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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1901
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1901
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- Deutsch
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302 Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. lassen, um dadurch den verminderten Verdienst an den Pfennig ausgaben wieder auszugleichen.« Papierindustrie. Polygraphische Gewerbe. Für die Papierindustrie kann das Berichtsjahr im großen und ganzen als befriedigend bezeichnet werden. Die Aufträge gingen reichlich ein, und an Beschäftigung hat es während des ganzen Jahres nicht gefehlt. Bis zum Herbst war es jedoch nicht möglich, die erhöhten Produktionskosten durch eine entsprechende Erhöhung der Papierpreise auszugleichen. Dies erklärt sich da raus, daß die Aufstellung neuer großer Papiermaschinen und die Vergrößerung und Verbesserung schon bestehender eine Erhöhung der Produktionsmenge bei ziemlich vielen Papierfabriken im Gefolge hatte. Insoweit feinere Papiersorten bis zu mittlerer Preislage herab in Frage kamen, war zweifellos die Lage der Fabrikation gesund zu nennen, denn trotz der Verteuerung der Selbstkosten war das Geschäftsergebnis derjenigen Fabriken, die feine Fabrikate liefern, befriedigend! dagegen konnte man bei geringeren billigeren Papiersorten beobachten, daß die Vermehrung der Produktion dem Verbrauch zeitweilig wieder vorauseile, so daß die Preise noch weiter abbröckelten und der Gewinn einer großen Anzahl solcher Fabriken durch die erfolgte Erhöhung der Löhne, erhöhte Kohlenpreise und Verteuerung der Rohstoffe ziemlich aufgezehrt wurde. Dies bestätigten Liquidationen, Konkurse und außer ordentliche Abschreibungen bei Aktiengesellschaften. Im letzten Vierteljahre waren aber Bestrebungen im Gange, die Fabrikanten gleichartigerPapiere zu Verkaussvereinigungenzusammenzuschließen, um den scharfen Wettbewerb einzudämmen und die Preise ent sprechend zu erhöhen. Diese Vereinigungen haben, entgegen früheren Versuchen, namentlich bei den Fabrikanten von geringeren holzschliffhaltigen Papieren, gute Erfolge gehabt, da es vor Schluß des Berichtsjahres dem größten Teile derselben gelungen, war, die Preise für Zeitungsdruckpapier und einige geringere Packpapiersorten aufzubessern. Allem Anscheine nach werden bald nicht unwesentliche weitere Preissteigerungen eintreten und sich auch auf die mittleren und feineren Qualitäten erstrecken. Papierhandel. — Der Papier-Großhandel kann auf ein arbeitsreiches und im großen und ganzen auch zufriedenstellendes Jahr zurückblicken. Der stets zunehmende Verbrauch von Papieren aller Art wurde nicht unwesentlich durch den angeregten Geschäfts gang in fast allen Erwerbszweigen gefördert. Ganz besonders aber hatte die Regsamkeit, die der einheimische Verlagsbuchhandel mit seinen weltumspannenden Verbindungen und Beziehungen entwickelt, einen flotten Absatz von Papieren im Gefolge. Teil weise machte sich aber am Schluß des Berichtsjahres ein schleppender Geschäftsgang bemerkbar, da sich die in- und ausländischen Konsumenten der Preissteigerung gegenüber ziemlich ablehnend verhielten. Papier- und Schreibwaren. — Der Handel mit Papier- und Schreibwaren war flott, doch waren die Preise gedrückt. Bei vielen Artikeln, für die die Metallindustrie in Betracht kommt, mutzten in der zweiten Jahreshälfte Preiserhöhungen eintreten. Papierprüfungs-Anstalt. — Dem lebhaften Papier umsatz' des Berichtsjahres entsprechend, wurde die Leipziger Papierprüfungs-Anstalt im vierzehnten Jahre ihres Bestehens vielfach in Anspruch genommen. Es wurden im Berichtsjahre rund 800 Prüfungen verlangt und erledigt, wovon die Mehrzahl von Papierfabriken eingefordert worden waren, während sich der Rest auf Papierhändler, Behörden und andere Papieroerbraucher verteilte. Die mikroskopische Faserstoff-Bestimmung und Aschen gehalts-Nachweise waren am meisten gefordert. Daneben wurden Gutachten über vorschriftsmäßige Lieferung, Festigkeitsmessungen, Leimungsgrad, Holzschliffgehalt und Vergilbung begehrt. Neben einfachen Arbeiten, wie Prüfung des Widerstandes gegen Reiben und Knittern, Trockengchalt an Faserstoffen, wurden in größerer Anzahl eingehende Prüfungsarbeiten, die sich auf Tauglichkeit von Papieren zu besonderen Verwendungszwecken oder auf Schwierig keiten bei deren Herstellung, auf Mängel am Rohmaterial oder Behandlung desselben bezogen, gewünscht. Analysen des zur Fabrikation benutzten Wassers (Fluß- und Brunnenwasser) des In- und Auslandes wurden durchgeführt und Empfehlung geeigneter Klär- und Reinigungsanlagen erteilt. Vielfach wurden Faserstoffe (Rohstoffe und Halbzeug) für Papier oder für Filterzwccke zur Untersuchung auf Gehalt an nachteiligen Bestandteilen eingesandt und Mittel zu ihrer Entfernung angegeben. Auch fertige Papiere, die sich bei der Verwendung zur Packung empfindlicher Waren oder zur Benutzung für Luxuskarten als nachteilig erwiesen hatten, kamen zur Untersuchung. Die Anstalt war fast in allen Fällen in der Lage, den Fehler oder den Grund des Mangels nachzuweisen und Mittel zu dessen fernerer Ver meidung anzugeben. Bei Untersuchungen auf Tauglichkeit von Papieren für Druck zwecke (Jllustrationsdruck, Chromodruck, Karten- und Notendruck, Aktien- und Wertpapiere, Albumkarton u. s. w.) konnten meistens die Mängel, die zu Ausstellungen an den Waren geführt hatten, nachgewiesen oder bestätigt werden; bisweilen aber war der ent standene Nachteil nicht im Papier zu suchen, sondern hatte seinen Grund in der wenig sachgemäßen Behandlung und Bearbeitung der betreffenden Drucker oder Buchbinder. Oester als in früheren Jahren wurde der Rat der Anstalt vor dem Ankauf von Papier eingeholt. Zur Unterweisung in der Prüfungstechnik nahm die Anstalt aus Fachkreisen einzelne Personen als Hospitanten an, deren Thätigkeit bei fleißiger Arbeit meistens schon nach 1 bis 2 Monaten als beendet angesehen werden konnte. Die Mitwirkung zur Entscheidung bei Prozessen, zu der der Anstaltsleiter als Sachverständiger herangezogen wurde, war im Berichtsjahre nicht nur auf Sachsen beschränkt, sondern wiederholt wurden Gutachten in Streitsachen eingefordert, die sich bei aus wärtigen Gerichten abspielten. Die Ergebnisse der Arbeit, die die Prüfungsanstalt im Be richtsjahre für die Dresdener Konferenz deutscher Archivare aus führte, sind in dem von Herrn Oberregierungsrat Or. Otto Posse herausgegebenen Werke: -Handschriften-Konservierung- enthalten. Bunt- und Luxuspapier. Chromolithographische Anstalten re. — In den Bunt- und Luxuspapierfabriken, den Chromo-Papier- und Kartonfabriken, den chromographischen und chromolithographischen Kunstanstalten war der Geschäftsgang über aus flott. Die Ausfuhr der Waren, die die Chromopapier- und Kartonfabriken Herstellen, ging allerdings teilweise zurück, da eines teils Fracht und Zoll die Waren zu sehr verteuern und anderseits in mehreren außerdeutschen Staaten leistungsfähige Chromopapier fabriken entstanden sind, die den deutschen Fabriken mit Erfolg Konkurrenz machen. Dagegen stieg der Bedarf im Inlands infolge der Ausdehnung des Reklamewesens und der Ansichtspostkarten- Jndustrie fortwährend, so daß der durch verminderte Ausfuhr ent standene Ausfall reichlich ausgewogen wurde. Hauptsächlich war den Ansichtspostkarten durch Eroberung neuer Absatzgebiete ein wesentlicher Anteil am Umsätze zuzuschreiben. Der Absatz zeigte im allgemeinen sowohl in Deutschland, als auch in Oesterreich und England aufsteigende Bewegung, während bei den übrigen Ländern Veränderungen von Belang nicht zu verzeichnen waren. Trotz dieser günstigen Konjunktur war es aber doch nicht möglich, die Preise, die einer Aufbesserung sehr bedürftig sind, angemessen zu erhöhen, da sich die deutschen Fabriken untereinander zu scharfe Konkurrenz machen und eine Vereinbarung über die Preise wohl angestrebt wird, aber bis jetzt nicht zu erzielen war. Die von den Gewerbsgehilfen der graphischen Anstalten zu grinsten einer Verkürzung der Arbeitszeit von N/z auf 9 Stunden in Scene gesetzte Bewegung fand durch Annahme dieser Forderung seitens der Arbeitgeber vom 1. Januar 1900 ab ihre Erledigung. Hierdurch erlitten naturgemäß die Herstellungskosten eine weitere Steigerung, sür die in höheren Verkaufspreisen Ersatz gesucht werden muß. Gewünscht wird, daß bei dem Abschluß der neuen Handels verträge der hohe Zoll einiger Länder auf die hier in Betracht kommenden Erzeugnisse, der den Absatz sehr erschwere, nach manchen Ländern, wie z. B. Spanien sogar unmöglich mache, ermäßigt werde. Das Geschäftsergebnis in den Kunstanstalten für Oelfarben- druckbilder war recht zufriedenstellend. Die Beschäftigung war teilweise so stark, daß sich die Aufstellung neuer Maschinen nötig machte. Auch für das Jahr 1900 sind die Aussichten günstig. Das Houptabsatzgebiet erstreckte sich auf das Inland, während sich die Ausfuhr in den gleichen Grenzen wie im Vorjahre bewegte. In dem südamerikantschen Geschäft machte sich zwar eine Aufbesserung bemerkbar, aber es bleibt abzuwarten, ob sie für das Jahr 1900 anhält. Buchdruckerei. — Die Buchdruckereien waren gut beschäftigt. Anteil an dem günstigen Geschäftsgänge hatten neben dem Buch handel auch die Industrie, die in immer größerem Umfange durch reich illustrierte Kataloge sich neue Absatzgebiete zu erschließen sucht. Schriftgießerei. — In den Schriftgießereien war der Umsatz im allgemeinen befriedigend. Die Steigerung der Rohmaterialien, namentlich der Metalle, hat aber auch hier ihren Einfluß auf das Geschäft ausgeübt. In Frankreich und Belgien gelang es festeren Fuß zu fassen, obgleich sich dort die in- und ausländische Mit bewerbung, die ihre Erzeugnisse von zum Teil geringer Beschaffen heit zu niedrigen Preisen abgieüt, sehr geltend machte. Unter diesen Mitbewerbern befanden sich namentlich einige italienische Firmen, die die besten und wertvollsten Öriginalerzeugnisse einer hiesigen Firma mangels eines wirksamen Schutzes in den romanischen
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