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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1898
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1898
- Sprache
- Deutsch
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168. 23. Juli 1898. Nichtamtlicher Teil. 8421 Flächen mit mäßig starker Gummilösung bedeckt. Nach dem Trocknen begießt man die Fläche mit einem besonders angesetzten gefärbten Sandaraklack, worauf man nach kurzer Zeit das AuSsparen der Lichter vornehmen kann. Hierzu verwendet man Schaber, Nadeln, Radicrrädchen, gezähnte Messer u. s. w. Aus diese Weise lassen sich auf glatten Flächen fein auslaufende Töne und Lichter erzielen. DaS Arbeiten ist leicht, da man durch den Lack hindurch das Bild sehen kann. Beim Drucken bleibt die Schicht aus der Platte oder dem Steine. In einem Artikel beschreibt C Kampmann die anastatischen Druckverfahren. Letztere erfordern viel Geschicklichkeit, und das Re sultat hängt viel von der Beschaffenheit der alten Drucke ab. Papiere die viel Füllstoff sGtpS, Schwerspat) enthalten, sind besonders schwer zu behandeln. lieber dm Druck von Autotypieen sagt W. Unger in Wien, daß man trotz vorzüglicher Resultate, die von verschiedenen deut schen, österreichischen und Schweizer Firmen erhalten werden und die den besten amerikanischen Erzeugnissen vollständig ebenbürtig sind, doch die Schwierigkeiten, die sich vielfach einstellen, recht lebhaft empfindet. ES sind zahlreiche Faktoren, die in Betracht kommen. Nichl nur Presse, Farbe, Walzen, Papier müssen von bester Be schaffenheit sein, sondern auch die Fähigkeit des Druckers, der die richtige Druckspannung, Unterlage, Zurichtung und Farbengebung gründlich verstehen muß, spielt eine große Rolle. Die für auto typischen Druck in Anwendung kommenden Tiegeldruckpressen sind wesentlich verbessert worden. Hierher gehören die Fabrikate von Scheiter L Giesecke in Leipzig, Rockstroh L Schneider in Dresden und ll'bs Ddowsoo Lrsss OompLnz- in New Jork Alle diese Pressen sind für stärkste Druckspannung reguliert und haben geradezu tadel lose Farbenoerreibung. Auch die Cylinderdruckpressen haben wichtige Verbesserungen erfahren, namentlich durch die Firmen König L Bauer, sowie Rockstroh L Schneider. Ein großer Uebelstand besteht noch beim Papier, das, sobald man zum Druck autotypischer Platten strenge Farbe verwendet, die unangenehme Eigenschaft des Abreibens besitzt, welcher Fehler trotz allen Bemühungen noch nicht als beseitigt betrachtet werden kann. lieber Theorie und Praxis autotypischer Aufnahmen finden sich Beiträge von Weißenberger und Or. E. Vogel, ferner Be richte über neue Raster, über Aetzungen in Kupfer, Zink, Stahl, Aluminium u. s. w., dann über Heliogravüre, Galvanographie, Woodburydruck u. a. m. Es würde zu weit führen, alle die inter essanten Arbeiten namhaft zu machen. Naturgemäß sind in dem Jahrbuchc auch alle sonstigen auf wissenschaftliche wie praktische Photographie bezüglichen Neuheiten und Veröffentlichungen mit- gcteill, so daß man über das gesamte Gebiet der Photographie eine vollständige liebersicht erhält. Dem Buche ist eine Anzahl hübscher Kunstbeilagen angehestet, die nach den verschiedensten Vervielsältigungsmethoden erzeugt worden sind - Auch dieser Jahrgang kann, wie seine Vorgänger allen denen bestens empfohlen werden, die aus dem schnell voran eilende» Gebiete der Photographie nicht fremd werden wollen. ä.ä. Kleine Mitteilungen. Post. — Der Reichsanzeiger veröffentlicht jetzt die folgende amt- liche Bekanntmachung über das Postübcreinkommen mit Rußland: Bekanntmachung. Post-Uebereinkommcn mit Rußland. Vom l. August ab können Postpakete ohne und mit Wertangabe bis zum Gewicht von b Irg nach dem europäischen Rußland versandt werden. Die Wertangabe wird bis zum Betrage von 40000 zugelassen, Nachnahmepakete sind ausgeschlossen. Die Postpakete müssen frankiert werden; die Taxe für Postpakete ohne Wertangabe beträgt 1 ^ 40H. — Ferner tritt infolge anderweiter Bewertung des russischen Rubels eine entsprechende Herabsetzung der Gebühren für andere Pakete (Postsrachlstücke) nach dem europäischen und dem asiatischen Ruß land, sowie der Bezugspreise für die in Rußland erscheinenden Zeitungen ein. — Nähere Auskunft erteilen die Postanstalten. — Berlin W., den 19. Juli 1898. Der Staatssekretär des Reichs- Postamts. In Vertretung: Fritsch. Urheberrecht. — Ueber den Entwurf zur Neuregelung des Urheberrechts, den die deutsche Reichsregierung vorbei eitet hat und wahrscheinlich schon im kommenden Winter dem Reichstag vorlegen wird, verlautet in den Zeitungen folgendes. Der Entwurf bezieht sich aus drei verschiedene Kategorieen, die sür das Urheberrecht in Frage kommen: auf das Schriftwerk, das Tonwerk und aus bild liche Darstellungen wissenschaftlichen und technischen Charakters. DaS Urheberrecht an Werken der bildenden Künste, das in den be teiligten Kreisen gleichfalls als sehr reformbedürftig empfunden wird, ist in dem zur Zeit vorbereiteten Entwurf noch nicht virlreten. Die Geheimmittel und die Zeitungen. — Zur Geheim- mtttelfrage bemerkt Kammergerichtsrat vr. Kronecker in der Deuljchen Juristen-Zeitung u. a.: Die Behörden mögen, wie bisher güusuiidjechztgsier Jahrgang. schon vielfach geschieht, die Wertlosigkeit von Geheimmitteln öffentlich ausdecken und amtlich vor dem Ankauf solcher wertlosen Geheimmittel warnen. Aber die Zeitungen sind nicht in der Lage, den Wert der angekündigten Mittel zu ermitteln und zu prüfen, ebensowenig wie sie dafür einstehen können, daß die Fische, die in ihren Spalten angezeigt werden, frisch sind, daß die Dünge mittel wirken, daß die Maschinen brauchbar sind, die Pferde keine Fehler haben rc. Die Zeitungen sür die Ankündigung gerade der Geheimmittel verantwortlich zu machen, ist unlogisch, ist ein Un ding, das nur beweist, daß die Behörden selbst nach einem Sünden bock ratlos suchen. Nutzbarmachung der öffentlichen Bibliotheken. — Wie in der Tagespresse verlautet, liegt es in der Absicht der preu ßischen UnterrichlS-Verwaltung, die Schätze der öffentlichen Biblio theken Preußens, insbesondere der staatlichen Büchereien, so weit möglich, weitesten Kreisen der Bevölkerung zugänglich zu machen. In die Programme für die Aufstellung der Pläne zu den Biblio- lheksbauten, wie solche sür Berlin und sür Posen in Aussicht ge nommen sind, sind daher auch große Räume ausgenommen, die als Volkslesehallen dienen sollen. Ausstellung. — Eine Versammlung des Märkischen Gas- und Wasserfachmänner-Vereins wird in den Tagen vom 12.— lb. August in Frankfurt a/Od er abgehalten werden. Mit ihr soll eine Ausstellung einschlägiger Litteratur verbunden werden, deren Besorgung die dortige Waldow'sche Buchhandlung über nommen hat. Buchhändlerverband für da« Königreich Sachsen. — Die diesjährige Hauptversammlung des Buchhändler-Verbandes sür das Königreich Sachsen findet am Sonntag, den 7. August, vor mittags 10'/, Uhr, in Altenburg, Hotel Wettiner Hof, statt. Bei der großen Wichtigkeit der im amtlichen Teile des heutigen Börsen blattes abgedruckten Tagesordnung und zur Klärung der Situation ist allseitiges Erscheinen dringend erwünscht. Personalnachrichten. Jubiläum. — Abermals kann ein Mitarbeiter der Firma K. F. Koehler in Leipzig auf eine vierzigjährige ununterbrochene Thätigkeit in dieser zurückblicken. Am 19. Juli 1858 trat Herr Ernst Förster, schon kein Jüngling mehr, aus anderem Berufe kommend, im Hause K. F. Koehler seine Stellung an. Zunächst überall zur Hilfeleistung herangezogen, wurden ihm infolge seines Fleißes und seiner Zuverlässigkeit bald allerhand wichtige Arbeiten übertragen, so die Briefpost, die Portokasse, die Annahme der Geld sendungen u. a. m. Er hat seines Amtes immer treu und uner- müdlich gewaltet und eS verstanden, sich durch sein leutseliges Wesen allgemein beliebt zu machen. Nachdem sich das Personal im Centralpacksaal des großen Gebäudes versammelt hatte, brachte zunächst Frau Koehler dem Jubilar ihre Glückwünsche dar. Darauf wurde er durch ehrende Ansprachen des einen der gegenwärtig anwesenden Chefs und des einen Prokuristen unter Hervorhebung seiner Ver dienste ausgezeichnet und beglückwünscht, sowie mit verschiedenen Ehrengaben seitens der Firma und des Personals bedacht. Au, Abend schloß sich ein geselliges Beisammensein im kleinen Saale des Buchhändlerhauses an, das die Teilnehmer (Prinzipalität und das gesamte Personal) in fröhlicher Stimmung bei einem guten Glase Gerstensaft lange Stunden vereinigt hielt. Verschiedene Trinksprüche und heitere Vorträge der Hauskünstler belebten die Feier. — Dem einundsiebzigjährigen Jubilar, der wacker aushielt, möge noch lange volle Gesundheit und geistige Frische beschieden sein, damit er einstens auch das goldene Jubiläum feiern könne. -j- Carl Gehrts. — Der, wie gestern hier mitgeteilt, am 18. d. M. in der Heilanstalt zu Endenich bei Bonn verstorbene Düsseldorfer Maler Prosessor Carl Gehrts ist nur fünfundvierzig Jahre alt geworden. Er war in Hamburg geboren; 1876 kam er nach Düsseldorf. Sein hervorragendstes Werk sind die Fresken im Treppenhause der Düsseldorfer Kunsthalle, 1890 bis 1897 entstanden, sinnreiche, märchenhafte Kompositionen, die in sechzehn Lünetten die Schicksale der Kunst schildern, während sechs Wandgemälde die Hauptepochen der Kunstentwicklung veranschaulichen. Bei ihrer Vollendung gab der .Malkasten» ihm zu Ehren am 2. August v. I. ein Fest, an dem die gesamte Düsseldorfer Künstlerschaft um so freudiger teilnahm, als sich GehrtS seit 1b Jahren auch um die Auf führungen der berühmten Redouten des Vereins sehr verdient gemacht hat. Staffeleibilder von seiner Hand sind, der »Rhein. Wests. Zrg » zufolge, nur wenige vorhanden. Zu seinen besten Werken auf diesem Gebiete zählt das im Jahre 1881 vollendete große Oelgemälde -Gastmahl des Markgrafen Gero». Ebenso bekannt sind die 721
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