige »Kollege« wohl nicht träumen lassen — es dürfte nicht allgemein bekannt sein, daß Zola in jungen Jahren im Hause Hachette L Cie. als Gehilfe in Stellung war —, sich um so weniger träumen lassen, als zu seinen Lebzeiten die ^.eaäemie 903
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