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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1898
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- Erscheinungsdatum
- 31.08.1898
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- Deutsch
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201, 31. August I8S8. Nichtamtlicher Teil. 6319 Verquickung der Bibliographie mit der Arbeit des Bericht erstatters. Nr. 17 (Beschluß Nr. 6) der Konferenz lautet: »Bei der Aufzeichnung der Abhandlungen und Bücher soll nicht nur der Titel derselben, sondern auch der Inhalt be rücksichtigt werden«. Das entspricht dem Wortlaut nach etwa dem zuletzt Gesagten. Das von der Ro^»l Soviel^ geplante Werk weicht aber wesentlich und zwar in einer absolut un ausführbaren und, wenigstens nach den im Report gegebenen Beispielen, unnützen Weise von demselben ab. Unausführbar ivird der Plan durch eine viel zu weit gehende Zersplitterung des Auszufahrenden. Sollen z. B. sämtliche neue Species von Tieren unter dem Namen der Gattung, sei es nur in der Buchausgabe des Kataloges,sei es auf einzelnen Karten oderZetteln, verzeichnet werden, oder sollten auch nur die neuen Gattungen ebenso angeführt werden, so verzwanzig- oder verhundertfacht dies die Arbeit nicht bloß, sondern schwellt den Katalog so an, daß er nicht zu bewältigen sein wird. Und schließlich haben diese Namcnaufzählungen für den Forscher ohne gleichzeitige Mitteilung der Diagnose nur einen zweifelhaften Wert. Sie gehören in die Jahresberichte. Die Anführung der neuen Gattungsnamen, wie ich sie in der Bibliographie des Zoolo gischen Anzeigers gebe, ist für den praktisch thätigen Zoologen deshalb von Wert, als sie die Aufstellung bereits ange wandter Namen zu verhüten dient. Nummer 13 (Beschluß Nr. 2) spricht sich nun dahin aus, daß bei der Vorbereitung eines solchen Katalogs »in erster Linie Rücksicht genommen werden soll auf die Bedürfnisse wissenschaftlicher Forscher«. Hat es aber wohl für den Forscher beson deren Wert, zu einem Aufsatze wie dem von E. Wiedemann und E. Ebert: »Leuchterscheinungen in elektrodelosen gas verdünnten Räumen unter dem Einfluß raschwechselnder elek trischer Felder«, außer dem Titel noch drei Verweisungen zu haben (mit besonderen Jndices, während der Aufsatz selbst ohne Jndexnummer bleibt)? Oder wird ein über Säugetiere arbeitender Zoolog oder ein nach Mitteilungen über den Ge brauch einzelner Teile suchender Physiolog für de Winton's Aussatz »cm tds sristiog torwo ok Kirstks« drei Verweis- zettcl brauchen? Auf p. 7 des Report (unter 7.) wird ausdrücklich gesagt, »es sei nicht beabsichtigt, einen Auszug der betreffenden Mitteilung, in welcher Form es auch sei, zu geben«. Abgesehen von der hier vorliegenden Inkonsequenz (denn die Anführung aller neuen Species und Genera in einein systematischen Aufsatz, die Anführung der Formen, auf welche sich synonymische Angaben beziehen sv. Zoology, 35 AI, ist doch thatsächlich ein Auszug), wird also der Nachdruck auf die Litteraturübersicht gelegt. Wozu also dieser enorme Ballast, der weder dem Forscher zu gute kommt, noch dem Bibliothekar und dem, den Katalog etwa benutzenden Pu blikum nützt? Daß Verweisungen gegeben werden müssen, ist selbstverständlich, aber nur insoweit, als es die Natur und Form der Veröffentlichung und als es der Wortlaut des Titels derselben erfordern. Eine der Hauptfragen ist aber außerdem noch: wer soll diese Inhaltsangaben mit dem nötigen Stichwort (welches englisch verlangt wird!) ausziehen? Werden arbeitende, thätige Physiker, Chemiker, Physiologen rc. Zeit und Lust haben, außer den, ihrer eigenen Arbeiten wegen von ihnen zu bewältigenden, auch die sie nicht speziell interessierenden Veröffentlichungen aus dem weiteren Bereich ihrer Spezial wissenschaften so genau durchzulesen, um über jeden darin berührten Haupt- und Nebengegenstand die nötigen Verweis zettel zu schreiben? Man wird also zu Hilfskräften zu greifen genötigt sein. Von diesen kann man aber kaum er warten, daß sie, auch wenn sie »litterarisch gebildet« sein mögen, mit allen Einzelheiten so vertraut sind, daß sie das wirklich Wichtige treffen. Und wenn sie auch so gebildet sind,! daß sie etwa die Kapitelüberschriften aus italienischen, deutschen,! französischen, englischen Arbeiten korrekt wiedergeben können, sind sie vertraut mit den in den verschiedenen Sprachen oft so verschiedenen, zu Stichworten zu verwendenden technischen Ausdrücken? Dieselbe Schwierigkeit würde sich wiederholen, wenn die (übrigens ganz überflüssige) Uebersetzung der ita lienischen, deutschen rc Stichwörter von dem Central-Komitee in London ausgeführt werden sollte. Nach Beschluß 2 sollen, wie gesagt, in erster Linie die Bedürfnisse wissenschaftlicher Forscher berücksichtigt werden. Diese decken sich aber nicht ganz mit den Bedürfnissen der Bibliotheken. Wird diesen durch den Katalog in der geplanten Form und dem geplanten Umfang genügt? Schwerlich! Und doch sollte ein, mit einem so bedeutenden Aufwand an Arbeit und Geld verbundenes Werk, wie es der »OstsioL;ae« sein wird, den Bibliotheken, die doch zum Teil Vermittlerinnen zwischen der Wissenschaft und dem Publikum sind, noch andere Vorteile bieten, als den, ein umfangreiches Nachschlagewerk zu liefern Das wird aber nicht der Fall sein. Die best-ein- gerichteten Realkataloge werden nicht imstande sein, die wohl in fachwissenschaftliche Litteraturübersichten, aber nicht in allgemeine Berichte gehörigen Verweisungen aufzunehmen. Die Bibliotheks-Beamten werden von der Masse der Einzeln verweisungen auf Quellen, von denen sie einen großen Teil nicht besitzen, erdrückt werden Die Uebersicht über das, was auf der betreffenden Bibliothek vorhanden ist und was noch fehlt, wird durch Auslese der Zettel erst erlangt werden müssen, was eine enorme, mit der Zahl der Verweisungen stets zunehmende Arbeit erheischt. Ueber den Inhalt dessen, was in einer Bibliothek nicht vorhanden ist, kann und darf doch ein Bibliothekskatalog keine Auskunft geben, wenn er nicht die Entscheidungen über die notwendigen neuen An- chaffungen unendlich erschweren soll. Die Bibliothek ist kein Litteratur-Repertorium. Selbstverständlich soll sie über das, was sie besitzt, ausgiebige Auskunft geben können; sie wird daher bibliographische Verweisungen reichlich in ihre Kataloge aufnehmen, aber eben nur solche. Der Gedanke an die Aufgaben und die Bedürfnisse der Bibliotheken und an die Möglichkeit einer allgemeinen An nahme und Einführung ihres Planes hätte aber die Lo/sl 8ooist^ vor einem anderen Hauptfehler bewahren sollen, vor der Beschränkung ihres Planes auf die Naturwissenschaften im weiteren Sinne. Bei einem so riesenhaften Unternehmen, wie es die Schaffung eines nicht bloß alphabetisch nach den Namen der Verfasser, sondern auch nach den Gegenständen geordneten Kataloges ist, ist es wohl zweckmäßig, mit der Ausführung ich zunächst auf die Inangriffnahme eines Teiles der wissen- chaftlichen Litteratur zu beschränken. Der ganze Plan, das allgemeine Schema hätte aber unter allen Umständen auf das ganze Wissensgebiet ausgedehnt werden müssen, einer- eits, um die gleichförmige Einordnung der Teile über die Litteratur anderer Wissenschaften zu erleichtern, ja, zu er möglichen, anderseits, um sich selbst von der Notwendigkeit der Einheitlichkeit zu überzeugen. Einheitlichkeit hält aber die Ro^sl Sooiöt^ selbst innerhalb der von ihr gezogenen Grenzen absichtlich fern. »Es ist kein Versuch gemacht worden, ähn liche Zahlen in ähnlichem Sinne in zwei oder mehr Wissen- chaften zu brauchen (man muß also für jede Wissenschaft das Schema und die Bedeutung der Zeichen besonders lernen); den einzigen Fall, in welchem eine Uebereinstimmung zu inden ist, bietet der einleitende Abschnitt, welcher in den meisten Fällen (also auch nicht in allen) die allgemeine Bibliographie der Wissenschaft enthält«. Wie wird das aber verwirklicht? Man nehme das erste Klassifikationsschema: »ä.. Unr« LlLtbsmatioe«. Die erste Abteilung enthält die Ueber- schrift »Uiblioxrspb^« (ohne Nummer oder sonstige Rubrik bezeichnung); darunter folgen nun: 841«
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