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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1898
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1898
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- Deutsch
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nannten Herren hatten eine Anzahl hiesiger Firmen eingeladen, um über Mittel und Wege zu beraten, wie dem Gebühren der Gauner zu begegnen sei, denen eS richtig gelungen ist, die Oeden- burger HandeiSwelt in ausgesprochenen Mißkredit zu bringen. An der Beratung beteiligten sich an 20 größere Firmen, denen Herr Röltig über die Angelegenheit referierte, indem er zugleich bat, diese zum Gegenstand gründlicher Erörterung zu machen. Hierbei wurden nun sehr erbauliche Dinge ans Tageslicht gesördert . . . Man wurde endlich dahin schlüssig, sich in der Ange legenheit an das Oedenburger Handelsgremium behufs Ergreifung geeigneter Maßregeln zu wenden - Hierzu wird uns ferner berichtet, daß das Oedenburger Handels- gremium ein Jnsormationsbureau errichtet hat, das bereitwillig Auskunft giebr. Goethe-Gesellschaft. — Die diesjährige Generalversamm lung der Goethe-Gesellschaft fand unter zahlreicher Beteiligung am Sonnabend den 4. Juni in Weimar statt. Sie wurde in Gegen wart des Großherzogs und der Erbgroßherzogin-Wttwe, sowie des Prinzen Bernhard Heinrich vormittags IO'/? Uhr im Saale der -Erholung- durch den Vorsitzenden des geschäflssührenden Aus schusses, Geheimen Hofrat vr. Ruland, eröffnet. Im Jahresbericht wurde milgeteilt, daß, nachdem am Schluß des vorigen Jahres an Stelle der titterarischen Gabe das zweite Album aus dem Goethe- Museum ausgegeben worden sei, das eine freundliche Aufnahme ge sunden habe, in Kürze die litterarische Gabe Nachfolgen werde. Diese werde das Verhältnis Goethes zur Romantik behandeln und sich ins besondere über die Werke von A. W. von Schlegel, von Arnim, Zacharias Werner verbreiten. Ein sehr erfreuliches Geschenk hat ein Engländer, Vr. Webb, mit einer von ihm bewirkten Uebersetzung des ersten Teils des -Faust- gemacht. Ferner wurde von dem Berichterstatter auf die Büste hingewiesen, die den Versammlungssaal schmückte. Der Bildhauer Rumps in Frankfurt a. M. hatte sie modelliert und dabei alles Material zu Grunde gelegt, was an Kupferstichen, Zeichnungen, Silhouetten, Büsten rc. zu beschaffen gewesen ist. Das Original des den Dichter im 23. oder 24. Lebensjahre darstellenden Kunstwerks befindet sich im Goethe-Museum zu Frankfurt a. M. Eine weitere Büste von Professor Eberlein in Berlin, Goethe in spätem Alter wiedergebcnd, hat Seine Königliche Hoheit der Groß- herzog dem Goethe-Museum m Weimar zum Geschenk gemacht, wo sie jetzt ausgestellt ist. — Hieraus betrat Professor vr. von Wila- mowitz-Möllendorff die Nednerbühne und hielt einen gehalt vollen Vortrag über Goethes -Pandora-, der mit dem lebhaftesten Beifall ausgenommen wurde. Der Vortrag wird, wie die früheren Festvorträge, im -Goethe-Jahrbuch- veröffentlicht werden. — Stach einer Pause erstattete Kommerzienrat vr. Moritz den Be richt über die Jahresrechnung. Hiernach zählte die Goethe-Gesell schaft am 31. Dezember 1897 2635 Mitglieder, darunter 31 aus Lebenszeit; 2082 Mitglieder waren Deutsche, 111 Engländer. Der VermögenSbestanü bezifferte sich am Schluß des Jahres 1897 auf 66 266 >7. Die Bibliothek repräsentiert einen Wert von 24 414 Das Gesamtoermögen ist aus 100 353^ zu veranschlagen. — Dem hierauf folgenden Bericht des Geheimen Hofrats vr. Suphan über die Goethe-Bibliothek und das Goethe-Archiv ist folgendes entnommen: Die Bibliothek ist in stetem Wachsen begriffen und zählt jetzt 4180 Bände. Einen sehr erfreulichen Zuwachs hat sie von dem Sohn des verewigten Dichters Victor von Scheffel erhalten, und zwar die Manuskripte der Dichtungen: Gaudeamus, Trompeter von Säkkingen, Juniperus, Ekkehard, Berg-Psalmen (zum Teil mit Illu strationen). Ihre Königliche Hoheit die Erbgroßherzogin-Witwe hat der Bibliothek interessante Manuskripte aus dem von Wilhelm Hauff redigierten Tübinger, später Stuttgarter -Morgenblatt- überwiesen. Die Schätze des Archivs werden jetzt vielfach von Korporationen und Gelehrten benutzt, so von den Seminaren zu Jena, von den Theatern und höheren Schulanstalten. Redner machte ferner daraus auf merksam, daß ein -Goethe-Wörterbuch- in Aussicht stehe, und ver wies au; einen im Juniyest öet -Deutschen Rundschau- veröffent lichten Artikel von Herman Grimm -Ueber die Zukunft des Goethe- und Schiller-Archivs- und auf eine von den Herren Pro fessor Friedrich Kluge, Wilhelm Herz, vr. Rudolf Steiner, sowie dem Archivdirektor vr. Burkhardt zugesagte Beihilfe. — Zum Schluß berichtete Geheimer Hofrat vr. Ruland über das -Goethe- National-Museum». Er fügte den im Jahresbericht enthaltenen Angaben nach folgendes hinzu: Herr vr. Furtwanger-Nürnberg habe sich dadurch verdient gemacht, daß er die geschnittenen Steine im Goeihe-Hause einer genauen Untersuchung unterzogen habe; diese Arbeit werde seiner Zeit durch den Druck veröffentlicht werden. An Geschenken seien autzer der Eberleinschen Goethe-Büste noch zu erwähnen eine Büste der Herzogin Anna Amalia aus Fürstenberger Porzellan, eine Zuschrift Goethes von 1816 an den General Gneisenau und noch andere wertvolle Andenken aus der großen atien Zelt. (Reichsanzgr.) Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Nittsiluugsu Ilr. XV fluni 1898) aus dem sutigusrisostsu Lüostsr- Isvsr von 8. vrsissisbsu's Usebt. (6. ksttig) in 8trsss- burg i. L. Uoob-8°. 16 8. 452 N,u. klovv Look löst. Issusd 5)- IV. Uullsr, sngiisb sud lorsign bookssllsr. Vol. Ill, klr. 5. (luni 1898.) 8°. XXII 8. nut Lbbilciungsn uncl 8. 93—112. blr. 15429—16050. Vbs kudlisbsrs Wsslci^, 8uiumsr-kluiubsr. 8uium8r lissdiug <1898. 28, klo. 1374). 8". 8. 839—882 w. Iliustrstiousu. dlsvv Vortz, Oiües ot tbo k. W., 59 vus-ns 8trsst. Vroxsgsvds. 2sit8cstritt tnr dss kslclsius-, lussrstsu-, stlsirst-, Lusstsllungs-, Ottsrtsn-, LUrssssn- und Asituugs-lVsssu witdsu Lsilsgsv: lutsrustiousis kisirst-kslsris. <8. Üskt, 3 liis.tr) und Nittsiinngsn übsr Inssrtionsnstttsi. (1. lsbrgsng. Hr. 8. 8". 8. 85—100.) Usrsusgsgsbsn von llobsrt Lxnsr. 1. lsbrxsnx. Uslt 8. (Nsi 1898.) Xi. vol. 8. 383—432 wit vislsu ^.bbil- dungsn und lisilsAsn. Lsrlin, Vsrisg von Oonrsd 8icopnilc. Ausländischer Konkurs. — Konkurs erklärt wurde über die Buchhandlungsfirma M. I. de Haan im Haag (s'Gravenhage). Die Interessen des holländischen Buchhandels vertritt der Provin- zialkorrespondent P. A. M. Boele v. Hensbroek dort. Nationale Verlagsanstalt, Buch- und Kunstdruckerei, Aktiengesellschaft in München-Regensburg. — Dem Berichte des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1896/97 entnehmen wir, da er uns nicht selbst vorliegt, nach der Papierzeitung Nachstehendes: -Der mit der Firma Friedrich Graf geschlossene Pachtvertrag bezüglich des -Bayerischen Kurier- wurde durch Zahlung einer Entschädigung aufgelöst und das Blatt wieder in eigene Verwaltung genommen. Wir wurden dadurch wieder in die Lage versetzt, den nötigen Einfluß auf die Entwicklung des Blattes auszuüben und an dessen Hebung zu arbeiten. Es ist uns auch bereits gelungen, für dasselbe hervorragende litterarische Kräfte als Mitarbeiter zu gewinnen und es inhaltlich auf eine höhere Stufe zu bringen. Wir sind überzeugt, daß es uns dadurch auch möglich sein wird, den Leserkreis entsprechend zu erweitern und das Er trägnis in gleichem Maße zu steigern. Der Nutzen aus unseren Blättern hat sich im abgelaufenen Jahr erheblich gebessert und zwar sowohl beim -Bayerischen Kurier- als auch beim -Baye rischen Volksboten-. Allerdings muß daraus in diesem Jahr die gezahlte Entschädigungssumme in erster Linie getilgt wer den. Außerdem haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr eine sehr rege Verlagslhätigkeit entwickelt. Wir veröffentlichten, ab gesehen von unseren periodischen Schriften, 36 neue Werke, be stehend aus etwa 600 Druckbogen in Auflagen von je 1000 bis 6000 Exemplaren. Unter diesen neuen Werken befinden sich solche von sehr bedeutenden Autoren. Außerdem verlegten wir in Neu bearbeitungen und Neuauflagen 72 ältere gangbare Werke und Bände von zusammen etwa 1330 Druckbogen in Auflagen von je 1000 bis 5000 Exemplaren. Durch Herausgabe und Ein führung einer großen Anzahl neuer Verlagswerke muhte sich auch das Verlagskosten-Konto bedeutend erhöhen. Infolge des eigenartigen buchhändlerischen Geschäftsbetriebs kommen aber die Einnahmen aus den neuen Werken zum großen Teil erst den nächsten Geschäftsjahren zu gute, während das ab- gelaufene Jahr die Ausgaben zu tragen hat, welcher Umstand selbstverständlich aus das diesjährige Gewinn-Ergebnis ein wirken mußte. Weitere, jedoch nur in diesem Jahr wirkende Ursachen für das geringere Gewinn-Ergebnis sind in Differenzen zu finden, die die Gesellschaft mit dem früheren Pächter des -Bayerischen Kurier- auszusechten hatte; namentlich erlitt unsere Druckerei durch den Entzug der Herstellung des -Bayerischen Kurier- Schaden, wie wir auch ferner einen buchmäßigen Ver lust an dem Verkauf eines großen Postens aller Verlagsartikel als Makulatur halten. Unsere Druckereien waren hinreichend beschäftigt, jedoch geben die in diesem Zweige erzielten Preise sehr bescheidenen Nutzen. Der Reingewinn beträgt 75 374 ^ 81 -Z gegen 97 958 ^ 4 H im Vorjahr bei 1 500 000 ^ Aktien-Kapital - Personalnachrichten. Gestorben: am 5. Juni nach längerem, schweren Leiden der Buchhändler Herr Adolf Danner in Mühlhausen i/Thür. Am 7. Oktober 1824 geboren und dem Buchhandel seit 1840 angehörend, übernahm er im Jahre 1868 nach dem Tode seines Vaters Gottfried Danner, dem er schon lange vorher als Mit arbeiter zur Seite gestanden hatte, als alleiniger Inhaber der Firma die Leitung des Doppelgeschäfts, das die im Jahre 1795 gegründete Buchhandlung und die Redaktion und den Verlag des ein Jahr später (1796s entstandenen -Mühlhäuser Anzeigers-, da maligen -Mühlhäusischen Wochenblattes-, umfaßte. Mit frischer Initiative und rastlosem Eifer ergriff er die Leitung der Geschäfte.
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