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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1898
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1898
- Sprache
- Deutsch
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158. 12. Juli 1898. Nichtamtlicher Teil. 5149 ß 2 der Vorlage stipulierten Nicht-Rückerstattung für die nicht ab gesetzten Kalender für 1898 vorstellig zu werden, wobei unser Ver ein, sowie die Wiener Korporation befürwortend eintraten. Dem in voriger Hauptversammlung angenommenen Anträge deS Herrn Albert I. Gutmann, betreffs einiger unklarer Bestim mungen hinsichtlich Ablieferung der Pflicht-Exemplare eine Petition an das hohe k. k. Justizministerium zu richten, ist entsprochen worden. Ferner wurde eine Eingabe an das hohe k. k. Handels ministerium, Bücher - Bestellzettel zu ermäßigten Portosätzen zuzulassen (Antrag Meyerhoff, Graz), sowie um Herabsetzung der Rekommandationsgebühren von 10 auf 5 Kreuzer (An trag Pollak, Wien) veranlaßt, die jedoch ohne Erledigung ge blieben ist. Die vom Vereine der mährisch-schlesischen Buchhändler dem Vereine zur Begutachtung unterbreitete Eingabe, betreffend die Zulässigkeit des gleichzeitigen Gebrauchs verschiedener Auflagen von Schulbüchern, stieß von seiten der in dieser Angelegenheit zu Rate gezogenen Verleger auf so energischen Widerspruch, daß der Vorstand sich nicht veranlaßt sehen konnte, diese Eingabe namens des Vereins dem hohen k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht zu überreichen. Es wurde hierbei von der Ansicht ausgegangen, daß die Direktionen der Mittelschulen die gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich der gleichzeitigen Zulässigkeit der Schul bücher in der Regel sorgfältig beobachten, und wenn einmal da oder dort durch eine vielleicht jüngere, übereifrige Lehrperson hiervon eine Ausnahme gemacht würde, so könne dies nicht ein Einschreiten unseres Vereins begründen. Wo ein Uebelstand in dieser Hinsicht oorkommt, dürste dieser leicht durch Rücksprache mit dem betreffenden Direktor, bezw. Professor, abgestellt werden können. Anklagen wegen Schleuderet sind auch in diesem Jahre nicht ausgeblieben, und wir sahen uns veranlaßt, in zwei besonders flagranten Fällen die Einwirkung des Börsenvereins in Anspruch zu nehmen. In dem einen Falle ist der Börsenverein energisch und mit Erfolg vorgegangen, über den zweiten Fall sind die Ver handlungen noch im Zuge. Nachdem die abgeänderte Verkehrsordnung vom Börsenverein in Leipzig in letzter Ostermcsse zur Annahme gelangte, werden wir heute die entsprechende Abänderung unserer Verkehrsordnung in Beratung ziehen. Der Umstand, daß das Erscheinen unserer -Buchhändler-Cor- respondenz- am Samstag, namentlich seit den veränderten Bestim mungen über die Sonntagsruhe, ost ein verspätetes Eintreffen in der Provinz im Gefolge hat, macht es wünschenswert, als Er- scheinnngStag Mittwoch sestzusetzen, worüber Sie heute schlüssig werden wollen. Ebenso wird der Vorstand betreffs der Bibliographie einige Aenderungen Vorschlägen und Ihrem Ermessen anheimstellen. lieber den Stand der Cassa giebt Ihnen der in Ihren Händen befindliche Rechnungsabschluß Auskunft, wonach sich dieser als ein günstiger darstellt, indem der Cassa-Vortrag in diesem Jahre um 300 fl. höher als im vorigen erscheint. Wie Sie aus der Einladung zur heutigen Versammlung er sehen haben werden, sind diesmal Wahlen in den Vorstand in weiterem Umfange vorzunehmen, wobei der Umstand zu beachten ist, daß die größere Anzahl der bisherigen Herren Funktionäre, die ihre Aemter seit 1892 innehaben, laut ß 14 der Statuten für eben dieselben Aemter nicht wieder wählbar ist. Ein Wahl-Komitee hat sich deshalb erlaubt, eine in Ihren Händen sich befindende Kan didatenliste auszustellen, die zur geneigten Berücksichtigung em pfohlen wird. Indem ich hiernach heute von meinem Amte als Vorsitzender zurücktrete, drängt es mich, allen werten Herren Kollegen für das mir in reichem Maße entgegengebrachte Vertrauen, insbesondere aber den lieben Freunden^tm engeren Vorstande, Herren Wilhelm Müller und Carl Konegen, sowie den übrigen Herren Mitgliedern des Ausschusses sür thatkrästige Mitwirkung den herzlichsten Dank zu sagen. Möge ein günstiges Geschick den ferneren Bestrebungen unseres Vereines Erfolge bringen zum Wähle und Gedeihen des öster reichisch-ungarischen Buch-, Kunst- und Musikalienhandels, der unter dem Druck der Zeitverhältnisse jetzt mit so vielen Schwierig keiten zu kämpfen hat. Das walte Gottl Da sich zu diesem mit Beifall aufgenommenen Bericht niemand zum Worte meldet, wird zum nächsten Punkt der Tagesordnung übergegangen. Herr Carl Winkler beantragt, von der Verlesung des sich im Abdruck in den Händen der Anwesenden befindlichen Kassaberichtcs abzusehen und dem Kassierer den Dank und das Absolutorium zu votieren. (Geschieht einstimmig.) Herr Kon egen erklärt, seinen Bericht dahin richtig- Flinfuiidsechztgsler Jahrgang. stellen zu müssen, daß der Ueberschuß tatsächlich statt der ausgewiesenen 299 fl. 58 kr. nur etwas über 100 fl. be tragen werde, da ein Posten, der in das vorige Jahr gehöre, aber erst Anfang 1898 zur Auszahlung gelangte, nicht aus genommen sei, und außerdem das in Rechnung gestellte De positum von 100 fl. ausgeschieden werden müsse. Die Versammlung schreitet sodann zur Vornahme der statutenmäßigen Wahlen. Der Vorsitzende verliest den Wahlvorschlag und bestellt die Herren Otto Fromme und Rob. Mohr zu Stimmzählern. Herr Müller teilt mit, daß er im Namen des Aus schusses den ll. Vorsitzenden Herrn A. v. Hölder ersucht habe, die Stelle des I. Vorsitzenden anzunehmen, und stellt noch mals an Herrn A. v. Hölder, als den Berufensten, die Bitte, für die Stelle des Vorsitzenden kandidieren zu wollen. Herr v. Hölder dankt für diese freundliche Aufforderung und erklärt, daß seine Zeit bereits so vielfach in Anspruch genommen sei, daß er diese Ehre leider ablehnen müsse. Er schlägt der Versammlung vor, Herrn Wilhelm Müller, der sich bereits große Verdienste um den Verein erworben habe, zum Vorsitzenden zu wählen. Es erfolgt die Abgabe der Stimmzettel. Va. (Verkehrsordnung) Herr Müller berichtet über die Aenderungen der Ver kehrsordnung für den österreichisch-ungarischen Buchhandel, die mit Rücksicht auf die Annahme einer neuen Verkehrs ordnung seitens des Börsenvereins notwendig geworden sind. Die vorgeschlagene Fassung liegt der Versammlung im Ab druck vor. Er begrüßt es mit Freude, daß der Börsen verein die Vorschläge, die ihm der Verein der österreichisch ungarischen Buchhändler im Sinne der Beschlüsse der Haupt versammlung von 1896 erstattet hat, einer eingehenden Berücksichtigung unterzogen habe. Die im Entwurf vor liegende neue Verkehrsordnung schließe sich in der Hauptsache der deutschen an, doch seien die Definitionen der Begriffe Verleger, Sortimenter, Antiquar, Kommissionär in den ZZ 3 — 8 mit Rücksicht auf die österreichische Gesetzgebung beibehalten. Nach Eröffnung der Generaldebatte, die auf Wunsch des Herrn 0r. M. Breitenstein erfolgt, ergreift dieser das Wort zu den nachfolgenden Bemerkungen: Das, was er hier Vorbringen wolle, habe er bereits zum Geschäftsbericht sagen wollen; er habe es aber nicht gethan, um auch den Schein zu vermeiden, als ob er dem Vorstande opponieren wolle Er habe gelegentlich der Ausarbeitung eines Berichtes über den österreichisch-ungarischen Buchhandel die Bemerkung ge macht, daß von allen Industriezweigen keiner eine so geringe Entwicklung in den letzten vierzig Jahren zu verzeichnen habe, wie dieser. Es sei wohl noch kein Rückschritt zu bemerken; aber völliger Stillstand sei unleugbar. Der Verlag, ins besondere der belletristische, liege ganz danieder, und das reine Sortiment sei ein Luxus geworden. Eine Hauptursachc hiervon liege in dem ungünstigen Verhältnis zu Deutschland; den speziell österreichischen Verhältnissen würde zu wenig Rechnung getragen. Man arbeite in Oesterreich unter weit teureren Bedingungen, und der in Deutschland übliche Rabatt sei daher ungenügend; hierzu kämen noch die großen Spesen des Verkehrs über Leipzig. Der Verein hätte hier schon längst in materieller Hinsicht hilfreich eingreifen und eine Centralkommissionsstelle in Leipzig errichten sollen. Er wünsche die Errichtung einer solchen Stelle und eingehendere Berück sichtigung der österreichischen Verhältnisse. — Nachdem der Referent auf den Z 12 aufmerksam gemacht hat, welcher weitergehcnde Bestimmungen enthalte, als die deutsche Ver kehrsordnung sie festsetze, und es mit Freuden begrüßt hat, daß nun auch aus den Kreisen der Antiquare die Not- 683
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