Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18980610
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189806107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18980610
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-10
- Monat1898-06
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
131, 10. Juni 1898. Nichtamtlicher Teil. 4329 Ausstellung der Jubiläums-Ndresten an König Albert von Sachsen im großen Saale des Deutschen Vuchhändlerhauscs zu Leipzig. Aus Anlaß des siebzigjährigen Geburtstages und des fünfundzwanzigjährigen Regicrungsjubiläums wurden Sr. Ma jestät König Albert von Sachsen nicht nur von den im König reich, sondern auch von denjenigen in autzersächsischen und außerdeutschen Ländern wohnenden Staatsangehörigen Adressen in großer Zahl überreicht, die ein glänzendes Zeugnis für die Liebe und Dankbarkeit des sächsischen Volkes zu seinem Landesvater bilden. Der Centralverein für das gesammte Buchgewerbe hat diese Adressen nach erfolgter Genehmigung Sr. Majestät des Königs von dem Kämmereramte zur Ausstellung erhalten, die nun am Sonntag den 5. d. M, im großen Festsaale des Deutschen Buchhändlerhauses zu Leipzig eröffnet wurde und bis Sonntag den 19. Juni täglich von '^11 bis 2 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich ist. Auf den Tischen liegen die Adreßmappen und deren Inhalt in übersichtlicher Weise aus, und an Regalen sind unter Glas und Rahmen Adressen und Photographieen aus den Mappen ausgestellt Der Besucher kann also nicht nur die Adreßmappen, sondern größtenteils auch deren Inhalt in Augenschein nehmen. Die künstlerische Ausstattung der Adressen beschränkt sich vorwiegend auf die Ausstattung der Decken, jedoch bietet auch bei manchen Adressen die Ausschmückung des Textes Hervor ragendes Den künstlerischen und graphischen Kreisen von Leipzig kann der Besuch der Ausstellung nicht dringend genug em pfohlen werden, da sich hier eine schätzenswerte Quelle zum Studium bietet, sei es auch in vielen Fällen nur zur Be lehrung, wie die Ausführung nicht erfolgen soll. Manche Adreßmappe zeugt nämlich nicht gerade von künstlerischem Geschmacke der Hersteller oder Auftraggeber. Man wird freilich gern darüber hinweggehen; denn mag die Ausstattung auch wenig Kunstsinn aufweisen, so zeigt der Inhalt doch ohne Ausnahme treue Anhänglichkeit an Sachsens König und die aus dem Herzen des Volkes kommende Dankbarkeit für die segensreiche Regierung des Landesfürsten. Der Katalog, den der Centralverein für das gesammte Buchgewerbe jedem Besucher kostenfrei einhändigt, weist 86 Nummern auf, von denen einige ganz besonders hervor ragende Sachen näheres Eingehen erfahren, die anderen aber nur aufgeführt werden sollen. Die sehenswerteste und stilgerechtste Adreßmappe ist die Stiftungsurkunde des sächsischen Gememdetages (Katalog Nr. 44), die von Professor Otto Gußmann in Dresden ent worfen und von Ed. Pachtmann Nachf. in Dresden ange fertigt ist. In den weißen Lederband ist ein edel ge schwungenes Linienornament eingebrannt, die Ecken sind mit Goldbeschlag versehen, deren Reliefs, ebenso wie die Schließen, äußerst sein in moderner Art modelliert sind Die Mitte der Einbanddecke ist mit dem sächsischen Wappen und der Königskrone geschmückt. Alle Verzierungen sind mit Emaille und Perlen kostbar geschmückt. Auch der Text des Inhalts dieser Adreßmappe zeigt künstlerisch ausgeführte Initialen und Verzierungen. Das erste Blatt des Pergamentbandes ist ein prächtiges Vollbild mit Allegorieen, das die Ueberschrift trägt: »üloi'is, Rsqi st Latrine«. Der Mitteldeutsche Schützenbund widmete eine einfache, aber vornehm wirkende, in Lederschnitt hergestellte Mappe (Nr. 9). Auf der Vorderseite ranken sich rechts Tannenzweige, links Eichenzweige empor, in deren Mitte sich die Schützen embleme befinden. Die Mitte des Bandes ziert das könig liche Wappen, umgeben von Lorbeerzweigen. L''ck"»dj>chpzl!k'- Ä-chrg.inz. Die Mappe der Leipziger Schützengesellschaft (Nr. 10) wirkt durch Einfachheit ebenso vornehm wie die vorgenannte. Auch bei ihr ist der Lederschnitt verwendet, das glatt ge haltene Mittelfeld zeigt das Kgl. Monogramm mit der Krone. Nach einem Entwurf von Professor Hofmann in Plauen i/V. hat Ed. Pachtmann Nachf. in Dresden die Adreßmappe der Vereinigung der sächsischen Spinnereibesitzer (Nr. 13) aus- geführt, die eine prächtige Arbeit ist. Um den Text der Adresse reihen sich in Aquarell ausgeführte Ansichten der sächsischen Spinnereien. Die große Zahl der Ansichten wirkt aber leider viel zu schwer. Eine einfache weiße Ledermappe (Nr. 36) mit einer in Handvergoldung hergestellten Umrahmung, in deren Mitte sich eine Krone befindet, ist äußerst geschmackvoll. Gewidmet ist sie von Herrn Kommerzienrat Hermann Friedrich Heinrich Giesecke in Leipzig, das Innere birgt ein nach einem Original von Seffner ausgeführtes Medaillonporträt des Königs »Dresden eine Fremdenstadt« betitelt sich ein Werk (Nr. 38), das von dem Preßausschuß des Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehres überreicht wurde. Die ganze Ausstattung des Buches ist eine vorzüg liche. Die Einbanddecke ist von H. Enders in Leipzig her gestellt, die Holzschnitte, der Druck dieser und des Textes sind Musterleistungen der Offizin von I. I. Weber in Leipzig. Eine ausgezeichnete Arbeit in Lederschnitt ist auch die Mappe des Infanterie-Regiments »Alt-Württemberg« Nr. 121 (Katalog Nr. 51). Das Innere bringt die photographische Aufnahme des ganzen Regiments in Paradeausstellung, eine originelle, aber in malerischer Hinsicht nicht allzu glück liche Idee. Die Königlich Sächsischen Staatsangehörigen in St. Peters burg widmeten eine Mappe (Nr. 54), deren Vorderdeckel in Silber getrieben ist und ein recht hübsches Rankenwerk aufweist. Im modernen Stile ist in Lederschnitt die Mappe der Akademie der bildenden Künste in Dresden (Nr. 85) aus geführt. Das Ganze macht einen originellen Eindruck, wenn auch das symbolische Bild des Mittelfeldes wenig ver ständlich ist. Auch die Adreßmappe der Vertreter des Sächsischen Bergbaues (Nr. 3) verdient volle Anerkennung. Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Leipzig überreichte eine rote Ledermappe mit hübscher Vergoldung (Nr. 25). Das Mittelfeld schmückt ein mit der Krone Bei aller Einfachheit wirkt die Mappe gediegen und geschmack voll. In größtes Erstaunen setzt es uns aber, daß sich unter Nr. 17 (Gewandhaus-Konzert-Direktion in Leipzig), Nr. 20 (Verein »Leipziger Presse«) und Nr. 59 (Kunstakademie Leipzig) ebensolche Mappen finden, die, abgesehen von wenigen, ganz unbedeutenden Abweichungen, genau die gleiche Aus führung zeigen. Für vier von verschiedenen Auftraggebern bei derselben Buchbinderei bestellte Arbeiten dieser Art hätten sich in einer ersten Buchbinderfirma Leipzigs doch wohl leicht ebensoviel verschiedene Ausstattungen finden lassen können. Ausgestellt sind noch folgende Adressen: 1. Verein bevollmächtigter Versicherungsbeamten im König reiche Sachsen; 2. Verband reisender Kaufleute Deutschands; 4. Wohlthätigkeitsoerein Erzgebirger in Dresden; 5. Verein »Ehemaliger Fünfzehner«, Fürth; 6. Richard Pötzsch, ehemal. Herzog!. Anhalt. Hosschauspieler, Leipzig; 7. Kollegiatstift in Wurzen; 8. Konditoren-Jnnung in Leipzig; 11. Wettin-Schützenbund im Königreiche Sachsen und Aus schuß der Wettinjubiläumsstiftung der Schützenvereine Sachsens; 572
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder