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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1898
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1898
- Sprache
- Deutsch
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126. 4. Juni 1898. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 4183 des Deutschen Buchhändlerhauses zu Leipzig eröffnet werden. Sie wird täglich von '/,11 Uhr bis 2 Uhr bis einschließlich Sonntag den 19. Juni unentgeltlich sür jedermann geöffnet sein. Die gleichsalls vom Leipziger Centralverein sür das gesammte Buchgewerbe veranstaltete internationale Ausstellung illustrierter Vostkarten, die im Leipziger Kunstgewerbe-(Grassi-) Museum seit Kantate geöffnet ist, erfreut sich noch immer eines so lebhaften Be suches, daß ihre Dauer bis auf weiteres verlängert worden ist. Eine weitere gleichzeitige Ausstellung des Centralvereins ist die Ausstellung deutscher Holzschnitte in der Kunstakademie, Leipzig, Wächterstraße tl. Diese sehr sehenswerte Veranstaltung dauert nur noch bis zum 12. Juni. Neue Bücher, Kataloge rc. sür Buchhändler. ^Ilgsmsios Libliograpbis. Nouatliodss Vsresieiiuis äsr vvicii- tiesru vsusn ürsobsiuuugsu äsr äsutsobsu uuä ausländisobso Uittsratur. Usrausgggsbsu von kV öroetzbaus in Usipeig. 43. llabrg. 1898. dlr. 5. (Um.) 8°. 8. 65—80. Nr. 1537—1918. Ouriosa. ^vtigu.-ffatalog Ilr. 28 voa 3. Lrauss in Halls a. 8. 8°. 35 8. 876 Nru. Libliograxbis clss Lüresrliebsu Ossstrbuebss lür äas Osutsobs ksiob. Von Otto Nüblbrsobt. I. l,sx.-8". 44 8. Lsrlin 1898, Vsrlag von Lnttlrarnmor L Nöblbrsobt, knobbanälung tür 8taat8 uncl keebtsvisssnsobakt. Lrosob. 1 .F. Deutscher Neuphilologentag in Wien, (Vgl.Börsenblatt Nr. 125.) — Bei ungemindert starker Beteiligung der Mitglieder wurden am 1. Juni die Verhandlungen des Neuphilologentages foitgesetzt. Das Wort hatten zunächst die schweizerischen Univer sitäts-Professoren vr. Bouvier (Genf) und vr. Maurer (Lau sanne), die das Referat über die Organisation und Methode der französischen Ferienkurse an den dortigen Universitäten er statteten. Professor^Bouvier sagte in deutscher Sprache, die er voll kommen beherrscht, daß es die Hochschulen der eidgenössischen Republik für ihre Pflicht gehalten hätten, sich den Bestrebungen der Neuphilologen anzuschließen, und deshalb zur Einführung von französischen Ferialkursen, wie solche im Deutschen Reiche und in Frankreich bereits gleichfalls beständen, geschritten seien. Seien auch Schwierigkeiten mancher Art zu bekämpfen, so dürfe doch gesagt werden, daß das Unternehmen von Erfolg begleitet sein werde. Sodann erklärte der Gelehrte in französischer Sprache die Unterrichts- Methode und Organisation dieser Ferialkurse. — Professor vr. Wen dt (Hamburg) sprach sodann über -die Reformmetbode in den oberen Klassen«. Der nächste Redner, Professor A. Winkler (Mährisch-Ostrau), erörterte die Mängel der analytisch-direkten Methode. In der Nachmittagssitzung wurde eine Resolution folgenden Inhalts einstimmig angenommen: -In Erwägung, daß die von Pro fessor Wendt aufgestellten Thesen zu reichen Stoff bieten, um schon jetzt gründlich durchberaten werden zu können, beschließt die heutige Versammlung der deutschen Neuphilologen. diese An träge als Hauptberatungs-Gegenstand auf die Tagesordnung des neunten deutschen Neuphilologentages zu stellen.« Der Vorsitzende Hosrat Professor vr. Schipper erklärte hierauf, daß mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit die Vorträge der Professoren Luick (Graz), Scheffler (Dresden) und Schröer (Freiburg i. B.l entfallen und nur der Bericht des Canon-Ausschusses durch Professor vr. Müller (Heidelberg) er stattet werden werde. Dieser wurde, gleich dem Revisions-Berichte, genehmigend zur Kenntnis genommen und hierauf beschlossen, den nächsten allgemeinen deutschen Neuphilologentag im Jahre 1900 in Leipzig abzuhalten. Der Vorsitzende schloß sodann den Neu philologentag. Unlauterer Wettbewerb. — Unlauteren Wettbewerb be trifft eine Entscheidung des Kammergerichts zu Berlin vom 30, De zember 1897, die der Senatspräsident Geheime Oberjustizrat Groschusf in der -Deutschen Juristenzeitung, mitteilt. Der Ver leger einer Zeitung, der dieser am Kopfe die Bezeichnung -Ge meindezeitung« beigesügt hatte, obwohl die Zeitung mit der Ge meindebehörde des Erscheinungsortes in keinerlei Verbindung stand, wurde deshalb aus Grund 8 4 des Gesetzes zur Bekämpfung de« unlauteren Wettbewerbes verurteilt. Dabei wurde ausgeführt, daß auch eine periodische Druckschrift unter den Begriff Ware falle: denn Ware sei jedes Erzeugnis, das aus einem auf Gewinn ab zielenden Unternehmen im Bereiche der Produktion oder des Handels in den wirtschaftlichen Verkehr gebracht werde. Dagegen wurde der Redakteur jener Zeitung von dem Vergehen gegen da« gedachte Gesetz freigesprochen. Hierzu wurde ausgeführt, daß der Redakteur nur das Material für den Druck zusammenzustellen und nur den durch ihn festgestellten Inhalt der Zeitung zu vertreten habe, nicht aber für die der Zeitung gegebene Bezeichnung, die zu ändern er dem Besitzer oder Verleger der Zeitung gegenüber gar- nicht befugt sei, verantwortlich gemacht werden könne. Sprechsaal. Bücherbetlelei. In Berlin hat sich eine große Anzahl von Medizinern zur Gründung eines ärztlichen Klubs zusammengethan. Die Beschaf fung der nötigen Räume und deren Ausstattung und Instand haltung soll im wesentlichen aus Beiträgen der Mitglieder erfolgen. Es wird gewünscht, den Mitgliedern die Möglichkeit zu gewähren, die neuen medizinischen litterarischen Erscheinungen im Klub kennen zu lernen. Natürlich, so muß man leider sagen, denkt man an leitender Stelle nicht an Ankauf, sondern der Bibliothekar des Klubs wendet sich an die Verleger mit dem Ersuchen um Gratis lieferung ihrer medizinischen Werke und Zeitschriften. Nach Inhalt der erhaltenen Zuschrift sollen leider einige Ver leger bereits Gratislieferung zugesagt haben. Ich sage -leider«, denn durch diese Bereitwilligkeit wird immer wieder dem Publi kum gegenüber der Wert des -Buches, herabgedrückt. Der Nutzen solcher Gratislieserungen ist zumeist illusorisch Denn zum Ankauf lockt das Ausliegen der Neuigkeiten in derartigen Klubs oder Ver einen nicht; vielmehr verlassen sich die Mitglieder daraus, das sie Interessierende dort lesen zu können. An andere Handelszweige werden solche Zumutungen nicht in dem Maße gestellt; das sollten doch die allzu bereitwilligen Kollegen bedenken und nicht dazu beitragen, ihren Geschäftsartikel in den Augen des Publikums herabzusetzen, zumal selbst dessen litterarisch thätiger Teil in fast unglaublicher Unkenntnis der Verhältnisse be sangen ist. Allen derartigen Bitten gegenüber sollten die Verleger sich grundsätzlich ablehnend verhalten. s. m. Ungeheftete Bücher. Bücher ungehestet in die Welt senden, ist eine Unsitte, die sich leider immer noch bei einer großen Anzahl deutscher Verleger findet. Da schneide ich eben, um mich durch Lektüre über einen verregneten Pfingstmontag zu trösten, ein frisch die Presse ver lassendes hübsch ausgestattetes deutsches Buch über Voltaire auf. Resultat: 150 vierseitige lose Blättchen sür 8 ^1 Wenn deutschekBücher 'nicht dazu bestimmt sind, ungebunden benutzt und gelesen zu werden, warum kartoniert sie dann der Verleger nicht, bevor er sie dem Handel übergiebt? Kann mir einer der sparsamen Herren sür das Nichtheften einen stichhaltigen Grund anführen? Paris. H. Weiter. Auch eine Verleger-Expedition. Am 10. März d. I. bestellten wir von der Firma Franz Fues in Tübingen mit direktem Bücherzettel über Leipzig fest: 1 Pfleiderer, Zur Frage der Kausalität. Am 26. März wiederholten wir — da noch nicht eingetroffen — unsere Bestellung mit direkter Karte. Da wir auch aus diese Reklamation hin weder Bestelltes erhielten noch eine Antwort eintras, daß unsere Bestellung aus irgend einem Grunde nicht ausgeführt werden könnte, schrieben wir unterm 9. April eine Postkarte an die Firma Franz Fues und ersuchten wiederholt und dringend um Zusendung der Pfleidererschen Schrift oder um eine bezügliche Nachricht. Da auch hierauf absolut nichts erfolgte, schrieben wir unterm 15. April eine Postkarte mit Rück antwort und baten nochmals dringend um endliche Antwort, warum wir die Schrift des Professors Pfleiderer nicht erhalten könnten. Auch die bezahlte Antwortkarte kam nicht zurück. Auf unsere Veranlassung wandte sich nun unser Kunde brieflich direkt an die Firma Franz Fues in Tübingen; aber auch auf diesen Brief ist eine Antwort bis jetzt nicht eingetroffen. Unsere beiden Bücherzettel, die eine Postkarte und die andere Postkarte mit Rückantwort trugen vorn unfern deutlichen Firma stempel. Da diese vier Karten bis heute nicht zurückgekommen sind, so erscheint die Annahme, daß sie in die Hände des Adressaten ge langt sind, wohl gerechtfertigt. Wir sind mit unserer Weisheit, dieses Verhalten zu erklären, am Ende. Vielleicht hat einer der geehrten Herren Kollegen mit genannter Firma ähnliche Erfahrungen gemacht. Spandau, 16. Mai 1898. Neugebauer'sche Buchhandlung (Reuning L Prasse). 552*
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