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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1898
- Strukturtyp
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- Band
- 1898-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1898
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- Deutsch
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bSS4 188. 16. August 1898 Nichtamtlicher Test. ruiig eines billigen Preises hinzu, so wird in der Regel statt der widerstandsfähigeren Baumwoll-, Flachs- und Hansfasern die Faser von Esparto und Holzstoff verwendet, und das Resultat ist eine schnelle Vergänglichkeit des erzeugten Papiers. Allerdings wird in manchen Papierfabriken dahin gestrebt, durch stusenweises Bleichen die Gefahr frühzeitigen Zerfalls auch der billigen Papiere zu verringern, doch dürfte dies nur als Aus nahme anzusehen sein, und in den iveitaus meisten Fällen wird man wenig Wert darauf legen, ob die erzielte Farbe auch von Dauer ist. Es erscheint daher ratsam, die Leimung weißer Papiere aus das Mindestmaß zu beschränken, während es sich sür billigere Papiere empfiehlt, auf eine rein weiße Farbe zu verzichten. »Beschweren. Das Beschweren des Papiers mit mi neralischen Substanzen, z. B. Porzellanerde, bezweckt eine Verdichtung und größere Festigkeit des Gewebes. Zugegeben, daß diese Zusätze bis zu einem gewissen Grade die Nachteile der erforderlichen stärkeren Leimung und der Lockerung der eigentlichen Fasern überwiegen, so kann doch nicht bestritten werden, daß ein Ueberschreiten der zulässigen Grenze die Halt barkeit und Widerstandsfähigkeit des Papiers nachteilig beeinflußt. Dazu kommt, daß zur Erzielung der nötigen Kohäsion ein immer stärkerer Zusatz von Leimung erforderlich ist, woraus sich dann von selbst die oben geschilderten Nach teile ergeben. Wir sind deshalb nach reiflicher Erwägung zu der Ueberzeugung gekommen, daß 10 Prozent die höchste Grenze bilden, bis zu der mineralische Zusätze in Papier zu Werken bleibenden Wertes verwendet werden dürfen. »Faserung. Diese ist ausschließlich eine Sache der Fabrikanten und kann hier nicht näher erörtert werden. Es genüge, darauf hinzuweisen, daß der Buchdrucker ein dichtes Papier für seine Zwecke benötigt; das wird durch ein regel rechtes Mahlen der Rohfasein bedingt; da aber gerade diese Operation langsam und kostspielig ist und in gewissen Maße durch erhöhten Zusatz von Leimung und Beschwerungsmitteln ersetzt zu werden pflegt, so liegt naturgemäß das Interesse deS Papiermachers mehr nach der letzteren Richtung hm. Der Käufer muß sich daher diese Thatsache vergegenwärtigen, und wenn er Papier sür Werke gebraucht, die einen dauernden Wert besitzen, so muß er sich überzeugen, daß die Dichtigkeit durch das eigentliche Mahlen und nicht durch die erwähnten Surrogat-Zusätze erzielt wurde. Ehe man sich nicht über Normalmatze von Dichtigkeit verständigt hat, wird es schwierig sein, gerade über die Frage der Faserung genaue Festsetzungen und Ratschläge zu geben. »Die Klassifizierung der Papiere nach ihrer Zusammen setzung oder, um wissenschaftlich zu sprechen, nach der Halt barkeit der zu ihrer Herstellung verwendeten Fasern ist eine mehr chemische Sache, deren Grundsätze bereits im Jahre 189/ von der »Loeret^ ot ^.rtö« veröffentlicht worden sind. Der Unterzeichnete Ausschuß findet, daß die dort gegebene Einteilung sich bei den Untersuchungen sehr gut bewährt hat, und er kann diese deshalb nur wiederholen: Baumwolle, Flachs und Hans. 11. Holz-Zellulose, a) Sulfitoerfahren, b) Soda- und Sul fatverfahren. 6. Esparto- und Stroh-Zellulose. 1). Gewöhnlicher Holzschliff. »Will man also Papier sür Werke bleibenden Wertes auswählen, so muß man sich an diese Reihenfolge halten und gleichzeitig acht geben, daß die oben als für alle Druck papiere maßgebenden Bedingungen erfüllt sind. »In dem Bestreben, das Resultat unserer Untersuchungen in eine praktische wissenschaftliche Form zu bringen und wo möglich Formeln sestzusetzen, die für die laufenden Bedürfnisse des Marktes einen sicheren Anhalt zu geben vermöchten, haben wir vorgeschlagen, daß sür die Beurteilung von Druckpapier, das für Werke von dauerndem Werte bestimmt ist, die fol- den Normalbestimmungen angenommen werden möchten: Fasern mindestens 7l)o/g der Klasse ^ — Leimung nicht über 2»/g Harz und mit dem gewöhnlichen Alaunzusatz für die Glättung — Beschwerung nicht über 10°/g Mineralstoffe (Aschengehalt). »Für gute Schreibpapiere ist es erforderlich, daß nur Rohstoffe der Klasse ^ verwendet werden und daß die Leimung nur mit Gelatine und nicht mit Dextrin erfolgt. Alle nach geahmten sogenannten Schreibpapiere, die weiter nichts sind als verdeckte Druckpapiere, sind sorgfältig zu vermeiden. »Der Ausschuß: Sir John Evans, Vorsitzender; Sir Owen Tudor Burne; Sir William Anderson; Michael Carteighe; George Clulow; C. F. Groß; Richard Garnett; Hugo Müller; William I. Russell; Henry R. Tedder; William L. Thomas; Professor I. M. Thompson; 1>r. Quirin Wirtz; Sir Henry Trueman Wood, Schriftführer.« Kleine Mitteilungen. Telephonische Auskünfte von Amtsstellen. — Um den Wünschen der Geschäftswelt entgegenzukommen, hat die königlich sächsische Staatseisenvahn-Verwaltung die in Frage kommenden Dienststellen angewiesen, künftig die Erteilung von Auskünften über Tarifsätze einfacherer Natur mittels des Telephons dann nicht grundsätzlich abzulehnen, wenn die Beantwortung der Anfrage ohne erheblichen Zeitaufwand möglich ist. Eine Gewähr für die Richtig keit der Auskunft soll jedoch ausdrücklich abgetehut werden. Wird dagegen auf telephonischem Wege Auskunft über komplizierte Taris- fragen (z. B. Ktassifikationsfragen, Auslegung von Tarisbesttm- mungen) verlangt, oder handelt es sich um owelte Frachtsätze, die erst bei einer Verbandsstation erfragt werden müssen, so bleibt es den Abfertigungsstellen unbenommen, den Anfragenden auf den schriftlichen Weg zu verweisen. Ein Wörterbuch der altägyptischen Sprache. — Der deutsche Kaiser hat für ein bedeutsames wissenschaftliches Unter nehmen die Mittel bewilligt, nämlich sür die Herausgabe eines -Wörterbuches der altägyplischen Sprache", zu der sich die vier deutschen Akademieen, die Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Göt- lingen, die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig und die Königliche Akademie der Wissenschaften zu München ver einigt haben. DaS Werk soll den gesamten altägyptischen Wort schatz umfassen, soweit er in hterogtyphischer und in hieratischer Schrift erhalten ist, während das Demotische und das Koptische nur zur Erläuterung herangezogen werden. Man hofft innerhalb des Zeitraums von 11 Jahren, aus den die bewilligten Mittel verteilt sind, das nach dem Muster des llbssaurue linguas iakinae angelegte Werk so weit zu fördern, daß mit dem Drucke begonnen werden kann. Mit der Ausführung ist eine aus den Professoren Erman, Pietschmann, Steindorff (auch der jüngst verstorbene Pro fessor Ebers war Mitglied der Kommission) zusammengesetzte Kom mission betraut worden. Richard Wagners Tannhäuser-Partitur. — Unter den hinterlassenen Papieren des vor kurzem in New Aork verstorbenen Kapellmeisters Anton Seidl ist der Korrekturavzug der Partitur von -Tannhäuser-, wie diese sür die Pariser Große Oper vor bereitet war, gesunden worden. Der Band fll von großem Werte, denn fast jede Seite enthält Bleistiftnotizen, Bemerkungen und Verbesserungen von Richard Wagners eigener Hand. Die -Be grüßung- Elisabeths in der Sängerhalle zeigt einen langen Strich. Das Bacchanal im ersten Akt, das für Paris geschrieben war, liegt hier gedruckt vor, aber es ist nur ein Korrekturbogen, der zahlreiche Aenderungen von Wagners Hand enthält. Der «Sänger krieg- enthält eine lange Einschaltung sür Biterolf. Liebig-Stiftung. — Die Liebig-Stistung bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften feierte am 9. d. Mts. den Tag ihres sünsundzwanzigjährigen Bestehens. Sie wurde begründet mit einem von praktischen Landwirten und Freunden der Landwirtschaft sür Justus von Liebig gesammelten Ehrengeschenk im Betrage von 15 200 Gulden. Liebig selbst hat noch kurz vor seinem Tode die Bestimmungen über dieses Geschenk für eine Liebig-Stistung und über ihren Zweck getroffen. Die Stiftung wurde am 9. August 1873 landesherrlich bestätigt, hat juristische Persönlichkeit und steht unter dem Schutze der bayerischen Staatsverfassung. 1892 wurde das Statut revidiert. Die Stiftung bezweckt öffentliche An-
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