Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18980730
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189807304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18980730
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-30
- Monat1898-07
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
174. 30. Juli 18S8. Nichtamtlicher Teil. 5573 die in seiner Zeitung, dem -Haynauer Anzeiger«, abgedruckte Be kanntmachung: -Der -Haynauer Anzeiger» ist das gelesenste Blatt in Haynau und Umgegend, dies ist durch Zahlen bewiesen», unrichtige Angaben gemacht habe, die bezweckten, den Anschein eines besonder« günstigen Angebots heroorzurufen. Durch Urteil der zweiten Civtlkammer des König!. Landgerichts zu Liegnih wurde dem Beklagten im Wege der einstweiligen Versügung bei Vermeidung einer Geldstrafe von 10 ^ für jeden UebertretungSfall die Veröffent lichung der streitigen Bekanntmachung untersagt. Der Beklagte legte beim Oberlandesgericht zu Breslau Berufung ein, indem er an- sührte, die Angabe, sein Blatt sei das gelesenste von Haynau und Umgegend, sei eine Anpreisung allgemeiner Art, ähnlich wie zum Beispiel -beste Ware-, -vorzüglichste Ausführung-, die nicht unter da« Gesetz über den unlauteren Wettbewerb falle. Sie beziehe sich aus die Zahl der Leser, nicht auf die der Abonnenten des Blattes, ür die Interessenten einer Tageszeitung komme eS nicht aus die ahl der Abonnenten, sondern hauptsächlich daraus an, daß das latt viel gelesen werde und daß es in den Restaurants und Kon- ditoreien ausliege. Der Gerichtshof erkannte auf Zurückweisung der Berufung. Der der Anpreisung zugefügte Zusatz: -dies ist durch Zahlen bewiesen-, habe, wie die Entscheidung ausführt, un verkennbar eine Angabe tatsächlicher Art enthalten, dahingehend, daß das Blatt die meisten Abonnenten habe. <Ztschr. s. DeutschldS. Buchdr.) NahrungSmittel-Codex. — Als Einleitung zum inter nationalen Chemikerkongresse fand am 27. d. M. die dritte inter nationale Versammlung von Nahrungsmittel-Technikern und -Mikroskopikern unter dem Vorsitze des tzosrates Professors Lud wig im pharmakologischen Hörsaale des Hosrates Vogl in der Universität zu Wien statt. Die zahlreich von Fachmännern ver schiedener Staaten besuchte Versammlung hatte die Aufgabe, über die zur Vorlage gebrachten Entwürfe für den -Ooäsx g.Iimsotg.riu8 augtrigeug-, eine bahnbrechende Arbeit hervorragender Fachmänner, zu verhandeln und zu urteilen. Dem Berichte des Schriftführers der Codex-Kommission, Or. Hans Heger, ist folgendes zu ent nehmen: Bei der am 12. und 13. Oktober 1891 in Wien abgehaltenen ersten Versammlung von Nahrungsmittel-Chemikern und -Mikrosko- pikern wurde ein Komitee mit der Ausgabe betraut, jedes oder jedes zweite Jahr österreichische und alle drei bis vier Jahre internationale Versammlungen zu veranstalten, und ferner wurde eine Kommission zur Ausarbeitung eines österreichischen Nah rungSmittel-Codex eingesetzt, der die Grundlage für einen -Ooäsx g.Iiwsntg.riug ivtorvg.tiovg.Ii8- bilden sollte. Jetzt liege der Entwurf für einen solchen Codex nahezu vollendet vor, und es werde auf Grund dieses Entwurfes gelingen, zu inter nationalen Vereinbarungen über Ansorderungen zu gelangen, die an die gebräuchlichsten Lebensmittel gestellt werden müßten Seit der letzten internationalen Versammlung wurden sechzehn Kapitel sertiggestellt, wovon allerdings zwei nur Umarbeitungen sind, so daß mit den bei der letzten internationalen Versammlung (1894) angelegten sieben Kapiteln jetzt im Ganzen 21 Kapitel, beziehungs weise Subkapitel vorliegen und nur einige wenige Mittel (Wasser, Konserven, Eier, diätetische Präparate, Petroleum, Farben, Toi- lette-Artikel, Parfümerien) noch der Bearbeitung harren. Die Ver sammlung begann sodann auf Grund der gedruckten Vorlagen die Beratung der seit der letzten Versammlung österreichischer NahrungS- mittel-Chemiker und -Mikroskopiker sertiggestellten Kapitel. Deutsche Volksbüchereien im Osten. — Der -Alldeutsche Verband, hat beschlossen, einen Teil der bei ihm eingehenden Bücher dem Ost markenverein zur Errichtung von Volksbiblio theken in den gemischtsprachigen östlichen Provinzen der preußischen Monarchie zur Verfügung zu stellen. Dieser Verein will sich keines- weg« auf die größeren Plätze beschränken; vielmehr sollen in den gefährdeten Distrikten PosenS und WestpreußenS Stadt und Land mit einem engmaschigen Netz von größeren und kleineren Volksbüchereien überzogen werden. Dieser umfassende Plan konnte nur mit Hilse von zahlreichen Vertrauensmännern in den Ostmarken, über die der Verein verfügt, inS Werk gesetzt werden. In der Regel soll jede Kreishauptstadt mit einer größeren Bibliothek ver sehen werden, von der aus die der umliegenden Dörfer gespeist und beaussichtigt werden sollen. Nur hier und da, wo ein Kreis mehrere natürliche Centren hat, ist von dieser Regel abgewichen worden. An nicht wenigen Stellen, wie z. B. in Jnowrazlaw, Birnbaum u. s. w. ist diese Organisation bereits durchgesührt. Mit den Ortsgruppen in den Ostmarken wetteiferten, wie in einem Berichte gesagt wird, diejenigen im übrigen Reiche, mit den Ver- lagSbuchhändlern nicht wenige Privatmänner, im Sammeln von Büchern. Schon jetzt sei die Zahl von 12 000 Bänden längst über schritten. Immerhin handle es sich bisher nur um einen Anfang, denn eS werde lange dauern, bis der ungeheure Vorsprung der Polen auch auf diesem Gebiet wieder ausgeglichen sein werde. Der Verein vom heil. Karl BorromäuS in Bonn, der sich die Verbreitung von Büchern zur Aufgabe gemacht hat, zählte nach seinem soeben erschienenen Jahresbericht im abgelaufenen Jahre 1809 Lokalvereine. Die Zahl der Mitglieder belief sich auf 22629, die der Teilnehmer aus 45381. Die Zahl der Vereinsangehörigen hatte sich gegen 1896 um 1803 vermehrt, sie betrug 68010, wovon die weitaus größte Mehrzahl deutsche Reichsangehörige sind. Außer den -Gaben-, auf welche jedes — 6 ^ Beitrag zahlende — Mit glied ohne Bezahlung Anspruch hat, wurden von dem Verein aus Bestellung den Vereinsangehörigen für 57388 ^ Bücher geliefert. Aus den im Jahre 1897 erzielten Ueberschüssen wurden für 38500 ^ etwa 33000 Bücher angeschafft und gebunden an die VereinSbiblio- theken verteilt. Ueber wie große Mittel der Verein, der 1895 sein fünfzigjähriges Jubiläum feierte, verfügt, geht aus dem Erweite rungsbau seines Vereinshauses in Bonn hervor. Die Kosten für Erwerb des Grundstückes und für dessen Erbauung belaufen sich auf rund 74000 Dieser Betrag konnte unter Zuhilfenahme eines seit mehreren Jahren gebildeten Reservefonds und infolge der in den Jahren 1896 und 1897 vorgenommenen knapperen Zuteilung für Bibliotheksgaben vollständig bezahlt werden. —r. Honorare der Dramatiker. — Edmond Rostand hat, nach Meldungen von Pariser Blättern, mit seinem -Cyrano de Bergerac-, dem hochdramatischen Werke, das in Paris fast täglich über die Bühne geht, in pekuniärer Hinsicht den größten Erfolg des Jahrhunderts, wenigstens in Paris, errungen. Die Blätter stellen bei diesem Anlaß interessante Vergleiche an zwischen den Einnahmen, die heutzutage Bühnendichter durch ihre Werke erzielen, und den Summen, die im 17. Jahrhundert den dramatischen Autoren für ihre Arbeiten gezahlt wurden. Diese mußten ihre Stücke meist reichen Gönnern anvertrauen, die ihnen dann eine bescheidene Summe für das Vorrecht einhändigten, ihren Namen neben den des Verfassers zu setzen. Corneille erklärte man für den an maßendsten Poeten der Welt, als er für seinen -Attila- die Summe von 5000 Francs forderte. Bezeichnend für die damalige Zeit war eine Aeußerung ComeraniS, der dazumal das italienische Theater leitete. Als er dem Operndichter Philipp Quinault für ein bestelltes Werk wenige hundert Francs auszahlen mußte, meinte er seufzend: -So lange es dramatische Autoren geben wird, sind die Theater dem unvermeidlichen Ruin preisgegeben-. Das erste Stück, das seinem Autor eine größere Einnahme brachte, war Molieres -Tartuffe-, der für 50 OM Francs verkauft wurde. Don jener Zeit an begannen litterarische Arbeiten im Preise zu steigen, bis zuletzt Beaumarchais es nach langem Kampfe durchsetzte, daß den dramatischen Dichtern Honorare gezahlt wurden. Erfolg eines Preisausschreibens für dramatische Dichtung. — In Nr. 264 des Börsenblatts vom 12. November 1897 haben wir den Wortlaut eines Preisausschreibens mitgeteilt, das Herzog Alfred von Sachsen-Koburg und Gotha für dramatische Dichtungen aus der Geschichte der Feste Koburg er- lassen hatte. Es verlautet nun, daß hierauf 41 Bewerbungen ein gegangen sind. Ausstellungspreis. — Die der Stadt Berlin für Aus stellungsgegenstände auf der internationalen Weltausstellung in Brüssel 1897 zuerkannte goldene Medaille ist auch dem Geheimen Ober-Medizinalrat und Vortragenden Rat im Kultusministerium vr. M. Pistor für den I. Band seines bei Richard Schoetz in Berlin 1896—98 erschienenen zweibändigen Werkes -Das Gesund- heitswesen in Preußen nach deutschem Reichs- und preußischem Landesrecht- zu teil geworden. Italienische Kunstausstellungen und Verkaufsstätte» im Auslande. — In Florenz hat sich eine Gesellschaft gebildet, die die Entwickelung der italienischen Kunst und des Kunstgewerbes fördern will, indem sie ihnen permanente Ausstellungs- und Ver- kaussstätten im Auslande eröffnet. Das Kapital der Aktien-Ge- sellschaft, die sich »dallsrig, itg.iig.oL ä'g.rto « äi ivävgtris artigtiebs- nennt, beträgt 900000 Lire. Die erste Kunstgalerie dieser Art soll in London errichtet werden. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 19. Juli d. I. beendete der Betriebsleiter des Johann Andrö'schen Musikalien-Verlages (nebst Notenstich- und -Druckanstalt) in Ofsenbach a/M., Herr Carl Moll, den Ab schnitt seiner vierzigjährigen Thätigkeit in genanntem Hause, dem er seit seiner Lehrzeit angehört. Dem Jubilar, der noch im rüstigen Mannesalter unentwegt seinem Berufe vorsteht, wurden aus diesem Anlasse vielfache Ehrungen seitens seiner Chefs sowohl, als auch von seiten des Kontor- und Arbeiterpersonals zu teil, die als Ausdruck des geradezu musterhaft dastehenden Verhältnisses zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelten können. Eine ernste 741 Ztiosundsechzigfter Jahrgang.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder