Ferd. Wimmlers Verlaasbuchhandluna in Lerlin. Z)ftt220s Ein neues Weihnachtsvuch für die deutsche Jugend. Berlin 8VV. 12, 14. September 1898. Das nachstehende Rundschreiben gelangte soeben zur Versendung: Sehr geehrter Herr Kollege! Anfang Oktober gelangt in unserm Verlage ein neues Jugendbuch zur Ausgabe, welches sowohl wegen seines überaus fesselnden und zeitgemäßen Inhalts wie in Rücksicht auf seine illustrative, künstlerisch vollendete Ausstattung auf lange Zeit hinaus das Lievttngsöuch der deutschen Jugend werden dürste. Dasselbe erscheint unter dem Titel: Wh Vogelfang. Abenteuer eines deutschen Schiffsjungen in Kiautschou. Von Paul Lindenberg. Mit 4 feinen Jaröendruckbildern nach Aquarellen von Willy Werner und ca. 140 Abbildungen im Text. Ca. 2V Logen groß Oktav. — Preis elegant gebunden 4 -WK Inhalt der zwölf Kapitel: 1. Weihnachtsabend auf dem Gelben Meer. — Der Untergang des .Claus Störtebeck". 2. Nach dem Schiffbruch. — Beim deutschen Leuchtturmwärter. 3. Chinesisches Leben. — In einem chinesischen Dorf. 4. Die Strandung des .Iltis*. — Wie deutsche Männer^zu sterben wissen. 5. Abschied vom Leuchtturm. — Überfall und Gefangenschaft. 6. Im Gesängnis von Wen-ting. — Die blinde Koi-Tschau. 7. Flucht aus dem Gefängnis. — Die chinesischen Kaisergräber. 8. An der großen Mauer. — In Peking. 9. Auf dem Weißen Fluß. — Der Bund der langen Messer. 10. Unter den Seeräubern. — Nach Kiautschou. 11. Vorwärts, nur vorwärts I — Fettung in letzter Stunde. In Deutsch-China. — Weihnachten in Kiautschou. Paul Lindenberg, der sich weit über Deutschlands Grenzen hinaus durch seine feinsinnigen, stets fesselnden und von seltener Beobachtungsgabe zeugenden Reiseschilderungen der größten Beliebtheit erfreut, hat vor kurzem eine Reise um die Erde beendet, von welcher er einen reichen Schatz von Kenntnissen über die verschiedensten Länder und Völker heimgebracht hat. Nament lich war es ihm — vermöge der wohlwollenden Förderung, deren er sich von seiten des deutschen Gesandten in China, Baron von Heyking, des Vicekönigs Li Hung Tschang u. a. zu erfreuen hatte — vergönnt, das chinesische Reich gründlich zu bereisen und so tiefe Einblicke in das Leben und Treiben der Chinesen, ihre Sitten und Gebräuche zu gewinnen, wie sie bisher unmöglich waren. Besonders auch Land und Leute in Deutsch-China sKiautschou) hat der Verfasser, dank der freundlichen Aufnahme von seiten der deutschen Behörden und Osfiziere, nach allen Richtungen hin gründlich kennen gelernt. Im Rahmen einer spannenden, von vaterländischer Gesinnung durchwehten Erzählung, deren Held Fritz Vogelfang, ein deutscher Schiffsjunge, ist und der auch die Strandung des Iltis miterlebt, giebt der Verfasser in obigem Buche farbenreiche Schilderungen von Land und Leuten in China und namentlich aus dem neuen deutschen Gebiet daselbst, der deutschen Jugend so die Kenntnis des größten Reiches der Erde vermittelnd, in welchem jetzt das deutsche Banner weht und deutscher Kraft und deutschem Streben noch eine große Zukunst winkt. Der reiche Bilderschmuck des Buches ist nicht minder wertvoll und belehrend wie der Text. Außer zahlreichen Städte-, Landschaftsansichtcn und Bildern aus dem Volksleben, meist nach Originalaufnahmen in Autotypie hergestellt, enthält das Buch 40 Federzeichnungen Willy Werners, in denen der Illustrator die Erlebnisse des Helden der Erzählung veranschaulicht, sowie mehrere Nachbildungen eigenhändiger Aquarelle der Frau Baronin von Heyking, der Gattin des deutschen Gesandten in Peking. Auch die Strandungsstelle und das Wrack des Iltis, deren Originalbilder das Reichs-Marineamt für das Werk zur Verfügung gestellt, dürften daS Interesse der Jugend in höchstem Maße erwecken.