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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1898
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- Deutsch
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treffliche maurerische Werke, solche der schönwiffenschaftlichen Litteratur, der Landwirtschaft, verschiedener Unterrichtsgegen stände. Monographieen und eine grohe Reihe Altenburgica, alles in allem gegen 150 Werke. Im Jahre 1872 begründete Bonde eine eigene Buch druckerei. Zunächst erfolgte dies nur zur Herstellung seiner Zeitung; bald darauf entwickelte sich das neue Unternehmen jedoch auch zur Accidenz- und Werkdruckerei Mit der Leistungs fähigkeit hob sich der Kundenkreis. Die erste Arbeit von außer halb Altenburgs kam von der Gaertner'schen Verlagsbuchhand lung in Berlin, die die -Mittheilungen aus der historischen Litteratur« in Auftrag gab und sie noch heute, nun bereits seit 26 Jahren, in der Bonde'schen Druckerei Herstellen läßt. Dem Gaertnerschen Verlage folgten weitere Auftraggeber aus Berlin, Leipzig, Jena, Göttingen, Breslau, Dresden, Köln. Frankfurt a M., Gießen u. a O, ferner von außer halb Deutschlands aus Wien, Santa Cruz in Brasilien, St. Louis in Nordamerika (hier für die Firma Volkening L Co. ein großes Werk von über 100 Bogen: Stock, Homiletisches Lexikon). Eine der bedeutendsten Arbeiten, die in der Druckerei hergestellt werden, ist die »Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen«, die nun schon seit 2l Jahren bei Bonde gedruckt wird, ferner das »Taschenbuch der Hütte« und sonstige Werke der Firma Ernst L Sohn in Berlin. Weiter werden gedruckt die Lagerkataloge von K. F. Koehler in Leipzig, die antiquarischen Kataloge von Kirchhofs L Wigand in Leipzig; A. Cohn, Berlin; R Bertling, Dresden; A. Lorentz, Leipzig; Gilhofer L Ranschburg, Wien; Meyer's Bhdlg, Leipzig: Max Weg, Leipzig rc. rc., technische und Reisewerke von H. Costcnoble in Jena, die Geschichtslehrbücher für A G Ploetz in Berlin, Leimbachs »Deutsche Dichter der Neuzeit und Gegenwart« für die Kesfelring'sche Hofbuchhandlung in Frankfurt a. M., Lattmanns lateinische und griechische Grammatiken für Vandenhoeck L Ruprecht in Göttingen. Ferner Werke und anderes für die Firmen: Craz L Gerlach, Freibcrg; Felix L. Dames, Berlin; Carl Duncker, Berlin; Otto Enslin, Berlin; Fontane L Co, Berlin; Günther L Schwan, Essen; Müller-Fröbelhaus, Dresden; Ricker'sche Buchhandlung, Gießen; Schulze L Co., Leipzig; Schuster L Löffler, Berlin; I. A. Stargardt, Berlin; Ernst Toeche, Berlin; Fr. Weinberger, Kissingen; E. Zehl, Leipzig rc. rc. In fachmännischen Kreisen wurden die Druckleistungen der Firma oft rühmend anerkannt, und auf der Altenburger Landesausstellung im Jahre 1886 wurde ihr für ihre Ge- samtausstellung der erste Preis (Staatsmedaille) verliehen. Das Personal der Druckerei zählt zur Zeit 70 Köpfe, das Gesamtpersonal der Firma aber 90 Personen. Im Jahre 1880 begründete Bonde die Sonntagsbeilage der »Altenburger Zeitung«, für die er den Titel »Am häuslichen Herd« wählte, denselben, den einst Gutzkow einer von ihm herausgegebenen Zeitschrift beigelegt hatte. Weitere Bereicherungen seiner Zeitung schuf Bonde 1893 in der Be gründung der -Blätter für Land- und Gartenwirthschaft, Industrie, Handel und Verkehr«, sowie 1895 in der Beilage »Für Stadt und Land«, bei welcher letzteren er auf den ältesten Titel der Zeitung zurückgriff. Am 5. März 1881 konnte er das fünfundzwanzigjährige Jubiliüum seiner Buchhandlung begehen, aus welchem Anlaß ihm von einer Abordnung aus allen Abteilungen seines Ge schäftes eine Adresse, sowie ein silberner Tafelaufsatz als Ehrengaben dargebracht wurden. Diesem Jubiläum folgte am 3. Januar 1884 die fünfundzwanzigste Wiederkehr des Tages, an dem die »Altenburger Zeitung« zum erstenmal unter der Firma Bonde erschienen war; ihr reihte sich am 1. Januar 1897 das fünfzigjährige Jubiläum des Bestehens dieser Zeitung und am 3. April desselben Jahres das sünfundzwanzigjührige Jubiläum der Bondeschen Buchdruckerei an. Die beiden letzteren wurden gemeinsam begangen; dem Jubilar wurde seitens des Personals eine künstlerisch ausgestattete Adresse, sowie ein großes Gedenkblatt überreicht, das sein Bild, umgeben von den Porträts aller bei ihm Angestellten, enthielt; weitere Jubiläumsgaben bestanden in photographischen Aufnahmen der Maschinen- und Setzersäle, in einer mit dem Porträt des Jubilars gezierten Festschrift, die eine Beschreibung der Ent wickelung der Firma Bonde enthält, und in einer humori stischen Festzeitung. Der Jubilar selbst zeichnete den Faktor seiner Buchdruckerei, Herrn W Saupe, der ihr seit ihrem Be stehen angehört, sowie deren ehemaligen ersten Lehrling durch Ehrengaben aus, verehrte allen in seinem Geschäfte Ange stellten eine namhafte Jubiläumsgabe und vereinigte am Abend das gesamte Personal mit Angehörigen, sowie eine Anzahl von Ehrengästen — Autoren des Verlags, Mit arbeiter der Zeitung, auswärtige Kollegen rc. — zu einer größeren Festfeier, über die seiner Zeit hier ausführlich be richtet worden ist *) Bereits am 16. September 1890 war Bonde eine neue Auszeichnung zu teil geworden, indem er vom Herzog von Sachsen-Altenburg zum Kommissionsrat ernannt worden war; 1891 aber verlieh ihm der Herzog eine Erinnerungsmedaille anläßlich der mit bedeutendem Erfolge geleiteten Sammlungen zum Besten der Saale-Ueberschwemmten, eine Auszeichnung, die außer Bonde nur noch wenige Persönlichkeiten erhielten, die gleich ihm bei den Ueberschwemmungen erfolgreiche Hilfe geleistet hatten. Schon zu oft wiederholten Malen hatten die von Bonde angeregten Sammlungen für humanitäre Zwecke große Er folge aufzuweisen gehabt, und auch durch den von ihm 1878 ins Leben gerufenen »Weihnachtsbaum« der Altenburger Zeitung konnte er alljährlich an Arme und Bedrückte der Stadt Altenburg erhebliche Summen auszahlen und hat er viel Schmerzens- in Freudenthränen verwandelt. Was Bonde auch sonst als edler, wohlthätiger Mensch seinen Mitmenschen war, steht in den Herzen von vielen Hunderten seiner Heimat genossen geschrieben, denn weit bekannt war seine herzliche Teilnahme für fremdes Leid. Auch als Chef war er bei seinem Personal außerordentlich beliebt; nie trat er heftig tadelnd auf, im Gegenteil stets ermahnend, freundlich be lehrend und ermunternd, und wenn er gar jemand in Be drängnis sah, dann half er, wo er nur helfen konnte. Hatte er sich doch einst selbst den Wahlspruch für das Leben ge stellt: »Edel sei der Mensch, hilfreich und gut«, und den hat er gehalten bis an sein Ende In seiner Buchhandlung und Buchdruckerei, in denen ihm in den letzten Jahren seine Söhne getreu zur Seite standen, war Bonde thätig vom frühen Morgen bis zum Abend, und er selbst hat es einmal in den »Erinnerungen eines Lehr lings aus der Karl Franz Koehler'schen Schule«**) ausge sprochen, ein wie begeisterter Anhänger des Berufes er ge worden war, den er als Jüngling einst notgedrungen er griffen hatte. In prächtiger, humorvoller Weise schildert Bonde in diesen »Erinnerungen« sein erstes Wirken im deutschen Buchhandel, die damaligen Verhältnisse in Leipzig, zugleich treffliche Charakteristiken von Personen gebend, die in der Buchhändlerwelt bekannt waren, oder aber von Originalen jener Zeit. Der dichterisch veranlagten Feder Bandes ist ferner eine ganze Reihe von Gedichten entsprossen, auch so manches Feuilleton über Reisefahrten, und sehr beliebt waren infolge ihres jovialen Humors die von Bonde in seiner »Altenburger Zeitung« jahrelang erschienenen »Umschauen« und »Humoristischen Wochenplaudereien«. Auch die Gabe der Rede *) Vgl. Börsenblatt Nr. 81 vom 8. April 1897. **) In der Geschichte des Buchhandlungshauses K. F. Koehler in Leipzig zu dessen hundertjährigem Bestehen. (Von Rudolf Winkler.) 1889.
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