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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1898
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- Deutsch
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HS 188, 16. August 1898 Nichtamtlicher Teil. 5995 erkennung hervorragender Leistungen in Beziehung auf die Landwirtschaft und zwar I) wissenschaftlicher Leistungen, 2) sonstiger erfolgreicher Bestrebungen überhaupt und auch Anregung und För derung von wissenschaftlichen Arbeiten, Publikationen oder sonstiger Unternehmungen, die mit der Landwirtschaft in Beziehung stehen. Die öffentlichen Anerkennungen erfolgen mit oder auch ohne Preis bewerbung über wissenschaftliche Fragen, und die Auszeichnungen bestehen in Medaillen von Gold, Silber oder Bronze, sowie in Ehrengeschenken in Gold, nicht unter 500 Die Zahl der gleich zeitigen Inhaber der goldenen Medaille ist aus acht beschränkt. Nur Deutsche und Deutsch-Oesterreicher sind befähigt, solche zu erhalten. Bei einer Preiskonkurrenz sind die wissenschaftlichen Arbeiten in deutscher Sprache abzufassen, die Preise aber sind, abgesehen von der goldenen Medaille, an eine Nationalität nicht gebunden. An der Spitze des Kuratoriums steht der Präsident der Akademie der Wissenschaften in München; zum Kuratorium gehört u. a. jeweilig auf Lebensdauer auch ein Nachkomme Justus v. Liebigs, gegen wärtig Hofrat vr. Freiherr von Liebig in München, Badearzt in Reichenhall. Ein deutscher Papierfabrikant. Zur Erinnerung an G. Schaeuffelen-Heilbronn,geb. 21. Juli 1798. — Es erscheint gewiß nicht ungerechtfertigt, wenn auch in einem Blatte, das die Interessen des Buchhandels und der ihm verwandten Geschäfts zweige vertritt, von einem Geschästsjubiläum die Rede ist, wie es heutzutage nicht mehr zu den Alltäglichkeiten gehört. Das verehrte Publikum hat zwar, und wir verübeln ihm das in keinerlei Weise, vor den Berichten über Jubiläen aller Art und aller Zeitdauern einen gewissen Respekt. In unserer hastenden und schnelllebenden Zeit, in der Firmen tagtäglich entstehen und vergehen, und in der das Tam-Tam der Reklame bei jeder nur irgendwie passenden Gelegenheit angeschlagen wird, wird man bald mißtrauisch gegen derartige Feierlichkeiten, weil man einmal weiß, -wie's gemacht wird-, und weil man des öfteren dahinter, und wiederum nicht ohne Grund, geschäftliche Kniffe und Machenschaften sieht, deren Ziele nicht immer die reellsten sind. Indessen, Ausnahmen sind ja auch heute noch gottlob die Regel, und so dürfen wir auch gewiß den Lesern des Börsenblattes von der 7bjährigen Jubiläumsfeier der G. Schaeufselenschen Papierfabrik in Heilbronn a. N. berichten, ohne irgendwie in den Verdacht zu kommen, damit so etwas wie Reklame treiben zu wollen. Dagegen spricht ja unseres Erachtens an und für sich schon der Name der Fabrik, die, namentlich auch in Verlegerkreisen aufs rühmlichste und vorteilhafteste bekannt, auf eine Thätigkeit zurückblicken kann, wie sie ersprießlicher und ehrenvoller für die Firma, sowie die Stadt, deren Mauern sie umschließen, kaum ge dacht werden kann. Wir Menschen von heute freilich, die wir uns aus dem Gipfel aller geistigen und industriellen Errungenschaften wähnen, können es kaum mehr verstehen, daß ein Geschäft von der Ausdehnung und der Produktionssähigkeit der G. Schaeufselenschen Papierfabrik aus ursprünglich kleinen und unbedeutenden Anfängen entstanden sein soll. Der Gründer der Firma, G. Schaeuffelen, geb. am 21. Juli 1798 in tzeilbronn, lernte schon in früher Jugend bei seinem Stiefvater I CH. Röder, der eine Papiermühle in Enzberg besaß, diesen In dustriezweig kennen und mußte schon in seinem fünfzehnten Jahre den vollständigen Betrieb des Geschäftes leiten. Als nach dem Tode seines Stiefvaters die Papiermühle verkauft wurde, widmete sich Schaeuffelen erst mehrere Jahre lang seiner technischen und kauf männischen Ausbildung und trat dann als Buchhalter und Ge schäftsführer in die Heilbronner Papierfabrik von I. V. Ebbekke ein, die er nach dem Tode seines Chefs käuflich an sich brachte. Damit stand Schaeuffelen vorerst an dem Ziele seiner Wünsche Sein Bestreben ging aber vor allen Dingen darauf aus, das Beste zu leisten, was in seiner Branche in jener Zeit geleistet werden konnte; und schon im Jahre 1824 gelang es ihm, nach vieler Mühe, das Modell der erste» Papiermaschine fertig zu stellen, auf der Papier von mehreren hundert Fuß Länge und einem Fuß Breite hergestellt werden konnte. Von der Herstellung einer solchen Mühle mußte Schaeuffelen indessen wegen mangelnder Betriebsmittel vorerst ab- sehen und sich darauf beschränken, seine Büttenmühle in vielfacher und durchgreifender Weise zu vervollständigen. Mitten in der damit verbundenen angestrengten Thätigkeit traf ihn ein schweres Unglück: in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober des Jahres 1827 brannte infolge der Unvorsichtigkeit eines Arbeiters sein ganzes Anwesen nieder, und ihm erwuchs damit einDchaden vonsminde- stens 36000 Gulden. Da war es nun freilich gut, daß ihm sofort und ohne alles Bedenken von befreundeter Seite die Mittel an- geboten wurden, um den Wiederaufbau seiner Fabrik zu ermög lichen und schon im Jahre 1829 den Betrieb wieder beginnen zu können. Unermüdlich in dem Bestreben, seine Produkte und die hierzu notwendigen Maschinen zu vervollkommnen, wies er namentlich auch die höhere Temperatur der sogenannten artesischen Brunnen gegenüber dem Flußwasser nach, durch d'e der Eisbeschlag und das Einfrieren der Mühlräder verhindert werden konnte, und be schäftigte sich daneben eifrig mit den Plänen zur Herstellung einer neuen großen Papiermaschine für endloses Papier. Am Ziele seiner darauf gerichteten Bestrebungen sah sich Schaeuffelen. als es ihm im Jabre 1830 gelang, die erste große deutsche Papier maschine fertig zu stellen. Noch ein volle« Jahr freilich verging, bis diese die von ihm gewünschte Vollendung erreicht hatte; da sie aber überall Aufsehen erregte und Beisall fand, so entschloß sich Schaeuffelen, solche Maschinen, deren Preis sich damals auf 10000 Gulden belief, auch für die Reflektenten zu bauen. Gegenüber den englischen Maschinen, die auf 25—30 000 Gulden zu stehen kamen war das natürlich ein sehr niedriger Preis und so gelang es Schaeuffelen auch innerhalb kurzer Zeit Absatz für 21 Maschinen aus seiner Werkstätte zu sinken. Auch war Schaeuffelen der erste, der im Jahre 1831 Metalltücher aus Draht herstellte, und er ersann außerdem die Herstellung von Wasserzeichen an beliebigen Stellen im endlosen Papier; sodann brachte er als einer der ersten die Chlorbleiche des Halbstoffes in rationeller Weise zur Anwendung und war durch all diese Verbesserungen in den Stand gesetzt, vor zügliche Papierstoffe, namentlich feine Post- und Schreibpapiere, zu liefern. Daneben vergrößerten sich seine Fabrikanlagen von Jahr zu Jahr, und außerdem fand Schaeuffelen. in dessen gast lichem Hause, Männer wie Robert von Mayer, David Friedrich Strauß und Justinus Kerner gerne verkehrten, noch Zeit, sich den öffent lichen Angelegenheiten seiner Vaterstadt nach Kräften zu widmen. Leider kamen Zeiten, in denen zunehmende Kränklichkeit das Schaffen des Unermüdlichen hemmten. Ein Herzleiden gefördert dadurch, daß er, aus den heißen Mascksinensälen herausstürzend mehr als einmal ein Menschenleben den Wellen des Neckars entriß, brachte ihm viele Beschwerden, und am 17. April 1848 schloß ihm viel zu früh für seine Familie und seine Schöpfung der Tod die Augen. Seitdem sind mehr als 50 Jahre dahingegangen. Schaeuffelens testamentarische Bestimmung, daß sein Fabrikanwesen ein ge schlossenes Ganzes bleiben solle, wurde von seinen Erben und Nachkommen pietätvoll aufrecht erhalten. Auch heute noch sind alle Besitzer des Gesamtanwesens Angehörige der Schaeuffelen'schen Familie, und die heutigen Leiter der Fabrik, die Herren Richard und Carl Schaeuffelen, sind redlich bemüht, das Ansehen der Firma auch fernerhin nach Kräften zu fördern und zu festigen. Daß ihnen das in vollem Maße gelingen wird, ist mit Zuversicht zu hoffen. Th. Ebner. Am Sarge des Fürsten Bismarck.— Dem Geschäftsführer des Kunstverlags C. T. Wiskott in Breslau, Herrn Hans Franke, der am 11. d. M. in Friedrichsruh dem dort weilenden Professor vr. Horst Kohl einen Besuch abstattete, wurde durch dessen Ver mittelung gestattet, eine aus einem selbstgewundenen Strauße von Feld- und Wiesenblumen bestehende Blumenspende am Sarge des Fürsten Bismarck niederzulegen. Schluß der Allgemeinen Musikausstellung in Berlin. — Die Allgemeine Musik-Ausstellung im Meßpalaste zu Berlin hat, wie die Nationalztg. schreibt, vergangenen Freitag ohne Sang und Klang ihr rühmloses Dasein beschlossen. Obwohl ziemlich geräuschvoll inszeniert, war es ihr nicht beschicken, das Interesse weiterer Kreise zu erringen. Volkstümlichkeit, die das Gelingen der ganzen Veranstaltung nach innen und außen hin bestätigt hätte, hat sie nicht erlangt, trotzdem sie den Namen Richard Wagner auf dem Schilde führte. Worin dieser Mißerfolg seine Ursachen hatte, soll jetzt nicht weiter untersucht werden, nur das eine darf jetzt wohl unverhohlen Ausdruck finden, daß nämlich von dem Geiste Richard Wagners in dem ganzen Arrangement im Grunde herzlich wenig zu spüren war. Verband deutscher Architekten- und Jngenieurver- eine. — Der Verband deutscher Architekten- und Jngenieur- vereine wird in den Tagen vom 3. bis 7. September d. I. in Freiburg i/B. tagen. Die deutsche Schriststellergenossenschaft. — Die -Deutsche Schriftstellergenossenschaft- hat am 9. d. M. in einer außerordentlichen Generalversammlung ihre Auslösung durch Liquidation beschlossen. Personalnachrichten. Gestorben: am 11. August in Düsseldorf der Verlagsbuchhändler Herr Alfred Silbermann. Der unerwartet Verstorbene ist nur 48 Jahre alt geworden. Er eröffnete im Jahre 1879 in Essen eine Buchhandlung unter der Firma seines Namens. 1889 übergab er die Sortimentsabteilung seines Geschäfts an die Herren Günther L Schwan. Mit dem Ver lage übersiedelte er damals nach Düsseldorf. 798»
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