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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1898
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- Erscheinungsdatum
- 07.06.1898
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- Deutsch
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128, 7. Juni 1898. künftig erscheinende Bücher. 4258 ArkMrung, die Authenticität des im Werke: „Zürst Bismarck nach seiner Entlassung" enthaltenen Materials betreffend. Die vorausgegangenen fünf Bände des Werkes .Fürst Bismarck nach seiner Entlassung" haben eine so glänzende Aufnahme seitens der Presse gefunden, daß ich mich auf einen Dank an alle die beschränken könnte, die zur Verbreitung des Unternehmens beigetragen haben. Niemand hat den Nachweis zu führen vermocht, .daß dasselbe auch nur das Geringste dem Fürsten Bismarck zu- schretbe, was nicht von ihm selbst herrühre bezw. veranlaßt worden sei", aber die kleinen Neider sind dem Buche nicht fern geblieben, und es hat nicht an Stimmen gefehlt, die trotz wohlwollender Stellungnahme zu dem Werke mehr Garantieen für die Authenticität des darin enthaltenen Materials forderten als sie in der Einleitung zum I. Bande gegeben werden konnten. Begreif, ltch erscheint es ja, daß die Publikation eines Unternehmens, das den Anspruch erhebt: zum ersten Male eine vollständige, von keiner Sette beeinflußte Sammlung aller politischen Kundgebungen Bismarcks nach seiner Amtsentlassung zu bringen, besonders in jenen Kreisen keiner sympathischen Aufnahme begegnen konnte, die — wie der Herausgeber des Bismarck-Jahrbuchs — aus nahe liegenden Gründen nur die von einer Censur genehmigte Auswahl desselben Materials zu bringen in der Lage sind. Obwohl gerade hier ein Zweifel an der Authenticität des mitgeteilten Materials nicht besteht und nicht bestehen kann, hat man sich doch ganz besonders bemüht, dem Werke diesen charakteristischen Vorzug der Vollständigkeit und Zuverlässigkeit abzusprechen, man fühlte sehr richtig, daß mit diesem Werke täglich mehr und mehr brauchbarer Acker, den man für sich in Anspruch genommen hatte, abgegraben wurde. Zweifellos ist die Frage: Stützt sich das Werk denn auch tatsächlich auf durchaus authentisches Material, d. h. authentisch nicht der Form, sondern dem Inhalt nach; authentisch in dem Sinne, wie es der Herausgeber im Vor wort zum ersten Bande unmißverständlich ausgesprochen hat: -Der Fürst schreibt ja keine Artikel für Zeitungen, er giebt die leitenden Gedanken an oder teilt zum. Zweck von Richtigstellungen den wesentlichen Sachverhalt mit. In beiden Fällen ist im großen und ganzen die Form, in die des Fürsten Gedanken eingekleidet werden, jedesmal die Sache des Journalisten, der vom Fürsten mit der Ausführung beauf tragt worden ist. Sinn, Gedanken und Absicht des Fürsten aber werden von den berufenen Redakteuren natürlich stets genau wiedergegeben. Nur die Artikel, die tatsächlich auf diese Weise entstanden sind, haben wir im vor liegenden Werke als authentisch bezeichnet.- ebenso vollberechtigt, wie allein maßgebend ist. In die Beantwortung dieser Frage will ich eintreten, und ich denke, daß die Zeugnisse, die ich ins Feld führen kann, für jeden, der überzeugt sein will, genügen werden, um einen Zweifel an dieser Authenticität des Materials nicht mehr auf- kommen zu lassen. Die Beziehungen des Fürsten Bismarck zu den .Hamburger Nachrichten" sind aller Welt bekannt; nicht weniger bekannt ist, daß der Fürst sich fast ausschließlich dieses Blattes zu seinen Kundgebungen bedient. Wie stehen nun die .Hamburger Nachrichten" zu dem Werke, das sich zum weitaus größten Teile auf jene Publikationen stützt, die in ihren Spalten zum ersten Abdruck gelangt sind? Sie haben nicht nur zu wiederholten Malen auf die große historisch-politische Bedeutung von Fürst Bismarck nach seiner Entlassung hingewiesen (Nrn. vom IS. Juli, 21. September, 5. November 1897, sowie Nr. vom 11. Februar 1698), sie haben qu. Werk nicht nur selbst als Quelle citiert (Nr. vom 14. September 1897), sie haben vielmehr in ihrer Nummer vom 27. November v. I. die Authenticität des Werkes unumwunden bestätigt. Ich weiß nicht, was man mehr fordern kann, als eine Anerkennung von dieser Seite, die am ehesten berufen gewesen wäre, Front gegen das Werk zu machen, wenn es sich nicht auf durchaus authentisches Material stützen würde. .Wir können", heißt es in der angegebenen Nummer, .dem Werke die Anerkennung nicht versagen, daß es nicht nur ein ebenso eigenartiges als wohlgelungenes Bild des politischen Lebens und Wirkens des Fürsten Bismarck nach seiner Entlassung entrollt, sondern vor allem auch ein äußerst wertvolles Nachschlagebuch für alle einzelnen Kundgebungen des Fürsten darstellt. Wir selbst haben diese Nützlichkeit des Werkes mehrfach erprobt und können es um so mehr empfehlen, als wir uns davon überzeugt haben, daß der Herausgeber stets mit Sorgfalt bemüht gewesen ist, nur wirklich zuverlässiges Material zu liefern." Würden die -Hamburger Nachrichten- und mit ihnen hundert andere hervorragende Blätter (siehe darüber Spezial-Prospekt) so über ein Unternehmen schreiben, wenn der Herausgeber den Spuren BiSmarckschen Geistes nachgegangen wäre, ohne sicher und zuverlässig orientiert zu sein? Würde eine Behauptung wie die: das Werk enthalte nur authentisches Material, von dieser Seite aus unbestritten geblieben sein? Würde der Herausgeber des Bismarck-Jahrbuchs sich für dieses Unternehmen so interessieren, wenn er nicht die Ueberlegenheit desselben gegenüber seinen Publikationen aus derselben Zeit deutlich fühlte, wenn er nicht wüßte, daß mein Werk uneingeschränkt von jeder Censur alle Kundgebungen BiSmarckscher Politik nach seiner Amtsentlassung bringt? Heute wie vor Jahresfrist, als der I. Band von .Fürst Bismarck nach seiner Entlassung" erschien, kann ich meine Behauptung, daß das Werk sich nur aus authentisches Material stütze, aufrecht erhalten; und wie sich damals niemand gesunden hat, der meine Behauptung zu entkräften versuchte, wird sich nie und nimmer jemand finden, der dazu im stände ist. Einer späteren Zeit aber wird es Vorbehalten sein, den Schleier ganz zu lüsten und klar erkennen zu lassen, welch großer historisch-politischer Wert für alle Zeiten dem Werke „Fürst Bismarck nach seiner Entlassung" innewohnt. Ob es aber nach allem, was man über das Werk weiß, nicht geboten ist, schon jetzt mit allem Nachdruck auf das Unter nehmen htnzuweisen, erscheint mir eine Frage, an der sowohl die Presse wie auch der Buchhandel nicht ganz unbeteiligt sein dürften. Leipzig, Anfang Juni 1898. Wattyer Aiedter.
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