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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1899
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- Deutsch
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9074 Nichtamtlicher Teil. 276, 28. November 18SS. ersten Kunsthandlungen Deutschlands in ehrenvoller Weise behauptet. Der große, 17 000 Nummern umfassende, nach kunst wissenschaftlichen Gesichtspunkten zusammengestellte Katalog von Nachbildungen nach Gemälden aller Zeiten und Schulen ist seine eigenste Arbeit. Die Bestrebungen der Firma, Kunst-Interesse und -Ver ständnis in immer weitere Kreise zu tragen, wurden wieder holt auch von Allerhöchster Seite ehrend anerkannt; neben diesen Bestrebungen stellte Albert Meder feine Arbeitskraft aber auch bereitwilligst in den Dienst der Allgemeinheit als Mitglied des Künstlerischen Sachverständigenvereins, sowie des Photographischen Sachverständigenvereins. Zu spät beachtete er die Veränderungen, die sich in seinem Körper vorbereiteten, und die tückische Krankheit hatte bereits zu große Fortschritte gemacht, als er sie zu bekämpfen begann. Nach einem schweren Nervenanfalle ging er zur Erholung im Juni d. I. nach Königstein im Taunus, wo er sich wohl fühlte und wo auch seine Kräfte zusehends wieder Zunahmen; doch machte ganz unerwartet eine Herzlähmung am 16. August d. I. seinem arbeitsreichen Leben ein vor zeitiges Ende. Der Verstorbene, dessen freundliche Gesinnung gegen jedermann, und dessen gute Meinung von allen Menschen ihm zwar manche herbe Enttäuschung im Leben bereitet, aber doch auch nur Freunde geschaffen hatten, hinterläßt zwei Söhne, die sich — noch im jugendlichen Alter von 19 und 17 Jahren — bereits ebenfalls dem Kunsthandel widmen und dermaleinst hoffentlich die nun bereits 40 Jahre im selben Lokale bestehende hochangesehene Firma übernehmen und mit Ehren fortführen werden. Als wir am 3. September 1898 dem Mitbegründer unserer Korporation, Herrn Ferdinand Mischwald, der an diesem Tage auf eine fünfzigjährige buchhändlerische Selb ständigkeit zurückblicken konnte, mit den herzlichsten Glück wünschen die Hoffnung aussprachen, daß dem »jugendsrischen Jubilar noch ein langer, reich gesegneter Lebensabend beschieden sein möge«, ahnten wir nicht, daß bereits nach Jahresfrist, am 8. September 1899, der Tod der Wirksam keit dieses so hochverdienten Mannes ein Ziel fetzen würde. Ferdinand Hirschwald wurde am 18. November 1828 geboren und trat mit neunzehn Jahren, am 3. September 1848, in die bereits im Jahre 1840 von seinem Vetter Eduard Aber gekaufte Firma seines Vaters als Sozius ein. In glücklicher Teilung der Arbeit, widmete der Ver storbene sich mit besonderer Vorliebe der buchhändlerischen Seite seines Geschäftes, das er im Verein mit seinen Sozien in unermüdlicher, zielbewußter Thätigkeit zu immer höherer Blüte bis zu seiner gegenwärtigen stolzen Höhe zu ent- entwickeln verstanden hat. Trotz seiner umfangreichen geschäftlichen Thätigkeit fand Hirschwald jederzeit Muße und Neigung, sich auch dem Gemeinwohl zu widmen und sich in hervorragender Weise an den Arbeiten der Korporation zu beteiligen: in den Jahren 1862/63 und dann wieder von 1871 bis 1876 gehörte er dem Hauptausfchusse und als stellvertretender Schriftführer dem Vorstande von 1864 bis 1868 an. Wie intensiv sein Interesse jederzeit für den Buchhandel war, hat er nicht nur im eigenen Geschäfte, sondern auch dadurch bewiesen, daß er wohl selten in einer Haupt versammlung der Korporation oder sonstigen buchhänd lerischen Versammlung gefehlt hat und beinahe vierzig Jahre hindurch ständiger Besucher der Leipziger Ostermesse war. — So war es denn kein Wunder, daß ihm auch im Buchhandel allseitig kollegiale Hochachtung und freundschaftliche Ge sinnungen entgegengebracht wurden. Am 12. September 1899 verstarb nach längerem schweren Leiden ini fünfundfünszigsten Lebensjahre der Königliche Hofbuchhändler und Hofbuchdrucker Herr Wilhelm Moeser. Jacob Friedrich Wilhelm Moeser, geboren am 6. August 1845 zu Berlin, Sohn unseres, am 9. Dezember 1881 verstorbenen Korporationsgenossen Johann Wilhelm Moeser, war ursprünglich für die militärische Laufbahn be stimmt, doch veranlaßte ihn der Wunsch des Vaters, der sein aufblühendes Geschäft dereinst gern dem einzigen Sohne übergeben wollte, der eigenen Neigung zu entsagen und als Lehrling in die väterliche Firma einzutreten. Hier erlernte er bis zum Oktober 1864 Buchhandel und Buchdruckerei, doch wurde bei dieser praktischen Thätigkeit auch das Studium nicht vernachlässigt; er ließ sich gleichzeitig auf der Friedrich Wilhelms-Universität in Berlin immatrikulieren. Zur Erweiterung der erworbenen Kenntnisse ging Moeser ins Ausland, zuerst nach London, wo er in den Jahren 1864—1866 den englischen Buchhandel bei Trübner L Co. kennen lernte und durch die ausgedehnten Beziehungen dieses Hauses mit Indien, China und Japan auch einen Einblick in den Buchhandel mit dem Orient gewann; an diesen Aufenthalt in London schloß sich eine längere Reife nach Amerika an. Im Jahre 1867 nach Europa zurückgekehrt, ging Moeser nach Paris und arbeitete dort bis gegen Ende des Jahres 1868 in dem Welthause Firmin Didot L Co., um dann nach seiner Heimkehr in das väterliche Geschäft als Teilhaber einzutreten; unter seiner Leitung hat das Geschäft, das der Vater aus kleinsten Anfängen gegründet hatte, einen mäch tigen Aufschwung genommen, vornehmlich durch den Verlag der Juristischen Wochenschrift und einer Reihe von juridischen, kunsthistorischen und reich illustrierten heraldischen Werken, nicht zum wenigsten aber auch von amtlichen Publikationen. Am 25. September 1899 vetschied Herr Eduard Aber, ebenfalls ein Mitbegründer unserer Korporation, in seinem neunundachtzigsten Lebensjahre, nachdem er kurz zuvor seinen Vetter und Mitarbeiter, Ferdinand Hirschwald, hatte in das Grab sinken sehen müssen. Geboren am 10. November 1810, trat Aber im Jahre 1833 in das von seinem Onkel, August Hirschwald, bereits im Jahre 1816 begründete Geschäft, das sich in bescheidenen Verhältnissen in der Burgstraße zu Berlin befand, zunächst als Gehilfe ein und erwarb es dann käuflich im Jahre 1840. Wie selten einem, ist es ihm vergönnt gewesen, bis in das Patriarchenalter hinein in ungebrochener Kraft, seltener Klarheit und Frische des Geistes, nahezu frei von allen Ge bresten des Greisentums, beinahe bis zum letzten Atemzuge ununterbrochen in seinem Berufe thätig zu sein, dem er 66 Jahre mit treuer Hingebung angehört hat; er konnte am 1. Januar 1883 sein fünfzigjähriges Buchhändler-Jubiläum feiern und im Jahre 1890 auf eine fünfzigjährige Selb ständigkeit zurückblicken. Seiner großen Umsicht, feinen Kenntnissen und seinem rastlosen Fleiße ist im Verein mit den vortrefflichen ge schäftlichen Eigenschaften seiner Gesellschafter der große dauernde Erfolg zu danken, der namentlich den Verlag des Hauses in die erste Reihe im deutschen Buchhandel gestellt hat. Lange Jahre hindurch war er das anerkannte Haupt des deutschen, speziell des Berliner medizinischen Buchhandels, gefördert durch seine genaue Kenntnis der medizinischen Zeit strömungen und seine engen freundschaftlichen Beziehungen
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