Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-14
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18980914
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189809146
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18980914
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-14
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6690 Nichtamtlicher Teil. 213, 14. September 1898. Wohlsahrts-Einrichtungen. I. Unterstützungskassen sür Angestellte und Arbeiter. Eduard Hallberger hat anläßlich des sünfundzwanzigjährigen Jubiläums seines Geschäfts im Jahre 1873 den Grund zu einer allgemeinen Unterstützungskasse für alle seine Angestellten und Ar beiter durch eine Stiftung von 20000 ^ gelegt. Nach dem Tode Karl Hallbergers ergänzte dann dessen Universalerbe, Obertribunals rat Friedrich v. Hallberger, diese Stiftung mittels einer freiwilligen Schenkung von weiteren 20000 Die Zinsen daraus sollen an die Angehörigen des Geschäfts ohne Unterschied der Stellung, des Alters oder der Konfession verteilt werden, die in unverschuldete Not geraten waren. Schon Eduard und dann auch sein Bruder Karl Hallberger trugen sich aber zu Lebzeiten mit dem Gedanken einer großen Armenstiftung, und da sie wegen ihres jähen Todes nicht dazu kamen, diese sormell zu konstituieren, so führte der über lebende Bruder Friedrich v. Hallberger den Gedanken testamentarisch in großartiger Weise aus. Er vermachte der Stadt Sluttgart eine Summe von einer Million Mark mit der Bestimmung, daß diese unter dem Namen Hallbergerstiftung öffentlich zu verwalten sei und daß die Zinsen alljährlich zur Hälfte an die bestehenden Wohlthätigkeitsanstalten und -Vereine der Stadt und zur andern Hälfte an unverschuldet verarmte Familien aus dem Gewerbe- stande zu verteilen seien, wobei aber die Angehörigen der Buch- gewerbe im weitesten Sinne in erster Linie berücksichtigt werden sollen. Diese Stiftung ist vom Todestage des Stifters, 4. Sep tember 1892, an ins Leben getreten und seitdem zu einem erheb lichen Teil den Angehörigen der Deutschen Verlags-Anstalt zugut gekommen, während die Zinsen aus den erstgenannten, bet der Anstalt unter dem Namen Hallbergersche Hauskasse verwalteten 40000 ^ diesen ausschließlich zufließen. Die Verlags-Anstalt als Gesellschaft hat es aber dabei nicht bewenden lassen, sondern auch von sich aus einen allgemeinen Untcrstützungsfonds für alle Geschäftsangehörigen dotiert, der am 30. Juni 1897 rund 263S00 ^ betrug. Er ist ausschließlich aus Ertragsüberschüssen der Anstalt angesammelt worden, die Geschäfts angehörigen haben also keinerlei Beiträge dazu geleistet, und hat die Bestimmung, überall da ergänzend und helsend einzugreifen, wo die Reichsversicherungsgesetze zur Linderung von Not entweder keine Anwendung finden können oder nicht ausreichen. Ein Unter schied irgend einer Art wird dabei nicht gemacht, vielmehr nehmen an den Erträgnissen des Fonds alle Geschästsangehörigen, hoch und nieder, jung und alt, männlich und weiblich, Anteil. Neben diesem Zentral-Unterstützungsfonds bestehen bei den Papierfabriken Fabrlkkrankenkassen nach dem Gesetze und neben diesen noch kleinere Ergänzungskassen. Die letzteren wurden aus vor dem Jnslebentreten des Krankengesetzes angesammeltcn Bei trägen gebildet und haben gleichfalls den Zweck, da einzutreten, wo die gesetzlichen Kassen nicht helfen können, insbesondere auch den nicht versicherten Familiengliedern der Arbeiter gegenüber. Bei der Tagblattgesellschast bestand bis vor einigen Jahren keine Unterstützungskasse. Man hat sich dort damit geholfen, daß man den Unterstützungsbedürftigen von Fall zu Fall Grati fikationen, auch förmliche Pensionen, zu Lasten des laufenden Betriebs verwilligte. Neuerdings wurde aber auch beim Tagblatt mit der Dotation eines allgemeinen Unterstützungsfonds mit den selben Zwecken, wie der gleiche Fonds bei der Verlags-Anstalt sie hat, begonnen, und zwar ebenfalls ausschließlich aus Mitteln der Gesellschaft. Er hat bis jetzt eine Höhe von 24450^ erreicht. II. Arbeiterwohnungen. Wie schon oben erwähnt, haben die für die Arbeiter so un günstigen Wohnungsverhältnisse in den ersten siebziger Jahren Herrn Eduard Hallberger veranlaßt, zunächst in Stuttgart für seine Arbeiter billige Quartiere zu beschaffen. Dies geschah mittels Erbauung eines fünfstöckigen dreisachen Hauses an der Retraite- straße mit 15 dreizimmerigen Wohnungen, Einrichtung von 14 drei- und zweizimmerigen Wohnungen in dem zum Geschäftshause ge hörigen Königsbaüe und Ankaufs zweier Doppelhäuser an der Hauffstraße mit je 10 gleichen Wohnungen. Mit diesen 49 und in dem großen Geschäftshause weiter eingerichteten 6 Wohnungen war dem Bedürfnisse in Stuttgart genügt. In Salach trat ein solches dann ebenfalls hervor, und es wurde ihm durch Er bauung zweier größeren Arbeiterhäuser mit 12 Wohnungen ab geholfen. Dagegen waren weder in Süßen noch in Wildbad Arbeiter wohnungen erforderlich, weil an diesen Orten die ansässigen Arbeiter entweder ihre eigenen Häuser besaßen oder unschwer billige Mietswohnungen fanden. Diese Arbeiterhäuser hat die Deutsche Verlags-Anstalt mit dem Gesamtgeschäste käuflich erworben und ihrer Bestimmung erhalten. Sie sind heute noch zum weitaus größten Teile von ihren Arbeitern besetzt, obgleich keinerlei Ueberredung oder Zwang zur Miete statt findet. Für die Höherangestellten der Papierfabriken ist das Woh nungsbedürfnis durch je ein Beamtenwohnhaus gedeckt. Auch be findet sich bei jeder Fabrik so viel Grundareal, daß den Beamten größere Hausgärten, den danach verlangenden Arbeitern aber kleinere Stücke Landes zum Anbau des notwendigsten Küchen bedarfs zur Verfügung gestellt werden können Statistische Notizen. 1. Die Deutsche Verlags-Anstalt beschäftigt zur Zeit folgende Be- amte und Arbeiter: a) Im Buchhandlungsgeschäfte zu Stuttgart . . . 484 d) Beim Neuen Tagblatte 104 o) In der Papierfabrik zu Salach 189 ä) . » . . Süßen 34 s) „ . » „ Wildbad (inklusive Holz- schleisereien) 68 k) In der Hadernsortieranstalt zu Plochingen ... 35 x) . „ Auslieferungsstelle zu Leipzig 9 923 2. Im Betriebsjahre 1. Juli 1897/98 hat sie diesem Personal an Gehalten und Löhnen ausbezahlt 1107484 3. Die von ihr in demselben Jahre bezahlten öffentlichen Steuern und Abgaben an die Staats- und Kommunalkassen betrugen zusammen 58064 4. In derselben Zeit entrichtete sie für die Versicherung ihrer Angestellten und Arbeiter im ganzen 17 720 ^6 und gewährte denselben an außerordentlichen Unterstützungen und Remunerationen 38831 5. Der Geldumsatz der Anstalt und ihrer Zweiggeschäfte be- lies sich in derselben Periode totaliter auf 7 929000 Einnahmen und Ausgaben zusammengerechnet. 6. Zur Herstellung der Verlagswerke stehen der Anstalt zur Verfügung: in der eigenen Buchdruckerei: 47 einfache und doppelte Druckmaschinen, verschiedene Tiegeldruck- und Hand pressen, beim Tagblatt: 2 Doppelrotationsmaschinen, eine einfache Rotationsmaschine, 2 Schnellpressen und mehrere Tiegel druck- und Handpressen; in der Buchbinderei 56 verschiedene Maschinen und Appa rate und in der Stereotypie 12 desgleichen. 7. Die Papierfabriken arbeiten mit 4 Papiermaschinen und haben in dem genannten Zeiträume 3857185 Kilo Papier aller Art erzeugt. 8. Zum Betriebe aller dieser Maschinen und der vielfachen Hilfsapparate kann die Anstalt über folgende Betriebskräfte disponieren: Wasser- Dampf- s.) im Hauptgeschäfte zu Stuttgart . . . lrästc kräslk 150 d) in der Tagblattdruckerei daselbst . . . . 50 e) in der Papierfabrik Salach . 280 250 ä) „ „ „ Süßen . 120 70 s) „ „ „ Wildbad .... . 200 100 k) „ „ Hadernsortieranstalt Plochingen . — 10 600 630 Kleine Mitteilungen. Neue Bücher, Kataloge rc. sür Buchhändler. 0uri8ti8oiw dlovitätsu. lotsroatiouals Rsvus übsr 8.11s Li'sobsi- nuugsu äsr ksobts- uoä 8t88tsvi8ssuso1>8ltsll usdst ksksratsu über iotsrsssavts Rsobtställs rmä lüotsolisiciuv^su. IV. Oaür- g8vg. Hr. 9. (15. Lsptsmbsr 1898.) 8". 8. 129—144. Vsrlag von Ooünnn ^mdrosiu8 önrtü in Bsiprig. Lrsitlropk L üärtsl's (BsipLi^) Libliotbslrsn kür äsn Bau8- unä Loursitgsbrnuod. Mninnrüliäuäs. 4". 16 8. Haturas dlovitatss. Lidliogrnpüis nsusr Ikrselisinun^sn nllsr Bünäsr aut äsm Osdists äsr Unturgseobiolitg unä äsr sxaotsu 1Vi8ssn8o1i8ltso. 8sr8U8Aggs1)sn von R. Vrisälünäsr L 8obn in Berlin. XX. OnürgnnA 1898. dir. 16. (August) 8". 8. 421— 452. dir. 6182—6474. Hinrichs' Halbjahrskatalog. 200. Fortsetzung. Verzeichnis der im deutschen Buchhandel neu erschienenen und neu aufgelegten Bücher, Landkarten, Zeitschriften rc. 1898, erstes Halbjahr. Mit Stichwort-Register, wissenschaftlicher Uebersicht, Voran zeigen von Neuigkeiten, sowie Verlags- und Preisänderungen aus dem 1. Halbjahr 1898. 2 Teile. 8°. (872 u. 300 S.) Nebst Vorwort: Zum hundertjährigen Bestehen der Hin- richs'schen Halbjahrskataloge 1798—1898. 7 S. mit einem Porträt von I. L. Hinrichs und einer Faksimile-Beilage. Leipzig 1898, I. C. HinrichS'sche Buchhandlung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder