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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1898
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- 30.07.1898
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- Deutsch
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5572 Nichtamtlicher Teil. 174, 30. Juli 1898 im Jahre 1765 (nicht, wie bisher irrtümlich angenommen, 1751) nach de« Vaters Tode in Frankreich geboren und stammte durch seine Mutter von einem Herzog von Somerset und dem König Heinrich VII. von England ab. Aber Verhältnisse ließen seinen Namen nicht zur Geltung kommen, und nachdem er nach der Mutter Tode mit königlicher Bewilligung den Namen Smithson, d. h. den seines wirklichen Vaters Hugh Smithson, angenommen, nennt er sich in seinem Testamente: -Sohn des Hugh, ersten Herzogs von Northumbcrland und der Elisabeth, Erbin der Hungerfords von Studley, und Nichte von Karl, dem stolzen Herzog von Somerset». — Dem von ihm empfundenen Gefühle der Zurücksetzung entspricht es daher nur, daß er einst nach Erwähnung seiner hohen Verwandt schaft schrieb: -Mein Name wird im Gedächtnis der Menschheit noch leben, wenn die Titel der Northumberlands und der Percys — der wirkliche Vater war auch Earl of Percy — längst erloschen und vergessen sein werden». In England vorgenommene For schungen haben ergeben, daß er in seiner Jugend in Oxford das Pembroke College besuchte, ja es hat sich sogar ein Bild von ihm in der Tracht des Oxforder Studenten erhalten, und Zeugnisse be sagen, daß er in Naturwissenschaften Vorzügliches leistete. Im Jahre 1787 wurde er bereits Mitglied der berühmten ko>s> Soeiot^, und im Jahre 1791 las er dieser seine erste, in den -llbilosopbiesl rrsussetioos- Band 81 abgedruckte Arbeit vor, betitelt -Ln Account ou 80MS Obsiuiosl Lxpsrimsots on ll'sbssbssr». Die nächste, im 93. Bande enthaltene Arbeit, in der er die Unrichtigkeit einer An sicht des berühmten französischen Geologen Hauy nachwies, stammt aus dem Jahre 1802 und ist mit dem Namen Smithson unter zeichnet. Im ganzen finden sich 27 Arbeiten Smithsons aus der Zeit bis 1825 in den -lllnlosopbiesl ll'rsossotioos», dem -kbiio- sopbiosl Ng.As.eins» und -Thomsons Lnosis ot kdilosopb^». Sie sind von W. I. Rhees in Band 21 der -Switbsonlsu Nisoslisusous Loilsetions» neu herausgegeben. Sein Ruf als Chemiker war so groß, daß der Vorsitzende der ko^si Loeistz- im Jahre 1829 ihn in einem Nekrologe auf eine Stufe mit Wollaston, Aoung und Davy stellte. Nach seinem Tode wurden den Vereinigten Staaten 200 Handschriften und Tausende von Notizen zugestellt; aber mit Ausnahme eines kleinen Bandes sind sie alle bei einem im Jahre 1865 im Stistungsgebäude vor gefallenen Brande vernichtet worden. Uebrigens hatten nicht etwa nur Chemie oder Naturwissenschaften überhaupt, sondern ebenso Geschichte, Künste, Sprachwissenschaft, Landwirtschast u. a. m. Smithson den Stofs zu seinen gelehrten, nicht etwa bloß dilettan tischen Arbeiten geliefert. Einige Zeit lebte Smithson in Paris, krank und unbefriedigt von seinen Familienverhältnissen, und der Ausfluß seiner Stim mung spiegelt sich ivieder in dem Testament, durch das er einen treuen Diener und einen kinderlosen Neffen, H. I. Hungerford, später betitelt Baron Eunice de la Batut, bzw. dessen -eheliche oder uneheliche- Kinder, zu Erben einsetzte, mit der Bestimmung, daß nach deren Tode sein ganzer Besitz an die Vereinigten Staaten übergehe. Smithson starb am 27. Juni 1829 zu Genua, der Tod des unverehelicht und kinderlos gebliebenen Neffen aber trat schon 1835 ein, und am 17. Dezember desselben Jahres konnte Präsident Jackson dem Kongreß Mitteilen, daß er sich über Annahme oder Ab lehnung deS Vermächtnisses zu entscheiden habe. Und obwohl es kaum glaublich ist, so fanden sich doch zwei Stimmen im Senat, die, beein flußt von der Abneigung gegen Centralisierung in Washington, das Recht des Kongresses, das Vermächtnis anzunehmen, bestritten und es sür unter der Würde der Nation erklärten, -von einem Fremden Wohl- thaten zu empfangen-1 Das Haus der Abgeordneten jedoch dachte anders, und am 1. Juli 1836 Unterzeichnete der Präsident das Gesetz, durch welches das Vermächtnis -zum Zwecke der Gründung eines Instituts sür Förderung und Verbreitung von Kenntnissen unter der Menschheit- angenommen wurde. Der Präsident hatte in der Wahl des nach England zur Ab wickelung der Testamentsangelegevheit beim Kanzleramte entsen deten Kommissars R. Rush großes Glück, und nachdem der Londoner Court os Chancery am 9. Mai 1838 das Smilhsonsche Vermächtnis den Vereinigten Staaten zugesprochcn hatte, fuhr der Beauftragte mit seiner goldenen Last — 101 Säcke, jeder mit 1000 Sovereigns, und I mit 960 — vom 17. Juli bis 29. August 1838 von London nach New Jork, wo er die 104,960 Pfund, auch 8 Schilling und 6 Pence, gleich 508,318.46 Dollars an den Direktor und Schatz meister der Vereinigten-Staaten-Münze ablieferte. Nach und nach kamen noch Außenstände hinzu, so z. B. nach dem Tode der Mme. de la Batut, der Mutter des obengenannten Neffen Smithsons, 5015 Pfund, die sür Auszahlung einer kleinen Rente an diese zurückbehalten worden waren, so daß im Februar 1867 vom Schatz amt dem Stistungsvorstand mirgeteilt werden konnte, das Stistungs- kapital betrage 550000 Dollars. Noch im selben Jahre 1838 wurde nun zu beraten angesangen, was mit dem Gelde zu machen sei, und die bestgemeinten Vor- schlüge wurden von den verschiedensten Leuten gemacht. Der eine wollte eine große Sternwarte, der zweite eine Universität gegründet wissen, der dritte das Geld sür Landwirtschast verwendet sehen. Die meiste Aussicht hatte das sogenannte -Hstionsl Instituts». Der Kongreß jedoch konnte lange zu keiner Entscheidung kommen, bis endlich der neunundzwanzigste von den Jahren 1845—47 sich die Ehre erwarb, der Smtthson-Stiftung die geeignete Form zu geben. Die Stiftung wurde unter das sogenannte -Board os Regents gestellt, dem auch einzelne Mitglieder des Senats und des Hauses der Abgeordneten angehören. Unter ihnen dürfte John Quincy Adams die höchste Stelle einnehmen, der vor allem dagegen arbeitete, daß das Kapital zu rein praktischen Unternehmen verbraucht würde, sondern als Grundsatz für die Verwaltung ausstellte und durch setzte, daß nur die Zinsen ausgegeben werden dürften. Nächst ihm verdankt die Stiftung dem I. R- Poiniett 1) die Idee eines her vorragenden Gebäudes, das die Stadt Washington dauernd ziere, 2) den Plan sür ein National-Museum für Natur-, überhaupt soge nannte exakte Wissenschaften und Kunst, mit einem Kuratoren- Kollegium, 3) die Bestimmung des Sitzes der Stiftung auf dem -Mall-, 4) die Haupt-Gesichtspunkte deS Organisationsplanes mit einem Präsidenten und den sogenannten -Trustees-, nebst einer diesem unterstehenden andern vom Kongreß aus diesem gewählten Trustees-Abteilung, und 5) endlich die Anregung zu dem inter nationalen Bücheraustausch, der schon mit dem Jahre 1841 in Wirksamkeit trat. Endlich ist noch R. D. Owen besonders zu nennen, dem es vergönnt war, die seit 10 Jahren für die Stiftung ge machten Vorschläge in Uebereinstimmung zu bringen und annehm bar zu machen, der auch die Auswahl und Ausführung des Planes sür ein eigenes Stiftungsgebäude überwacht hat. Von größter Wichtigkeit mußte natürlich auch die Wahl des wissenschaftlichen Vertreters der Stiftung werden, und deshalb wurde bei Zeiten als Bedingung ausgestellt, der sogenannte Se kretär der Stiftung müsse ein Mann von angesehenem Charakter, großen Talenten und Kenntnissen und befähigt sein, auch durch eigene Forschungen die Wissenschaften zu fördern, sowie den Verkehr zwischen dem neuen Institut und anderen schon bestehenden, ferner mit Gelehrten und Gesellschaften zu leiten. — Auch in der Wahl der Sekretäre hatte man Glück: Joseph Henry, der erste von ihnen, konnte 32 Jahre lang, der zweite, Spencer F. Baird, 37 Jahre seine Kräfte dem Unternehmen widmen. Seit l888 hat Sam. P. Langley das wichtige Amt des Sekretärs übernommen. Dem Board of Regents widmet Goode nur ein Kapitel von 56 Seiten, von denen 34 eine alphabetische Aufzählung mit kurzen biographischen Angaben über jeden der Regents enthalten, darunter hochberühmte Leute wie Louis Agassiz; W. B. Astor, der 550000 Dollars zur Astorbibiiothek stiftete; der Mathematiker und Chemiker A. D. Bache; George Bancroft, der amerikanische Geschichtschreiber; I. D. Dana, der Naturforscher; Jepherson Davis, der spätere Prä sident; Asa Gray, Naturforscher; der spätere Präsident Johnson; Walter Lenox, Stifter der Lenox-Bibliothek; und viele andere auch außerhalb Amerikas berühmte Männer. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Post. — Nach Santiago auf der Insel Cuba können Brief sendungen wieder befördert werden, und zwar auf dem Wege über New Jork. Vorläufig sind sie jedoch der Zensur der ameri kanischen Kriegsleitung unterworfen. Die Weiterbeförderung von New Jork erfolgt mit der nächsten Gelegenheit. Privat-Poststempel. — Im Reichsanzeiger Nr. 176 vom 28. Juli findet sich folgende Bekanntmachung: -Die Reichsdruckerei übernimmt von jetzt ab für Privat personen die Abstempelung von Streifbändern und von Brief umschlägen mit dem Freimarkenstempel unter den für die Ab stempelung von Postkarten und Kartenbriesen geltenden allgemeinen Bedingungen, über welche die Postämter auf Erfordern Auskunft geben. Die zur Abstempelung bestimmten Streisbänder können einzeln geschnitten oder in zusammenhängenden Bogen bis zur Größe von 60 : 90 om, die Briefumschläge in fertigem Zustande oder ebenfalls in ganzen Bogen bis zu der angegebenen Größe ein geliefert werden. Die Briefumschläge müssen ihrer Beschaffenheit nach zur Abstempelung geeignet sein. Auf welchen Stellen der ganzen Bogen der Wertstempel eingedruckt werden soll, ist genau zu be zeichnen. Die Abstempelungsgebühr wird mit 1 ^ 75 ^ für je 1000 Stück Streifbänder und Briefumschläge oder für jedes an- gesangene Tausend berechnet. Mengen unter 20000 Stück von jeder Gattung werden zur Abstempelung nicht zugelassen. — Berlin W., den 23. Juli 1898. Der Staatssekretär des Reichs- Postamts. von Podbielski.- Unlauterer Wettbewerb. — Die Verlagsftrma des -Hay- nauer Stadtblattes-, C. O. Raupachs Nachfolger in Haynau, war gegen den Verleger des -Haynauer Anzeigers-, Redakteur Jllmer ebendaselbst, auf Grund der 1,3 des Gesetzes über den un lauteren Wettbewerb klagbar geworden, weil der Beklagte durch
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