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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1898
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- Erscheinungsdatum
- 07.06.1898
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- Deutsch
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4242 Nichtamtlicher Teil. 128. 7. Juni 1898. berge kommt, man sich durch übel zugerichtete Speisen nicht eine Krankheit an den Hals esse, sondern selbst zur Küche sehen möge». Spricht das sür die Zustände der damaligen Wirtshäuser, so läßt eine andere Borschrist einen Blick auf die Sicherheitsverhältnisse jener Tage fallen, nämlich die Anweisung, sein Reisegeld wohl zu verstecken »in den Bellis oder Trühelein, im Beutel, Büchlein, in Wachs, ausgehöhltem Brot oder Stecken, in den Schuhen, Hosen, Wamms oder sonstwo-. Bauernbibliothek. — Eine büchersammelnde Bauernfamilie wohnt, wie die -Zeitschrift sür Bücherfreunde- in einem interes santen Aussatze von Hans Müller mitteilt, auf einem Hofe im Kirchspiel Heßlingen. Das Bemerkenswerte an dieser Jahrhunderte alten .Bauernbibliothek- ist, daß sie nicht Bücher eines bestimmten Faches, sondern aller Art, insbesondere solche, die Landwirtschaft, Vieh zucht, Vteharzneikunde, Gesetz- und Prozeßkunde, Geschichte und Reli gion betreffen, enthält. Interessant ist seiner, daß aus dieser gelehrten Bauernfamilie keiner aus seinem Stande herausgegangen, etwa Lehrer oder Pastor geworden ist, sondern daß alle ihre Angehöri gen Bauern geblieben sind. Die Bibliothek kam in der Weise zu stände, daß alle Vorfahren der Bauernsamilte seit dem 16. Jahr hundert die dem jeweiligen Zeitgeschmack am meisten entsprechenden Bücher ankauften und sammelten. Das älteste Buch ist ein Foliant aus dem Jahre 1653, -Moscooitische Historien-, dann kommen -Türkische Historien-, Jtinerarien, Chroniken, Kräuterbücher, eine -peinliche Halsgerichtsordnung- neben Albrecht von Hallers Ge dichten und Klopstocks Messias. Der einzige Jahrgang dieser Bauernbibliothek, der gebunden ist, ist der von 1848. Wissenschaftlicher Kongreß. — In den Tagen vom 31. Mai bis 2. Zum hat in Straßburg i/Els. der VI. deutsche dermatologische Kongreß getagt. Etwa 150 Professoren und Aerzte waren ge kommen, darunter solche aus Oesterreich, der Schweiz, Holland, Italien und Rußland. Namens der Regierung begrüßte Unter- staatssekretär v. Schraut, namens der Stadt Straßburg der Bei geordnete v. d. Goltz die Erschienenen. Neue Bücher, Kataloge rc. sür Buchhändler. Lg.issr-3ndil8.aws-Lg.ts.Iog. Leitsatz nnä Lostdsrs Mieder nnä Lsudsebrlktsv nebst einigen Lnnst-Linbänden, Vc^ngrsiisn and Lxortblättsrn. ^ntig.-Lstglog dir. 60 von Oilbotsr L Lsvsob- bnrg in V/ion. Lebws.l-8". II, 90 8. 401 kirn. L. L. Losblsr, Ilsrsortiinsnt in Osiprig. dis.cbtrii.gs ruw Lsger- vsrssiobnis 1898. dir. 3. 3uni. LI. 4". 16 8. Osutscbs duristsn-Leitung, ürsg. von Or. L. Ls.bs.nd, Or. dl. Ltsnglsin und Or. L. 8rs.ub. 3. dsbrg. ür. 12. (1. dnni 1898.) Nit Littersturübersiebt, initgsteilt von Lrotsssor Lobnls, Liblio- tbsLsr bsi dsw Lsiebsgerickt. 4". 8. 233—252. Vortag von Otto Oisbws-nn in Lsrlin. Lolstin Libliogrsüco ^rgsntino. Orönios, wsnsusl dsl woviwisnto intslsotns.1 sn Is. Rspablics, d,rgentins zr estslogo genersl ds libros swsricsnos z' suropsos. 3. dsürgang Lo. 6 n. 7. 4". 8. 21—28. RsdsLtion and Xdministrstion von 3seobo ksnssr, Lusnos äirss, 8s.n Nsrtin 200. Osistigss Ligsntnw and gsistigs Lrodnlrtion in dsr Lebvsie. 1. Oss Orbsbsrrscbt an krssssrsgugnisssn. II. Ois gsistigs LroduLtiou dsr 8obwsir. Von Lrotsssor Lrnst Lötblisbsrgsr. 8". VIII, 120 8. Lsrn 1898, Lowmissionsvsrlsg von 8cb wid L LrsneLs. Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schrift steller. — Im Anschlüsse an die Verhandlungen des Delegierten tages der deutschen Journalisten- und Schriftstellervereine hielt am 2. d. M. die Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schrift steller im Saale des Kaufmännischen Vereins zu Wien ihre dies jährige ordentliche Hauptversammlung ab. Zu Vorsitzenden wurden die Herren Or. Steinbach (Wien) und Dahms (Berlin) gewählt, Namens des Vorstandes erstattete zunächst Herr W. Prager (München) den Bericht über die Thätigkeit der Anstalt und betonte, daß diese während ihres fünfjährigen Bestehens den Beweis für ihre Existenz berechtigung und ihre Existenzfähigkeit geliefert habe und daß die nächsten Jahre ihre Existenznotwendigkeit unwiderleglich dar legen würden. Die Anstalt stehe vor einem bedeutungsvollen Ab schnitte, da im Monate August die Ausnahme der Rentenzahlungen erfolgen werde. In finanzieller Beziehung stellte der Referent fest, daß der per 31. Mai d. I. berechnete Vermögensstand sich auf 363 245^4 beläuft und bis Ende Dezember dieses Jahres aus die Summe von 400 000 gestiegen sein dürfte. — In den Vorstand wurde Monsignore Kn ab (München) wiedergewählt, in den Aufsichtsrat Or. Petzel (München), Ober-Regisseur I. Savits (München) und Or. Gustav Steinbach (Wien), als Ersatzmänner des Aufsichts rates wurden neugewählt die Herren Adolph Lichtblau (Wien), Or. Stephan Lrchr (Brünn) und Frau Ulla Wolf (Berlin). — Die Bestimmungen für die Abhaltung der nächsten Hauptversamm lung wurden dem Vorstande überlassen. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. — Die Hautversammlung des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler wird am Dienstag den 28. d. M., 10 Uhr vormittags, im Saale des kaufmännischen Vereins, Wien I, Johannesgasse 4, abgehalten werden. Aus der Tagesordnung heben wir folgende Beratungsgegenstände hervor: V. Anträge des Vorstandes: s.) Verkehrsordnung für den österreichischen Buchhandel (Re ferent Herr Wilhelm Müller); b) Abänderung des Erscheinungstages der -Oesterreichisch-unga- rischen Buchhändler-Correspondenz«; c) Aenderung der Bibliographie der nichtdeutschen Litteratur in der -Oesterreichisch-ungarischen Buchhändler-Correspondenz - (Referent Herr Konegen). VI. Antrag des Vorstandes des mährisch-schlesischen Buchhändler- Vereins auf Beratung von Schritten, damil die in den einzel nen Provinzen erflossenen Bücher-Verbote (Z 24 P.-G.) dem Gesamtbuchhandel, mit Rücksicht auf die durch die letzte Ent scheidung des Kassationshofes verschärfte Haftung des Buch handels, rechtzeitig bekannt gemacht werden können. Der Vorstand besteht derzeit aus den folgenden Herren: Vorsitzender: Julius Schellbach; Stellvertreter: A. von Hülder; Schriftführer: W. Müller; Stellvertreter: A. Köhler; Schatzmeister: C. Konegen; Stellvertreter: O. Friese; Ausschuß: Fr. Beck, V. A. Heck, A. Robitschek, V. Schurich, M. Stein; Vertrauensmänner: Or. M. Breitenstein, Th. Daberkow, C. Reger. (Die Herren Schell bach, Müller, Köhler, Friese, Beck, Robitschek, Schurich und Stein sind nicht wieder wählbar.) Als Sektions-Obmänner sind zur Zeit im Amte die Herren: 1. Ungarn: vsest, 11. Niederöster reich: B. A. Heck, III. Oberösterreich und Salzburg: F. Zöhrer (Linz), IV. Steiermark, Kärnten und Krain: F. Pechel (Graz), V. Tirol und Vorarlberg: A. Schumacher (Innsbruck), VI. Küstenland und Dalmatien: I. Dase (Triest), VII. Galizien und Bukowina: L. Gu- brynowicz (Lemberg), VIII. Mähren und Schlesien: C. Winkler (Brünn), 1L. Böhmen: Th. Gruß (Prag). Ausstellung. — Im großen Festsaale des Deutschen Buch händlerhauses zu Leipzig (Eingang Portal II) sind seit Sonntag den 5. d. M. die Adressen ausgestellt, die Sr. Majestät dem König von Sachsen zu seinem siebzigsten Geburtstage und Regierungs- Jubiläum am 23. April d. I. überreicht worden sind. ES sind außergewöhnlich zahlreiche Stücke, die den großen Raum vollständig in Beschlag nehmen, darunter manches Meisterstück sowohl des Zeichners wie des Buchbinders. Personalnachrichten. Hoftitel. — Wie vom Herzoglichen Hosmarschallamt zu Mei ningen bekannt gegeben wird, ist dem Buchhändler Herrn Max Achilles, Inhaber der Kesselringschen Hofbuchhandlung in Hild burghausen, das Prädikat -Herzoglicher Hofbuchhändler- verliehen worden. Gestorben: am 2. Juni in Rom der hervorragende deutsche Maler Pro fessor Friedrich Geselschap, geboren 1835 in Wesel. Er kam nach Vollendung seiner Studien in Dresden, Düssel dorf und Rom nach Berlin, wo er zunächst in Privathäusern dekorative Malereien ausführte, dann aber die Ruhmeshalle mit Wandgemälden schmückte. Die Ruhmeshalle des Berliner Zeug hauses ist auch der vornehmste Tempel seines eigenen Ruhmes. Hier prangen des Verstorbenen monumentalste Schöpfungen: die Wandgemälde der tzerrscherhalle, eine in Case'insarben aus- gesührte Bilderreihe, die den Krieg, die Walhalla, vor allem aber die Wiedererrichtung des deutschen Kaiserreiches und den Frieden veranschaulicht, wobei die porträtähnlichen Züge seiner Idealfiguren ein besonderes historisches Interesse erwecken und ver dienen. Vorher hatten weitere Kreise ihn erst gelegentlich der 1877 um die Malereien für daS Goslarer Kaiserhaus ausgeschriebenen Konkur renz kennen gelernt, bei der er sich gemeinsam mit Bleibtreu be teiligte und den zweiten Preis erhielt. Von den ferneren Werken Geselschaps verdienen neben den bereits erwähnten noch seine male rischen Entwürfe genannt zu werden, die die Stätte zieren, wo er Jahre lang als Lehrer und Vorbild der Jugend gewaltet hat. Es sind das die als Fries gemalten Entwürfe sür Glasfenster in der königlichen Akademie der Künste zu Berlin, Figuren in antiker Ge wandung, die in stolz erdachten Scenen das Leben Kaiser Wilhelms I. veranschaulichen. Die an antike Vorbilder gemahnende Größe der Auffassung, die geistvolle und markige Kraft der Komposition in den Werken Geselschaps sichern diesen eine bleibende Anerkennung und ihrem Schöpfer einen dauernden, ehrenvollen Platz in der Geschichte der Kunst.
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